Hallo :)
Ich habe mich neu hier angemeldet und möchte mit euch über meine Verlustangst reden. Zur Zeit ist sie leider sehr präsent, warum werde ich noch genauer erläutern.
Vor einem halben Jahr beschloss ich spontan eine Hypnotherapie zu beginnen, da ich endlich den Willen gefunden habe zu sagen, dass ich mir helfen lassen will und endlich wieder zu mir
zurückfinden möchte. Diese Therapie war sehr hilfreich um vor allem rauszufinden, welche Erlebnisse aus meiner Vergangenheit mich sehr geprägt haben. Nun möchte ich weiterhin auch eine Psychotherapie machen, da gibt es aber leider noch etwas Klärungsbedarf mit meiner Krankenkasse bzw müsste ich mich erstmal dann noch über eine deutsche KK versichern lasse, da meine KK in Luxemburg nichts übernimmt. Ich kann mir es kein zweites Mal leisten noch einmal alles privat zu zahlen und schon gar nicht als Student.
Noch eine kleine Info zu mir, ich wohne im Sarland und bin 22 Jahre alt aber gebürtig komme ich aus Luxemburg.
So nun leide ich schon eigentlich seit geraumer Zeit an Verlustlängsten, eigentlich seit dem Tod meiner Mutter. Sie verstarb als ich 12 war.
Ich merkte in allen Beziehungen die ich geführt habe, dass ich sehr stark klammere und meinen Partner einenge.
Ich besserte mich immer wieder und jetzt auch nach den Jahren kann ich glücklicherweise eine halbwegs normale Beziehung führen.
Es gibt dennoch Dinge, die mir Angst machen und phasenweise kommt diese Angst sehr stark zurück. Sie engt mich sofern im Alltag ein, dass ich nicht mal Lust habe, irgendwas zu machen und ich vor allem schlaflose Nächte habe, egal ob ich totmüde bin oder nicht.
Im Grunde geht es im Moment um meinen gleichaltrigen Freund mit dem ich nun seit 2 Jahren zusammen bin. Unsere Beziehung läuft sehr gut, was mir einerseits auch sehr Angst macht, weil ich weiß was ich zu verlieren habe und dieser Gedanke, was wenn ihm was passiert, so Jemanden wie ihn finde ich nie wieder, plagen mich auch nicht gerade selten.
Vor allem wenn was neues beginnt, wie auch bei sein Studium damals oder seine Ausbildung, natürlich steigt da die Angst auf, neue Leute, einige Frauen und plopp ist die Eifersucht da. Nach einer Zeit, wenn ich merke, dass sich nichts von alldem was ich befürchtet habe sich bewahrheitet hat, beruhige mich auch wieder. Dennoch hasse ich diese Momente, wo ich heulend auf meinem Bett sitze und das Gefühl habe, dass irgendwas oder irgendjemand mir meinen Liebsten wegnehmen möchte.
Dazu muss ich sagen, dass der Tod meiner Mutter damals sehr plötzlich und unerwartet für mich kam. Ich war damals nicht wirklich darauf vorbereitet. Sie wachte einfach eines morgens nicht mehr auf und war von heute auf morgen aus meinem Leben verschwunden.
Nun fährt mein Freund die Woche eine Woche mit 2 Freunden nach Südfrankreich mit Auto und Zelt. Das hat er mir erst vor 4 Tagen mitgeteilt. Ich habe natürlich einen riesen Aufstand gemacht, nicht nur, weil er kein Einkommen hat im Moment und er vllt noch 1000 Euro auf seinem Konto rumliegen hat durch seine letzte Ferienarbeit, auch die Tatsache dass die 3 komplett ohne Plan dort hin fahren wollen und er meinte, sie wissen noch nicht wohin und vor allem ob sie vielleicht wild campen wollen, was ich mir schon gar nicht vorstellen möchte. Der Freund von ihm hat vielleicht 2 Jahre den Führerschein und ich bezweifle, dass er viel Fahrerfahrung hat. Als ich meinen Freund darauf ansprach meinte er, er wäre schon oft weg gefahre und habe dann gefragt wohin, aber er konnte mir keine Beispiele nennen und irgendwie glaubte ich, dass er mir das nur erzähle um mich zu beruhigen.
Nun ist natürlich bei einer 1000 km Strecke bei mir die Angst sehr groß, dass ein Unfall passieren könnte. Man hört es oft genug in den Nachrichten, dass junge Leute einen Verkehrsunfall hatten und man sitzt immer mit der Angst Zuhause, dass es irgendwann die eigenen Freunde sein könnten..
Ich habe natürlich erstmal ein riesiges Rambazamba veranstaltet und er meinte dann, Gut dann fahre ich halt nicht. Das wollte ich aber irgendwo auch nicht und dachte mir, ich wäre dann nur eine Spielverderberin. Einerseits wenn doch was passieren würde, würde ich im Nachhinhein mich selber dafür hassen, ihn doch habe fahren zu lassen oder mir sogar die Schuld daran geben.
Spontanerweise entschied ich dann nächste Woche einen alten Freund den ich schon seit 5 Jahren kenne, in der Schweiz für eine Woche zu besuchen, da ich die frische Bergluft sowieso liebe und ich dachte, dass mich das etwas ablenken könnte. Ich habe meinem Freund gesagt, dass er sich jeden Tag mindestens einmal per SMS melden sollte, aber einerseits frage ich mich, ob ich nicht einfach dieses blöde Handy ausschalten sollte und mich auf nichts anderes konzentrieren sollte..Aber dann würde er mir einerseits schon sehr fehlen. Aber ich weiß, dass ich die ganze Zeit nur darauf warten würde, dass eventuell das Handy klingelt und vor allem durchdrehen wenn es nicht passiert.
Mir geht es jetzt die letzten Tage auch wirklich nicht gut und habe auch jede Nacht vllt mal 5 Stunden geschlafen und die ganze Nacht nur darüber nachgedacht, was alles passieren könnte.
Ich würde sogar in Erwägung ziehe, dass er dort eine Frau kennenlernt, die zufälligerweise auch aus Deutschland kommt und dort Urlaub macht und mir vorzustellen wie die sich da alle schön an Lagerfeuer da einen abtrinken, da wird mir schlecht dabei :( Ich vertraue ihm wirklich sehr und er würde denke ich nie fremdgehen, aber ich vertrauen den Frauen einfach gar nicht und ich denke jede Frau hat so seine Waffen, einen Mann rumzukriegen. Leider habe ich auch kein großes Selbstbewusstsein und denke mir sowieso, dass andere ihm eventuell mehr zu bieten habe als ich, vor allem körperlich. Zur Zeit leide ich unter Akne, was aber meiner Meinung nach auf diese scheiß Pille zurückzuführen ist die ich seit 8 Jahren nehme.
Ich werde diese aber nun Ende Mai definitiv absetzen und mir eine andere Verhütungsmethode suchen, da es mir langsam reicht die Haut einer 16 Jährigen zu haben.
Das waren jetzt so einige Infos. Wenn ihr noch fragen haben solltet, dürft ihr ruhig fragen.
Ich hoffe, dass Jemand meine schlimmen Gedanken etwas vertreiben kann, vielleicht mir aus seinen eigenen Erfahrungen erzählt.
Ich würde mich sehr auf einige Antworten freuen