ju_11869051Hilfe durch Partner ohne Medikamente?
Hallo an alle hier,
ich bin eine von der anderen Seite. Mein Mann hat mittelschwere Depressionen. Hab ihn so schon kennengelernt, aber es kaum gemerkt bzw. wurde es mir damals noch nicht so bewußt, da wir uns nur am Wochenende gesehen haben.
Heute - wir sind mittlerweile verheiratet - weiss ich genau, dass er depressiv ist, da ich über diese Krankheit informiert bin: meine Schwester hat seit 4 Jahren Depressionen, war stationär u. nimmt heut noch Medikamente u. Arztbesuche in Anspruch. Ein Arbeitskollege das gleiche.... War auch als Angehörige
meiner Schwester zu einem "Depressions-Workshop" in der Klinik. War total interessant. Ich bin also grob informiert. Die ganzen Symptome meines Mannes deuten auf Depression: Lustlosigkeit, Dauermüde, Appetitlosigkeit, Fressatacken, sehr oft gereizt, launisch, immer negativ eingestellt, null kritikfähig...
Direkt haben wir darüber bisher noch nicht gesprochen. Ich glaub aber er weiss, dass er unter Depressionen leidet. Aber durch sein gemindertes Selbstvertrauen und sein Schamgefühl hätte ich es äußerst schwer, ihn zu einem Arztbesuch zu überreden. Da bin ich sicher!
Da ich weiss, wie es um ihn steht, ist es bei uns sogar so, dass ich MICH verstelle, um ihn zu helfen. Z.B. lob ich ihn ständig, sage ihm oft, dass ich stolz auf ihn bin, nehme Fehler, die er macht, auf mich, ohne mich zu wehren... Ertrage seine Launen, in dem ich es in mich reinfresse... Aber das kann auch keine Lösung sein, denn so allmählich bin ich dadurch nicht mehr ich selbst und habe Angst, dass ich das irgendwann nicht mehr aushalte und unsere Ehe in Gefahr ist.
Wie seht Ihr das aus Eurer Sicht: Was kann oder soll ich als Partnerin tun, damit es meinem Mann besser geht?? Gibt es irgendeine Lösung, ihn ohne Medikamente u. Arztbesuche da wieder rauszubekommen? Wir führen ein wirklich sorgloses gutes Leben, haben Haus u. Garten, beide Jobs, keine Schulden, planen Kinder...
Ich selbst bin im Job erfolgreicher als er und verdiene auch mehr. Aber das ist nun mal nicht zu ändern. Das ist aber sicherlich auch ein kleines Stückchen Grund seiner Depression. Der Ursprung liegt allerdings glaub ich in seiner Kindheit. Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!!