Forum / Psychologie & Persönlichkeit
Borderline - von dem Gefühl, in Gefühlen zu ertrinken II
ich mache aus meinem alten Thread ( http://forum.gofeminin.de/forum/carriere1/__f14452_carriere1-Borderline-Von-dem-Gefuhl-in-Gefuhlen-zu-ertrinken.html ) einen neuen, weil es mir wichtig ist, einen Thread zu haben, der zusammenstellt, was man tun kann, um etwas zu ändern. Für uns Grenzgänger selbst und damit natürlich auch für unsere Umgebung.
Daher lasse ich bewusst alle Erfahrungsberichte, positive wie negative, von Betroffenen wie von (Ex-)Partnern, Angehörigen, Freunden und alle Grundsatzdiskussionen heraus. Die kann jeder auch im Original-Thread nachlesen, dafür ist der hier gelinkt.
Ich bestreite nicht im Ansatz, dass wir alles andere als einfache Menschen sind, dass es nahe an unmöglich ist, mit uns zusammen zu leben, wenn wir mit uns selbst nicht ungefähr klar kommen. Aber ich halte es schlicht für sinnvoller, das zu ändern, als es zu betonen.
Ich bin keine Heilige. Aber so überhaupt nicht.
Ich bin kein leuchtendes Beispiel - ich möchte auch nicht als eines gesehen werden.
Aber ich weiss, dass wir selbst das alles ändern können was uns auffrisst und die Menschen, die uns nahe sind auffrisst - wir und nur wir.
Ich freue mich über jeden, der Ratschläge und Tipps hat, wie wir etwas ändern können.
*********************
Borderline - Von dem Gefühl, in Gefühlen zu ertrinken
von: avarrassterne
Das wichtigste zuerst:
Borderline ist ein Sammeltopf, immer mal wieder eine Fehldiagnose und selten das einzige Problem.
Also bitte kein "Kennste einen, kennste alle" und kein "Ich hab ein Buch (von Betroffenen geschriebene inklusive!) gelesen, jetzt weiß ich's".
Es gibt für mich (ich bin selbst Grenzgänger, aber ich habe nie Medizin oder Psychologie studiert) ein paar grundlegende Gemeinsamkeiten. Aber die Folgen sind individuell und auch die Auslöser von Extremsituationen sind individuell.
Die Gemeinsamkeiten sind zugleich die Punkte, an denen wir Grenzgänger ansetzen können, etwas zu ändern. Denn wir sind nie hilflos, nie ausgeliefert. Wir können etwas tun, Zufriedenheit (an den meisten Tagen, nicht das ewige Glück), innere Ruhe und ein würdiges, lebenswertes Leben finden, die rote Wolke des Schmerzes verlassen. Es ist kein Spaziergang, aber alles andere als unmöglich!
Also worum geht es eigentlich? Wir fühlen überaus intensiv. schmerzhaft intensiv. Das führt zu vielen dunken Erinnerungen, "Narben auf der Seele" und dazu, dass wir emotional überladen. Oft und schnell.
Wenn wir uns dann wie ein in die Ecke getriebenes Tier fühlen, werden wir uns auch wie eins verhalten. - Was dann wieder zu neuen Problemen führt.
Unsere "Grundanspannung" ist höher. Wir stehen immer mehr "unter Strom" - und unsere Gefühle gleichen sich nicht "von alleine" aus. Wir denken und empfinden meist anders als die Menschen um uns herum.
Was daraus wird ... viele von uns haben einen extremen Hang zu schwarz/weißem - Denken oder umgekehrt (wie bei mir) mit klaren Einordnungen.
Viele haben so ihre Not mit (zwischenmenschlicher) Nähe und / oder Distanz. - Wir sind auch gewiß keine "angenehmen Zeitgenossen", wenn wir keine Kontrolle haben.
Selbstverletzung ist häufig - Ein Kanal für extreme Gefühle. Aber selbst da: was Selbstverletzung für uns bedeutet, was den Wunsch danach auslöst / verstärkt, was es in uns bewirkt, kann sich gravierend unterscheiden. Und: Selbstverletzung ist nicht gleich Borderline, Borderline ist nicht gleich Selbstverletzung. Das wird doch zu gern und zu Unrecht gleich gesetzt.
So und jetzt mal endgültig Klartext:
Die schlechte Nachricht: es gibt nichts, was uns "ganz macht", damit wir "im Rahmen der erwarteten Parameter funktionieren" wie Lt.Cmdr. Data so schön sagt. Medikamente können oft helfen, aber nicht alle Probleme lösen. Eine Therapie kann Euch zeigen, wie *Ihr* die Probleme lösen könnte - sollte jeder versuchen, aber verliert weder Hoffnung noch Zuversicht, wenn das so nichts wird. Es gibt nur eine einizige Person, die Euer Leben "schön" machen kann - Ihr selbst!
Noch eine schlechte Nachricht: Es ist eine Krankheit und zwar chronisch. Wie bei jeder anderen Krankheit auch: Es gibt Dinge, die kommen für Euch nicht in Frage. Es gibt Regeln, an die Ihr Euch (überwiegend) halten müsst. Es ist mal besser, mal schlechter, aber es wird nie "verschwinden". # edit: es scheiden sich die Geister unter den Fachleuten, ob Borderline jetzt heilbar ist oder nicht. Sicher ist: es "verschwindet" nicht von allein. Es kann niemand von aussen "ganz machen". Aber es gibt Therapien, die erfolgreich sein sollen, Link dann später im Thread.
Die gute Nachricht: das muss Euch nicht daran hindern, an über 300 Tagen im Jahr zu lächeln. Das muss nicht ständige Konflikte und zutiefst verletzte Menschen in Eurem Umfeld bedeuten. Das heißt nicht, dass Ihr Euch mit den seelischen Schmerzen und ihren Folgen abfinden müsst.
Ich versuche mal hier immer mal wieder ein Stück zu schreiben, was man tun kann, um all das zu ändern.
Die Mittel eines Forums sind begrenzt und es ist auch nicht mein Wunsch, das zigste Buch über das Thema zu schreiben - aber ich finde es *zu* oft erschrecken, wie wenig Angehörige, Freunde, Partner, Bekannte - und leider auch Betroffene selbst über das Thema wissen. Dabei ist Borderline nicht so selten.
Wer Fragen hat - fragt! Wenn ich nicht antworten will, kann ich das schon sagen, mit Fragen - auch persönlichen - habe ich kein Problem. Aber ich kann (und will) weder die Welt noch Euch retten, ich kann nur ein paar Hinweise geben. Außerdem gibt es da Punkte, die nicht erklärbar sind.
gesendet am 18/10/12 um 19:32
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Wir und die Anderen
avarrassterne
Ein Punkt, der mit päziser Sicherheit für Probleme sorgt.
Also - gehen wir es an.
Erste und wichtigste Regel: haltet *niemals* für selbstverständlich, dass andere wissen, was und wie Ihr gerade denkt und fühlt.
Über Gefühle reden ist *iecks*. Ich weiss. Und es ist unumgänglich.
Für Menschen, die nicht wissen, was da gerade eigentlich passiert seid Ihr Menschen, die "aus heiterem Himmel" (weil Grund und Anlaß nicht erkennbar sind und schon gar nicht klar) voll rumflippen. Die Spaß daran haben, Menschen in Ihrer Umgebung zu quälen und zu terrorisieren. Denen man nie was recht machen kann.
Also bleibt nur eines: sorgt dafür, dass alle, bei denen es nötig, wichtig oder sonstwie in Eurem Interesse ist, wissen was da gerade "läuft".
Wenn Ihr in einer Situation seid, wo Ihr überladen seid oder "emotional inaktiv" (Ich nehme an, Ihr wißt, was ich meine?) - im Zweifelsfalle: geht!
Wenn Eucher Gegenüber keine Ahnung hat was los ist, ist das oft beleidigend und / oder verletzend - und natürlich auch manchmal, wenn sie Bescheid wissen, so ehrlich müssen wir auch sein. Aber das was passiert, wenn Ihr versucht weiter zu machen, ist üblicher Weise schlimmer.
Es ist nicht der Zeitpunkt für grosse Entscheidungen. Egal wie klar es erscheinen mag, das ist nicht der Moment, um den Job zu kündigen oder über eine Beziehung zu entscheiden. Das ist nicht mal der Moment für einen bühnenreifen Abgang. Klappe halten. Keine "famous last words", keinen sonst wie gehaltenen finisher, egal wie es auf der Zunge juckt. Ihr könnt jeden beliebigen Satz noch zu tausenden anderen Gelegenheiten sagen, aber nichts zurücknehmen, was Ihr einmal gesagt habt. Und Ihr seid im Ausnahmezustand und nicht in der Position, Folgen halbwegs klar abzuschätzen.
