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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

extreme Schulangst, 1 Jahr nicht in der Schule gewesen

Letzte Nachricht: 25. Oktober 2018 um 13:57
F
forest_12542785
25.10.18 um 10:28

Guten Morgen, 
erstmal kurz zu mir: Ich bin 16 Jahre alt, werde in 2 Monaten 17, Ich habe colitis indeterminata (Dickdarmentzündung, Magenschleimhautentzündung und eine kaputte Leber). Ich bekam‘ die Erkrankung Ende 2016 und erst im Sommer 2017 wurde sie erkannt. In der Zeit hatte mein Körper so abgebaut, dass ich mich nur schwer auf den Beinen halten konnte. Als die Krankheit damals ausbrach war ich in der 9. und von da an fingen meine Probleme an schlimmer zu werden (ich hatte davor schon mit panikattacken zu kämpfen). Ende der 9. klasse war ich dann kaum noch da, weil ich soviele Krankenhausaufenthalte hatte. Die 9. klasse wurde mir dann quasi geschenkt. Im September 2017 wollte ich dann auch meine 10. klasse machen, aber habe es aufgrund der panikattacken nicht geschafft. Sobald ich im Klassenraum war hatte ich das Gefühl, dass alles unreal ist und ich jeden Moment drohe umzukippen (was mir bisher noch nie passiert ist). Ich bin dann aus der Situation raus und habe die Schule verlassen, bin zuhause Tod müde zusammen gesackt, weil mich das alles so viel Kraft gekostet hat. Die Schulleitung und ich hatten dann beschlossen, dass ich das eine Jahr aussetzen werde und versuchen werde wieder auf die Beine zu kommen. In dem Jahr bin ich dann leider Gottes in mir selber versunken und habe mich eher gehen lassen, anstatt an mir zu arbeiten. Von Ende Juli bis Anfang September diesen Jahres war ich dann in einer Tagesklinik, was mir ehrlich gesagt wenig gebracht hat. Nun stehe ich wieder am Anfang. Ich möchte zur Schule, ich möchte die 10. klasse schaffen (die ich ja derzeit wiederhole), aber habe davor so eine Panik, dass ich mich nicht mal in den Klassenraum traue sondern mich im Bad einschließe und warte bis ich weglaufen kann. Panikattacken äußern sich bei mir verschieden. Aber meistens mit dem Gefühl jeden Moment umzukippen (meine größte Angst), das Gefühl neben mir zu stehen und mich nicht mehr auf mich selber konzentrieren zu können, Atemnot, Übelkeit, Schweißausbrüche (die machen mir auch sehr Angst, da ich mit Wärme sowieso nicht umgehen kann). Ich habe Angst um meine Zukunft und Angst, dass aus mir nichts wird. Dass ich dadurch nie ein schönes Leben haben werde. Ich bin derzeit auch wieder beim psychologen, aber die Bedenken sind natürlich trotzdem da!

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happilyworking
happilyworking
25.10.18 um 13:57

Hallo Clealucia,

das sind schlimme Probleme mit denen du da zu kämpfen hast. Ich würde dir empfehlen, dringend mit deinen Lehrern einen Lernplan aufzustellen, den du auch von zu Hause aus weiterführen kannst, damit du nicht total raus bist und für das nächste Jahr vorarbeiten kannst. Dann denke ich, dass es dir helfen könnte, die neuen Klassenkameraden schon einmal vorab kennenzulernen. Vielleicht gibt es Ausflüge und Freizeitaktivitäten, an denen du jetzt schon teilnehmen kannst? Bestimmt würdest du dich wohler fühlen, wenn du bereits erste Freundschaften knüpfen konntest.

Ich hatte früher eine Freundin, der es so ähnlich wie dir ging. Sie war lange krank und hatte danach panische Angst vor der Schule. Die Familie zog aus beruflichen Gründen später in die USA und meine Freundin kam dort viel besser mit der Schule zurecht. Hat sogar als Jahrgangsbeste abgeschnitten.

Was ich damit sagen möchte: Nicht immer ist es das beste, einfach weiter zu machen, wie bisher. Gibt es Fächer, die du besonders gerne magst? Vielleicht ist eine andere Schulform für dich besser, wo du dich mehr auf deine Stärken fokussieren kannst. Vielleicht ein Fachabitur, ein Internat mit einem Schwerpunkt, und und und? Informiere dich doch mal darüber, was für Möglichkeiten du hast!

Vielleicht kann ein Praktikum dir helfen, mehr Vertrauen zu gewinnen. Viele Firmen bieten Schülerpraktika an. Vielleicht entscheidest du dich danach ja für eine Ausbildung in einem Unternehmen, oder lernst neue Leute kennen?

Dir stehen alle Türen offen. Mach etwas daraus! Die 10. Klasse ist nicht der Endgegner, sondern nur ein Stolperstein auf dem Weg zu dem, was du wirklich magst und machen möchtest. Entzieh ihr einfach die Wichtigkeit, indem du dich mit schöneren Dingen beschäftigst.

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