Erklärungsversuch
Hallo,
zunächst einmal: mir geht es nicht viel anders. Ich bin allerdings schon deutlich älter als Du und habe schon seit meiner Schulzeit eigentlich keine Freunde.
Die üblichen Lösungsvorschläge - "geh unter Menschen, sei nett und interessiert " etc. - helfen mir dabei nicht. Ich bin sehr aktiv in meiner Freizeit, Vorsitzender eines Ortsvereins etc. etc. Dadurch kenne ich viele Menschen, sozusagen auf der sachlichen Basis. Diese Menschen schätzen mich auch auf dieser sachlichen Basis durchaus (klar, nicht alle mögen mich, aber doch schon einige, das spürt man ja). Nur: daraus werden keine Freundschaften, ich komme einfach nicht von der sachlichen auf die persönliche Basis. Das ist auf die Dauer ziemlich niederschmetternd, wenn man das Gefühl hat, dass alle Freunde haben, nur man selbst nicht.
Ich habe lange nach dem Grund gesucht. Der Grund ist letztlich: ich kann mich einfach nicht bzw. nicht so leicht "verbinden".
Ich stelle mir das so vor: Wir sind alle Kugeln, die sich durch einen Raum bewegen. Und dabei stoßen wir mal auf mehr, mal auf weniger andere Bälle (sprich: Menschen). Der normale Ball hat an seiner Oberfläche Haken, mit denen er sich früher oder später mit anderen Bällen verhakt - man befreundet sich. Nur bei mir fehlen diese Haken oder sind zu klein. Ich schaffe es nicht, andere festzuhalten, und andere schaffen es aber auch nicht, sich an mir festzuhalten. Also treffen wir aufeinander, driften dann aber wieder auseinander. Das Dumme ist nur, dass daraus auch teilweise ein Teufelskreis wird. Je öfter man das erlebt, desto eher weicht man den Treffen aus. Klappt ja sowieso nicht.
Das ist jetzt ziemlich fatalistisch, aber bestimmte Sachen kann man einfach nicht ändern. Ich werde wohl mein Leben lang keine richtigen Freunde haben. Wenigstens habe ich eine Partnerin - das klappt erstaunlicherweise.
Ach ja, die "große Klappe": Kenne ich, habe ich teilweise selber. Ich denke, es ist ein Schutzmechanismus. Macht einen aber auch nicht unbedingt sympathischer....