Wieder was zum Thema "Ihr müsst darüber reden" - Wenn die Menschen in Eurer Umgebung wissen, dass so etwas vorkommen kann, auch an Stellen, wo sie beim besten Willen kein Problem entdecken können, ist es für beide Seiten sehr viel einfacher. Aber achtet auf eines: missbraucht es nicht. Niemals. Die Versuchung bei der Gelegenheit gleich alles zu umgehen, was einfach unangenehm ist, ist nicht gerade klein - aber dem Nachzugeben bedeutet, dass das nicht mehr für voll genommen wird und Ihr die Rückzugsmöglichkeit nicht habt, wenn Ihr sie braucht.
Selbstdisziplin und selbstreflektion sind leider unumgänglich, also achtet darauf, wann Ihr anfangt, Euch einfach nur zu "drücken". Lasst Euch nicht verhätscheln, nicht in Watte packen - das bringt Euch langfristig nichts, aber es schadet. Euch und den Menschen in Eurer Umgebung - und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Ihr wißt, es gibt Erinnerungen, Situationen, Bilder, Gedanken, Dinge - die sind ungemein schmerzhaft und lösen immer / meistens / oft Überladungen aus. Informiert andere darüber. Bei einem Teil davon macht es Sinn, diese zu umgehen / als Gedanken oder Erinnerung zu blocken und als Situation zu meiden, für alle ist das aber weder möglich noch sinnvoll.
Bedenkt dabei, dass vieles nur für Euch selbst wahrnehmbar ist. Jemand, der bei Euch eine Erinnerung auslöst, hat meistens keine Ahnung, dass er das gerade tut. Der sagt etwas total harmloses und Ihr "dreht durch" - lernt und übt, das was Ihr wahrnehmt, auch aus der Perspektive von anderen zu sehen. Das löst nicht alles auf, aber es ist ein wenig ein Anker - und es verbessert Eure soziale Interaktion drastisch.
Und auch was das Umgehen von Triggern (= Auslöser, eben das, was *zu* (!) starke Gefühle auslöst) angeht wieder: nutzt es niemals aus. Paßt auf, wann Ihr anfangt, damit unangenehmes zu umgehen. Das wird früher oder später der Fall sein, also habt ein Auge darauf und bremst Euch ein. Es schadet Euer Kontrolle über Euch selbst, Eurem langfristigen Befinden und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Jemand, der Euch in so einer Situation gegenüber steht, weiß nicht, wie er Euch unterstützen kann. Also helft denen dabei. Es gibt keine generellen Regeln. In den Arm nehmen kann beruhigen und Sichheit geben - oder uns völlig "abschießen". Ihr wißt, was hilft und was schadet - also klärt das mal.
Wenn ich von "erklären, ansprechen, darüber reden" spreche, meine ich *nicht*, wenn es schon eskaliert ist - sondern vorher. Sowas wie einen "passenden Moment" gibt es arg selten. Dazu kommt immer das mulmige Gefühl, wie der andere reagieren wird, ob man damit nicht etwas zwischenmenschliches böse zermatscht. Leute, darauf kann ich nur eines sagen: Ihr wißt genau, wenn Ihr es nicht macht, zermatscht es viel, viel mehr!
Ihr werdet immer auf Menschen treffen, für die psychische Krankheiten etwas sind, wo man sich "nur mal zusammenreißen" muss. Vergesst diese Menschen. Da hilft nur eines: vollständiger Kontaktabbruch.
Wer einen Erklärungsversuch machen möchte: ich habe die Erfahrung gemacht, mit einer Analogie kommt man weiter: Mit einem gebrochenen Bein, kann man weiter laufen, wenn man sich "zusammenreißt". Es ist möglich! - Und es ist sehr, sehr dumm. Genauso ist es möglich, psychischen Schmerz zum übergehen - aber noch lang nicht schlau. Jeder von uns hat das schon oft versucht - und oft gründlich an die Wand gefahren.
Ihr werdet Menschen treffen, die keine Vollidioten sind, aber trotzdem damit bzw. mit Euch nicht umgehen können und / oder mit denen Ihr nicht umgehen könnnt. Das wird etwas besser, wenn Ihr mehr Erfahrung habt, aber auch "ganz normale" Menschen kommen ja nicht zwingend mit einander aus, bei uns ist es etwas mehr. Gebt der Versuchung nicht nach, über sowas wie "Schuld" nachzudenken. Die gibt es nicht. Nicht mal bei denen, die nicht akzeptieren können, dass etwas, was für sie selbst kein erkennbares Problem birgt, für einen anderen Menschen unüberwindbar sein kann. Schuld ist nur eine Kosemtik, die unser eigenes Spiegelbild aufhübscht. Man lann sich leichter auf die Schulter klopfen, wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann. Aber letzlich ist es völlig irrelevant.
gesendet am 18/10/12 um 21:13
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Wir und die Anderen
avarrassterne
Ein Punkt, der mit päziser Sicherheit für Probleme sorgt.
Also - gehen wir es an.
Erste und wichtigste Regel: haltet *niemals* für selbstverständlich, dass andere wissen, was und wie Ihr gerade denkt und fühlt.
Über Gefühle reden ist *iecks*. Ich weiss. Und es ist unumgänglich.
Für Menschen, die nicht wissen, was da gerade eigentlich passiert seid Ihr Menschen, die "aus heiterem Himmel" (weil Grund und Anlaß nicht erkennbar sind und schon gar nicht klar) voll rumflippen. Die Spaß daran haben, Menschen in Ihrer Umgebung zu quälen und zu terrorisieren. Denen man nie was recht machen kann.
Also bleibt nur eines: sorgt dafür, dass alle, bei denen es nötig, wichtig oder sonstwie in Eurem Interesse ist, wissen was da gerade "läuft".
Wenn Ihr in einer Situation seid, wo Ihr überladen seid oder "emotional inaktiv" (Ich nehme an, Ihr wißt, was ich meine?) - im Zweifelsfalle: geht!
Wenn Eucher Gegenüber keine Ahnung hat was los ist, ist das oft beleidigend und / oder verletzend - und natürlich auch manchmal, wenn sie Bescheid wissen, so ehrlich müssen wir auch sein. Aber das was passiert, wenn Ihr versucht weiter zu machen, ist üblicher Weise schlimmer.
Es ist nicht der Zeitpunkt für grosse Entscheidungen. Egal wie klar es erscheinen mag, das ist nicht der Moment, um den Job zu kündigen oder über eine Beziehung zu entscheiden. Das ist nicht mal der Moment für einen bühnenreifen Abgang. Klappe halten. Keine "famous last words", keinen sonst wie gehaltenen finisher, egal wie es auf der Zunge juckt. Ihr könnt jeden beliebigen Satz noch zu tausenden anderen Gelegenheiten sagen, aber nichts zurücknehmen, was Ihr einmal gesagt habt. Und Ihr seid im Ausnahmezustand und nicht in der Position, Folgen halbwegs klar abzuschätzen.
Wieder was zum Thema "Ihr müsst darüber reden" - Wenn die Menschen in Eurer Umgebung wissen, dass so etwas vorkommen kann, auch an Stellen, wo sie beim besten Willen kein Problem entdecken können, ist es für beide Seiten sehr viel einfacher. Aber achtet auf eines: missbraucht es nicht. Niemals. Die Versuchung bei der Gelegenheit gleich alles zu umgehen, was einfach unangenehm ist, ist nicht gerade klein - aber dem Nachzugeben bedeutet, dass das nicht mehr für voll genommen wird und Ihr die Rückzugsmöglichkeit nicht habt, wenn Ihr sie braucht.
Selbstdisziplin und selbstreflektion sind leider unumgänglich, also achtet darauf, wann Ihr anfangt, Euch einfach nur zu "drücken". Lasst Euch nicht verhätscheln, nicht in Watte packen - das bringt Euch langfristig nichts, aber es schadet. Euch und den Menschen in Eurer Umgebung - und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Ihr wißt, es gibt Erinnerungen, Situationen, Bilder, Gedanken, Dinge - die sind ungemein schmerzhaft und lösen immer / meistens / oft Überladungen aus. Informiert andere darüber. Bei einem Teil davon macht es Sinn, diese zu umgehen / als Gedanken oder Erinnerung zu blocken und als Situation zu meiden, für alle ist das aber weder möglich noch sinnvoll.
