Guten Abend,
ich befinde mich zur Zeit in einer echt mühsamen Situation. Vor etwa zwei Jahren habe ich über den Freundeskreis einen Typen kennengelernt. Anfangs wurde mir immer von ihm abgeraten, da er ein ziemlicher Aufreisser ist und demnach nur auf Spaß aus ist. Daher habe ich diesen Rat beherzigt und mich nicht auf ihn eingelassen. Vor etwa einem Jahr habe ich ihn wieder getroffen und es hat irgendwie wieder gefunkt. Er ist dann aber kurz darauf für ein Auslandssemester weggegangen. In dieser Zeit hatten wir täglich Kontakt, haben geschrieben, geskyped und uns irgendwie kennen gelernt.
Er hat dann irgendwann angefangen, das Thema Beziehung und dergleichen anzusprechen und meinte letztendlich auch, dass er wider Erwarten Gefühle für mich entwickeln würde. Trotz dieser Distanz und allen Widrigkeiten. Mir ging es ähnlich, aber ich war nach wie vor skeptisch wegen seines Rufs.
Nun ist er wieder zuhause und es hat eigentlich ganz gut mit uns gestartet. Er meinte, es wäre mit mir etwas anderes, als bisher die letzten Jahre Singledasein. Dass ist die Erste bin, mit der er sich etwas Ernstes vorstellen könnte und dass er es unter keinen Umständen verbocken will. Ich meinte immer nur, dass wir alles auf uns zukommen lassen sollten und dass wir ja sehen werden, wie es sich entwickelt. Sein bester Freund der auch ein sehr guter Freund von mir ist war anfangs total dagegen und meinte, er würde mich nur verletzen. Nach einem Streit zwischen den beiden haben sie sich ausgesprochen und er meinte dann, dass er es offensichtlich tatsächlich ernst meint und mich sehr mag.
Dann aber, relativ plötzlich, ist der Kontakt irgendwie eingeschlafen. Er hat sich nicht mehr gemeldet oder nur selten und ein Treffen ergab sich auch nicht mehr. Das ging eine Weile so und ich habe es als Interesse verloren interpretiert, wollte es aber gerne klären. Dazu kam es persönlich leider nicht, aber dann über eine lange SMS-Diskussion, in der er mir erklärt hat, dass er lange über alles nachgedacht hat. Er wäre zu dem Schluss gekommen, dass er doch keine Beziehung will und das auch nicht kann, dass er mich sehr gern hätte und es ihm Leid täte, aber was Ernstes wäre einfach nicht drinn. Allerdings könnte er sich sehr gut vorstellen, eine Art Freundschaft Plus zu haben.
Hier muss ich erklären, dass ich zwar 20 Jahre alt bin, aber immer noch Jungfrau. Offiziell weiß er das nicht, keine Ahnung, ob er es vermutet. Darum habe ich dieses Angebot abgelehnt, denn so meine Jungfräulichkeit zu verlieren erscheint mir nicht erstrebenswert. Ich denke, ich würde es ewig bereuen.
Für mich war es dann auch OK so, ich war nicht traurig oder verärgert. Wohl etwas enttäuscht, aber nicht zerbrochen. Allerdings habe ich ihn seither wieder gesehen, wir haben uns geküsst und Spaß gehabt, aber ich bin nicht mit ihm nachhause gefahren. Und nun scheint es, als würde ich mich doch (wieder) in ihn verlieben, obwohl ich wirklich dabei war, abzuschließen. Wir verstehen uns einfach so gut und kennen einander. Ihm aus dem Weg zu gehen ist schwer, da wir einen gemeinsamen Freundeskreis haben und ich ihn daher zwangsläufig immer wieder sehe. Was mich irgendwie beschäftigt ist die Tatsache, dass er nach wie vor Aussagen macht von wegen mit mir ist alles anderes und er findet es schrecklich wie es gelaufen ist. Dass er sich über sich selbst ärgert.
Ich hätte nichts dagegen, wenn wir wenigstens befreundet bleiben würden. Er meinte auch, das würde er begrüßen. Aber so verhält er sich nicht, denn er meldet sich nach wie vor nicht mehr bei mir und wirkt eher distanziert, wenn wir uns sehen bis er dann betrunken ist ;)
Nun bin ich einfach froh, das alles mal losgeworden zu sein. Ich würde mich echt freuen, wenn ein paar aussenstehende Meinungen dazu kämen, vielleicht habt ihr einen Rat für mich.