Das kann so keiner sagen...
... weil wir anhand Deiner Beschreibung die Situation nicht einschätzen können und ausserdem eh alle keine Fachleute sind.
Da gibt es zu viele Unbekannte in der Gleichung:
1) seine Person: es gibt Menschen, die teilen es anderen mit, wenn sie wirklich in eine Phase mit Todessehnsucht kommen, andere nicht -> kann man nie allgemein sagen.
Umgekehrt sagen es manche, obwohl sie es nicht vorhätten (also in dem Falle, wenn es wirklich ein Alkoholunfall gewesen wäre) um gefühlt Hilfe, aber vor allem auch Aufmerksamkeit zu erreichen - auch das kann man nie pauschal sagen.
Bei manchen tritt es wirklich nur einmal auf, bei anderen (wie bei mir) wird es immer wieder kommen, egal wie die Zukunft auch aussieht.
2) Euer Verhältnis zueinander (aus seiner Sicht natürlich) spielt eine Rolle - auch das ist eine Unbekannte.
3) seine Situation - Todessehnsucht ist etwas, was manchmal tatsächlich nur recht kurz auftritt - aber eben auch nur manchmal. Also ich hatte Phasen von wenigen Stunden, bis es nicht mehr übermächtig war - aber auch schon über 2 Monate.
Ausserdem spielt eine Rolle, wie gut er selbst mit so etwas umgehen kann, wie realistisch er es einschätzen kann, welches Wissen, wie viel Erfahrung er hat.
Also: ich kann Dir wirklich nicht sagen, was zu befürchten ist - und was nicht.
Ich würde Dir raten, Dir selbst Hilfe zu suchen. (Telefonseelsorge, Beratungsstellen oder Ärzte)
Aus mehreren Gründen:
Erstens: die können sehr viel besser und im Dialog mit Dir einschätzen, wie die Situation ist - sie haben die Ausbildung dafür und bessere Möglichkeiten, als es über ein Forum geben kann.
Zweitens: das was Du einem Suizidgefährdeten tatsächlich helfen kannst, ist nicht sonderlich viel.
Aber es ist ein Tanz auf Messers Schneide. Kompliziert zu erklären und da ich kein Fachmann bin, will ich mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber selbst wenn es bei ihm nicht zum Aufmerksamkeit fischen war, dass er es angesprochen hat, kann es sein, dass er mit falscher "Hilfe" dahin kommt, dass er das Szenario wiederholt, um dieses Gefühl, Hilfe zu erhalten, wieder zu bekommen. Das wäre für Euch beide gefährlich - und würde Euch beiden schaden auf Dauer.
Drittens: Du leidest selbst darunter.
Sollte es je wieder so weit sein, wäre das sinnvollste, mit ihm zusammen in das nächste Krankenhaus zu fahren (direkt in die Notaufnahme der psych. Klinik, das ist das gleiche wie jeder andere Fall von Lebensgefahr auch) bzw, den Notarzt anzurufen. Ich habe hier schon einige Male gelesen, das empfohlen wird, im Zweifelsfalle Polizei / Notarzt auch gegen den Willen des Betroffenen hinzuschicken - das kann ihn retten, aber es kann auch sein, dass er Dir das nie verzeihen wird.