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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Ich rutsche in eine Essstörung..

Letzte Nachricht: 6. April 2018 um 8:49
J
jamie_2820479
28.03.18 um 16:35

Guten Tag,

es ist schrecklich - alles dreht sich nur noch um Essen. Ich stehe morgens auf, überlege wann und ob ich frühstücke, gehe in die Küche, frühstücke gut und denke dann direkt wieder darüber nach, möglichst lange auszuhalten bis zum Mittagessen. Wenn ich dann aber doch 3 Stunden nach dem Mittagessen Hunger habe, habe ich schlechtes Gewissen - ich müsste ja 'eigentlich' noch satt sein. Dabei vergleiche ich mich mit anderen - frage ständig, wann wer heute schon gegessen hat, und wenn mir jemand um 17 Uhr sagt, er hätte bis jetzt nur um 11 gefrühstückt, vergleiche ich mich damit und werde direkt traurig.

Heute beispielsweise habe ich um 11 gefrühstückt, um 14 Uhr hatte ich wieder Hunger und habe zu Mittag gegessen, gerade habe ich meinen Eltern Geschenke für Ostern gekocht und gebacken und während dessen halt auch genascht - jetzt bin ich satt, habe keinen Hunger, und meine Gedanken drehen sich trotzdem nur darüber, was ich heute Abend um wie viel Uhr noch esse, was ich mir noch an Kalorien leisten kann - "Ich hab mich heute kaum bewegt, bin jetzt aber bestimmt schon bei 1400 Kalorien und darf heute aller höchstens noch 200 Kalorien essen.". Vorhin habe ich bei Rewe eine Orange gekauft, die 400 Kalorien gewogen hat - direkt berechne ich das in Kalorien und mache mir Gedanken darüber, dass eine Orange mehr Kalorien hatte als ich dachte.

Ich bin 168 groß, wiege 67 Kilo und müsste vielleicht ein Kilo abnehmen, um im Bikini im Sommer in mehreren Monaten gut auszusehen - sprich: Ich habe an sich keine Figurprobleme, kein Übergewicht, niemand sagt mir dass ich dick bin, trotzdem gucke ich in den Spiegel und finde nicht schön, was ich sehe.

Ich habe einen Termin bei einer Therapeutin, jedoch erst in mehreren Wochen. Jeden Tag denke ich mir "Morgen esse ich einfach intuitiv und höre mit Kalorien zählen auf!" - und dann esse ich zwischen Frühstück und Mittagessen zwei Stück Schokolade oder trinke einen extra Kaffee und ärgere mich über mich selbst. Wenn meine Mutter Kuchen mitbringt, ich eigentlich satt bin aber Lust auf etwas Süßes habe, esse ich das Stück Kuchen - um diesen Gedanken des ständigen Diätwahns irgendwie auszuweichen, denn ich weiß, dass ein Stück Kuchen mir nicht schadet - und tada: schlechtes Gewissen, beim Runden meiner Kalorien sehe ich eine höhere Zahl als ich mir "erlaube". 

Ich wünsche mir so gerne wieder ein Leben, in welchem Essen nicht 24/7 ein Thema ist. 

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E
eleyna_11897496
28.03.18 um 16:41
In Antwort auf jamie_2820479

Guten Tag,

es ist schrecklich - alles dreht sich nur noch um Essen. Ich stehe morgens auf, überlege wann und ob ich frühstücke, gehe in die Küche, frühstücke gut und denke dann direkt wieder darüber nach, möglichst lange auszuhalten bis zum Mittagessen. Wenn ich dann aber doch 3 Stunden nach dem Mittagessen Hunger habe, habe ich schlechtes Gewissen - ich müsste ja 'eigentlich' noch satt sein. Dabei vergleiche ich mich mit anderen - frage ständig, wann wer heute schon gegessen hat, und wenn mir jemand um 17 Uhr sagt, er hätte bis jetzt nur um 11 gefrühstückt, vergleiche ich mich damit und werde direkt traurig.

Heute beispielsweise habe ich um 11 gefrühstückt, um 14 Uhr hatte ich wieder Hunger und habe zu Mittag gegessen, gerade habe ich meinen Eltern Geschenke für Ostern gekocht und gebacken und während dessen halt auch genascht - jetzt bin ich satt, habe keinen Hunger, und meine Gedanken drehen sich trotzdem nur darüber, was ich heute Abend um wie viel Uhr noch esse, was ich mir noch an Kalorien leisten kann - "Ich hab mich heute kaum bewegt, bin jetzt aber bestimmt schon bei 1400 Kalorien und darf heute aller höchstens noch 200 Kalorien essen.". Vorhin habe ich bei Rewe eine Orange gekauft, die 400 Kalorien gewogen hat - direkt berechne ich das in Kalorien und mache mir Gedanken darüber, dass eine Orange mehr Kalorien hatte als ich dachte.

Ich bin 168 groß, wiege 67 Kilo und müsste vielleicht ein Kilo abnehmen, um im Bikini im Sommer in mehreren Monaten gut auszusehen - sprich: Ich habe an sich keine Figurprobleme, kein Übergewicht, niemand sagt mir dass ich dick bin, trotzdem gucke ich in den Spiegel und finde nicht schön, was ich sehe.