Bedenkt dabei, dass vieles nur für Euch selbst wahrnehmbar ist. Jemand, der bei Euch eine Erinnerung auslöst, hat meistens keine Ahnung, dass er das gerade tut. Der sagt etwas total harmloses und Ihr "dreht durch" - lernt und übt, das was Ihr wahrnehmt, auch aus der Perspektive von anderen zu sehen. Das löst nicht alles auf, aber es ist ein wenig ein Anker - und es verbessert Eure soziale Interaktion drastisch.
Und auch was das Umgehen von Triggern (= Auslöser, eben das, was *zu* (!) starke Gefühle auslöst) angeht wieder: nutzt es niemals aus. Paßt auf, wann Ihr anfangt, damit unangenehmes zu umgehen. Das wird früher oder später der Fall sein, also habt ein Auge darauf und bremst Euch ein. Es schadet Euer Kontrolle über Euch selbst, Eurem langfristigen Befinden und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Jemand, der Euch in so einer Situation gegenüber steht, weiß nicht, wie er Euch unterstützen kann. Also helft denen dabei. Es gibt keine generellen Regeln. In den Arm nehmen kann beruhigen und Sichheit geben - oder uns völlig "abschießen". Ihr wißt, was hilft und was schadet - also klärt das mal.
Wenn ich von "erklären, ansprechen, darüber reden" spreche, meine ich *nicht*, wenn es schon eskaliert ist - sondern vorher. Sowas wie einen "passenden Moment" gibt es arg selten. Dazu kommt immer das mulmige Gefühl, wie der andere reagieren wird, ob man damit nicht etwas zwischenmenschliches böse zermatscht. Leute, darauf kann ich nur eines sagen: Ihr wißt genau, wenn Ihr es nicht macht, zermatscht es viel, viel mehr!
Ihr werdet immer auf Menschen treffen, für die psychische Krankheiten etwas sind, wo man sich "nur mal zusammenreißen" muss. Vergesst diese Menschen. Da hilft nur eines: vollständiger Kontaktabbruch.
Wer einen Erklärungsversuch machen möchte: ich habe die Erfahrung gemacht, mit einer Analogie kommt man weiter: Mit einem gebrochenen Bein, kann man weiter laufen, wenn man sich "zusammenreißt". Es ist möglich! - Und es ist sehr, sehr dumm. Genauso ist es möglich, psychischen Schmerz zum übergehen - aber noch lang nicht schlau. Jeder von uns hat das schon oft versucht - und oft gründlich an die Wand gefahren.
Ihr werdet Menschen treffen, die keine Vollidioten sind, aber trotzdem damit bzw. mit Euch nicht umgehen können und / oder mit denen Ihr nicht umgehen könnnt. Das wird etwas besser, wenn Ihr mehr Erfahrung habt, aber auch "ganz normale" Menschen kommen ja nicht zwingend mit einander aus, bei uns ist es etwas mehr. Gebt der Versuchung nicht nach, über sowas wie "Schuld" nachzudenken. Die gibt es nicht. Nicht mal bei denen, die nicht akzeptieren können, dass etwas, was für sie selbst kein erkennbares Problem birgt, für einen anderen Menschen unüberwindbar sein kann. Schuld ist nur eine Kosemtik, die unser eigenes Spiegelbild aufhübscht. Man lann sich leichter auf die Schulter klopfen, wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann. Aber letzlich ist es völlig irrelevant.
gesendet am 18/10/12 um 21:13
Der Fluch der weißen Ritter
von:avarrassterne
Als Partner ziehen wir meist diejenigen an, die uns retten wollen - die weißen Ritter, die sich selbst opfern, um uns zu retten - und dabei scheitern. Denn dass ist ganz schnell Gift für beide Seiten - was meint: Üblicher Weise bringt es beiden nur Leid.
Der Reihe nach:
1. - Wann auch immer sich jemand für einen anderen Menschen "opfert" - oder das Gefühl hat, sich zu "opfern", ob als Verwandte oder Freunde oder Partner, ist diese zwischenmenschliche Beziehung zum Scheitern verurteilt, wenn das mehr als sehr kurze Zeit anhält. Es ist per se natürlich wirklich edel gemeint. Aber wenn jemand das Gefühl hat, sich wirklich zu opfern KANN das Ergebnis keine glückliche zwischenmenschliche Beziehung sein. Niemals. Per Definition nicht.
2. - Wir müssen nicht "gerettet" werden. Uns kann auch niemand "retten". Schon gar niemand anders als wir selbst. Letzlich ist es eine chronische Krankheit. Sie ist psychisch und nicht physisch, aber es will auch niemand Diabetiker retten oder Blinde. Genauso soll, kann und muss niemand Borderliner retten.
3. - Ich habe es schon geschrieben: Ursache sind emotionale Überladungen. Ich habe es auch geschrieben: Es geht nicht "von alleine wieder weg". Wenn der Druck, die Spannung, die Emotionen zu hoch sind, hilft nur eines: Druck ABBAUEN. Wasser aus dem Fass schöpfen. Einen Kühlkreislauf einschalten. Aber nicht das Wasserfass oder den Atommeiler in Watte packen, das ändert GAR NICHTS.
Das KANN nur der Betroffene selbst tun.
Für den fühlt es sich natürlich toll an, in Watte gepackt zu werden - aber letztlich helfen wird es ihm nicht.
Immer wenn Angehörige, Ex-Partner usw. schreiben, lese ich Sätze wie "Man muss immer Rücksicht nehmen, die machen immer was sie wollen und wir sollen immer Rücksicht nehmen" - Leute, das ist FALSCH, FALSCH, FALSCH!!!
Es gibt einige Punkte, auf die man achten muss und die man anders machen muss.
Aber wie ich schon sagte: wenn einer das Gefühl hat, immer derjenige zu sein, der "zahlt" dann funktioniert das niemals. Es ist vor allem aber auch völlig unnötig, denn es ändert nichts, es verbessert nichts.
Ihr könnt Euch (pardon) den A*** aufreißen im Bemühen jeden Sturm von uns abzuhalten, es ist nicht möglich, dass das funktioniert. Also klar, es ist zu schön, wenn jemand ständig um einen herumwuselt und den Boden vor den Füssen glättet, das ist angenehm. und es erleichtert ja auch wirklich das gehen. Aber wenn jemand einen Dorn im Fuss hat, dann bringt es nichts, vor ihm den Boden zu ebnen, dann weichen Sand auszubreiten und eine Krücke zu holen und denjenigen zu stützen und irgendwann man die Sänfte zu holen - Es muss der Dorn aus dem Fuß. Alles andere ist nur Symptombekämpfung. Natürlich hilft das. Aber es löst keine Probleme.
Nun wissen die meisten Borderliner nicht, dass sie einen Dorn im Fuß haben und die weißen Ritter wissen es auch nicht. Also machen sie den Weg vor dem Grenzgänger so lange so angenehm wie möglich wie sie können und dann machen sie weiter, bis es nicht mehr geht, dann machen sie weiter, bis sie chancenlos zusammenbrechen. Dann haben beide das Gefühl versagt zu haben. Der Grenzgänger, wo er es nicht mal geschafft hat, mit einem so lieben Menschen, der sich so darum kümmert auszukommen. Der weiße Ritter, weil die eigene Kraft hoffnungslos erschöpft ist - aber sonst nichts passiert.
Ja, ich weiß, das wirkt fies und gemein und egoistisch und undankbar und arrogant und ... gegenüber denen, die sich aufgeopfert haben. Aber es ist eben so, dass der äußere Schein trügt. Na klar, es hilft, wenn der Weg geebnet wird - in diesem Moment. Aber so böse das auch klingt: Jemand der sich daneben stellt und nicht ständig stüzt und die Sänfte holt, führt eher dazu, den Fuß zu untersuchen und den Dorn zu finden.
Die Balance ist alles. Es gibt manche Stellen des Weges, wo es uns retten kann, wenn uns jemand stützt. Es hilft, wenn jemand mit darauf achtet, ob man sich gerade auf ein Treibsandfeld zu bewegt.
Aber so schön es ist, getragen zu werden und so sehr sich derjenige, der die Sänfte trägt, damit abmüht: Wenn wir nicht den größten Teil des Weges auf eigenen Füßen laufen, wird keiner den Berg hochkommen. Weder wir selbst noch die weißen Ritter, die uns begleiten. Sisyphos lässt schön grüßen...
