weiß gar nicht, ob meine "Diskussion" berechtigt ist.. möchte mal hören, was Ihr denkt:
Ich bin als Kind sexuell missbraucht worden (mehrmals vom Onkel, vom Freund meiner Mutter und von 2 älteren Jungs im Kinder- /Jugendheim) - ich weiß es, ich erinnere mich. Nicht an jedes einzelne mal mit meinem 10 Jahre älteren Onkel, aber an die male mit dem Freund meiner Mutter und als die 2 Jungs die sexuellen Handlungen vornahmen. Hab den Freund meiner Mutter in "Schutz" genommen, als er meinte das dies niemand erfahren dürfte. Hab es auf den Alkohol geschoben - er war betrunken (zu dem Zeitpunkt kannte ich dies bereits von meinem Onkel - der nie betrunken war und am nächsten Tag zur Ausbildung gehen konnte).
Ich bin mit diesen Erinnerungen aufgewachsen, sie sind passiert und ein Teil von mir - das würde ich nie leugnen. Es fällt mir auch nicht besonders schwer darüber zu reden - klar binde ich es nicht jedem auf die Nase. Ich versuche es allen recht zu machen und hab nen schlechtes Gewissen, wenn ich jemanden verletzte. Hab schon mal mit einer Beraterin aus einer Fachberatungsstelle darüber gesprochen...hab das mit nem "halben lächeln" und ziehmlich locker (schon fast cool) und flüssig erzählt - Sie meint ich hätte kein Trauma.
***Soviel dazu***
Seit 5 - 6 Jahren schlafe ich mit einem Mann. Ich bin mir nicht Sicher, was ich für ihn Empfinde. k.A. ob ich ihn liebe oder wir nur gute Freunde sind, die regelmäßig sex haben. Wir haben uns im Urlaub kennen gelernt. Er fuhr, genauso wie ich mit einer befreundeten Familie mit. Wir sagen nicht das wir einander lieben. Ich erinnere mich noch, dass ich ihn anfangs für mich wollte. Als festen Partner, wir haben auch einmal über ca 6 Wochen keinen kontakt - ich glaub ich hatte ihn schon fast abgeschrieben. Hab einmal in seinem Chat mitgelesen und gesehen, dass er einer Frau ein "ich liebe dich" zurück schrieb. Ich bin sofort los und heulte am Aufzug. Ich bin in seine Familie "intigriert" (bin sogar Weihnachten und Silvester bei denen - war auch schon im Sommer 2 Wochen beim Opa - eine Nacht "erschreckte" er mich und meinte, dass dies mit uns nicht ewig geht). Meine Eltern mögen ihn und können sich ihn gut als Schwiegersohn vorstellen. Über Themen wie z.B. wann machen wir war ernstes draus? zukünftige Kinder reden wir nicht. Als ich das Anfangs angesprochen habe meinte er, dass ich in der Gegenwart leben soll und nicht in der Zukunft. Er hatte mir kürzlich einen kleinen "stich" versetzt. Er ist von zu Hause ausgezogen. statt mit mir zusammen zuziehen, zog er mit nem Kumpel zusammen (der kam kürzlich aus dem Knast kam). Diesen kennt er wohl seit über 10 Jahren. - muss dazu gestehen, dass ich kaum Ordnung kenne, bin in dem Fall ne echte Haushaltsschlampe. =) Der Stich wurde versetzt, als er mir sagte, dass er mit mir nie zusammen zieht.
Ich bin jetzt 25 und sehne mich -irgendwie- nach etwas "normalen".
JETZT ZUM DILEMMA:
Ich habe einen sehr guten Freund. Diesen kenne ich seit unserer Schulzeit und mochte ihn damals sehr. Er hat mir kürzlich gestanden, dass er sich in mich verliebte - obwohl er dies nie bewusst vorgehabt hat. Als er es mit via Facebook erzählte, (er wollte sich treffen - wohnt aber in einer anderen Stadt - ca 182 km entfernt -treffen wäre erst in nächster Zukunft gewesen. Konnte nicht warten,habs durch den 1. Satz geahnt und so hab ich ihn überredet) bekam ich irgendwie Panik. In meinem Kopf schoss nur "ach du scheiße" ein, ich konnte schlecht einschlafen und konnte auch während der Arbeit an kaum was anderes denken.( Nach 2 Tagen hab ich mich halbwegs beruhigt.)
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mir nicht schon vorgestellt hätte intim mit ihm zu werden. Ihn einfach zu küssen oder gleich mit ihm zu schlafen. (auch bevor er mir seine Liebe gestand). Als er mich vorhin fragte, ob ich ihn schon was zu dem Thema sagen könnte - versuchte ich ihn meine "Panik" zu beschreiben. Er reagierte logisch, verstand es nicht weil ich ihm mal erzählte, dass ich von etwas normalen (eventuell Heiraten/Kinder) nicht abgeneigt wäre. Ich hab ihn versucht zu erklären, dass es mir irgendwie Angst macht etwas ernstes anzufangen (wegen Gefühle). Mit meinem "Freund" (mit dem ich seit Jahren sex habe) weiß ich nicht welches Gefühl ich mit ihm teile. Laut der Beraterin von der Fachberatungsstelle sei das "Normal", dass man Gefühle und sex trennt.
Ich habe für beide Gefühle, kann sie nur nicht "definieren" / sagen welches intensiver ist.
Fühl mich auch von keinem der beiden in irgend einer weise "bedroht". Beide kennen meine Vergangenheit.
Was soll ich machen??? was ist, wenn ich gegenüber meinem langjährigen Freund, der mich kennt und mich zu lieben scheint nie "echte" Gefühle erbringen kann???
Schreibt alles, was euch einfällt...danke.
Sorry, das es so lang ist - versuchte nur alles detailliert zu beschreiben.