Mir ist aufgefallen, dass es mir schwerfällt, anderen Menschen, und insbesondere Frauen, in die Augen zu schauen. Ich weiß, dass es zur Höflichkeit gehört, weshalb ich mein Verhalten in Konversationen auch darauf abgestimmt habe, einen möglichst positiven und vertrauenswürdigen Eindruck zu hinterlassen. Zwar habe ich mithilfe intellektueller Fähigkeiten dann auch so etwas wie eine soziale Intelligenz entwickelt, muss mir aber selbst eingestehen, dass es der obere Pfad, also das rationale Denken ist, was da interagiert und dass kaum Reaktionen natürlicher Art auftreten, welche vom unteren Pfad, dem primitiveren, aber gefühlvolleren Part eines Menschen generiert werden. Warum ist das so?
Also, ich bin schon in der Lage, Gefühle zu empfinden und diese werden auch laufend produziert. Aber das bezieht sich dann nur auf die Einsamkeit. Wenn ich mal in Gesellschaft bin (was verdammt selten vorkommt), bin ich praktisch versteinert, was meine Gefühle betrifft, fast alles ist Fassade (obwohl ich eingestehen muss, dass ich hin und wieder dann auch viel lache und es dann kaum noch einstellen kann, fast schon pathologisch).
Was ist nur los? Fehlt mir "gesellschaftliches Training"?
Sorry, dass es so viel geworden ist. Aber ich wollte mein Problem möglichst unverschleiert und detailgetreu darstellen.