In Antwort auf linsey_12361324
Leute,
ich muss euch was erzählen, dass ich noch Niemandem anvertraut habe. Es macht mir zu schaffen, da ich mich selbst kaum wiedererkenne.
Über ein Jahrzehnt hatte ich kaum mehr Kontakt zu meiner Mutter. Wenn, dann waren es ganz selten Besuche ihrerseits oder Telefonate. Als ich dann im Jahr 2013 von einer Krebserkrankung meiner Mutter erfuhr, erfüllte mich das mit Freude. Aber ich ertappte mich dabei, wie ich weinte, aber ich weinte nicht wirklich um sie, sondern um das kleine Mädchen,das ich vor Jahren war, die von ihrer lieblosen und psychisch kranken Mutter jahrelang gedemütigt und misshandelt wurde. Ja, ihr lest richtig. Ich war glücklich darüber und hoffte, dass sie bald sterben würde und das tat sie dann auch. Nachdem sie gestorben war, war ich bei ihr im Krankenhaus. Danach war ich bei der Totenwaschung anwesend und half mit. Sie wurde in ihrem Lieblingskleid beerdigt, so wie sie es sich gewünscht hatte.
Ist es möglich, Freude zu empfinden, wo doch Trauer angebracht wäre? Hat es vielleicht mit meiner Kindheit zu tun, in der Misshandlungen und seelische Verletzungen an der Tagesordnung standen? Bin ich denn normal? Hat jemand sowas auch schon erlebt?
Liebe Noraanders, jeder ist anders und geht auch anders mit dem Tod um. Wenn du in deiner Kindheit Schlimmes erlebt hast durch deine Mutter und dies noch nicht verarbeitet hast, kann so etwas wie Schadenfreude aufkommen. Nach dem Motto: Endlich musst du auch leiden, wie ich gelitten habe. Wie meine Vorredner würde ich dir empfehlen, deine Beziehung zu deiner Mutter zu klären und ins Mitgefühl zu kommen. Das wird dir für dein ganzes Leben hilfreich sein. Kennst du Lena Giger? Da habe ich mir gerade eine Meditations-CD zum Thema bestellt. Außerdem könnten dir Familienaufstellungen helfen, für mich war das jedenfalls gut. Schon mal was von der Methode gehört? Falls nein, googel das mal, z. B. hier: oder Ich wünsche dir alles Gute, Simone
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