Hallo Leute,
ich lese hier schon eine ganze Weile mit und möchte nun auch mal um Rat bitten.
Ich habe einen sehr netten Kollegen, mit dem ich mich sowohl fachlich als auch privat sehr gut verstehe. (Privat ist hier etwas übertrieben, denn wir verbringen höchstens mal die Mittagspause zusammen, da verstehen wir uns jedoch immer prima. Wir unternehmen nichts gemeinsam, es sei denn es hat einen beruflichen Hintergrund)
Wie dem auch sei, wir verstehen uns gut und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich daraus eine über das Arbeitsverhältnis hinaus gehende Freundschaft einwickeln könnte. Von meiner Seite ist nur eine platonische Freundschaft erwünscht, da ich Familie habe. Was ihn betrifft bin ich mir einfach nicht sicher.
Er lobt meine Arbeit, macht auch mal Komplimente über meine Kleidung. Bei der Begrüßung hält er meine Hand einen Tick länger, als ich das von anderen gewohnt bin. Er macht Vorschläge, dass ich mal zu ihm zum Essen kommen sollte. Ich habe für alle seine Handlungen Erklärungen, dass er es nur freundschaftlich/höflich meint.
Das Hauptargument ist die Tatsache, dass ich verheiratet bin und eine 2,8jährigen Sohn habe. Und ich noch niemals Andeutungen gemacht habe, dass ich daran etwas ändern möchte. Er weiß, dass ich Familie habe. Allerdings stellt er keinerlei Fragen zu meiner Familie. Das finde ich auf der eine Seite ganz gut, wenn ich am Arbeitsplatz nicht ausschließlich auf meine Mutterrolle reduziert werden, sondern es durchaus auch andere Themen gibt, über die man(n) sich mit mir unterhalten kann, jedoch ist meine Familie ein wichtiger Teil von mir und ich erzähle da durchaus gerne mal die ein oder andere Geschichte. Es ist natürlich nicht so, dass er mich unterbricht oder mir gar verbietet über meine Familie zu reden, jedoch kommen keine Nachfragen, wenn ich mal was erzählt habe.
Das kann natürlich daran liegen, dass er keine Familie hat und sich mit der Sandkastenthematik einfach nicht auskennt und nicht weiß, was er da sagen soll.
So lange Rede, kurzer Sinn. Es geht eigentlich um die Harry-und-Sally-Frage, ob Männer und Frauen befreundet sein können. Wenn er nämlich eine Frau wäre, hätten wir längst etwas zusammen unternommen. Mit Kolleginnen unternehme ich durchaus immer mal wieder etwas zusammen.
Ich möchte einfach nicht, dass allein die Tatsache, dass ich etwas mit ihm unternehme, ihn auf die Idee bringt, dass ich etwas von ihm wollen könnte. Dann wäre nämlich auch unser hervorragende Zusammenarbeit kaputt.
Der Kollege ist ca. 40, geschieden, und so weit ich weiß lebt er z.Z. alleine. ich bin 27 Jahre.
Vielen Dank fürs Lesen.
Takutea