Immer wieder ärgere ich mich über meinen Lebensgefährten. Er hat ein Kind, Max (10) aus seiner vorherigen Ehe, also ein Scheidungskind. Der Junge ist alle 2 Wochen am Wochenende bei uns.
Mein Lebensgefährte überschüttet ihn mit Geschenken, ständig gibt es teure Geschenke so zwischendurch. Weil er weiß, dass ich das überhaupt nicht mag, macht er das inzwischen heimlich und läßt die Geschenke entweder zu seinen Eltern liefern oder direkt zu Max nach Hause.
Gerade jetzt ist es auch mal wieder soweit. Weihnachten steht vor der Tür, er hat ja immer 1000 Wünsche, hat schon einen ganzen Spielzeugladen zu Hause, bei uns ca. 4 volle Umzugskisten.
Und immer wieder kommt noch was dazu. Wenn ich meinen Freund darauf anspreche, meint er immer nur, er hat ja nur noch den einen und möchte ihn verwöhnen. Das Problem ist aber bei Max, dass es ihm an Werten mangelt, an Selbstbewußtsein, an Selbständigkeit, an wirklicher Zuwendung. Für sein Alter kann er extrem wenig, interessiert sich im Grunde für nichts und kann daher auch kaum etwas. Er hat erst letztes Jahr Rad fahren gelernt, das ist wohl das Einzige, was er wirklich kann. Max ist extrem zurückgezogen, lebt eher in seiner eigenen Welt, kann sich nicht anpassen, verträgt nicht die geringste Kritik (bitte nimm dir doch ein Taschentuch und wisch die Nase nicht am Pullover ab). Ist im Grunde keine Kritik.
Immer wieder habe ich meinem Freund gesagt, dass er lieber mal was mit Max unternehmen soll, raus gehen, unter Kinder, aber sie bleiben meistens in der Wohnung. Max bettelt regelrecht und Papa kann nicht NEIN sagen. Ich habe kaum Verständnis dafür. Mein Sohn ist knapp 7, außer mal ein paar Lego Karten gibt es nichts zwischendurch. Dafür gibt es Spaß draußen, Erlebnisse, Bücher lesen, basteln, andern auch mal ne Freude machen. Finde ich auch viel wichtiger.
Max kann sich über seine Geschenke überhaupt nicht freuen. Letztes Jahr gab es zu Weihnachten ein ziemlich teures Fahrrad, absolut emotionslos. Der Star Wars Adventskalender wurde auch so angenommen, als hätte ich ihm eine Tasse Tee hingestellt.
Habt ihr Ideen, wie ich meinen Freund davon überzeugen kann, dass er dem Jungen überhaupt nichts Gutes tut, wenn er ihn nur mit materiellen Dingen überschüttet, statt ihn mal zu fragen, wie es ihm geht, wer seine Freunde sind, sich für eine Sport AG stark zu machen. Max ist nämlich ein absoluter Einzelgänger, der keine Freunde hat, immer alleine ist, sogar in den Ferien. Soziale Kontakte sind ein Fremdwort und nicht gewünscht.
Ist das nicht auch emotionale Vernachlässigung?
LG Schnuppe