clyde_12556334Hallo Ente..
...bin durch Zufall auf diesen Thread gestossen, und gleich hängen geblieben. Genau diese Geschichte ist mir auch schon öfter aufgefallen, bloss zieht es mich nicht so runter, da ich gut für mich alleine sein kann.
Wenn ich mal so überlege, dann hatte ich in meinem bisherigen Leben auch immer viele oberflächliche Bekannte, aber nur eine einzige wirklich gute Freundin in der Schule und das ist jetzt auch schon wieder 20 Jahre her. Diese gute Freundin ist dann mit Anfang 20 aufs Dorf gezogen, hat 2 Kinder gekriegt, während ich erstmal in der Grossstadt geblieben bin und einen auf Karriere gemacht habe. Vor einem Jahr habe ich sie zufällig wiedergetroffen: wir hatten uns nix zu sagen. Ihr Leben verlief in vollkommen anderen Bahnen, die Ansichten haben sich TOTAL und KOMPLETT geändert, ehrlich gesagt war es einfach schrecklich. Haben dann noch ein wenig hin und hergemailt und das wars dann.
Nun ist es ja so, dass Freunde kommen und gehen und man schon Glück haben muss, wenn man eine beste Freundin/besten Freund über Jahrzehnte mitzieht. Ich kennen niemanden, bei dem dies der Fall ist - liegt vielleicht auch am schnellen Leben in der Grossstadt, keine Ahnung.
Seit ich ein Kind habe, hat sich das Ganze verlagert. Man lernt andere Mütter in der Krabbelgruppe kennen, auf dem Spielplatz und so haben sich 2, 3 gute Freundschaften entwickelt. Mit denen kann ich auch über Dinge klönen, die etwas Intimer sind - ansonsten bequatsche ich meine Probleme mit meinem Mann oder mit meiner Mutter oder Oma. Ansonsten kann ich sagen, dass ich ein Mensch bin, der gut mit sich alleine sein kann.
Mein Mann ist z.B. auch der Typ, der ständig Selbstgespräche führt. Ich habe dies mal beobachtet, als er dachte, ich kriege das nicht mit.....war schon irgendwie komisch - aber ob das was mit Einsamkeit zu tun hat?
Ganz abgesehen davon ist die Oberflächlichkeit und die "ich bin ich"-Mentalität dieser Gesellschaft schon bezeichnend. Es denkt halt jeder nurmehr an sich, seinen Vorteil, und was andere denken und fühlen ist ja wurscht. Ein Bekannter hat das mal sehr treffend formuliert. "Die Menschheit verschweint". Wobei Schweine mit Sicherheit geselliger sind, als manch ein Mensch.
In diesem Sinne, Kopf hoch!
Kirsten