Hallo, ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich das hier schreibe, ich erhoffe mir hier weder Hilfe noch Aufmerksamkeit, ich will einfach nur mal meine "Probleme" aus mir raus lassen.
Ich bin 20, studiere seit 2 Jahren und habe seit etwa zwei Monaten depressive Phasen würde ich sagen. Ich fühle mich von jedem im Stich gelassen, mit meiner Mutter habe ich im Moment ziemliche Probleme, wir reden kaum noch und ich hab so das Gefühl, dass sie alles was ich tue kritisiert. Mit meinen alten Schulfreunden habe ich nur mäßigen Kontakt, zu Geburtstagen wird man noch eingeladen, aber sonst trifft man sich nicht und auch jetzt meine Freunde aus dem Studium. Ich bin mir nicht sicher ob es an mir liegt und ich mich langsam von ihnen distanziere oder ob sie das tun. Ich werde nicht mehr zum lernen eingeladen, ich wurde nur noch angeschrieben, wenn es um die Uni geht und jemand meine Hilfe braucht. Auch bei meinem Freund. Wir sind seit etwas über einem Jahr zusammen und sehen uns 1-2 die Woche aufgrund des Studiums. Ich weiß ich kann ihm vertrauen und alles, aber ich fühle mich einfach manchmal total im Stich gelassen im Vergleich. Er hat viele Freunde und wird auch ständig irgendwohin eingeladen. Irgendwie verletzt es mich, dass das bei mir nicht der Fall ist. Es bin immer ich, die Leute anschreiben muss.
In letzter Zeit bin ich so emotional geworden. Bei jeder Kleinigkeit kommen die Tränen in mir hoch oder ich starre einfach nur Löcher in die Luft ohne irgendwas zu denken. Manchmal auch nur grundlos. Richtig schlimm ist es, wenn ich betrunken bin. Die letzten paar Male habe ich jedes mal geweint, über nichts. Das mit dem Weinen wenn ich betrunken habe ich allerdings schon etwas länger als zwei Monate, vielleicht so seit einem halben Jahr. Vor anderen Leuten kann ich mich nüchtern recht gut kontrollieren was das Weinen angeht, aber betrunken habe ich jetzt schon einige Male vor anderen geweint.
Ich habe das Gefühl, das mich eigentlich nichts bedrücken sollte, mir und meinem Umfeld geht es gesundheitlich und finanziell ziemlich gut, deswegen habe ich Angst irgendwem anzuvertrauen dass es mir psychisch gesehen irgendwie überhaupt nicht gut geht. Ich habe nun seit zwei Monaten etwa auch keine Lust mehr etwas zu machen. Meinen Hobbies, Gitarre spielen und zeichnen und lesen, bin ich nicht mehr nachgegangen, weil ich mir denke, das mir das überhaupt nix bringt. Und obwohl mir mein Studium ziemlich Spaß macht finde ich keine Motivation mehr, etwas dafür zu tun. Ich fühle mich häufig leer und müde. Ich schlafe genug, und trotzdem fühlt sich mein Körper so an, als hätte er nicht genug Schlaf gehabt, dabei habe ich keine Schlafprobleme.
Ich muss jetzt aber auch dazu sagen, dass ich nicht in jeder Minute so gelaunt war, wie gerade beschrieben, in den letzten zwei Monaten hatte ich auch glückliche und lustige Momente, nur denke ich eben, dass die negativen gerade ziemlich Überhand nehmen und ich weiß einfach nicht, was ich dagegen tun kann.
Habt ihr auch solche Momente? Auch dass diese Momente so lange dauern? Was habt ihr dagegen getan? Über Antworten würde ich mich natürlich freuen.
Liebe Grüße Soffel