Hey...
Jetzt ist mir klar, warum du möchtest, dass sie zu einem Arzt geht ;-) Das würde ich ihr auf alle Fälle auch empfehlen ! Am besten natürlich zu einem Spezialisten sprich Psychiater, der auf solche Krankheiten spezialisiert ist. Wie lange war sie bei keinem Arzt? Es muss abgeklärt werden, ob sie noch an ADHS leidet, das ist jedenfalls in dieser Situation ganz wichtig! Du schreibst, alle haben gesagt, sie ist wieder gesund. Wer sind diese "alle"? Und eine Selbsteinschätzung besagt nicht, dass man deshalb wieder gesund ist.
Bei einem Psychiater geht es natürlich auch darum, welche Therapiemaßnahmen getroffen werden könnten. Grundsätzlich sind Medikamente bei psychischen Krankheiten nur ein Teil einer Behandlung! Ich weiß zwar nicht, wie deine Freundin zu einer Psychotherapie steht, aber auf so eine Gesprächstherapie sollte sie sich - ob nun begleitend mit Medikament oder nicht - einlassen!
Du hast natürlich Recht - Ritalin (Handelsname des Medikaments) eigentlich Methylphenidat kann eine Abhängigkeit hervorrufen! Es ist von der Wirkung mit Speed vergleichbar, gehört zur Gruppe der Amphetaminen und wirkt bei jemanden, der ADHS hat, grundsätzlich anders als bei Nicht-Betroffenen. Ich habe Kinder kennengelernt, die durch das Ritalin ruhiger wurden, weniger Aggressionen hatten und dadurch gut schlafen konnten! Es wirkt also in den meisten Fällen gegenteilig - jemand der nicht an ADHS leidet, wird davon aufgedreht und könnte z.B. damit keinesfalls einschlafen - vor allem wenn das Medikament abends eingenommen wird.
15 Packungen?! Wie geht das denn - hat sie sich das am "Schwarzmarkt" besorgt? Ich muss dich das einfach fragen, weil es viel ausmacht, ob alle Packungen offiziell verschrieben wurden, oder ob sie Kontakte zur "Drogen-Szene" pflegt.
Was mich wieder mal stutzig macht :): Wie schafft sie es ein ganzes Jahr die Finger davon zu lassen, obwohl es daheim herumliegt? Ein Kennzeichen einer Abhängigkeit ist nämlich auch ein "Kontrollverlust" über die Substanz.
Ich möchte dich nicht verunsichern, aber es könnte sein, dass sie schon längst wieder mit der Einnahme begonnen hat. Siehst du es ihr an, wenn sie etwas konsumiert hat?
Wie du richtig sagst, für sie ist es nicht einfach mit ihrer Sucht fast "allein" dazustehen. Du bist in dieser Hinsicht für sie sehr wichtig, weil du es bist, dem sie sich anvertraut hat! Über eine Sucht spricht es sich nicht so im "großen Stil", das wird von den meisten verurteilt und auch ihren Eltern würde es einen Schlag ins Gesicht geben!
Versuche herauszufinden, ob sie nun konsumiert oder nicht und versuche eine Stütze für sie zu sein und sie deshalb nicht zu verurteilen! Das bringt euch beiden absolut nichts. Bei all dem ist aber ganz besonders wichtig, dass du dich auch abgrenzt: du bist nicht für ihren Konsum verantwortlich!!
Darf ich fragen, wie alt du bist und wie lange ihr schon zusammen seid?
LG Sassy