jamal_12958555:lol:
wenn ich sowas zu ernst nehmen würde, dann hätte ich in diesem Forum als Borderliner 2x wöchentlich einen Nervenzusammenbruch ;) Nein, tu ich nicht. ;-)
Aber ich lasse aus Prinzip nie nur "die andere Seite" allein stehen. ;)
Das mit dem "aufopfern" und "retten" geht mit ziemlicher Sicherheit gegen die Wand, nahezu bei jeder psych. Krankheit. Auch wenn man es nicht "aus Verzweiflung" sondern "aus Liebe" tut. Für beide Seiten und mit großen Schmerzen. Eine Beziehung kann per Definition nie glücklich sein, wenn sich einer immer "aufopfert" (gefühlt oder tatsächlich ist egal). Entweder es ist "vom Gefühl her" ausgeglichen, dass man auch viel erhält (und das auch zur Kenntnis nimmt) oder es funktioniert nicht auf Dauer und beide gehen daran kaputt. Das Problem der weißen Ritter ;)
Gilt genau so für Bekannte, Verwandte, Freunde.
Man kann uns auch gar nicht retten. Entweder wir retten uns selbst oder es wird keine Rettung geben. Alle anderen können nur "engagiert zugucken" und gelegentlich ein Werkzeug reichen.
Wenn sich der "Gestörte" nicht um sein Seelenheil kümmert, ist der Partner / Freund / Angehörig machtlos.
Das will ich alles keinesfalls unter den Tisch fallen lassen, dafür ist es zu wichtig.
Verzweiflung - ja natürlich. Wir Menschlein stehen voll auf Dramatik. Wir fangen in den meisten Fällen nicht etwa an, etwas zu ändern, wenn sich Hinweise auf Probleme ergeben. Auch nicht, wenn die ersten Probleme da sind, nein, vorzugsweise dann, wenn wir mindestens bis zur Hüfte im Schlamm stecken.
Verzweiflung - ja, natürlich. Wir sind von Kindheit an darauf dressiert, dass man anderen Menschen helfen muss. Was psychisch Kranke angeht, kann das nicht jeder und von denen, die es können, sollten es nicht alle auch tun. Ist kein Urteil sondern ein Fakt. Aber unsere Konditionierung erzählt uns, dass es ein Fall von deutlicher moralischer Inkontinenz ist, wenn wir jemanden "im Stich lassen", weil er krank ist.
Aber - Verzweiflung heißt auch, dass man keine Lösungsmöglichkeit sieht - nicht, dass es keine gibt.
Aber - Verzweiflung heißt auch, dass man etwas nicht verstehen kann - nicht, dass es einem keiner erklären kann.
Viele dieser verzweifelten Situationen sind lösbar. Zum Nutzen und zur Zufriedenheit aller Beteiligten.