Pragmatisch denken
Vollkommene Offenheit, Vertrauen etc. gibt es ja kaum in Ehen, von Freunden sollte man meiner Meinung nach nicht generell so viel erwarten.
Ich schätze an meinen Freunden jene Eigenschaften, mit denen sie mein Leben in einzigartiger Weise bereichern.
Das ist bei jedem etwas anderes. Mit dem einen unterhält man sich über Probleme, mit dem anderen geht man feiern, den nächsten ruft man an wenn man ein Problem mit der Waschmaschine hat.
Ich muss nicht jede Eigenschaft an meinen Freunden mögen, ich muss nur ihre Fehler kennen und meine Erwartungen eben entsprechend anpassen.
Es ist ok wenn sich mein liebster Philosophenfreund auf Partys immer daneben benimmt oder mein Partybuddy chronisch unzuverlässig ist. Ich weiß um die Macken und kann, anders als bei meinem Partner zum Beispiel, solche Situationen vermeiden.
Freundschaft ist ein Pakt, den zwei Menschen eingehen, weil Beide einen wie auch immer gearteten Nutzen daraus ziehen.
Eine Freiwillige Sache in der man sich zu nichts verpflichtet ist.
Keiner meiner Freunde ist mir vollkommene Offenheit und Vertrauen schuldig.
Es ist seine Entscheidung, in welchen Bereichen seines Lebens er mich für wichtig und nützlich hält und wenn er es schafft, dass ich dabei gerne meine Zeit mit ihm verbringe, ist das Alles was ich von einem Freund will.