Beide müssen in diesem Falle gegen ihre Instinkte handeln. Die Grenzgänger, die den Dorn im Fuß suchen und entfernen müssen, dann den schmerzenden Fuss Schritt um Schritt nach vorn bewegen müssen, die Muskeln wieder aufbauen müssen, die sie verloren haben, weil sie getragen wurden und die jeden Abend am Lager schön die Wunde im Fuß untersuchen, desinfizieren und neu verbinden müssen.
Und die weißen Ritter auch, die auch zusehen können müssen, wie man neben ihnen auf die *** fällt. Die auch mal von einem Stein getroffen werden können, der dabei den Berg runter rollt. Die aber auch mal dem Esel mal eins auf den *** geben können und sollen, wenn der über die Stränge schlägt und sich auch an den Möhren gütlich tun sollen, statt nur die besten oder gar alle aufzuheben, um sie dem Esel vor die Nase zu binden.
Bedenkt stets den guten alten Apothekerspruch: Die Dosis macht das Gift.
So, ich hoffe, ich habe es so erklären können, dass sich nicht alle weißen Ritter jetzt vor das Schienbein getreten fühlen und dass die Grenzgänger mal nach dem Dorn im Fuss suchen - nicht nach dem nächsten Sänftenträger.
gesendet am 2/11/12 um 12:34
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avarrassterne
Ein Punkt, der mit päziser Sicherheit für Probleme sorgt.
Also - gehen wir es an.
Erste und wichtigste Regel: haltet *niemals* für selbstverständlich, dass andere wissen, was und wie Ihr gerade denkt und fühlt.
Über Gefühle reden ist *iecks*. Ich weiss. Und es ist unumgänglich.
Für Menschen, die nicht wissen, was da gerade eigentlich passiert seid Ihr Menschen, die "aus heiterem Himmel" (weil Grund und Anlaß nicht erkennbar sind und schon gar nicht klar) voll rumflippen. Die Spaß daran haben, Menschen in Ihrer Umgebung zu quälen und zu terrorisieren. Denen man nie was recht machen kann.
Also bleibt nur eines: sorgt dafür, dass alle, bei denen es nötig, wichtig oder sonstwie in Eurem Interesse ist, wissen was da gerade "läuft".
Wenn Ihr in einer Situation seid, wo Ihr überladen seid oder "emotional inaktiv" (Ich nehme an, Ihr wißt, was ich meine?) - im Zweifelsfalle: geht!
Wenn Eucher Gegenüber keine Ahnung hat was los ist, ist das oft beleidigend und / oder verletzend - und natürlich auch manchmal, wenn sie Bescheid wissen, so ehrlich müssen wir auch sein. Aber das was passiert, wenn Ihr versucht weiter zu machen, ist üblicher Weise schlimmer.
Es ist nicht der Zeitpunkt für grosse Entscheidungen. Egal wie klar es erscheinen mag, das ist nicht der Moment, um den Job zu kündigen oder über eine Beziehung zu entscheiden. Das ist nicht mal der Moment für einen bühnenreifen Abgang. Klappe halten. Keine "famous last words", keinen sonst wie gehaltenen finisher, egal wie es auf der Zunge juckt. Ihr könnt jeden beliebigen Satz noch zu tausenden anderen Gelegenheiten sagen, aber nichts zurücknehmen, was Ihr einmal gesagt habt. Und Ihr seid im Ausnahmezustand und nicht in der Position, Folgen halbwegs klar abzuschätzen.
Wieder was zum Thema "Ihr müsst darüber reden" - Wenn die Menschen in Eurer Umgebung wissen, dass so etwas vorkommen kann, auch an Stellen, wo sie beim besten Willen kein Problem entdecken können, ist es für beide Seiten sehr viel einfacher. Aber achtet auf eines: missbraucht es nicht. Niemals. Die Versuchung bei der Gelegenheit gleich alles zu umgehen, was einfach unangenehm ist, ist nicht gerade klein - aber dem Nachzugeben bedeutet, dass das nicht mehr für voll genommen wird und Ihr die Rückzugsmöglichkeit nicht habt, wenn Ihr sie braucht.
Selbstdisziplin und selbstreflektion sind leider unumgänglich, also achtet darauf, wann Ihr anfangt, Euch einfach nur zu "drücken". Lasst Euch nicht verhätscheln, nicht in Watte packen - das bringt Euch langfristig nichts, aber es schadet. Euch und den Menschen in Eurer Umgebung - und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Ihr wißt, es gibt Erinnerungen, Situationen, Bilder, Gedanken, Dinge - die sind ungemein schmerzhaft und lösen immer / meistens / oft Überladungen aus. Informiert andere darüber. Bei einem Teil davon macht es Sinn, diese zu umgehen / als Gedanken oder Erinnerung zu blocken und als Situation zu meiden, für alle ist das aber weder möglich noch sinnvoll.
Bedenkt dabei, dass vieles nur für Euch selbst wahrnehmbar ist. Jemand, der bei Euch eine Erinnerung auslöst, hat meistens keine Ahnung, dass er das gerade tut. Der sagt etwas total harmloses und Ihr "dreht durch" - lernt und übt, das was Ihr wahrnehmt, auch aus der Perspektive von anderen zu sehen. Das löst nicht alles auf, aber es ist ein wenig ein Anker - und es verbessert Eure soziale Interaktion drastisch.
Und auch was das Umgehen von Triggern (= Auslöser, eben das, was *zu* (!) starke Gefühle auslöst) angeht wieder: nutzt es niemals aus. Paßt auf, wann Ihr anfangt, damit unangenehmes zu umgehen. Das wird früher oder später der Fall sein, also habt ein Auge darauf und bremst Euch ein. Es schadet Euer Kontrolle über Euch selbst, Eurem langfristigen Befinden und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Jemand, der Euch in so einer Situation gegenüber steht, weiß nicht, wie er Euch unterstützen kann. Also helft denen dabei. Es gibt keine generellen Regeln. In den Arm nehmen kann beruhigen und Sichheit geben - oder uns völlig "abschießen". Ihr wißt, was hilft und was schadet - also klärt das mal.
Wenn ich von "erklären, ansprechen, darüber reden" spreche, meine ich *nicht*, wenn es schon eskaliert ist - sondern vorher. Sowas wie einen "passenden Moment" gibt es arg selten. Dazu kommt immer das mulmige Gefühl, wie der andere reagieren wird, ob man damit nicht etwas zwischenmenschliches böse zermatscht. Leute, darauf kann ich nur eines sagen: Ihr wißt genau, wenn Ihr es nicht macht, zermatscht es viel, viel mehr!
Ihr werdet immer auf Menschen treffen, für die psychische Krankheiten etwas sind, wo man sich "nur mal zusammenreißen" muss. Vergesst diese Menschen. Da hilft nur eines: vollständiger Kontaktabbruch.
Wer einen Erklärungsversuch machen möchte: ich habe die Erfahrung gemacht, mit einer Analogie kommt man weiter: Mit einem gebrochenen Bein, kann man weiter laufen, wenn man sich "zusammenreißt". Es ist möglich! - Und es ist sehr, sehr dumm. Genauso ist es möglich, psychischen Schmerz zum übergehen - aber noch lang nicht schlau. Jeder von uns hat das schon oft versucht - und oft gründlich an die Wand gefahren.
Ihr werdet Menschen treffen, die keine Vollidioten sind, aber trotzdem damit bzw. mit Euch nicht umgehen können und / oder mit denen Ihr nicht umgehen könnnt. Das wird etwas besser, wenn Ihr mehr Erfahrung habt, aber auch "ganz normale" Menschen kommen ja nicht zwingend mit einander aus, bei uns ist es etwas mehr. Gebt der Versuchung nicht nach, über sowas wie "Schuld" nachzudenken. Die gibt es nicht. Nicht mal bei denen, die nicht akzeptieren können, dass etwas, was für sie selbst kein erkennbares Problem birgt, für einen anderen Menschen unüberwindbar sein kann. Schuld ist nur eine Kosemtik, die unser eigenes Spiegelbild aufhübscht. Man lann sich leichter auf die Schulter klopfen, wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann. Aber letzlich ist es völlig irrelevant.
gesendet am 18/10/12 um 21:13
Wenn der Partner / Freund / Verwandte Grenzgänger ist
avarrassterne
Danke für das Interesse an dem Thema an alle, die mich per PN und hier angeschrieben haben.
