Leidensgenosse
Hi du,
ich bin echt überrascht deinen Beitrag zu lesen, noch dazu ist er erst ein paar Tage alt. Ich habe leider keine Lösung für dich, aber dafür hast du jetzt zumindestens einen Gefährten. Ich habe nämlich wegen dem gleichen Anliegen in diesem Forum gesucht und als ich deine Nachricht gelesen habe habe ich mich entschlossen mich hier anzumelden. Ich leide ebenfalls unter meiner Körperbehaarung und meiner sensiblen Haut. So wie du es schilderst ist deine Körperbehaarung schon etwas stärker als bei mir (zumindestens im Gesicht), aber meine Haut ist nach der normalen Rasur auch immer entzündet und Ganzkörperrasur bzw. Heisswachs oder ähnliche Methoden sind sowieso nicht machbar, weil für eine glatte Haut müsste ich das so oft wiederholen, dass mein ganzer Körper entzunden wäre bzw. ich mir das gar nicht leisten könnte (waxing etc.) Meine Psychologin hat das Thema genauso behandelt wie deine, obwohl ich ihr versichert habe, dass das nicht an irgendnem wackligen Geschlechtsbewusstsein oder sonstigen psychischen Hintergründen liegt, sondern dass es einfach was mit Ästhetik zu tun hat. Ich bin 23 Jahre alt, hetero, äußerlich eher der feminine Typ (Gesichtszüge,Körperstatur), ansonsten tollerant und einfühlsam, aber generell nicht überempfindlich/hypersensibel fühle mich auch männlich, aber bestimmt nicht machohaft.
Tatsache ist, dass meine Körperbehaarung gar nicht zu meinem Typ passt und da ich sehr helle Haut und im Kontrast dazu sehr dunkles Haar habe fällt die Behaarung umso mehr auf. Ich fühle mich dadurch in meinem eigenen Körper unwohl und ich schränke mich dadurch auch sehr ein. Ich traue mich nicht im Sommer kurze Kleidung zu tragen, schwimmen zu gehen, auch mein Sexleben ist beeinträchtigt, weil ich mich schäme und entsprechende Kontakte vermeide. Wären die Haare weg - ich würde mich so befreit fühlen und könnte das Leben viel mehr genießen, meinem Selbstwertgefühl würde es auch sehr gut tun.
Ich weiß nicht, ob das mit dem Psychologen funktioniert, vielleicht wenn genügend Tests und Gespräche erfolgt sind und sich andere Ursachen ausschließen lassen und kein Therapieansatz Veränderungen in deinem Gemütszustand bewirken konnte. Vielleicht muss man sich erst drastischer ausdrücken, um die persönliche Belastung verständlich zu machen, wobei ich mit dem Wort "Suizidgedanken" bei Psychologen immer vorsichtig umgehen würde. Ich hoffe nicht, das so ne Sendung wie "Extrem Schön" die letzte Hoffnung ist - da bekommt man zwar Kosten für alle möglichen Eingriffe übernommen, aber ich persönlich möchte mich so nicht der Öffentlichkeit preisgeben. Meine Hoffnung ist einfach, dass irgendwo eine geeignete Behandlung (IPL) angeboten wird, die ich auch bezahlen kann, also ich spare gerne dafür, aber ich möchte mich nicht verschulden müssen.
Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben und uns austauschen sobald einer was nützliches erfährt. Ich habe demnächst ein Gespräch bei einer Beratungsstelle, die sich hauptsächlich mit dem Thema "Sexualität und Psychologie bei jungen Menschen" befasst. Vielleicht können die mir ja irgendwie weiterhelfen. Auf jeden Fall melde ich mich, falls ich was in Erfahrung bringe und ich fänds toll, wenn du das auch machen könntest.
Ich wünsch dir ansonsten weiterhin viel Erfolg und dass du dich so bald wie möglich wohl und frei in deinem Körper fühlst.
greetz Julien