Keine Angst ;-)
Hallo Lisa,
Ich hoffe es geht dir im Moment ganz gut !? Du solltest auf jeden Fall zu einem Profi gehen, denn sonst könnte sich deine Gefühlslage verschlimmern !
Ich bin jetzt seit einigen Monaten in Behandlung und es geht mir auch besser damit. In meiner Schulzeit habe ich viel **** erlebt, Mobbing durch Mitschüler und teilweise auch durch Lehrer, was dazu geführt hat, dass meine Noten schlechter wurden, ich Angst hatte, in die Schule zu gehen und ich schließlich sitzen blieb. Heute habe ich deshalb immer noch große Angst davor zu versagen, obwohl es in der Schule wieder gut läuft - Ich denke, das kommt dir bekannt vor ;-) - Ich habe, genauso wie du, Phasen, in denen ich mich an die Erlebnisse erinnere und deswegen sehr traurig werde und dann auch sehr verzweifelt bin. Ich mag mein Aussehen dann auch nicht (u.a. meine Brüste vor allen Dingen nicht -.-') und glaube, im meinen Leben nichts erreichen zu können, schlecht zu sein ... Vielleicht kommt dir da einiges bekannt vor !?
Ich kann verstehen, dass du Angst hast. Man denkt ja auch fast immer negativ über Psychologen und man sagt sich gerne auch mal "Nee, ich muss da nicht hin, da gehen doch nur welche hin, die 'se nicht alle auf'm Christbaum haben (an dieser Stelle wünsche ich frohe Weihnachten :-))" Und ich kann dir eins sagen: Das Wartezimmer ist immer voll, die Praxis, die ich besuche, ist vollkommen "ausgebucht". Das heißt ja im Grunde nichts anderes, als das wir nicht die einzigen sind, die sich helfen lassen - Das solltest du dir vor Augen halten !
Ich hoffe du stellst es dir nicht so vor, wie die meisten Leute über den Besuch beim Psychologen denken. Man liegt nicht auf einer Liege und muss sein Herz ausschütten um dann gefragt zu werden: "Und wie fühlen sie sich dabei ?" !
Bei deinen ersten Besuch schilderst du einfach nur, warum du eigentlich da bist und der Psychologe bekommt einen ersten Eindruck, wie gut du über deine Probleme sprechen kannst. Du musst nicht sofort ganze Vorträge halten, solltest aber jedes Problem kurz ansprechen, auch wenn du dir bei manchen Sachen blöd vorkommst. Man will dir nur helfen, aber das geht nicht, solange du dir selbst im Weg stehst. Es ist schwer einer fremden Person von den eigenen Problemen zu erzählen, aber es geht besser, wenn man bedenkt, dass ein ARZT einem gegenüber sitzt.
In den weiteren Gesprächen versucht er, dich besser kennenzulernen - Wie läuft dein Alltag ab ? Was sind deine Hobbys ? Was magst du, was magst du nicht ? Was hast du in deinem Leben schon so erlebt ? usw. . Hört sich kompliziert an, ist aber eigentlich so, als würdest du einen etwas umfangreicheren Steckbrief ausfüllen. Ich war sehr überrascht, dass man mich so wenig nach den Problemen gefragt hat, sondern mehr danach, wie ich so lebe. Wahrscheinlich hilft das mehr, herauszufinden wie jemand denkt. Ich habe auch mehrere Fragebögen bekommen, denke mal, das wird bei dir genauso sein.
Wenn die Kennenlern-Termine vorbei sind, bekommst du eine Diagnose und eine für dich geeignete Therapie, aber da ich deine Diagnose ja nicht kenne und auch kein Arzt bin, weiß ich nicht wie es dann weitergeht !
Jedenfalls will dir dort niemand etwas Böses - im Gegenteil ! Alle Mitarbeiter in der Praxis wissen, dass neue Patienten oft Angst haben. Sollte dir der Arzt trotzdem unsympathisch sein, solltest du dir einen anderen suchen. Eine Person, die du nicht magst, wird dir wohl kaum helfen können. Wenn du zB über deine Brüste sprechen möchtest, ist dir eine Ärztin bestimmt auch lieber !