Forum / Psychologie & Persönlichkeit
Einfach alles über den Haufen werfen?
Hallo ihr Lieben!
Ich weiß zur Zeit einfach nicht mehr weiter. Ich bin 23 und studiere - zum zweiten mal, mein erstes Studium war ein absolutes Non-Profit-Studium. Ich bin vor zwei Jahren mit meinem Freund zusammengezogen, 400km von daheim entfernt. Zusammen sind wir jetzt seit 5 Jahren.
Aktuell hasse ich mein Studium nurnoch, meinen Freund liebe ich eigentlich sehr, es ist zur Zeit aber auch schwierig. Manchmal habe ich das Gefühl, mich um ihn zu kümmern, als wäre ich seine Mutter. Den Haushalt schmeiße ich zum Großteil alleine, morgens muss ich darauf achtgeben, dass er pünktlich das Haus verlässt und alles nötige einpackt, er tönt oft rum, wie er mir ab jetzt sofort helfen wird, aber passieren tut eigentlich nie etwas. Ab und an hilft er mal beim Abwasch. Wir haben uns oft ein tolles Leben zusammen ausgemalt und geträumt, was alles möglich ist, wenn ich endlich mit dem Studium fertig bin und auch verdiene. Er unterstützt mich finanziell sehr beim Studium, die restlichen Kosten tragen meine Eltern und mein Erspartes. Ich fühle mich meistens wie eine Last für alle und habe das Gefühl, nichts erreicht zu haben.
Aktuell ist alles was ich mir wünsche, alles hinzuschmeißen, in das Haus meiner Eltern aufs Land zu ziehen und ein eher einfaches Leben mit einem einfachen Job zu führen. Mein Freund würde das nicht wollen und wann immer ich anmerke, dass ich mich gerade nicht wohl fühle in der Situation wir er sauer und wirft mir vor, mit nichts jemals zufrieden zu sein. Ich ziehe mich dann meist in mich zurück und mach weiter wie bisher, aber ewig kann das so nicht mehr gehen. Er sagt, er schreibt mir nicht vor, aber wenn ich eine Idee hab, was ich mit mir anfangen könnte, ist er unglücklich damit.
Du willst zum Zoll? Dann trennen sich aber unsere Wege, die Gefahr will ich mir nicht antun.
Du willst wieder im SUpermarkt arbeiten? Ne, auf das zeitliche Chaos habe ich keinen Bock.
Du willst irgendetwas tun, was potentiell gefährlich ist? Ne, ich hab keine Lust mir immer Sorgen zu machen.
Meine Mutter hat schonmal angemerkt, dass sie das Gefühl hat, dass ich meinem Freund hörig bin. Dabei tut er doch auch viel für mich. Er unterstützt mich finanziell, er hat mich aus einer emotional sehr schwierigen Situation geholt und ermöglicht mir auch, in meiner Freizeit schöne Dinge zu tun. Er überlegt sich zu Feierlichkeiten immer wieder schöne Überraschungen für mich.
Ich wusste nie so recht, was ich will im Leben, hatte keine großen Träume oder Wünsche. Ich weiß es auch jetzt eigentlich nicht wirklich. Ich weiß nicht, ob mich so ein Leben lange glücklich machen könnte. Ich tue mich auch wahnsinnig schwer, Entscheidungen zu treffen, vor allem, wenn sie andere betreffen und eventuell ist es auch einfach die Sehsucht nach den Tagen meiner Kindheit. Ich schwanke zwischen dem Gefühl, dass ich Einsamkeit nicht ertrage und dem Gefühl, Gesellschaft nicht zu ertragen.
Ich weiß nicht, ob irgendwas davon Sinn ergibt. Ich habe gerade nur leider niemanden, mit dem ich darüber reden könnte und ich weiß selber auch einfach weder aus noch ein.
Falls irgendwer einen Rat für mich hat - immer her damit, ich bin für alles dankbar.
Und ansonsten wünsche ich euch alles Gute und einen schönen Tag noch )
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Wenn du jetzt das Studium hinwirft, dann bist du noch mehr Last als jetzt schon. Deswegen sei jetzt vernünftig und bring das Studium zu Ende. Danach kannst du easy Jobs machen. Aber bring was zu Ende. Ich gehe mal davon aus, dass dein Freund Vollzeit arbeitet und du nicht. Dann ist es völlig klar dass du mehr im Haushalt tun musst. Du hast mehr Zeit, zudem unterstützt auch er dich finanziell. Bitte bisschen die Ohren in den Wind halten.
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Ähm, wieso ist es klar, wenn man Vollzeit studiert, dass man mehr Zeit hat als jmd der eine geregelte 40 Std Woche hat??? Wieso kann jmd nicht selbst aufstehen, um rechtzeitig zur eigenen Arbeit zu kommen? Wieso muss sie im gemeinsamen Haushalt fast alles alleine machen, die klassische Putze, nur fast zum Nulltarif? Sie ist die Freundin oder doch ein Mamiersatz? Nur weil der Partner einmal durch schwere Zeiten geholfen hat, hat er als Dank dafür für immer Narrenfreiheit? Finde ich absolut nicht.
