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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Hilfe, ich werte jedes Verhalten aus!

Letzte Nachricht: 19. Juni 2018 um 19:57
P
petra_12114269
19.06.18 um 18:16

Hallo, ich habe mich eben hier angemeldet da mich eine Eigenschaft ziemlich belastet und gerne hören würde, ob ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen habt und eventuell Lösungen entwickeln konntet. 

Ich bin männlich, Anfang 20 und nach Meinungen meines Umfeldes, sogar gutaussehend.
Was mir im Umgang mit Frauen aufgefallen ist, ist mein stressiges berechnendes Verhalten dass ich dann zeige, wenn mir eine Frau wichtig wird und ich fürchte, sie könnte mir "entgleiten". 

Ich vertrete die Meinung dass Liebe frei ist und man nie etwas erzwingen sollte. Alles was passiert, soll so passieren. In meiner Vergangenheit habe ich Verluste hinnehmen müssen aber denke, dass diese Erfahrungen für mein weiteres Leben von Nutzen sind. Eigentlich eine ziemlich gesunde Ansicht, denke ich.

Folgende Situation: Momentan habe ich Gefühle für eine Frau und sie auch für mich. Da wir aber kürzlich beide eine Trennung hinter uns haben, wollen wir uns erst einemal wieder selbst finden, bevor wir hastig eine Beziehung eingehen. Ist nach jahrelangen Beziehungen vielleicht sogar ganz nachvollziehbar. 

Wir haben bereits vor unserem gemeinsamen "Liebesgeständnis" viel miteinander unternommen und ich war immer spontan und hätte es jeder Zeit verstanden, wenn sie dann doch lieber mal Zeit für sich oder andere Freunde nehmen würde. Mein Kopf war so gut wie frei und ich fühlte mich selbstbewusst und akzeptiert.

Seit die Sache mit den Gefühlen aus dem Sack ist, hat sich bei mir jedoch einiges Verändert. Je nachdem wie "super toll" unsere Treffen verlaufen, bin ich nachher auch gelaunt. Schreiben wir mal wenig, fang ich an zu grübeln. Benutzt sie Smileys die mir nicht "glücklich genug" sind, mache ich mir Gedanken. Habe ich die letzten drei Nachrichten geschrieben, warte ich ab bis sie diese sieht, obwohl ich vielleicht doch noch etwas interessantes zu sagen hätte. 

Vor zwei Tagen haben wir uns erst wieder gesehen und es war toll. Ich war gut gelaunt und trat dementsprechend den Heimweg an. Wir sprachen beim Treffen darüber, dass wir die letzten Tage wenig geschrieben haben und dass es für beide gerade einiges zu tun gäbe. Sie hätte aufgrund des Umzuges auch gerade so viele Leute kennen gelernt, dass sie gar nicht für Alles so den Kopf frei habe. Ich muss gerade viel für die Arbeit tun und das weiß sie auch, weshalb sie mir wohl dementsprechend etwas mehr Ruhe lässt. Ich wäre ihrer Meinung nach aber absolut besonders und niemand würde ihr mehr bedeuten. Sie liebt mich.

Tja nun sitze ich hier und frage mich, warum sie so kurz angebunden ist und wie unser Chatverlauf heute überhaupt aussah. Ich habe Angst vergessen zu werden und ich kann mich kaum noch entscheiden, wie ich wann was schreibe. Ich kann nicht mehr meinem Charakter entsprechend handeln sondern berechte und werte jedes Wort und jeden Smiley aus. 

Was ist nur mit mir los? Vielleicht bin ich auch gerade noch etwas traumatisiert, da ich es deutlich an meiner Exfreundin bemerkte, dass sie sich beim Schreiben von mir distanzierte. Ich bemerkte die fehlenden "Liebes-Smileys" und Alle sagten nur, meine Gedanken wären kindisch. Tja, irgendwann gab die Exfreundin dann zu, dass ihre Gefühle verschwunden waren und dass ich mir das nicht nur eingebildet habe. Auch sie hatte zu diesem Zeitpunkt gerade viele neue Bekanntschaften gemacht.

Ich möchte mich davon befreien und ein selbstbewusster Mann sein, der nicht psychisch oder emotional von einer Person abhängig ist und wie ein Angst-Hase sein Leben unter diesem Druck führen muss. Das war jetzt ein lager Text aber ihr sollt mich und meine Situation ja kennen. Ich bedanke mich schonmal für alle Antworten. 

Liebe Grüße. 

