jetta_11844840Ich bin der gleichen Meinung wie ...
Juliene, da ich dies so erlebt habe.
Meine Kindheit könnte fast identisch sein ,mit dem was Du erlebt hast.
Bin auch bei Grosseltern aufgewachsen, kam dann später zur Mutter und zum Stiefvater.
Keine Liebe, nur arbeiten war wichtig.
Habe dann sehr früh geheiratet,natürlich auch jemand, der seine Gefühle nicht zeigt, war es ja nicht anders gewohnt.
Habe mir dann ein Kind gewünscht, am liebsten ein Mädchen, um es "besser" zu machen.
Sie kam auf die Welt und hat keine Nacht geschlafen, war ein "Schreibaby", damals gab es aber noch keine Hilfen, wie Schreiambulanz,wo ich mir hätte Rat holen können.
Fühlte mich nun auch als Mutter, als totale Versagerin,obwohl ich alles was nur möglich war getan habe.
Sie wuchs heran und wollte immer beschäftigt werden, nur selten hatte ich Zeit für mich.
Wenn abends der Vater kam, war ich abgemeldet, die beiden waren dann ein Herz und eine Seele.
Natürlich weiss ich heute um den "Ödipuskomplex" und daß kleine Mädchen den Vater anhimmeln, da er ja ganz anders ist.
Ich aber fühlte mich damals sehr alleingelassen und aussenvor, ich hatte wieder nur zu "arbeiten und Leistung" zu bringen,
und wollte doch auch nur einmal um meiner selbst geliebt werden.
Und dann habe ich später noch einen Sohn bekommen, und jetzt war es gerade umgekehrt.
Er war ein ruhiges "pflegeleichtes" Kind, und ich stand bei ihm an erster Stelle.
Dreimal kannst Du raten wem ich wohl die bessere Mutter war,obwohl ich beide über alles liebe und sie mein Leben sind.
Zu meiner eigenen Mutter hatte ich Jahre keinen Kontakt mehr und sie hat sich auch nicht um die Enkel gekümmert, kein Weihnachten ,keine Geburtstage.
Als die Tochter dann gross war hat sie Kontakt zu "ihrer Oma" gesucht, sie haben auch die gleichen Interessen,die beiden sind auch ein Herz und eine Seele.
Ihr kann sie "ihre Liebe" geben, ich war es nicht "wert", hat mich oft gedemütigt, nie in den Arm genommen.
Für sie ist sie auch die "bessere Mutter".
Anbei bemerkt,habe noch einen Bruder, der ihr gesamtes Vermögen "geschenkt" bekommen hat.
Tochter fährt weiterhin zu "ihrer Oma", wird auch von ihr finanziell unterstützt.
Mein Sohn, der zu ihr keinen Kontakt hat, natürlich nicht.
Habe aber heute trotzdem eine gute Beziehung zu meiner Tochter, wir reden auch über alles,aber wir sind nicht "eine Familie".
Soviel dazu, sich eine Tochter zu wünschen, um eine schlimme Kindheit zu heilen.
Eine Tochter "reibt" sich auch mehr mit der Mutter und sie wird mehr in Frage gestellt, da sie das gleiche Geschlecht sind.
Ein Vater darf seine "Macken" haben ,es wird toleriert, da er ja anders sein darf.
Danke dafür, dass Du vier gesunde Söhne auf die Welt bringen konntest, sie werden Dir vier Mädchen bringen.
Wenn Du jetzt nochmal schwanger wärst und es wäre wieder ein Sohn, würdest Du es genauso Lieben können?
Schnitzi