Okayyyyyyyy, ich versuchs mal...
Erstens - hab es schon oft geschrieben, aber es ist sehr wichtig: Eure Möglichkeiten sind begrenzt. Ihr könnt uns unterstürtzen, Ihr könnt vielleicht ein wenig entschärfen, aber Ihr könnt nicht unsere Probleme lösen, Ihr könnt uns nicht retten, Ihr könnt uns nicht heilen.
Rottet jeden Gedanken daran mit Stumpf und Stiel aus.
Wir sind auch nicht so hilfsbedürftig, wie wir vielleicht aussehen, wir sind sture, zähe Biester, wir lassen es nur nicht immer so raushängen Im Ernst, von den eigenen Gefühlen überrannt zu werden und darin zu ersaufen ist etwas Fürchterliches. Aber in unserer privaten Hölle haben wir alle schon genug Bonusmeilen, wir kennen das schon.
Um es noch einmal klar ausgesprochen zu haben: Wenn der Borderliner nicht den Hauptteil der Arbeit tut, habt Ihr keine Chance.
Das ist ein Prozess, die meisten wissen nicht, dass sie etwas tun können und schon gar nicht wie. Auch wenn sie schon eine oder mehrere Therapien hinter sich haben, heißt das nicht, dass sich daran etwas ändert.
Es ist durchaus möglich, dass sie diesen Weg mit Euch zusammen gehen, aber der wird schwer und teilweise unschön für alle Beteiligten.
Sorry, aber Honig um irgendwelche Mäulchen schmieren bringt da nichts.
Es geht generell nur, wenn der Borderliner sein Leben ändern will (oder natürlich schon geändert hat). Und will meint nicht "glaubt zu wollen".
Weist sie darauf hin, dass der Zustand auch für sie selbst ohne diese Änderung fürchterlich ist und das sie so nicht leben müssen, aber sonst könnt Ihr hier nicht viel helfen.
Zweitens - nicht jeder kommt mit uns klar.
Wir polarisieren stark.
Wir sind nicht "pflegeleicht" und nicht zahm.
Wir können lernen, nicht mehr Spielball unserer Emotionen zu sein, aber niemals eine volle Garantie geben, dass es es keine Aussetzer mehr gibt - allerdings meint dass dann etwas, was alle paar Monate mal vorkommt und meist in Minuten zählt, nicht mehr in Tagen.
Wir sind chronisch krank und werden es bleiben. Es wird Dinge geben, die wir nicht können.
Menschen, die mit uns klar kommen kommen können, dürfen nicht dazu neigen, alles persönlich zu nehmen. In dem Punkte haben wir genug an unserem eigenen Esel zu kämmen.
Sie müssen Grenzen setzen und verteidigen können. Nicht "immer muß ich nachgeben", "immer muß ich Rücksicht nehmen" - Im Gegenteil, das *dürft* Ihr nicht immer machen.
************
Gut genug von dem was nicht geht und hin zu dem, wie es geht.
Die meisten von uns haben Wahrnehmungsstörungen und bei nicht wenigen sind das keine kleinen.
Im Alltag heißt das vor allem: wir fühlen uns zu leicht persönlich angegriffen.
Das ist ein bißchen, wie eine Halluzination, wir dreschen nicht einfach wild los, wir greifen einen Räuber an, der mit gezogener Waffe vor uns steht und uns angreift, uns bedroht - nur das den außer uns keiner sieht.
Das komplizierte daran ist zu erkennen, dass es den für andere nicht gibt. Oder dass es eigentlich jemand ist, der uns gerade umarmen wollte.
Der Räuber sieht wirklich fürchterlich echt aus und das Schwert, mit dem er uns angreift auch.
Also versucht im Auge zu behalten, dass Ihr gerade eine Räubermaske aufhabt, wenn Ihr Euch in so einer Situation befindet.
Das heißt nicht, Ihr sollt das immer vermeiden - das ist nicht möglich.
Das heißt nicht, Ihr sollt sofort zurücktreten und Euch "ergeben", das löst das Problem nicht und schafft andere.
Das ist nicht die Rechtfertigung für uns Grenzgänger, dass wir ja gar nichts dafür können, es geht einfach nur um das Verständnis, was gerade passiert.
Sprecht das vielleicht in einem neutralen Moment an. Nach Möglichkeit halbwegs neutral, also so etwas wie "manchmal reagierst Du ganz stark auf etwas, was ich gar nicht gemeint habe und ich kann Dir dann gar nicht erklären, dass es so gar nicht gemeint war" - es sollte dem Borderliner klar sein, dass dem so ist.
Ok und dann kommt die Kür - das in so einer Situation abzufangen ist für beide Seite eine Herausforderung.
Wie auch immer, der Grenzgänger MUSS es lernen. Geht nicht anders, sonst sind wir nicht gesellschaftsfähig auf Dauer, ist aber durchaus möglich.
Für die Menschen in unserer Umgebung ist es durchaus (in beider Interesse) hilfreich, irgendwas aus der Tasche ziehen zu können, was man mal versuchen kann.
Etwas, womit ich bei Menschen, mit diesem Problem, mit denen ich mich unterhalte, ganz gute Erfahrungen gemacht habe: vereinbart ein Codewort.
Etwas, was in solchen Situationen ganz sicher nicht in den Kontext paßt, was emotional neutral ist oder lustig oder was an positive gemeinsame Erlebnisse erinnert. Von "Schokoladenkuchen" bis "rosa Elefanten".
Versprecht Euch, dass, sobald das Codewort fällt, beide (!) kurz die Klappe zu halten, langsam bis 23 zählen, tief durchatmen und dann mal genau hinschauen, ob der Räuber ein Räuber und das Schwert ein Schwert ist. Denkt darüber nach, ob man nicht vielleicht erst mal einen Kaffee / Tee kochen sollte. Oder mit einer Pflaume im Mund weiter diskutieren, wenn es ganz arg kommt und nicht abgebrochen werden kann. Es geht darum, in dem Moment das Muster, die Schleife zu durchbrechen. Das geht am Besten mit etwas, was überhaupt nicht ins Muster paßt.
Das braucht etwas Übung und Lernen. Wie ich schon sagte, der Räuber sieht WIRKLICH echt aus. Das einzige, was einem da helfen kann, ist die Erfahrung, dass dieser kleine Mistpfützenkrebs irgendwie immer echt aussieht, es aber im Nachhinein so oft doch nicht war.
Teil 2: dreht den Spieß herum. Macht aus Vorwürfen und Konfrontationen Wünsche. Jeder von Euch beiden nimmt sich einen Zettel und einen Stift (oder nen PC und MS - Word ) und schreibt mal auf, was er sich vom anderen wünschen würde. Was fehlt, was vermieden werden sollte. Auf Seiten des Borderliners natürlich zusätzlich mit Augenmerk auf Trigger - was ist es, was mich immer hefitig herumreißt? Was holt mich immer von den Füßen, überrollt mich immer? Was hingegen beruhigt mich und wie kann mich der andere dabei unterstützen? Auf Eurer Seite natürlich: was verletzt Euch (Warum? - für beide Seiten gilt: setzt nicht voraus, dass der andere, weiß, wie Ihr Euch fühlt und warum) und was sind die wunderschönen gemeinsammen Momente?
Zettel austauschen, nehmen, in eine ruhige Ecke gehen, erst am nächsten Tag antworten. Beide. So groß die Versuchung auch sein mag, sofort zu antworten: Wartet bis zum nächsten Tag!
Hebt den Zettel natürlich auf. Beide zusammen sind die Anleitung, miteinander glücklich zu werden, es ist nicht nur eine Übung zum Schreiben und Gedanken sortieren, aber es hilt *auch* beim Sortieren.
Generell: wenn es "brennt" - weicht auf Schreiben statt schnattern aus. Allein, dass man da nicht mehr "in Echtzeit" kommuniziert, macht das Schwert des Räubers beträchtlich stumpfer, man reagiert nicht mehr nur emotional, impulsiv, "aus dem Bauch heraus" - man denkt in jedem Falle zumindest ein bißchen mehr nach. Man überlegt mehr, was man sagt und wie man es sagt - und man "sortiert" das ganze eher, wenn man es aufschreibt. Unser ganzes Hirn geht mit einem Thema anders um. Beobachtet einmal, wie Ihr einen Beitrag hier im Forum schreibt - da wäre vieles anders, wenn Ihr das Gleiche jemandem erzählen würdet, oder?