Das Problem ist wohl, dass du nicht weißt, was du willst und orientierst dich da an den Vorgaben deines Freundes. Kannst du das Studium schnell und zeitnah beenden, gut, dann hast du einen Abschluss im Gepäck. Kostet es dich aber zu viel Zeit und Lebensenergie, dann lass es. Aber geh vorher in dich und entscheide, wo dein Lebensweg hin gehen soll. Entscheide es für dich, ohne deine Abwägungen vorher mit deinem Baby, ach nein, ich meinte deinen Freund, zu besprechen. Du musst erst mal sicher sein, was du willst, dann wirst du auch deinen Weg finden.
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An der Stelle deines Freundes wäre ich auch streng mit dir.
1. Studium anscheinend nicht gut überlegt, 2. Studium nicht gut überlegt und er zahlt auch noch mit.
Wahrscheinlich gibt es noch viele kleine Entscheidungen im Alltag mit denen du im Nachhinein nicht zufrieden bist. Dir fällt es vielleicht gar nicht mehr auf, aber deinem Umfeld. Daher kann man Aussagen, wie du bist nie zufrieden sehr gut nachvollziehen.
Und ein Studium ist mit einem Fulltimejob nicht zu vergleichen. Ist der Job anspruchsvoll, ist man nicht nine to five dort, sondern länger. In meiner Branche ist 50+keine Seltenheit und in heißen Projektphasen auch mal mehr.
Mal 3-4 h an die Uni und dann lernen, mal eine etwas anstrengende Prüfungsphase oder Abgabetermine, kannst du nicht mit der Verantwortung im Beruf vergleichen.
Für mich wäre es an deiner Stelle eine Selbstverständlichkeit die Hausarbeit zu erledigen, wenn ich mehr Zeit zu Hause verbringe und erzähl bitte nicht, dass du für ein Studium, welches dir zum Hals raushängt 24h am Tag lernst.
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Hallo ihr Lieben!
Ich weiß zur Zeit einfach nicht mehr weiter. Ich bin 23 und studiere - zum zweiten mal, mein erstes Studium war ein absolutes Non-Profit-Studium. Ich bin vor zwei Jahren mit meinem Freund zusammengezogen, 400km von daheim entfernt. Zusammen sind wir jetzt seit 5 Jahren.
Aktuell hasse ich mein Studium nurnoch, meinen Freund liebe ich eigentlich sehr, es ist zur Zeit aber auch schwierig. Manchmal habe ich das Gefühl, mich um ihn zu kümmern, als wäre ich seine Mutter. Den Haushalt schmeiße ich zum Großteil alleine, morgens muss ich darauf achtgeben, dass er pünktlich das Haus verlässt und alles nötige einpackt, er tönt oft rum, wie er mir ab jetzt sofort helfen wird, aber passieren tut eigentlich nie etwas. Ab und an hilft er mal beim Abwasch. Wir haben uns oft ein tolles Leben zusammen ausgemalt und geträumt, was alles möglich ist, wenn ich endlich mit dem Studium fertig bin und auch verdiene. Er unterstützt mich finanziell sehr beim Studium, die restlichen Kosten tragen meine Eltern und mein Erspartes. Ich fühle mich meistens wie eine Last für alle und habe das Gefühl, nichts erreicht zu haben.
Aktuell ist alles was ich mir wünsche, alles hinzuschmeißen, in das Haus meiner Eltern aufs Land zu ziehen und ein eher einfaches Leben mit einem einfachen Job zu führen. Mein Freund würde das nicht wollen und wann immer ich anmerke, dass ich mich gerade nicht wohl fühle in der Situation wir er sauer und wirft mir vor, mit nichts jemals zufrieden zu sein. Ich ziehe mich dann meist in mich zurück und mach weiter wie bisher, aber ewig kann das so nicht mehr gehen. Er sagt, er schreibt mir nicht vor, aber wenn ich eine Idee hab, was ich mit mir anfangen könnte, ist er unglücklich damit.
Du willst zum Zoll? Dann trennen sich aber unsere Wege, die Gefahr will ich mir nicht antun.
Du willst wieder im SUpermarkt arbeiten? Ne, auf das zeitliche Chaos habe ich keinen Bock.
Du willst irgendetwas tun, was potentiell gefährlich ist? Ne, ich hab keine Lust mir immer Sorgen zu machen.
Meine Mutter hat schonmal angemerkt, dass sie das Gefühl hat, dass ich meinem Freund hörig bin. Dabei tut er doch auch viel für mich. Er unterstützt mich finanziell, er hat mich aus einer emotional sehr schwierigen Situation geholt und ermöglicht mir auch, in meiner Freizeit schöne Dinge zu tun. Er überlegt sich zu Feierlichkeiten immer wieder schöne Überraschungen für mich.
