Danke!
Vielen Dank erst einmal für die Antworten.
Ein wirklich großartiges Erlebnis, das die Veränderung hätte auslösen können, fällt mir ehrlich gesagt nicht ein. Ich habe mich beruflich verändert bzw. vergrößert, was derzeit dazu führt, dass mein Mann und ich zwei verschiedene Wohnungen haben (müssen). Das wird sich allerdings Anfang nächsten Jahres ändern. Natürlich fehlt er mir sehr, auch seine Unterstützung. Aber ich empfinde es nicht als unüberbrückbares Problem.
Es begann eigentlich eher schleichend. Zunächst war da natürlich die Aufregung bzgl. des firmentechnischen Umzugs sowie all die anstehenden Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten der neuen Räumlichkeiten, bei denen ich vor Tatendrang und Vorfreude nur so gestrotzt habe. Auch die ersten Wochen im neuen "Revier" fingen sehr positiv an und ich kann mich äußerst glücklich schätzen, dass die Auftragslage meiner Firma sich weiter verbessert.
Und irgendwann kam es wieder, das Tief. Ich kenne das schon aus der Vergangenheit, nur war es da nie so heftig und lang andauernd wie jetzt. Meistens verging es nach drei, vier Tagen wieder und ich erlebte einen neuen "Schub" von Energie sozusagen.
Wenn ich weine, dann (leider) meistens wegen "Nichts"! Ich sitze da und arbeite und plötzlich fange ich an zu weinen. Wenn ich versuche aufzuhören, wird es meistens noch schlimmer und ich bekomme regelrechte Krämpfe.
Meine große Leidenschaft und mein Ausgleich waren immer meine Pferde und das Reiten, schon seit Kindesbeinen an. Doch leider habe ich auch daran jegliche Freude verloren. Früher bin ich jeden Tag in den Stall gefahren, habe mich aufs Reiten gefreut, mich diesbezüglich weitergebildet, Kurse besucht etc. Inzwischen war ich seit über einer Woche nicht mehr bei meinen Pferden, mich plagt das schlechte Gewissen, sie werden fett und verlieren die Form, aber ich kann mich einfach nicht aufraffen und ich verspüre keine innere Regung mehr bei dem Gedanken an eines meiner Pferde oder ans Reiten. Seit über 35 Jahren gab es für mich diese große Liebe und jetzt - sie ist einfach verschwunden!! Auch das macht mir extrem zu schaffen, denn die Glücksgefühle, die ich beim Reiten immer empfand, fehlen mir unsäglich!! Ich könnte allein bei dem Gedanken schon wieder weinen, dass ich diese schönen Gefühle nicht mehr wiederfinde!!
Mit meinem Mann habe ich gestern versucht über meine innere Dunkelheit zu sprechen. Ihm fällt natürlich auf, dass ich in der Öffentlichkeit immer ein Lächeln aufsetze, während es einfach "wegfällt" sobald wir die Türe hinter uns geschlossen haben. Er sucht die Schuld nun bei sich und meint, womöglich wäre es besser, wir würden uns über längere Zeit einmal gar nicht sehen. Er versteht nicht, dass ich meine ganze Kraft zusammennehme, um gegenüber den anderen mir nichts anmerken zu lassen und so zu tun, als sei ich die Alte. Aber auch das funktioniert nicht mehr. Erst heute wurde ich von einer Mitarbeiterin darauf angesprochen, ob alles in Ordnung sei, ich würde so fertig aussehen...