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E
eleyna_11897496
19.06.18 um 18:37

Du hast das erkannt - und ausgesprochen. Vor uns, was im Grunde egal ist - vor Dir selbst, was wichtig ist.
Damit ist ein erster und ziemlich wichtiger Schritt schon mal getan.

Ängste sind in unserer Zeit leider häufig per se irrational. Und das Wissen, DASS sie es sind hilft leider zu oft echt einen ***. Pardon.
Was Du aber tun kannst ist, diesen amoklaufenden Emotionen nicht die Macht über Dich, nicht die Kontrolle überlassen.
Also wenn das nächste Mal die Dämonen am Käfig rütteln - streck ihnen die Zunge raus und lass sie brüllen.

An sich ist das ein Muster, was Recht normal ist. Wenn man verliebt ist, hat man Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen (wäre auch arg schlimm, wenn nicht) - zugleich ist da auch eine Unsicherheit da, weil man sich mit Verliebtheit natrülich verletzlich macht, zugleich aber noch die Sicherheit, das Vertrauen in den anderen fehlt, dass das eigene Herz, was man in seine / ihre Hände legt, da auch gut aufgehoben ist. Geht mehr oder minder jedem so
Nur bei Dir dreht das System gerade am Rad (Pardon) und das Problem ist, so etwas ist eine Spirale. Wenn man auf diese Art Probleme sucht, wird man immer etwas finden. Bei JEDEM Menschen. Das bestätigt dann wieder...

Vor allem aber ist soetwas die alte Geschichte mit den zwei Wölfen...
( )
=> pass auf, welchen Du fütterst. Oder in dem Bild, was ich lieber mag: ob Du Deinen Ängsten die Zügel in die Hand drückst - oder sie ignorierst, wenn sie am Käfig rütteln.

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P
petra_12114269
19.06.18 um 19:24
In Antwort auf eleyna_11897496

Du hast das erkannt - und ausgesprochen. Vor uns, was im Grunde egal ist - vor Dir selbst, was wichtig ist.
Damit ist ein erster und ziemlich wichtiger Schritt schon mal getan.

Ängste sind in unserer Zeit leider häufig per se irrational. Und das Wissen, DASS sie es sind hilft leider zu oft echt einen ***. Pardon.
Was Du aber tun kannst ist, diesen amoklaufenden Emotionen nicht die Macht über Dich, nicht die Kontrolle überlassen.
Also wenn das nächste Mal die Dämonen am Käfig rütteln - streck ihnen die Zunge raus und lass sie brüllen.

An sich ist das ein Muster, was Recht normal ist. Wenn man verliebt ist, hat man Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen (wäre auch arg schlimm, wenn nicht) - zugleich ist da auch eine Unsicherheit da, weil man sich mit Verliebtheit natrülich verletzlich macht, zugleich aber noch die Sicherheit, das Vertrauen in den anderen fehlt, dass das eigene Herz, was man in seine / ihre Hände legt, da auch gut aufgehoben ist. Geht mehr oder minder jedem so
Nur bei Dir dreht das System gerade am Rad (Pardon) und das Problem ist, so etwas ist eine Spirale. Wenn man auf diese Art Probleme sucht, wird man immer etwas finden. Bei JEDEM Menschen. Das bestätigt dann wieder...

Vor allem aber ist soetwas die alte Geschichte mit den zwei Wölfen...
(https://www.palverlag.de/weisheit-indianer.html )
=> pass auf, welchen Du fütterst. Oder in dem Bild, was ich lieber mag: ob Du Deinen Ängsten die Zügel in die Hand drückst - oder sie ignorierst, wenn sie am Käfig rütteln.

Dankeschön für diese Antwort! Es ist halt wirklich schwer, diesen Gedanken nicht nachzugeben da sie so fest in meiner Persönlichkeit verankert zu sein scheinen. Auf jeden Fall, muntert die Antwort aber auf! Ich merke auch, dass mir das Niederschreiben bereits etwas geholfen hat.

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eleyna_11897496
19.06.18 um 19:57
In Antwort auf petra_12114269

Dankeschön für diese Antwort! Es ist halt wirklich schwer, diesen Gedanken nicht nachzugeben da sie so fest in meiner Persönlichkeit verankert zu sein scheinen. Auf jeden Fall, muntert die Antwort aber auf! Ich merke auch, dass mir das Niederschreiben bereits etwas geholfen hat.

ich würde nie behaupten, dass es leicht ist, dazu kenne ich es zu gut, wenn auch mit umgekehrtem Vorzeichen und wohl völlig anderem Hintergrund - aber das ist im Grunde nur der Anstrich, das Problem ist das gleiche.

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