Ich wusste nie so recht, was ich will im Leben, hatte keine großen Träume oder Wünsche. Ich weiß es auch jetzt eigentlich nicht wirklich. Ich weiß nicht, ob mich so ein Leben lange glücklich machen könnte. Ich tue mich auch wahnsinnig schwer, Entscheidungen zu treffen, vor allem, wenn sie andere betreffen und eventuell ist es auch einfach die Sehsucht nach den Tagen meiner Kindheit. Ich schwanke zwischen dem Gefühl, dass ich Einsamkeit nicht ertrage und dem Gefühl, Gesellschaft nicht zu ertragen.
Ich weiß nicht, ob irgendwas davon Sinn ergibt. Ich habe gerade nur leider niemanden, mit dem ich darüber reden könnte und ich weiß selber auch einfach weder aus noch ein.
Falls irgendwer einen Rat für mich hat - immer her damit, ich bin für alles dankbar.
Und ansonsten wünsche ich euch alles Gute und einen schönen Tag noch )
wie lange hast Du denn noch mit Deinem Studium? Mach schon einen Unterschied, ob man die Segel streicht nach dem ersten Semester oder wenn nur noch 2 Semester übrig wären?
Der Rest... tja, das ist das Leben. Wenn man jemanden liebt, der einen vor die Wahl stellt "Der Job beim Zoll oder ich" oder "Hund / Katze / Haustier oder ich" oder "wohnen in Berlin oder ich" oder ... dann muss man an der Stelle entscheiden, was einem wichtiger ist. Simple as that.
Genauso wie man gemeinschaftliche Aufgaben, wie AUCH den Haushalt immer wieder neu untereinander aufteilen muss. Gemeinsam. Und es immer wieder vorkommt, dass einer, meistens sogar BEIDE das Gefühl haben, dabei mehr zu machen als der / die andere. Ja ist mein Ernst. Nein, logisch ist das nicht auf den ersten Blick, real ist es aber oft. Auf den zweiten Blick kann man es auch logisch erklären
Und Du darfst eines nicht vergessen: In so einer Phase, wo man grundsätzlich unzufrieden ist, allem voran mit sich selbst, fallen einem solche Dinge immer 1000 mal mehr auf, erscheinen 1000 mal schlimmer und 1000mal stärker als der gleiche Kram je sein kann, wenn man in einer Phase ist, wo man sich quietschglücklich fühlt. Das sollte man bei Entscheidungen immer mit bedenken.
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Hey Hey,
in deiner Situation ist es wahrscheinlich ziemlich unangenehm, dass du dich in ein Abhängigkeitsverhältnis zu deinem Freund und deinen Eltern begeben hast. Weil Sie dich durchfinanzieren, fühlst du dich bestimmt auch gezwungen nun "durchziehen".
Ich habe mein erstes Studium im 2.Semester geschmissen,weil Erwartung und Realität nur eine geringe Schnittmenge hatten. Ich hatte während des Studiums einen Nebenjob und bezog anteilig BAföG. Danach habe ich eine Ausbildung in einem Großunternehmen gemacht,habe mich dort in mehreren Abteilungen einsetzen lassen,um mich beruflich besser orientieren zu können. Und nach all den gesammelten Erfahrungen und einem Abschluß, ging es erneut zum Studium (diesmal aber in dualer Form) und im Anschluß habe ich neben meinem Vollzeitjob auch nebenberuflich einen Masterabschluß gemacht. Das war alles anstrengend und sehr zeitraubend,aber man macht es für sich und ganz wichtig: es ist nur temporär, i'wann ist man damit ja auch fertig. Manch einer sagt vielleicht diese 3,5 Jahre Ausbildung waren verschenkte Zeit. Für mich war es aber zur Orientierung genau richtig und ich bin ganz froh über diese Entscheidung.
Ich kann dir nur raten, dir klarzuwerden,was du mal machen möchtest und wo deine Stärken liegen. Magst du es jeden Tag ähnliche Aufgaben zu haben, gesichertes Umfeld mit einem Tarifvertrag als Arbeitsgrundlage, arbeiten von 9to5 --> dann wäre vielleicht der Öffentliche Dienst/Verwaltung etwas für dich. Es wird doch irgendetwas geben,das du z.B.als Schulfach gern gemacht hast.
Naja und zu deiner Beziehung: Macht euch klar,wie ihr eure Rollen seht und welche Beziehungsrollen ihr anstrebt. Dein Freund scheint "etwas" unselbständig zu sein.Ist er noch 12? Magst du es seine "Mutter" zu sein? Wenn beide Partner ähnliche Arbeitszeiten haben, lässt sich doch vieles gemeinsam bewältigen. Für mich ist es wichtig, dass in der Beziehung niemand vom anderen abhängig ist.
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