Hallo hallo.
Womit fange ich an? Am besten mit meiner Kindheit.
Meine Eltern waren beide Alkoholiker, ich hab also Dinge gesehen/abbekommen/gehört, die nicht hätten da sein sollen.
Mit meinen beiden Geschwistern verbrachte ich kurze Zeit in einem Kinderheim, bis wir dann von meinen Eltern zu meiner Oma geschickt worden sind. Meine Große Schwester ist allerdings zurück zu unseren Eltern, weil sie sie so sehr vermisste.
Meine Eltern sind in der Zeit zum Glück clean geworden.
Bis es Allerdings soweit war, hatte ich bereits die 2. Klasse abgeschlossen. Am Anfang ging es besonders mir echt scheiße, doch irgendwann habe ich mich dran gewöhnt und ich hatte einen wunderschönen Teil meiner Kindheit zurück.
Das ist jetzt natürlich alles nur grob erzählt.
Ich kann mich besonders an ein Ereignis erinnern. Meine Eltern schickten uns Briefen und versprachen uns, uns zu besuchen. Also saß ich am besagten Tag in meinem Zimmer und wartete voller Vorfreude sie endlich wiederzusehen. Sie kamen nicht. Sie vertrösteten mich auf nächstes Wochenende. Wieder wartete ich. Und wurde wieder enttäuscht. Das ging ein paar mal so.
Meine jetzige Situation: Ich lebe bei meinen Eltern und alles läuft gut. Für mich ist das Thema mit ihnen auch soweit geklärt. Die Harmonie ist seit 13 Jahren wieder zurück :)
Allerdings habe ich durch die jüngsten Erlebnisse eine Angst vor Ablehnung entwickelt. Mit fällt es schwer, Gefühle zu zeigen oder um Hilfe zu bitten, alles würde mich verletzlich machen.
Bei meinen Freundinnen ist das natürlich nicht so, mit denen gehe ich ganz offen um.
Ich dachte all die Jahre, mir gehts so weit gut. Tut es auch, mich hat es bis jetzt nie gestört eine Einzelkämpferin zu sein, ich hab ein schönes leben und bin glücklich :)
Jetzt hab ich allerdings seit Juni meine erste Beziehung.
Es stört ihn nicht, dass ich keine Gefühle zeigen kann. (Er weiß nicht, wieso)
Aber mich stört es jetzt irgendwie doch. Ich will mich persönlich weiterentwickeln.
Ein Bespiel: Ich werde ihn morgen um einen Gefallen bitten. Er soll mir durch seinen Vater ein Praktikum beschaffen. Total banal. Mir fällt es so unfassbar schwer, ihn um Hilfe zu bitten. Wenn ich daran denke, werde ich total aufgeregt, weiß nicht was ich sagen soll etc.
Noch etwas: Wenn er etwas tut, bei dem eig jede Frau leich sauer wäre, tue ich nichts. Er denkt ich sei unkompliziert. Bin ich auch. Ich denke in dem Moment "Ok, ich bin jetzt genervt. Morgen bin ich es nicht mehr, also "lohnt" es sich nicht, jetzt eine Diskussion mit ihm anzufangen." Das ist bei kleinen Sachen so. Aber ich habe Angst, dass ich eventuell kalt rüberkomme. Ich mache mir ja Gedanken, nur kann ich diese nicht verpacken und rüberbringen.
Wenn ich dann mal über Gefühle usw. spreche, habe ich mir angewohnt einen sachlichen Tonfall anzuschlagen. Mir fällt es irgendwie leichter, dadurch halte ich den Sachverhalt irgendwie ein bisschen von mir zurück. Ich hoffe man versteht, was ich meine :)
Was kann ich tun, um diese innere Angst zu überwinden?
Learning by doing? Es einfach tun und sagen was ich denke/fühle?
Ich kann im "echten" Leben mit niemandem darüber sprechen, ich bringe es nicht über mich. Ich hoffe, ihr schaut mal über den Beitrag:)
Liebe Grüße