Hallo ihr Lieben!
Normalerweise ist es gar nicht meine Art, in irgendwelchen Internet-Foren etwas zu posten, aber ich hab in den letzten Tagen so viele Beiträge von Leuten gelesen, denen es ähnlich geht.
Ich (w. - 23 Jahre) bin schon seit Jahren in einer ziemlich depressiven Verfassung. Man konnte mich noch nie zu den starken Menschen zählen. Das kommt vielleicht auch daher, dass ich aus sehr behütetem Hause komme und meine Eltern eigentlich immer alles für mich getan haben, egal um was es sich gehandelt hat.
Nach meinem Schulabschluss musste ich wegen dem Studium von Zuhause ausziehen und in eine 150km entfertne Stadt ziehen. Ich war jung, vorfreudig und hab die erste Zeit auch sehr genoßen. Nach einem Jahr auf der Uni hab ich mich entschlossen auf eine Hochschule zu wechseln und Lehramt für Grundschule zu studieren. Auch da lief anfangs alles super. Ich war sehr ehrgeizig im Studium, weshalb es manchmal schon zu kleinen Nervenzusammenbrüchen kam, wenn etwas nicht gleich so klappte wie ich es wollte. Mitte 2013 wurde ich mit dem Studium fertig. Einzig die Bachelorarbeit war noch nicht geschrieben. Und hier fing die Negativspirale an: Diese Arbeit überforderte mich so, dass ich sie immer weiter von mir wegschob. Da ich mein Studium ansonsten beendet hatte, bewarb ich mich schon für eine Stelle als Lehrerin. Da jedoch die Bachelorarbeit fehlte, ging ich jedoch leer aus. Für mich brach hier eine Welt zusammen, da zu diesem Zeitpunkt auch meine Beziehung ging. Wir waren knapp ein Jahr zusammen und auch wenn es mit ihm immer viele Probleme gab (er hatte absolute Angst vor etwas Fixem und es war ein ständiges Auf und Ab) hab ich ihn dennoch sehr vermisst gerade, weil ich auch sonst keine Aufgabe im Leben hatte. Ab da fing es an, richtig schlimm zu werden. Ich weinte Tage durch, hatte Nervenzusammenbrüche und erkannte mich selbst nicht wieder. Im Februar 2014 bekam ich dann ein Jobangebot als Lehrerin an einer Schule. Ich freute mich auf diese Aufgabe und konnte eine zeitlang auch wieder lachen. Im März darauf hab ich einen neuen Mann kennengelernt. Für mich war jedoch klar, dass ich mich nicht so schnell auf etwas neues einlassen möchte und einfach mein Leben genießen möchte. So lebte ich eigentlich ein paar Monate ziemlich zufrieden. Ich hatte einen Job, die ein oder andere Männerbekanntschaft im Grunde ging es mir gut und ich war zufrieden. So ging es, bis ungefähr bis zum Jahreswechsel. Ab da kam die totale Wende.
Ich bin so unzufrieden mit meinem Leben, dass ich ständig nur noch am Weinen bin. Ich finde immer etwas, mit dem ich nicht zufrieden bin. Die Arbeit macht mir plötzlich keinen Spaß mehr, ich fühle mich in der Schule nicht mehr wohl und habe auch um Verstetzung angesucht, damich diese Klasse nur noch überfordert. Außer der Arbeit mache ich nicht mehr viel. Meine sozialen Kontakte werden immer weniger, ich ziehe mich immer mehr zurück. Ich lebe alleine in einer Wohnung, weshalb ich mich oft sehr einsam fühle. Aus der einst lockeren Affäre ist für mich ein Chaos geworden. Ich bin diesem Mann total verfallen, doch er hält mich hin meldet sich alle paar Wochen mal bei mir und wir treffen uns. Es ist klar, dass es ihm ums rein Sexuelle geht. Ich dachte immer von meiner Seite sei auch nicht mehr da, aber nun bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich kann ihn aber nicht abschießen, da ich irgendwie abhängig von ihm bin. Er hebt meine Stimmung wenn er sich meldet und ich merke, dass es mir danach immer viel, viel besser geht.
Ich bin jetzt auch bei einer Psychotherapeutin, weil ich so viele Zusammenbrüche in letzter Zeit hatte, dass meine Eltern nicht mehr wussten, was sie machen sollen. In 3 Wochen hab ich einen Termin, bei einer Ärztin, weil meine Psychotherapeutin der Meinung ist, dass ich Tabletten brauchen werde, da ich alleine hier nicht mehr rauskommen werde. Ich sitze oft das ganze Wochenende zuhause bei meinen Eltern (ich pendel jedes Wochenende wieder nachhause) und heule mir die Augen aus dem Kopf. Ich kriege solche Zusammenbrüche, dass ich überall dagegen schlage und mich manchmal selbst verletze. In den letzten Wochen war es so weit, dass ich nicht mal mehr mitgehen konnte Mittagessen, weil ich mitten im Lokal zu weinen beginnen musste, weil diese Traurigkeit plötzlich kommt.
Ich weiß nicht mehr, was mit mir los ist ich bin so verzweifelt. Vielleicht war schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann mit mir Erfahrungen austauschen. Ich habe bemerkt, dass es mir besser geht, wenn ich mit jemanden reden kann, der mich versteht!
lg c.