Ich kenne Deine Situation
Hallo Herzwolke,
bis vor ein paar Wochen ging es mir wie Dir. Nach Ostern wollten meine besten Freunde nichts mehr mit mir zu tun haben. Daß war zwar meine Schuld, weil ich Mist gebaut hatte (elendsgroßen, aber darauf will ich nich weiter eingehen, wenn es Dich interessiert, schau bei
http://forum.gofeminin.de/world/communaute/forum/f-orum2\_\_forum=carriere1&m=1567&whichpage=1.html#4279-0
nach, da hab ich (ohne zu wissen, daß es ein alter Thread war, alles reingeschrieben). Ich kann Dir nur empfehlen, geh zum Arzt Deines Vertrauens, erstmal Hausarzt und laß Dich beraten. Es klingt mir auch sehr nach einer Depression. Ich habe es Dank meiner Hausärztin in den Griff bekommen. Wenn Du sagst, daß Du keine Freunde mehr hast, dann glaub ich, mußt Du Dich irren. Du mußt aber einen Schritt auf sie zugehen und Ihnen alles erklären. Vllt warten sie nur darauf, wieder von Dir zu hören. Wenn Sie erwachsen genug sind, werden sie Dich mit offenen Armen empfangen. Ich weiß z.B., daß ich den beiden ehemals besten Freunden jederzeit helfen würde, wenn sie mich brauchen, aber sie müßten es mir zeige, irgendwie signalisieren.Leider ist es unwahrscheinlich, daß Du Dein altes ich 1 zu 1 zurückbekommst, aber wenn Du es überstanden hast, dann wirst Du stärker sein und noch heller strahlen und jeden Augenblick noch mehr und bewußter genießen. ZUr Verarbeitung kann ich Dir da echt nur empfehlen, Dir irgendwelche Hobbies zu suchen, ich habe angefangen Musik zu schreiben, schlage auf Sandsäcke ein, gehe viel mit Leuten weg und spiele wie blöd Gitarre. Jetzt trommel ich noch mit Drumsticks rum. Es geht mir besser. Vor einem Viertel Jahr habe ich noch an Selbstmord gedacht, hatte kein Selbstwertgefühl aber dafür ne richtig harte Depression. Mach verrückte Sachen. Ich bin in ne Vorlesung gegangen und hatte meine Haare (relativ lang für nen Mann so 30 cm) mit Haarlack in eine so katastrophale Form gebracht, daß ich ständig angestarrt wurde. Das hat mich glücklich gemacht. Ich mache mich mittlerweile gerne selbst lächerlich. Hans-Werner Olm hat mal gesagt: "Humor ist Distanzgefühl, sich selbst nicht so ernst nehmen" und genau das ist es. So lange ich mich (mehr oder minder) ernst genommen habe, hatte ich immer depressive Phasen bis hin zu eben dieser Depression (mit durchaus nicht zu vernachlässigenden Selbstverletzungsschüben, selbstschneiden, schlagen, gegen die Wand rennen u.s.w.). Jetzt bin ich zwar nicht pausenlos glücklich, weil ich immernoch diese beiden Personen vermisse, aber wenn ich an sie denke, bete ich, daß wir eines Tages wieder miteinander reden und Freunde sein werden. Der Glaube kann viel, er liefert (für mich zumindest) keine Wahrheit und Antworten, aber er kann Trost spenden und das ist sehr viel Wert. Kauf Dir einen Rosenkranz oder eine Kette mit einem Kreuz (das hab ich gemacht) und bete. Die Kette hilft Dir, Dich an etwas symbolisch festzuhalten. Denke dabei an die Dinge, die Du Dir wünschst. Mir hat es sehr geholfen, obwohl ich dennoch Antidepressiva nehmen muß (noch). Warte nicht sondern geh zu einem Arzt Deines Vertrauens. Mit Depressionen ist nicht zu spaßen. Sie müssen schnell behandelt werden bevor es zu spät ist, das kann auch chronisch werden und da hat der Spaß dann ein Loch.