Mein Cousin ist im alter von nur 41. Jahren vor einigen Tagen verstorben. Nach einer langen, schweren und schmerzhaften Krankeheit. Eigentlich an keiner bestimmten Krankheit allerdings fing es von fünf Jahren mit dem Herz an und ging über Dickdarm, Dünndarm, Milz, Entzündungen und hohem Fieber zu Lungenentzündung, Bauchspeicheldrüsenblutung zum Ende hin über Nieren, Leber und multiples Organversagen. Doch er war wie immer in den letzten fünf Jahren der Meinung, dass er nach 5 - 10 Tage wieder aus der Klinik kommt - doch diesesmal war es doch anders.
Ich bekam einen Anruf wie so oft in den letzten Wochen, dass es Ihm nicht gut ginge und man nicht weiß, ob er die Nacht überlebt. Also wie immer nach dem Nachtdienst sofort zu Ihm in die Klinik. Aber heute sah er so anders aus: muss leider sagen, dass kaum noch Leben in Ihm war. Seine Hände sahen schon so aus als ob er tot war (blass, fältig und ohne Kraft) - er kämpfte so verzweifelt um sein Leben, dass er all seine Energien zur kranken Körperstelle weiterleitete.
Der Puls war an diesem Tag ja schon sehr niedrig aber eigentlich ziemlich konstant. Doch nach 1,5 Stunden an seinem Bett bekam er plötzlich starkes Fieber mit schweißausbruch und nur zwei, drei Minuten später dann ganz eisik kalten schweiß den ich Ihm wie immer mit einem Waschlappen abschusch. Doch dann plötzlich ging der Puls/Herzton so schnell bergab - dass wir kaum noch Zeit hatten die Dinge anzustrechen, die man gerne noch gesagt hätte. Muss aber sagen das er im künstlichen Koma lag - da er eine offene Bauchdecke hatte und die Schmerzen sonst zu stark für Ihn gewesen wären. Doch wenn plötzlich alle Automaten Piepen und man sieht wie die Anzeigen auf dem Monitor immer kleiner werden - da fehlen einem die Worte um zu sagen wie sehr ich ihn als Cousin hatte. Und ob er sich auch immer in meiner Umgebung wohl gefühlt hatte. Oder ob ich fremd für ihn war. Was ich nicht denke - aber nie mit ihm besprochen hatte und plötzlich denkt man solche Dinge.
Alles Piepte und die Ärzte kamen angerannt - konnten aber nichts mehr für Ihn tun, denn er hatte schon alle möglichen Medikamente bekommen - die Ihm hätten helfen können. Also stellten Sie die Computer aus und ließen seiner Frau und mir die nötige Zeit um Abschied nehmen zu können. Doch obwohl wir wußte, dass der Tag eines Tages kommen würde - kam er für uns und vorallem für Ihn selbst viel zu früh.
Ich fühle mich leer - trauere aber irgendwie noch nicht richtig - da ich das Gefühl habe als ob er immer noch im Krankenhaus ist. Ich habe Ihn so lieb gehabt ohne es eigentlich gewußt zu haben. Aber das geht wohl jedem so. Man weiß ja meist erst wie sehr man liebt wenn der jenige nicht mehr da ist.
Am 04.01.07 findet nun seine Beerdigung statt. Das wäre eigentlich sein 42. Geburtstag gewesen. Ich hoffe, dass ich an diesem Tag mal so richtig doll weinen kann um mich dann mit der Verarbeitung auseinander setzen kann.
Netti