In Antwort auf dilara_99
Ich habe die Messer in der Wohnung versteckt, weil ich Angst hatte mir etwas anzutun. Ich verspürte den Druck mir die Pulsadern aufzuschneiden, bis mein Verstand dazwischen funkte und sagte: Stopp !!!!!
Weil ich nicht wusste wann ich wieder einen so schwachen Moment habe, habe ich die Messer in der Wohnung versteckt, damit ich nicht danach greife.
Das alles hat sich während der Pandemie entwickelt.
Der Druck von außen alles schaffen zu müssen, hat mich zerrissen. Die monatelange Suche nach einem Nebenjob um mein Studium zu beenden.
kein Geld mehr um über die Runden zu kommen.
Ich wurde vor die Wahl gestellt: Wenn ich das Studium nicht abbreche, muss ich mich weiterhin selbst finanzieren - auch wenn alles dicht ist. Das ging nicht 1/2 Wochen so sondern 5 Monate.
ich stand am Rande des Wahnsinns.
Letztlich habe ich von den Abschlussprüfungen 1 von 5 geschafft. Ich war mit den Nerven am Ende und dachte dass mein Leben vorbei ist.
Was mir gefehlt hat?
Neben dem Job? Der Sport!
Das ist mein einziger Ausgleich gewesen, im einen klaren Kopf zu bekommen. Nach einem Sportunfall fiel auch das während meiner Examensphase weg. Die Krücken waren meine Begleiter.
kurz darauf wurde überall gebaut. Ich fand keinerlei Ruhe mehr. Ich konnte die Wohnung nickt verlassen und verheliflte am Schreibtisch: ich versuchte die Nächte durchzumachen. Tagsüber schlief ich nicht, weil der ganze Baulärm auf die Minute um 8 Uhr morgens losging und bis in den Abend anhielt. Das ging exakt 2 Monate. Während meiner examensphase. Ich hatte keine Kohle um die Wohnung zu Verlassen.
die Corona Hilfe für Studenten reichte noch nicht mal um mein Zimmer in der Großstadt zu bezahlen. Mal ganz abgesehen davon dass die Hilfe auch viel zu spät kam.
Ich habe seit 10 Jahren Depressionen, seit meinem Jugendalter. Immer wieder fantasieren wie ich mein Leben beenden. Ertrinke.
manhcmal habe ich Angst davor es wirklich zu tun.
denn das Leben sollte doch aus mehr bestehen als Arbeit und Leistungsdruck.
was denkt ihr?
was habt ihr noch für einen Ausgleich außer Sport, um eure Gedanken in den Griff zu bekommen?
Liebe Dilara,
ich weiß die Pandemie und alles was auf der Welt abläuft macht einen Sorgen.
Ich hoffe dir geht es inzwischen besser. Ich bin auch Studentin und muss sagen, ich weiß wie du dich fühlst und was Zukunfts-und Existenzängste sind.
Mein Tipp an dich ist, finde eine Bezugsperson, sei es ein Elternteil, eine Freundin, ein Freund oder auch nur jemand aus der Uni.
Du musst über deine Ängste sprechen!
Die Stimme in deinem Kopf darf nicht lauter werden, auch wenn du dich aufgrund deiner Lage (Krücke) treffen kannst, dann kannst du ja auch Telefonieren oder ein Zoom Meeting veranstalten.
ich würde dir raten, wenn du nicht zum Therapeuten gehen willst, die Hilfsangebote der Uni anzunehmen. Viele Universitäten bieten Unterstützung bei Prüfungsangst, Existenzängste und auch Suizidgedanken an.
du schaffst das, schätz es selbst wert was du bis jetzt geschafft hast.
egal wie schwer es zurzeit ist, bleib positiv und denk daran, dass es sich zum Guten wenden wird.
Ganz liebe Grüße
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