Okay, ich glaube, das ist erst einmal lang genug. Ich empfehle, auch den Rest des Threads zu lesen
gesendet am 22/02/13 um 21:52
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Wenn der Partner / Freund / Verwandte Grenzgänger ist
avarrassterne
Danke für das Interesse an dem Thema an alle, die mich per PN und hier angeschrieben haben.
Okayyyyyyyy, ich versuchs mal...
Erstens - hab es schon oft geschrieben, aber es ist sehr wichtig: Eure Möglichkeiten sind begrenzt. Ihr könnt uns unterstürtzen, Ihr könnt vielleicht ein wenig entschärfen, aber Ihr könnt nicht unsere Probleme lösen, Ihr könnt uns nicht retten, Ihr könnt uns nicht heilen.
Rottet jeden Gedanken daran mit Stumpf und Stiel aus.
Wir sind auch nicht so hilfsbedürftig, wie wir vielleicht aussehen, wir sind sture, zähe Biester, wir lassen es nur nicht immer so raushängen Im Ernst, von den eigenen Gefühlen überrannt zu werden und darin zu ersaufen ist etwas Fürchterliches. Aber in unserer privaten Hölle haben wir alle schon genug Bonusmeilen, wir kennen das schon.
Um es noch einmal klar ausgesprochen zu haben: Wenn der Borderliner nicht den Hauptteil der Arbeit tut, habt Ihr keine Chance.
Das ist ein Prozess, die meisten wissen nicht, dass sie etwas tun können und schon gar nicht wie. Auch wenn sie schon eine oder mehrere Therapien hinter sich haben, heißt das nicht, dass sich daran etwas ändert.
Es ist durchaus möglich, dass sie diesen Weg mit Euch zusammen gehen, aber der wird schwer und teilweise unschön für alle Beteiligten.
Sorry, aber Honig um irgendwelche Mäulchen schmieren bringt da nichts.
Es geht generell nur, wenn der Borderliner sein Leben ändern will (oder natürlich schon geändert hat). Und will meint nicht "glaubt zu wollen".
Weist sie darauf hin, dass der Zustand auch für sie selbst ohne diese Änderung fürchterlich ist und das sie so nicht leben müssen, aber sonst könnt Ihr hier nicht viel helfen.
Zweitens - nicht jeder kommt mit uns klar.
Wir polarisieren stark.
Wir sind nicht "pflegeleicht" und nicht zahm.
Wir können lernen, nicht mehr Spielball unserer Emotionen zu sein, aber niemals eine volle Garantie geben, dass es es keine Aussetzer mehr gibt - allerdings meint dass dann etwas, was alle paar Monate mal vorkommt und meist in Minuten zählt, nicht mehr in Tagen.
Wir sind chronisch krank und werden es bleiben. Es wird Dinge geben, die wir nicht können.
Menschen, die mit uns klar kommen kommen können, dürfen nicht dazu neigen, alles persönlich zu nehmen. In dem Punkte haben wir genug an unserem eigenen Esel zu kämmen.
Sie müssen Grenzen setzen und verteidigen können. Nicht "immer muß ich nachgeben", "immer muß ich Rücksicht nehmen" - Im Gegenteil, das *dürft* Ihr nicht immer machen.
************
Gut genug von dem was nicht geht und hin zu dem, wie es geht.
Die meisten von uns haben Wahrnehmungsstörungen und bei nicht wenigen sind das keine kleinen.
Im Alltag heißt das vor allem: wir fühlen uns zu leicht persönlich angegriffen.
Das ist ein bißchen, wie eine Halluzination, wir dreschen nicht einfach wild los, wir greifen einen Räuber an, der mit gezogener Waffe vor uns steht und uns angreift, uns bedroht - nur das den außer uns keiner sieht.
Das komplizierte daran ist zu erkennen, dass es den für andere nicht gibt. Oder dass es eigentlich jemand ist, der uns gerade umarmen wollte.
Der Räuber sieht wirklich fürchterlich echt aus und das Schwert, mit dem er uns angreift auch.
Also versucht im Auge zu behalten, dass Ihr gerade eine Räubermaske aufhabt, wenn Ihr Euch in so einer Situation befindet.
Das heißt nicht, Ihr sollt das immer vermeiden - das ist nicht möglich.
Das heißt nicht, Ihr sollt sofort zurücktreten und Euch "ergeben", das löst das Problem nicht und schafft andere.
Das ist nicht die Rechtfertigung für uns Grenzgänger, dass wir ja gar nichts dafür können, es geht einfach nur um das Verständnis, was gerade passiert.
Sprecht das vielleicht in einem neutralen Moment an. Nach Möglichkeit halbwegs neutral, also so etwas wie "manchmal reagierst Du ganz stark auf etwas, was ich gar nicht gemeint habe und ich kann Dir dann gar nicht erklären, dass es so gar nicht gemeint war" - es sollte dem Borderliner klar sein, dass dem so ist.
Ok und dann kommt die Kür - das in so einer Situation abzufangen ist für beide Seite eine Herausforderung.
Wie auch immer, der Grenzgänger MUSS es lernen. Geht nicht anders, sonst sind wir nicht gesellschaftsfähig auf Dauer, ist aber durchaus möglich.
Für die Menschen in unserer Umgebung ist es durchaus (in beider Interesse) hilfreich, irgendwas aus der Tasche ziehen zu können, was man mal versuchen kann.
Etwas, womit ich bei Menschen, mit diesem Problem, mit denen ich mich unterhalte, ganz gute Erfahrungen gemacht habe: vereinbart ein Codewort.
Etwas, was in solchen Situationen ganz sicher nicht in den Kontext paßt, was emotional neutral ist oder lustig oder was an positive gemeinsame Erlebnisse erinnert. Von "Schokoladenkuchen" bis "rosa Elefanten".
Versprecht Euch, dass, sobald das Codewort fällt, beide (!) kurz die Klappe zu halten, langsam bis 23 zählen, tief durchatmen und dann mal genau hinschauen, ob der Räuber ein Räuber und das Schwert ein Schwert ist. Denkt darüber nach, ob man nicht vielleicht erst mal einen Kaffee / Tee kochen sollte. Oder mit einer Pflaume im Mund weiter diskutieren, wenn es ganz arg kommt und nicht abgebrochen werden kann. Es geht darum, in dem Moment das Muster, die Schleife zu durchbrechen. Das geht am Besten mit etwas, was überhaupt nicht ins Muster paßt.
Das braucht etwas Übung und Lernen. Wie ich schon sagte, der Räuber sieht WIRKLICH echt aus. Das einzige, was einem da helfen kann, ist die Erfahrung, dass dieser kleine Mistpfützenkrebs irgendwie immer echt aussieht, es aber im Nachhinein so oft doch nicht war.
Teil 2: dreht den Spieß herum. Macht aus Vorwürfen und Konfrontationen Wünsche. Jeder von Euch beiden nimmt sich einen Zettel und einen Stift (oder nen PC und MS - Word ) und schreibt mal auf, was er sich vom anderen wünschen würde. Was fehlt, was vermieden werden sollte. Auf Seiten des Borderliners natürlich zusätzlich mit Augenmerk auf Trigger - was ist es, was mich immer hefitig herumreißt? Was holt mich immer von den Füßen, überrollt mich immer? Was hingegen beruhigt mich und wie kann mich der andere dabei unterstützen? Auf Eurer Seite natürlich: was verletzt Euch (Warum? - für beide Seiten gilt: setzt nicht voraus, dass der andere, weiß, wie Ihr Euch fühlt und warum) und was sind die wunderschönen gemeinsammen Momente?
Zettel austauschen, nehmen, in eine ruhige Ecke gehen, erst am nächsten Tag antworten. Beide. So groß die Versuchung auch sein mag, sofort zu antworten: Wartet bis zum nächsten Tag!
Hebt den Zettel natürlich auf. Beide zusammen sind die Anleitung, miteinander glücklich zu werden, es ist nicht nur eine Übung zum Schreiben und Gedanken sortieren, aber es hilt *auch* beim Sortieren.
Generell: wenn es "brennt" - weicht auf Schreiben statt schnattern aus. Allein, dass man da nicht mehr "in Echtzeit" kommuniziert, macht das Schwert des Räubers beträchtlich stumpfer, man reagiert nicht mehr nur emotional, impulsiv, "aus dem Bauch heraus" - man denkt in jedem Falle zumindest ein bißchen mehr nach. Man überlegt mehr, was man sagt und wie man es sagt - und man "sortiert" das ganze eher, wenn man es aufschreibt. Unser ganzes Hirn geht mit einem Thema anders um. Beobachtet einmal, wie Ihr einen Beitrag hier im Forum schreibt - da wäre vieles anders, wenn Ihr das Gleiche jemandem erzählen würdet, oder?
