oskar_12064092.......
Ein Monat ist nicht lang. Wenn jemand einem Liebe gegeben hat, dann wird er es früher oder später richtig bewußt wahrnehmen. Es dauert nur manchmal sehr lange. Ich wäre glücklich gewesen, wenn mir das einer gesagt hätte. Durch Zufall, weil ich immer alles wissen will, habe mich selbst im Internet auf die Suche gemacht nach Erinnerungslücken. Weil mir da erst richtig klar wurde, dass ich mich an sehr viele wichtige Dinge im Leben nicht erinnern konnte und mich nach so vielen Jahren plötzlich erinnerte und es mir schlecht damit ging. Da habe ich dann gelesen, dass man durch Fremdgewalteinwirkung eine Amnesie erleiden kann. Die genaue Bezeichnung hieß anders. So richtig vorstellen konnte ich es mir nicht. Ich war ja nicht im Krieg. Von anderen hatte ich gelesen, dass sie sich erinnern konnte und darüber ebend sprachen. Ich kenne das nicht. Bei mir war das, als wenn mir jemand meinen Mund zugenäht hätte.
Meine Schwester hatte sich damals beschwert, dass ich so gut wie nicht rede und sie eigentlich nicht weiß, was sie bei mir sollte. Das es mir nicht gut ging, weil ich mit einem 37 jährigen älteren Mann verheiratet war der im Kopf krank war, mir meine Ausbildung abschwatze und verbot arbeiten zu gehen, ich ein Kind hatte und wahnsinnige Angst, darauf ist sie auch nicht gekommen.
Vorallem, weil er bei der Hochzeit mich eigentlich vor der Wohnungstür stehen lassen wollte. Die Familie hatte sich einen Scherz einfallen lassen und er war sauer und sagte, fünf Minuten später und er hätte das Schloß ausgetauscht. Die Familie hat nichts gesagt und keiner hat mich mitgenommen. Das ist doch eindeutig. Da nimmt man doch sein Kind sofort mit nach Hause.
Die haben sich tatsächlich alle eingebildet ich habe die Ausbildung aus freien Stücken gekündigt und bin mit 18 Jahren freiwillig 24 Stunden fast nur zu Hause und warte bis man mir erlaubt gewisse Dinge zu tun.
Weißt Du, wenn man über so etwas z.B. nie reden durfte, weil es dem anderen egal war. Ich hätte auch unter der Brücke schlafen können. Die hätten mich auch nicht mitgenommen. Genau so war ihr Verhalten. Sie drehen es alle so, dass sie alle im richtige Licht darstehen und ich bin diejenige die Stur ist und keine Hilfe in Anspruch nimmt.
Da hat man eben einen Schock. So ist das bei deiner Freundin. Du hast da einfach kein Vertrauen mehr. Du hast dann mal einen Lichtblick und bildest dir ein dem anderen zu vertrauen dann kommt die Erinnerung, genau in dem Augenblick wo Du ihr glaubhaft machst, dass sie sich auf dich verlassen kannst. Da kommt dann der Zweifel und die Angst, dass es sich wiederholt. Das was sie erlebt hat. Ich denke schon, wenn man es richtig formuliert, dass es sogar notwendig ist es ihr zu erklären.
Wichtig wäre ja auch, dass Du ihr sagst, dass Du wartest, solange es ebend auch dauert, bzw. das Du jederzeit da bist, wenn sie dich braucht. Das hat mir mal eine Psychologin gesagt in Bezug auf meine Tochter. Ich hatte auch geglaubt, dass ist nicht genug. Ich muss viel mehr in Aktion treten.
Ich denke man muss nur das richtige schreiben und einen nicht fordern sehen zu wollen.
Einen ablehnen ist da genauso schlecht. Man sollte sich sofort dann auch Zeit nehmen, wenn der andere auf einen zukommt.
Ich finde es sehr wichtig sie über ihren Zustand zu informieren. Habe aber keine Ahnung wie man das formulieren sollte.
Vorallem muss man das immer und immer wieder gesagt oder auch geschrieben bekommen.
Ich musste mir manche Dinge auch immer wieder sagen, weil mein Unterbewusstsein was anderes gesagt und getan hat. Da muss man ständig am Ball bleiben. Diszipliniert und die Zeitabstände glaube ich dürfen auch nicht zu groß sein. Wie groß kann ich nicht sagen. Ich habe da auch kein Gefühl bei meiner Tochter. Manchmal denke ich, ich bin so schlecht, es ist besser ich melde mich nie wieder. Dann kann ich nicht das richtige Schreiben usw. usw. Ich bekomme gar keine Antwort. Dabei will ich alles wieder in Ordnung bringen.
Es ist schwierig. Ich musste mir auch immer wieder einiges erlebte bewusst erinnern, damit ich mir nicht was anderes einrede. Ein Beispiel: Meine Oma kam mal zu Besuch und fand meinen Vater betrunken. Sie regte sich auf, der ist doch betrunken, entsetzt, anstand ihre Tochter in den Arm zu nehmen und die richtige Hilfe anzubieten. Nein, sie hat sie in die Enge getrieben und sie hat dann wohl in der Not gesagt, er ist nicht betrunken. Sie redet immernoch mit dem selben Muster. Selbst beim Therapeuten gibt sie sich keine Mühe die Wahrheit sich anzusehen.
Du musst ihr immer wieder beweisen, wie sehr Du sie liebst und sie nicht zwingen und warten.
Manche Dinge dauern Jahre. Wenn ein Mann ein Jahr und länger warten kann und sich immer wieder Mühe gibt, dann wird das auch was.
Das schöne was ihr erlebt habt musst Du ihr immer wieder mitteilen. Ich hoffe, dass Du damit was anfangen kannst. Es ist auch nur so eine Idee. Vielleicht sind andere wieder anderer Meinung. Ich habe aber auch keine Psychologie studiert. Ich glaube, die wissen besser Bescheid.