Hallo an alle.
Ich (17) habe ein Problem mit meinem Selbstbewusstsein/Selbstvertrauen oder wie man es auch immer nennen will. Meine Freunde haben mich da jetzt drauf angesprochen und meinten, dass ich oft undurchsichtig wirke, in der schule immer gleich sitze, nie locker und nicht mein eigenes Ding mache.
Ich muss ihnen da auch zustimmen. Ich kann allerdings nicht direkt sagen wie das alles angefangen hat. Ich war als Kind schon total verschüchtert. Meine Mutter war mit mir in einer Krabbelgruppe. Da hab ich mir immer alles wegnehmen lassen, mich nie gewehrt. Heute lasse ich mir auch noch alles gefallen. Ich wurde von der 3.-6. Klasse gemobbt. Früher hab ich mich auch nie getraut meinen Eltern, Freunden zum Geburtstag zu gratulieren. In einer Sportgruppe haben alle Kinder fröhlich geturnt, nur ich stand so weit wie möglich weg von ihnen alleine, verschüchtert. Heute bin ich schon offener geworden, auch durch meine Freundinnen, aber die meinten jetzt auch zu mir, dass ich eigentlich immer im Schatten stehe und nie eine eigene Meinung hab, sondern die von anderen annehme und sozusagen immer alle nachplappere.
Das Verhältnis zu meinem Vater hat sich zum Glück auch gebessert: Meine Eltern haben sich als ich 5 war getrennt. Ich habe immer noch Kontakt zu ihm, allerdings hatte er vor einem halben Jahr einen sehr schweren Schlaganfall, aber das ist ein anderes Thema. Nachdem meine Mutter mit mir ausgezogen ist, hatte ich wohl tierische Angst vor meinem Vater. Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich einmal im Auto laut geschrieen und mich geduckt habe, weil ich dachte mein Vater fährt hinter uns. Daraufhin war ich bei einer Therapeutin, was aber überhaupt nichts gebracht hat. Ich habe auch eine gewisse Angst vor Männern. In der Nähe meines Onkels bin ich noch beklemmter, traue mich kaum was zu sagen. Früher habe ich wohl immer laut angefangen zu schreien, so bald ein Mann in den Raum kam.
Gegenüber gleichaltrigen ist das nicht so ein Problem, aber wenn ich versuche etwas zu sagen fällt mir nichts ein. Mein Kopf ist total leer, was mir meine Freunde allerdings leider nicht glauben. Genauso finde ich nie jemanden wirklich gut. Vielleicht nett oder sympathisch aber mehr nicht.
Mein Problem ist das zu ändern. Mein Leben lang bin ich schon verschüchtert und jetzt auf einmal soll ich das ändern, weiß aber nicht wie. Ich rede immer sehr leise, traue mich nicht dem Arzt zu sagen, was ich habe, sage meiner Mutter dauernd sie solle nicht reinkommen, obwohl ich gar nichts geheimes mache.
Meine Freundinnen sagen, dass ich sehr gute Tipps geben kann, aber nie über meine Probleme rede und mehr zu mir stehen soll, aber das ist einfacher gesagt als getan. Noch dazu komme dass ich einen starken Ausschlag im Gesicht hab, also viele Pickel und Rötungen. Die waren plötzlich weg als ich wegen einer Zahn-OP eine Woche nichts gegessen hab. Also dachte ich an eine Lebensmittelallergie, aber beim Arzt ist nichts rausgekommen und die Heilpraktikerin hat auch nichts machen können.
Ich glaube dass das Problem eine Angst ist. Ich denke immer drüber nach bevor ich was sage und dann ist es meistens schon zu spät. ich habe vor allem Angst, und frage mich immer was passieren kann, wenn ich das und das jetzt mache. Ich habe Angst über meine Gefühle zu sprechen, sodass ich schon keine mehr habe, hört sich komisch an, aber ich habe einen leeren Kopf. Ich habe auch schon versucht einfach was zu machen ohne nachdenken, aber es geht nicht. Das ist wie eine Blockade.
Mir ist das jetzt auch alles erst so richtig klar geworden, aber zufrieden war ich noch nie richtig mit mir.
Ich habe auch schon nach irgendeinem Kurs zum Beispiel bei der VHS gesucht, aber nichts geeignetes gefunden. Könnt ihr mir irgendwie mit meinem Problem weiterhelfen?
Danke schon mal im voraus!!