Okay, ich glaube, das ist erst einmal lang genug. Ich empfehle, auch den Rest des Threads zu lesen
gesendet am 22/02/13 um 21:52
Schein und Sein
von:avarrassterne
Wir Grenzgänger werden oft mit den wildesten Beschreibungen versehen.
Narzistisch ist gern dabei, egoistisch, pseudolisch (krankhaft lügend), gefühlskalt, psychopathisch hab ich hier belustigt auch schon gelesen, manches in der Art. Wenn Ihr das von Eurem Freund / Partner / Angehörigen denkt, drückt jetzt Alt+F4 und packt dort, wo der Grenzgänger ist, Eure Sachen und geht.
Es gibt Folgen von Borderline und daraus entstehende Verhaltensmuster, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen können - aber wer so von uns denkt, erspart allen Beteiligten viel Leid, wenn er es schlicht sein läßt.
Für alle anderen:
Ihr findet uns unberechenbar? Sind wir nicht, Ihr kennt nur die Formel und die Variablen noch nicht.
Es gibt 2 Faktoren: Basis (zu einem bestimmten Zeitpunkt meine ich) und Multiplikatoren. Beides ist wichtig.
Ich greife mein Beispiel mit dem Wasserfass aus diesem Thread mal auf: Ihr könnt wahrscheinlich schwer einschätzen, wie groß das Fass ist und wieviel Wasser schon drin ist. Die Regenrinnen, die hineinführen, sind für Euch verdeckt. Ihr seht nur einen winzigen Tropfen und die Überschwemmung.
Wir sind schlagartig nicht mehr unberechenbar, wenn ihr wißt, wie groß das Fass überhaupt ist. Das wißt Ihr wahrscheinlich nicht, weil Ihr Euch darüber noch wenig Gedanken gemacht habt. Klar, Ihr wißt, dass wir zuweilen sehr hypersensibel sind, Ihr kennt manchen wunden Punkt - aber wißt Ihr, wieviel wir generell schaffen können? Stellt es Euch als körperliche Krankheit vor, das hilft oft. Also sagen wir: Ich habe ein kaputtes Knie. Damit fällt Marathon flach, aber Alltag geht meistens und Spazieren gehen auch. Aber es gibt eine maximal mögliche Stecke -das ist Punkt 1 der Liste.
Wir sind schlagartig weniger unberechenbar, wenn Ihr besser einschätzen könnt, wie hoch das Wasser im Fass gerade steht. Achtet nicht nur auf offensichtliche und direkte psychische Reaktionen wie Wut, Niedergeschlagenheit sondern auf die etwas verdeckteren. Ziemlich deutlich und ein guter Marker: Agressivität. Aber auch verstärkte "geistige Abwesenheit", dass man einem Gespräch nur noch schwer folgen kann, starke Erschöpfung o.ä. sind Warnsignale. Das ist fast immer so? Ja, weil sich niemand darum kümmert, dass das Wasser aus dem Fass auch wieder rauskommt. Bei Euch fließt das "automatisch" ab, "von allein" - bei uns ist das Loch, wo es herausfließen würde, leider sehr klein. Viel kleiner als die Zuflüsse. Entweder es regnet ein paar Wochen (!) gar (!) nicht, oder man muss schöpfen. Das muss der Grenzgänger im wesentlichen tun, aber wenn man ungeübt ist, sehen es andere manchmal eher. Körperliche Streßreaktionen (frieren / schwitzen, Kopfschmerzen usw.) sind natürlich auch Marker für den Wasserstand.
Noch mal in dem Bild mit dem kaputten Knie: Wie weit ich an einem Tag laufen könnte, würde auch davon abhängen, wie viel ich in dieser Woche schon herumgelaufen bin.
Wir sind schlagartig weniger unberechenbar, wenn die Regenrinne, die ins Fass hineinführt, nicht verdeckt ist. Ok, der Vergleich hinkt - hm... Ihr wißt vielleicht, dass es regnet, aber nicht wie groß die Fläche ist, von der der Regen ins Fass fließt. Ihr denkt vielleicht nicht daran, dass auch im schönsten Sonnenschein Wasser hineinfließt, weil auf dem Dach der Schnee schmilzt. Dann seht Ihr nur Sonne und Überschwemmung.
Im Bild mit dem kaputten Knie: es macht einen riesen Unterschied, ob ich gerade aus laufe oder die gleiche Strecke Treppen steige. Ein Fluch der psychischen Krankheiten, bei einem kaputten Knie, kann es sich auch noch der größte Depp vorstellen, dass Treppensteigen schlecht ist und man nicht beliebig weit Laufen kann - bei uns fällt das auch aufgeschlosseneren Menschen oft schwer. Schlüssel sind hier die Gefühle. Das ist das, was bei uns "verletzt" ist. Starke Gefühle sind ein Schritt mit einem kaputten Knie. Irgendwann sollte man das mal schienen und zwischendurch mal hochlegen und entlasten. Macht man das nicht, wird man teuer zahlen. Es wird höllisch weh tun, es wird über Wochen fürchterlich schwer zu laufen und wenn man das auch noch übergeht, macht man sich so viel zu Brei, dass man im Krankenhaus landet und operiert werden muss. Obwohl an ein paar Schritten zu Fuß ja eigentlich gar nichts dran ist.
Da sind wir wieder an dem Punkt - zu viele Grenzgänger sind leider Laien in eigener Sache. Die Verbände, die sie anlegen, um das Knie zu stützen, helfen nicht, sitzen schlecht und drücken ständig oder schnüren das Bein ab. Sie wissen nicht, wann es an der Zeit wäre, das Bein hochzulegen und wie sie das tun sollen. - Ihr könnt sie nur dabei unterstützen, das herauszufinden, machen könnt Ihr es nicht.
*****************
Der ganze Rest sind Folgen.
Hattet Ihr schon mal richtig dicken Liebeskummer oder wart hoffnungslos verliebt? Ganz große Gefühle machen wunderliche Dinge mit uns Menschen. Ihr habt doch da auch Euch gegenüber anderen manchmal blöd benommen, idiotische Dingen getan, wo Ihr im Nachhinein beim besten Willen nicht mehr wißt, was Ihr Euch "dabei gedacht habt"? Nun, unsere Gefühle sind fast ständig so intensiv, wenn wir das nicht tun. Stellt Euch vor, was es aus Euch machen würde, wenn Ihr Euch ständig so fühlen würdet. Über Jahre.
Wenn der Grenzgänger "ausflippt", dann hat er verpennt, das Wasser aus dem Faß zu schöpfen oder es war so viel, dass er mit dem Schöpfen nicht hinterherkam. Für diejenigen, dienur den Tropfen und die Überschwemmung sehen, mag das egoistisch aussehen, das ist es aber nicht. Es sind Folgen von Prozessen, die nicht erkennbar -- aber vermeidbar und änderbar sind. Etwas, was "nicht nach seinem Willen geht" mag ein Tropfen sein - aber ganz sicher nicht Ursache derÜberschwemmung.
Und wieder - viele Laien in eigener Sache sehen selbst nur Topfen und Überschwemmung. Ich kann Euch versichern, die Überschwemmung ist etwas, was wir fürchten. Sehr fürchten. Sieht man den Rest nicht, hat man irgendwann panische Angst vor Tropfen und versucht die mit allen Mittel zu vermeiden. Natürlich ändert das nichts - mehr Angst vor Tropfen...
gesendet am 24/02/13 um 16:58
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Gebranntes Kind scheut das Feuer - oder: Egoismus für Fortgeschrittene
von:avarrassterne
also erst einmal: das wir nicht egoistisch sind, wollte ich so nicht gesagt haben. Falsch ausgedrückt, mein Fehler.
Mit einem Menschen, der gar nicht egoistisch ist, stimmt etwas nicht, wenn Ihr mich fragt - und ausserdem ist das eine Aussage, die man für eine Gruppe von mehreren Menschen sowieso nicht treffen kann.
Was ich meinte - es gibt *zusätzlich* einiges, was egoistisch wirkt, es aber nicht ist.
