Hallo liebe Community,
mein Jahr bisher war turbulent. Im Januar gabs eine schwere aber überfällige und im Nachhinein sehr befreiende Trennung. Jetzt bin ich frisch verliebt und auch das läuft, wie Alles im Leben, nicht immer ganz rund.
Als ob das nicht schon genug wäre, benimmt sich jetzt mein bester Freund zunehmend seltsam und ich bin nicht sicher, wie ich sein Verhalten einordnen soll.
Er ist mein ältester Freund, wir kennen uns seit 23 Jahren und waren damals ein Teenie-Paar, ca. 5 Monate zusammen. Das ist ja nun ewig her und in den 23 Jahren seit dem sind wir zu sehr engen Freunden geworden, haben uns gegenseitig durch verschiedene Beziehungen, Umzüge, Jobwechsel und und und begleitet. Mal war der Kontakt locker, mal enger aber immer waren wir für einander da wenns nötig war.
Keine meiner Freundinnen oder anderen Freunde ist schon so lange bei mir und mit keinem anderen Menschen kann ich so völlig offen und rückhaltlos über Alles reden.
Seit meiner Trennung Anfang des Jahres ist der Kontakt wieder recht eng, er war wunderbar für mich da und hat mir auch mal den Kopf gradegerückt wenns nötig war.
Dann, im Mai, hat er den Kontakt zu meinem neuen Partner hergestellt, ein gemeinsamer Kumpel von vor 23 Jahren mit dem ich über die ganze Zeit keinen Kontakt hatte, er aber schon. Zwischen uns ist dann also auch wirklich was angelaufen und mein bester Freund hat sich für uns gefreut. Er wollte immer alles genau wissen, hat sich meine Bedenken, Unsicherheiten und Freudentaumel angehört...
...aber seit ca. 2 Wochen bin ich mir nicht mehr sicher, was wirklich dahinter steckt. Denn nicht der neue Mann in den ich verliebt bin meldet sich ständig (leider meldet der sich nicht so oft wie ich mir das wünsche aber das ist eine andere Baustelle...) nein, fast immer wenn mein Handy vibriert ist es "der falsche Mann". Morgends nach dem Aufwachen, in der Mittagspause und eig. jeden Abend. Er merkt sich welche Termine ich unter der Woche so habe und erkundigt sich wies lief. Er weiß heute noch das ich Gestern gebügelt hab und fragt ob ich fertig geworden bin.
Kurz: er ist aufmerksam, ehrlich und nimmt viel mehr Anteil an meinem Leben als er das für gewöhnlich tut.
Er macht auch immer mal wieder Anspielungen ala wie viel Glück mein neuer/sein Kumpel doch hat und wenn ich nicht vergeben wäre was er dann gern täte....
Allerdings gabs dieses Gefrotzel zwischen uns schon immer, da er allerdings beziehungstechnisch & sexuell ganz anders tickt als ich habe ich ihm schon vor langer Zeit klipp und klar gesagt, das eine Beziehung in welcher Form auch immer für mich überhaupt nicht in Frage kommt.
Trotzdem werde ich immer gehemmter im Umgang mit ihm. Hätte ich noch vor 2 Monaten ohne jeden Hintergedanken bei ihm übernachtet, würde ich mich bei dem Gedanken jetzt schon nicht mehr wohl fühlen.
Ich will ihm keine falschen Hoffnungen machen und auch den besten Freund den ich habe nicht verlieren. Aber ich musste mir in unserer Freundschaft bisher nie Gedanken drüber machen, was ich ihm erzählen kann und was nicht, er war der einzige Mensch, der all meine Gedanken, Launen und Gefühle je völlig unreflektiert und pur abbekommen hat und bei dem ich mir immer sicher war, das seine Antworten 100% ehrlich sind, der mir z.B. auch immer gesagt hat wenn ich grade scheiße baue...
Diese Sicherheit verliere ich grade.
Ihr, vor allem ihr Männer da draußen, haltet ihr es für möglich, das er nach so langer Zeit rein platonischer und sehr offener Freundschaft auf einmal mehr will?
Danke schonmal :)
Das Eichhörnchen