Hallo,
vielleicht kennt sich jemand aus und kann mir mit dem ein oder anderen Rat weiter helfen. Ich bin w, 42.
Mein Arzt sagt, ich stehe kurz vor einem Burn out. Ich war bei ihm, weil ich merkte, irgendwas stimmt nicht. Wacklig auf den Beinen, sehr abgenommen, ständige Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Magenschmerzen ständige Unruhe und Gehetztsein. Naja, passt schon.
Ich soll unbedingt kürzer treten. Nur weiß ich überhaupt nicht, wie ich das umsetzen soll.
Bei mir kommt im Moment nun mal alles zusammen.
Vor 2 Jahren Trennung von meinem Ex-Mann (Alkohol, Fremdgehen von seiner Seite). Extremer Stress, er wollte sich umbringen, war lange arbeitsunfähig und wollte mich mit den Schulden auf das Haus, was er weiter bewohnt, erpressen. Dann eine neue Liebe, die sich als große Enttäuschung herausstellte. Schließlich wurde meine Tochter (jetzt 19) schwanger in der Ausbildung. Ständiges Kämpfen am finanziellen Limit. Nebenarbeit. Schließlich kündigte im November meine Kollegin, mit der ich seit 12 Jahren zusammen arbeite und der größte Teil der Arbeit blieb an mir hängen. Überstunden an groh. Vor 5 Wochen zog meine Tochter mit ihrem 7 Monate alten Baby bei ihrem Freund aus - und bis sie eine neue Bleibe hat - bei mir ein.
Seitdem komme ich nicht mehr zum Luftholen.
Den ganzen Tag klingelt auf Arbeit ununterbrochen das Telefon (seitdem hasse ich Telefonflats, die Leute haben Zeit Zeit Zeit und nehmen sich auch meine, indem sie alles zigtausend mal erfragen und sich anschließend noch zigtausend mal vergewissern), und dann, wenn andere Feierabend habe, fange ich an, die Berge von Aufträgen abzuarbeiten, die ich den ganzen Tag lang angenommen habe.
Dann komme ich heim und die Wohnung ein Chaos, das Baby schreit und meine Tochter stellt sich dickfellig. Keine Nacht mehr durchschlafen. Keine Minute mehr für mich, keine Minute mehr zum Runterkommen. Überall nur unerledigte Dinge, Dinge die nicht laufen, Dinge, die besprochen werden müssen, Streit und bockiges Verhalten.
Das Wohnzimmer müssen wir uns teilen, ich hab nur eine kleine Wohnung. Dazu kommt, dass meine Tochter plötzlich extreme Unzuverlässigkeit an den Tag legt. Sie trifft sich für 2 Stunden mit einer Freundin und kommt erst am frühen Morgen wieder - sprich Nachtschicht für mich!
Ich tobe und schimpfe, das nächste mal ist es das gleiche wieder. Geld hat sie keins, hat sich mit Autokredit und Handyrechnungen fett verschuldet, ich muss beide mit durchbringen. In jeder meiner freien Minuten überlässt sie mir das Kind und geht ihrer Wege. Auch vor der Arbeit und erst recht abends. Prellt mich sogar um Geld.
Es ist keine Frage, dass ich sie bei ihrer Ausbildung und mit dem Baby unterstütze, so weit es mir eben möglich ist, aber ich fühle mich extrem überfordert und ausgenutzt. Reden hilft nichts. Einzige Hoffnung: sie ist auf Wohnungssuche. Aber das kann sich noch hinziehen, weil zur Zeit nicht genügend bezahlbare kleine Wohnungen zu haben sind.
Und was ist bis dahin? Meine Arbeit will ich nicht aufgeben, sie ist aber leider nicht zu schaffen. Mit meiner Cheffin habe ich schon geredet, aber sie sieht keine Lösung für das Problem. Die Neue ist noch lange nicht so weit, das Arbeitsgebiet ist einfach zu umfangreich und komplex. Fast jedes Telefonat, was sie entgegen nimmt, verbindet sie an mich weiter - und die Kunden sind verärgert, weil sie alles noch einmal erzählen müssen... wer badet es aus? Na wer schon? Mehrmals die Woche werde ich auch noch mit "Sonderaufträgen" beehrt, weil ich ja alles so gut hinkriege. Ein Nein gibts nicht. Wird halt noch ne Stunde dran gehangen... :NON:
Mit meiner Tochter hab ich jeden Tag kleine und große Auseinandersetzungen, leider ohne Erfolg. Sie tut keinen Handschlag in der Wohnung und erfüllt jegliche Pflichten nur, wenn ich sie regelrecht erpresse (z. B. sperre ich meinen Laptop - Katastrophe!) Zwei Tage später ist alles wieder beim Alten. Und Diskussionen über alles. Nichts kommt von allein, z. B. mal die Windeln in den Müll bringen etc.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Bin total am Ende. Mir fehlt auch der Rückhalt durch einen Partner. Doch davon kann ich im Moment nicht mal träumen, so unwahrscheinlich ist es. Jeder sagt mir, Du siehst aber schlecht aus, Mädchen! Toll, das auch noch. Und ich hab weder Zeit noch Geld, die ich im Moment in mich investieren könnte.
Weiß jemand einen Rat?
Liebe Grüße,
Mary