Hallo,
ich weiss, ihr seid keine Ärzte oder Psychologen, aber ich bitte euch dennoch um eine Einschätzung meiner selbst und um Ratschläge, was ich tun soll.
Ich bin nicht sicher, ob ich an einer Depression leide.
Ich beschreibe einfach mal meine Gefühle und so....
Ich fühle mich häufig schlapp und müde, komme schlecht auf die Beine. Habe oft garkeine Lust, meine Wohnung zu verlassen. Verbringe allgemein sehr viel Zeit allein zuhause(bin Studentin).
Ich habe oft Selbstmitleid und denke, was ich für ein schlechter Mensch sein muss, dass mich keiner mag und dass ich dies und das nicht schaffe. Auch denke ich oft und lange darüber nach, wie ich auf andere wirke, ob ich gerade blöd oder dumm wirke, blöd lache oder ob ich was falsches gesagt habe. Während eines Gepräches denke ich die Ganze Zeit nur daran, dass ich jetzt bloss nix blödes sagen soll, bin die ganze Zeit verkrampft und nach dem Gespräch denke ich ewig darüber nach, was ich jetzt falsch gemacht haben könnte.
So ist das bei allen Gesprächen, außer mit meinem Freund und meinen Eltern.
Ich kann mich eigentlich auf nichts freuen, das einzige, worauf ich mich ein bißchen freue, ist mein Auslandssemester Ende des Jahres, weil ich die Hoffnung habe, so Abstand von meinem Leben nehmen zu können. Ich kann mich sehr schlecht konzentrieren, für die Uni lernen klappt meist garnicht, weil ich es nicht hinkriege, mich zu konzentrieren, ich werde sofort müde und meine Gedanken schweifen ab.
Ich gehe nur gern unter Leute, wenn ich diese Leute kenne und mag. Wobei auch das immer mit etws Spannung in meinem Körper abläuft weil ich Angst habe, was Blödes zu machen.
Mit fremden Leuten kann ich nur unverkrampft reden, wenn ich Alkohol getrunken hab.
Selbst wenn ich nur durch die Stadt gehe habe ich ständig Angst, blöd auszusehen und eine schlechten Eindruck zu machen.
Trotzdem unternehme ich eigentlich sehr gern Dinge, ich gehe gern ins Kino, trinke gerne mal einen und geh gern spazieren, also es ist nicht so, dass ich keine Lust auf garnix hätte.
Ich habe außerdem häufig Magenprobleme, ohne eine wirkliche physische Ursace dafür zu haben. Ständig hab ich Bauchschmerzen, Bauchdrücken oder mir ist flau in der Magengegend. Auch Verstopfung habe ich häufig. Ich habe ständig eine Unruhezustand, fühle mich ständig nervös und verkrampft. Ich kann mich selten einfach ins Bett oder so legen und richtig entspannen, ich habe immer tausend Gedanken im Kopf.
Momentan bewerbe ich mich für Studentenjobs, weil ich unbedingt Geld brauche, aber immer, wenn ich ein Bewerbungsgespräch hab und die wollen mich nehmen, werde ich gleich wieder nervös und denke, dass der Job eh nix für mich ist und kriege schon Schiss vorm 1.Arbeitstag, weil ich Angst hab, alles falsch zu machen, dass mich dort keiner mag und dass mir der Job nicht gefällt. Und suche immer weiter.
Ich muss aber auch sagen, dass ich nicht dauerunglücklich bin. Ab und zu lache ich auch mal, wenn ich was lustiges sehe oder lese oder ich lache auch öfters mit meinem Freund und hin und wieder mit Bekannten. Aber eben nicht ständig. Die meiste Zeit sehe ich mein Leben sehr pessimistisch und fühle mich nicht wohl. Ich kann auch nur schwer auf andere zugehen und neue Kotakte knüpfen, weil ich Angst habe, man könnte mich ablehnen oder blöd finden. Ich stehe ständig unter Leistungdruck und habe an mich selbst die Anforderung, mein Leben perfekt zu managen und wenn mal was nicht klappt, ist das wieder ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich male mir auch häufig aus wie es wäre, wenn ich nicht ich wäre, sondern jemand anders und irgendwo anders und total glücklich, erfolgreich oder sonstwas wäre.
Lust auf Sex habe ich in letzter Zeit übrigens fast nie. Ich esse ständig Süßigkeiten, aus Langeweile oder weil das das einzige ist, worauf ich mich am Tag freue- aber zunehmen tu ich nicht davon.
Ich bin sehr emotional und muss häufig einfach weinen, weil ich unglücklich bin, ohne einen richtigen Grund zu haben. Ich habe Angst vor noch mehr Einsamkeit, Angst, meinen Freund oder meine Familie zu verlieren und Angst, alt zu werden. Suizidgedanken habe ich allerdings sehr selten. Drogen, Medikamente oder sonstiges nehme ich nicht, ich trinke auch nicht übermäßig viel Alkohol.
Ich weiss, es war viel zu lesen und danke euch schonmal dafür.
Den beschriebenen Zustand habe ich schon lange, ich tippe auf einige Jahre, aber genau so, wie es jetzt ist, ist es für mich seit einigen Monaten.
Würdet ihr sowas eine Depression nennen? Oder ist es etwas anderes? Oder ist normal?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Vielen Dank schonmal.