rikard_12274705Schon gut...
Das denkt sich nicht mit dem was ich und andere erlebt haben.
Ich war vor einigen Jahren an einen Punkt angelangt an dem ich Hilfe gebraucht hab, nicht nur von einem Freund. Nein ich war fertig und war reif für einen Psychologen.
Diese Ärztin hat mich auf mein Geschlecht und meine physische Starke vertröstet.
Also ging die Spirale weiter nach unten.
Damals verschauten sich einige Mädchen in mich. Eine war zuckersüß und hatte selbst schlechte Zeiten durchgemacht, eine wollte mit mir unbedingt ihr erstes mal erleben.
Doch irgendwann hab ich mich verpflichtet gefühlt ihnen die Wahrheit über mich zusagen. Dafür wurde ich dann meist erstmal gedrückt und bedauert... und einige Tage später verlassen.
Von einem Freund kenne ich ähnliches. Er ist dazu übergegangen seine Freundinnen im unklaren zublassen.
Im Krankenhaus erlebe ich es Tag für Tag wie Jungen ermahnt werden "tapfer zu sein, stark und nicht weinen sollen" mit Mädchen geht man nicht so um. Es gibt einen Klinikspsychologen der sich fast nur mit Frauen beschäftigt, der andere Teil sind Kinder.
Eine Praktikantin kam mal nach einigen Tagen auf mich zu, und meinte inhaltlich, dass ich viel zu nett sei, das wäre ihr aufgefallen und das mögen Mädchen nicht...
Das hat sie im richtigen Moment gesagt. Mir ging da gerade einiges durch den Kopf und das passte dazu... und sie hatte wohl recht.
Das war mein erster und letzter Nervenzusammenbruch. Das wurde bestimmt bemerkt, aber nie hat jemand nachgefragt was war.
Ach tun sie das ?
Wir haben gemischte umkleiden da wir wesentlich mehr Frauen in der Belegschaft haben. Ist für die meisten kein Problem, denn man zieht sich ja nur bis auf die Unterwäsche aus und dann seine Arbeitskleidung an.
Den Spinnt neben mir hat eine Schwesternschülerin, sie kam mit mir immer zur gleichen Zeit. Ich hab mich mit ihr unterhalten weil ich es unhöflich fand so schweigend neben einander zustehen. Sie redete auch mit mir. Hab dann auch manchmal auf sie gewartet wenn ich schneller war. Hab nie gesagt das sie mir gefällt, wäre auch gelogen. Nichts... Keine Annäherungsversuche.
Irgendwann geht sie mich wütend an und meinte das ich sie bespanne. (zur Info... da ist auch eine Kabine für schüchterne zum umziehen) Das hat mich erstmal sprachlos gemacht und bin halb fertig aus der Umkleide. War geschockt, das hat mich getroffen das mir sowas vor geworfen wird. Weil es so bizarr ist wenn man mehr von mir wissen würde.
Nächsten tag hab ich sie darauf angesprochen, das es eine Kabine gibt das es die "Herrenumkleide" ist gibt auch rein weibliche und das sie nicht nackter als am Strand ist. Darauf hin hat sie nur gelächelt und gemeint das es schon gut wäre.
Tage später setzte sich ein Leitender Angestellter sich zu mir und sagte mir das gegen mich Beschwerde wegen Belästigung vorlag. Ich sollte nichts dazu sagen was passiert ist nur die klappe halten und "so was" vermeiden.
Will erst gar nicht wissen was passiert wenn ich einer sage dass sie mir gefällt.
Diese "Richtlinien" wie du sie nennst hab ich mir nicht gegeben.
Ich merke aber dass ich nimmermehr von ihnen erfülle.
Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich manchmal eine Träne in den Augen wenn ich Patienten nicht trösten konnte die Angst hatten oder besorgte Angehörige.
Heute schaue ich auf ein Kind dessen Geschlecht ich nicht bestimmen kann weil es zu ausgezehrt und ohne Harre ist durch die Chemo. Und ich registriere es nur, ich frage mich vielleicht was es wohl denkt. Aber meistens spiele ich nur noch etwas ab. Ein Lächel, eine Begrüßung es ist uninteressant wenn jemand vor mir weint, ich kann damit nicht mehr umgehen, ignoriere es einfach. Es berührt mich nicht mehr junge Patienten sterben zu sehen.
Auch außerhalb der Arbeit ist es so, Jemand der betrogen wurde stört mich nur mit seinen Erzählungen es erscheint mir so trivial. Es interessiert mich auch nicht wenn mein Bekannter seine Freunden betrügt die äußerst liebevoll zu ihn ist. Ich empfinde keine Schuld wenn sie da ist und ich ihr es nicht sage.
Frühe hatte ich viele Freundinnen die mir ihre Problemchen berichtet haben, hab ein Großteil einfach ignoriert bis sie mich gehen gelassen haben.
Ein Mädchen würde ich heute eindeutig belügen. Meine Schwächen gehen sie nichts an oder meine Vergangenheit... ehrlich gesagt möchte ich keine Freundin. Gelegentlich Sex, das reicht. Und da mag ich es nicht wenn man mir näher kommen will.
Ja, ich denke ich war nie näher an dem dran was man ... nennt. Das verdanke ich nicht mir, hab nicht dies als Ziel verfolgt. Bin immer mehr so geworden.
Und ich denke nicht, dass es bei Frauen anders ist. Man hat gewisse Erwartungen von ihnen und irgendwann geben sie nach und werden so wie sie gesehen werden. unnahbar, hilfsbedürftig was auch immer.