Neugierde ist nicht immer sinnvoll, die eigene Verantwortung für sich selbst abzulegen und sich treiben lassen noch viel weniger... Ich finde, dass du weniger schüchtern und einsam warst als viel mehr labil und verzweifelt. Schüchterne und einsame Menschen gehen nicht mit Fremden mit, schüchterne und einsame Menschen haben natürliche Ängste, welche ihnen als Schutzmechanismus dienen. Du warst labil und verzweifelt. Das würde ich hinterfragen, dem würde ich nachgehen. Denn eines Tages könnte es in deinem Leben erneut schwierige Lebensumstände geben, die dich instinktiv und unbewusst in deine Jugend versetzen könnten.
Das was dir widerfahren ist, könnte dir jederzeit als Erwachsene wieder passieren. Vielleicht sogar dann, wenn du glaubst das Geschehene bereits verarbeitet und es vergessen zu haben, weil du scheinbar 1.) zu den suchtgefährdeten Menschen gehörst und 2.) weil es immer Männer geben wird, die nicht weiterdenken/fühlen wollen und übergriffig werden.
Ich empfehle dir deine Therapie fortzusetzen und hoffe, du hast einen guten Therapeuten. Auch empfehle ich dir, dir selbst zu verzeihen, um mit der Vergangenheit abschließen zu können.
Weißt du denn, wer der 26 Jährige damals war, der dir die Drogen gab?
Ich habe hier ein paar Gedanken aus einem Artikel für dich kopiert:
"Hat man einmal eine Suchterkrankung entwickelt, bleibt man für die jeweilige Substanz anfällig. Das ist der Irrglaube vieler: Wenn ich mal ein halbes Jahr abstinent war, kann ich wieder normal konsumieren. Das Suchtgedächtnis im Gehirn erinnert sich wieder..."
"Was konsumiert wird, ist Ausdruck des Zeitgeistes. Unsere heutige Gesellschaft lässt sich mit den Begriffen narzisstisch, selbstdarstellerisch und leistungsorientiert beschreiben. Das kann man auch an den konsumierten Drogen ablesen. Gerade Substanzen, die aufputschen, die „die Performance verbessern“, wie man sagt, sind beliebt. Die Botschaft dabei ist: „Ich bin gut drauf, ich bin immer fit, ich bin toll.“ Jeder will sich ja heutzutage in Szene setzen, sein eigener kleiner Superstar sein. Das ist eben der Zeitgeist. Die Drogen machen da keine Ausnahme."
Gefällt mir