Ich habe einen Termin bei einer Therapeutin, jedoch erst in mehreren Wochen. Jeden Tag denke ich mir "Morgen esse ich einfach intuitiv und höre mit Kalorien zählen auf!" - und dann esse ich zwischen Frühstück und Mittagessen zwei Stück Schokolade oder trinke einen extra Kaffee und ärgere mich über mich selbst. Wenn meine Mutter Kuchen mitbringt, ich eigentlich satt bin aber Lust auf etwas Süßes habe, esse ich das Stück Kuchen - um diesen Gedanken des ständigen Diätwahns irgendwie auszuweichen, denn ich weiß, dass ein Stück Kuchen mir nicht schadet - und tada: schlechtes Gewissen, beim Runden meiner Kalorien sehe ich eine höhere Zahl als ich mir "erlaube". 

Ich wünsche mir so gerne wieder ein Leben, in welchem Essen nicht 24/7 ein Thema ist. 

such Dir Hilfe.
Bei den Profis, nicht in einem Forum.

Essstörungen sind potentiell lebensgefährliche Erkrankungen, damit geht man zum ARZT. Und zwar so schnell wie möglich.

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J
jamie_2820479
28.03.18 um 17:35
In Antwort auf eleyna_11897496

such Dir Hilfe.
Bei den Profis, nicht in einem Forum.

Essstörungen sind potentiell lebensgefährliche Erkrankungen, damit geht man zum ARZT. Und zwar so schnell wie möglich.

Ich habe ja einen Termin, aber erst in einigen Wochen Vielleicht hat hier ja jemand Erfahrung und kann mir dennoch Tipps geben.

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E
eleyna_11897496
29.03.18 um 11:06
In Antwort auf jamie_2820479

Ich habe ja einen Termin, aber erst in einigen Wochen Vielleicht hat hier ja jemand Erfahrung und kann mir dennoch Tipps geben.

ja, einen großen:
Nimm das ernst(er).

Stell Dir vor, Du hast den Verdacht auf eine gleich schwere körperliche Erkrankung. Eine die Dich auf Jahre beeinträchtigen kann, Dich arbeitsunfähig machen kann, sich in vielfältiger Weise auf Deine Gesundheit auswirkt - würdest Du Dich beim Doc dann auch um "einige Wochen" vertrösten lassen und erst mal in Ruhe abwarten bis der Schaden da ist und so lange nach "Tipps" im Internet suchen?

Einige Wochen sind in Deinem Falle aus meiner Sicht zu lange. VIEL zu lange. Bis dahin hast Du entweder selbst gemerkt, dass es keine Essstörung ist oder aus "ich rutsche hinein" ist schon lange "ICH HABE EINE" geworden.

Mach Druck, dass der Termin vorverlegt wird. RICHTIG, RICHTIG Aufstand machen, wenn es nicht anders geht. Dir im Zweifelsfalle in der Familie, unter Freunden (hängt auch davon ab, wie alt Du bist - mit 14 würde ich da eher die Eltern einbeziehen, mit 32 eher eine Freundin...) Hilfe suchen, die Dich da unterstützen.

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E
eleyna_11897496
29.03.18 um 11:13
In Antwort auf eleyna_11897496

ja, einen großen:
Nimm das ernst(er).

Stell Dir vor, Du hast den Verdacht auf eine gleich schwere körperliche Erkrankung. Eine die Dich auf Jahre beeinträchtigen kann, Dich arbeitsunfähig machen kann, sich in vielfältiger Weise auf Deine Gesundheit auswirkt - würdest Du Dich beim Doc dann auch um "einige Wochen" vertrösten lassen und erst mal in Ruhe abwarten bis der Schaden da ist und so lange nach "Tipps" im Internet suchen?

Einige Wochen sind in Deinem Falle aus meiner Sicht zu lange. VIEL zu lange. Bis dahin hast Du entweder selbst gemerkt, dass es keine Essstörung ist oder aus "ich rutsche hinein" ist schon lange "ICH HABE EINE" geworden.

Mach Druck, dass der Termin vorverlegt wird. RICHTIG, RICHTIG Aufstand machen, wenn es nicht anders geht. Dir im Zweifelsfalle in der Familie, unter Freunden (hängt auch davon ab, wie alt Du bist - mit 14 würde ich da eher die Eltern einbeziehen, mit 32 eher eine Freundin...) Hilfe suchen, die Dich da unterstützen.

was Du auch machen kannst:
geh erst mal zu Deinem Hausarzt. Schildere ihm das ganze und wenn er Dir zustimmt, dass Du damit zum Spezialisten solltest, bitte den Hausarzt, Dich dabei zu unterstützen, dass der Termin ASAP sein wird.
Ärzte (und Psychologen auch) sind da zuweilen wunderliche Menschen.
Wenn es am Telefon heißt "Ja, guten Tag, hier ist Dr. Andreas Wichtig, ich rufe an wegen einer Patientin, die..." hat das einen gaaaaaaaaaanz anderen Effekt als wenn Du anrufst und sagst "mir geht es ganz mies, ich brauche Hilfe, könnte ich mal einen Termin..."

