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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Essstörung

Letzte Nachricht: 6. Dezember 2017 um 19:58
Q
quinn_12462773
02.12.17 um 10:20

Hallo liebe Community,
dies ist das erste Mal, dass ich aktiv im Forum etwas beitrage. Ich bin wirklich sehr verzweifelt und hoffe, dass ich hier vielleicht Hilfe finde. Mich meiner Familie oder Freunden anzuvertrauen ist leider keine Option für mich.  
Ich bin 24 Jahre alt und habe mit 15 eine Bulimie entwickelt. Ich habe damals recht schnell gemerkt, dass ich das alles ohne Hilfe nicht beenden kann. Also habe ich eine Therapie begonnen und war - nachdem sich dennoch nichts geändert hat - mit 19 Jahren für 2 Monate in der Klinik. Meine Behandlung dort war zunächst sehr erfolgreich. Es hat mir sehr geholfen, das Essen bei geregelten Malzeiten neu zu lernen. Außerdem haben mir die Negativ-Beispiele von Mitpatienten vor Augen gehalten, wo ich auf keinen Fall enden möchte, was ebenfalls meinen Willen stark gemacht hat. Durch regelmäßiges Essen hatte ich natürlich auch zugenommen (von 48 auf 57 Kilo, bin 1,62 groß aber ich konnte es aushalten und meinen Körper so akzeptieren (lieben konnte ich ihn nicht, ich fand die 57 Kilo nie schön). 
Vor ca. 2 Jahren habe ich mich dann von meinem damaligen Freund getrennt. Das war sehr, sehr schlimm für mich, es ging mir super schlecht, ich konnte kaum etwas essen und habe dadurch auch wieder etwas abgenommen (nicht viel, ich wiege jetzt 53 Kilo). Ironischerweise muss ich sagen, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt das erste mal wirklich hübsch fand. Ich mag dieses Gewicht an mir, ich finde mich hübsch so. Und in einem gesunden Bereich ist es auch. Deswegen habe ich eine kranke Panik davor, wieder zuzunehmen. Ich traue mich nicht, mich wieder „fallen zu lassen“ und das Essen aus meinem Fokus zu verlieren, weil ich panische Angst vor einer Gewichtszunahme habe. Aus diesem Grund habe ich mich beim Essen wieder stark zurückgenommen und im Zuge dessen kam es auch wieder zu den Essanfällen. Seit gut einem Jahr leide ich deswegen wieder unter regelmäßigen Essanfällen. 
Nach dem halben Roman nun zu meiner Frage: wie um Himmels Willen komme ich da wieder raus?? Ich erkenne meine eigenen kranken Gedanken, ich weiß genau, was ich falsch mache. Ich weiß dass ich meinen Selbstwert nicht an meinem Gewicht festmachen soll...usw...aber dennnoch lasse ich Heißhunger Attacken ihren Lauf, wenn ich alleine bin, ich finde nicht die Kraft, es zu unterlassen. Auch wenn ich mir fest vornehme, normal zu essen, holt mich bei „ungesunden“ Sachen mein schlechtes Gewissen ein, dann endet das ganze in einem Essanfall und ich kotze es wieder aus. Hat jemand vielleicht Tipps für mich, welche Motivation ich mir vor Augen halten kann, damit „ungesunde“ Sachen (Beispiel: ein Schokohörnchen) nicht länger Indikatoren für Essanfälle sind, ich das schlechte Gewissen aushalte und es schaffen kann, Essanfälle zu vermeiden??  Ich hasse diese Krankheit, ich will das alles nicht mehr!

Liebe Grüße 

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C
coskun_11989246
06.12.17 um 19:58

Du musst dich wieder ins Therapie begeben, denke ich. Bulimie wird nicht umsonst als sucht bezeichnet, die Rückfallquote ist hoch. Vielleicht schaffst du es, davon loszukommen, aber momentan bist du ein stückweit davon entfernt. Nimm die Hilfen an, die es gibt, kopf hoch! Deine Ablehnung der Krankheit gegenüber ist schon ein  großer Schritt

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