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D
damian_11934923
29.03.18 um 11:47

Melde dich lieber in einem Forum an, das genau auf dieses Thema spezialisiert ist. Hier wirst du wahrscheinlich kaum brauchbare Tipps bekommen.

Alles Gute! 

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C
coskun_11989246
05.04.18 um 20:18
In Antwort auf jamie_2820479

Guten Tag,

es ist schrecklich - alles dreht sich nur noch um Essen. Ich stehe morgens auf, überlege wann und ob ich frühstücke, gehe in die Küche, frühstücke gut und denke dann direkt wieder darüber nach, möglichst lange auszuhalten bis zum Mittagessen. Wenn ich dann aber doch 3 Stunden nach dem Mittagessen Hunger habe, habe ich schlechtes Gewissen - ich müsste ja 'eigentlich' noch satt sein. Dabei vergleiche ich mich mit anderen - frage ständig, wann wer heute schon gegessen hat, und wenn mir jemand um 17 Uhr sagt, er hätte bis jetzt nur um 11 gefrühstückt, vergleiche ich mich damit und werde direkt traurig.

Heute beispielsweise habe ich um 11 gefrühstückt, um 14 Uhr hatte ich wieder Hunger und habe zu Mittag gegessen, gerade habe ich meinen Eltern Geschenke für Ostern gekocht und gebacken und während dessen halt auch genascht - jetzt bin ich satt, habe keinen Hunger, und meine Gedanken drehen sich trotzdem nur darüber, was ich heute Abend um wie viel Uhr noch esse, was ich mir noch an Kalorien leisten kann - "Ich hab mich heute kaum bewegt, bin jetzt aber bestimmt schon bei 1400 Kalorien und darf heute aller höchstens noch 200 Kalorien essen.". Vorhin habe ich bei Rewe eine Orange gekauft, die 400 Kalorien gewogen hat - direkt berechne ich das in Kalorien und mache mir Gedanken darüber, dass eine Orange mehr Kalorien hatte als ich dachte.

Ich bin 168 groß, wiege 67 Kilo und müsste vielleicht ein Kilo abnehmen, um im Bikini im Sommer in mehreren Monaten gut auszusehen - sprich: Ich habe an sich keine Figurprobleme, kein Übergewicht, niemand sagt mir dass ich dick bin, trotzdem gucke ich in den Spiegel und finde nicht schön, was ich sehe.

Ich habe einen Termin bei einer Therapeutin, jedoch erst in mehreren Wochen. Jeden Tag denke ich mir "Morgen esse ich einfach intuitiv und höre mit Kalorien zählen auf!" - und dann esse ich zwischen Frühstück und Mittagessen zwei Stück Schokolade oder trinke einen extra Kaffee und ärgere mich über mich selbst. Wenn meine Mutter Kuchen mitbringt, ich eigentlich satt bin aber Lust auf etwas Süßes habe, esse ich das Stück Kuchen - um diesen Gedanken des ständigen Diätwahns irgendwie auszuweichen, denn ich weiß, dass ein Stück Kuchen mir nicht schadet - und tada: schlechtes Gewissen, beim Runden meiner Kalorien sehe ich eine höhere Zahl als ich mir "erlaube". 

Ich wünsche mir so gerne wieder ein Leben, in welchem Essen nicht 24/7 ein Thema ist. 

Ich habe Erfahrung damit. Und ich rate dir: Lenk dich ab, such dir Beschäftigung (wenn nicht genügend vorhanden). Ich habe gegessen, sobald ich ans Essen gedacht habe, das war meine Strategie, da war ich aber stark untergewichtig und habe alle extra-Kalorien gebraucht. Wodurch ich die Gedanken verloren habe (hab mich jahrlang damit rumgequält)? Ich weiß es eigentlich gar nicht so genau. Hatte aber ein informiertes Umfeld (es war einfach nicht zu übersehen) und habe mit meinen besten Freunden darüber gesprochen und das ganze so verarbeitet.
Mir wurde in der Therapie empfohlen, aus meinem Elternhaus auszuziehen (ich war damals 20, vielleicht hing der Rat auch mit mit meinen Eltern an sich zusammen) und einem geregelten Alltag nachzugehen. Hatte sofort mit einem Praktikum angefangen und wenig Zeit, um Kalorien zu wälzen.
Mach dich nicht zu verrückt, auch wenn dich die Zwangsgedanken nerven: noch bist du ja im Rahmen und gehst das Problem ja an. Das ist das wichtigste.

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C
coskun_11989246
05.04.18 um 20:19

Und bitte lies nicht zu viel in Foren im Internet, gibt auch einige, die dich triggern könnten!

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E
eleyna_11897496
06.04.18 um 8:49

ja, von solchen speziellen Foren (bzw. inzwischen WA - Gruppen & Co) habe ich mich auch immer wohlweislich fern gehalten. Passiert zu leicht, dass man sich da einfach nur wahnsinnig auf das Problem konzentriert statt auf die Lösung - und es damit nur füttert.

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