Also Grenzgänger, setzt Euch hin und überlegt Euch mal in Ruhe, an welchen Stellen irgendwer anders finden könnte, dass Ihr Euch egoistisch verhaltet. Erst einmal ohne die Frage, wie berechtigt das ist. Fragt diejenigen, die Ihr so etwas fragen könnt, aber drückt Euch nicht darum, auch mal intensiv darüber nachzudenken.
Es ist häufig.
Das sagen die meisten über uns.
Also wenn auf Eurer Liste nicht sehr viel zusammen kommt, dann habt ihr es noch nicht!
Zurück mit Liste - erst mal einen Tag oder 2 vergehen lassen, wieder Distanz zum Thema aufbauen.
Versucht unbedingt die Bewertung erst einmal zu umgehen und nach den Ursachen, den Wurzeln zu suchen.
Ihr werdet feststellen, es sind viele Punkte, wo Ihr Euch einfach zu erschöpft, zu kraftlos fühlt / gefühlt habt - und es sind viele Punkte, wo Ihr die Fühler mal in eine ähnliche Richtung gestreckt und sie Euch angesengt habt.
So und jetzt Hand aufs Herz: wie viel davon habt Ihr Euch weiter zurückgezogen als Ihr müsstet?
Weil es schwer war und in Krisen nicht geht - aber ohne akute Probleme eben einfach "nur" schwer ist - aber eben kein "geht nicht"?
Weil es irgendwo in diese Richtung ein Feuer gibt, was Ihr fürchtet - aber noch lange nicht so nahe, dass es Euch verbrennen würde?
Weil es sooooooooooo viel besser ist, behütet, beschützt und versorgt zu werden, als selbst durch den Sturm zu gehen?
Sooooooooo und wo wir schon mal dabei sind... Hand noch fester aufs Herz: Wie reagiert Ihr, wenn Euch jemand versucht, an einen dieser 3 Punkte zu stubsen? ... ? (Rethorische Frage. Ich weiss es. Und Ihr auch, oder?)
Ihr könnt Euch davon nicht unbegrenzt viel leisten.
Erstens, weil Ihr sonst wirklich ein *** seid.
Zweitens: das ist eine Spirale. Wenn Ihr nicht irgendwann mal stehen bleibt und dann in die Gegenrichtung lauft, wird das mehr. Wenn Ihr in die Gegenrichtung gelaufen seid, habt Ihr es auch nur für dieses Mal geschafft. Ihr müsst es später wieder tun.
Macht Ihr es nicht - Ihr endet als Mimose und es wird nichts, gar nichts mehr gehen. Das wird so lange mehr, bis es Euch beherrscht und Ihr ein hilfloses Kind seid.
Wenn Ihr gerade in einer Depression seid, wenn es Euch gerade nicht gut geht - alles klar, zieht Euch zurück, wenn Euch das hilft, sucht Euch Ruhe und Hilfe, nehmt alles mit, was Euch Kraft gibt, schränkt das, was Kraft kostet, auf das aller nötigste ein.
ABER wenn es wieder geht, müsst Ihr mal an allen Türen rütteln, sonst habt Ihr die kleine Raupe Nimmersatt im Herzen, die Euer Leben Stück für Stück verspeisen wird - und so ganz "nebenbei" die Beziehungen zu den Menschen, die Euch nahe sind, mit.
Egoistisch - mal zurück zum Ausgangspunkt - ist das trotzdem nicht, denn die ursprüngliche Intention ist Angst, nicht Eigennutz.
gesendet am 31/05/13 um 16:29
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Wenn der Partner / Freund / Verwandte Grenzgänger ist
avarrassterne
Danke für das Interesse an dem Thema an alle, die mich per PN und hier angeschrieben haben.
Okayyyyyyyy, ich versuchs mal...
Erstens - hab es schon oft geschrieben, aber es ist sehr wichtig: Eure Möglichkeiten sind begrenzt. Ihr könnt uns unterstürtzen, Ihr könnt vielleicht ein wenig entschärfen, aber Ihr könnt nicht unsere Probleme lösen, Ihr könnt uns nicht retten, Ihr könnt uns nicht heilen.
Rottet jeden Gedanken daran mit Stumpf und Stiel aus.
Wir sind auch nicht so hilfsbedürftig, wie wir vielleicht aussehen, wir sind sture, zähe Biester, wir lassen es nur nicht immer so raushängen Im Ernst, von den eigenen Gefühlen überrannt zu werden und darin zu ersaufen ist etwas Fürchterliches. Aber in unserer privaten Hölle haben wir alle schon genug Bonusmeilen, wir kennen das schon.
Um es noch einmal klar ausgesprochen zu haben: Wenn der Borderliner nicht den Hauptteil der Arbeit tut, habt Ihr keine Chance.
Das ist ein Prozess, die meisten wissen nicht, dass sie etwas tun können und schon gar nicht wie. Auch wenn sie schon eine oder mehrere Therapien hinter sich haben, heißt das nicht, dass sich daran etwas ändert.
Es ist durchaus möglich, dass sie diesen Weg mit Euch zusammen gehen, aber der wird schwer und teilweise unschön für alle Beteiligten.
Sorry, aber Honig um irgendwelche Mäulchen schmieren bringt da nichts.
Es geht generell nur, wenn der Borderliner sein Leben ändern will (oder natürlich schon geändert hat). Und will meint nicht "glaubt zu wollen".
Weist sie darauf hin, dass der Zustand auch für sie selbst ohne diese Änderung fürchterlich ist und das sie so nicht leben müssen, aber sonst könnt Ihr hier nicht viel helfen.
Zweitens - nicht jeder kommt mit uns klar.
Wir polarisieren stark.
Wir sind nicht "pflegeleicht" und nicht zahm.
Wir können lernen, nicht mehr Spielball unserer Emotionen zu sein, aber niemals eine volle Garantie geben, dass es es keine Aussetzer mehr gibt - allerdings meint dass dann etwas, was alle paar Monate mal vorkommt und meist in Minuten zählt, nicht mehr in Tagen.
Wir sind chronisch krank und werden es bleiben. Es wird Dinge geben, die wir nicht können.
Menschen, die mit uns klar kommen kommen können, dürfen nicht dazu neigen, alles persönlich zu nehmen. In dem Punkte haben wir genug an unserem eigenen Esel zu kämmen.
Sie müssen Grenzen setzen und verteidigen können. Nicht "immer muß ich nachgeben", "immer muß ich Rücksicht nehmen" - Im Gegenteil, das *dürft* Ihr nicht immer machen.
************
Gut genug von dem was nicht geht und hin zu dem, wie es geht.
Die meisten von uns haben Wahrnehmungsstörungen und bei nicht wenigen sind das keine kleinen.
Im Alltag heißt das vor allem: wir fühlen uns zu leicht persönlich angegriffen.
Das ist ein bißchen, wie eine Halluzination, wir dreschen nicht einfach wild los, wir greifen einen Räuber an, der mit gezogener Waffe vor uns steht und uns angreift, uns bedroht - nur das den außer uns keiner sieht.
Das komplizierte daran ist zu erkennen, dass es den für andere nicht gibt. Oder dass es eigentlich jemand ist, der uns gerade umarmen wollte.
Der Räuber sieht wirklich fürchterlich echt aus und das Schwert, mit dem er uns angreift auch.
Also versucht im Auge zu behalten, dass Ihr gerade eine Räubermaske aufhabt, wenn Ihr Euch in so einer Situation befindet.
Das heißt nicht, Ihr sollt das immer vermeiden - das ist nicht möglich.
Das heißt nicht, Ihr sollt sofort zurücktreten und Euch "ergeben", das löst das Problem nicht und schafft andere.
Das ist nicht die Rechtfertigung für uns Grenzgänger, dass wir ja gar nichts dafür können, es geht einfach nur um das Verständnis, was gerade passiert.
Sprecht das vielleicht in einem neutralen Moment an. Nach Möglichkeit halbwegs neutral, also so etwas wie "manchmal reagierst Du ganz stark auf etwas, was ich gar nicht gemeint habe und ich kann Dir dann gar nicht erklären, dass es so gar nicht gemeint war" - es sollte dem Borderliner klar sein, dass dem so ist.
Ok und dann kommt die Kür - das in so einer Situation abzufangen ist für beide Seite eine Herausforderung.
Wie auch immer, der Grenzgänger MUSS es lernen. Geht nicht anders, sonst sind wir nicht gesellschaftsfähig auf Dauer, ist aber durchaus möglich.
Für die Menschen in unserer Umgebung ist es durchaus (in beider Interesse) hilfreich, irgendwas aus der Tasche ziehen zu können, was man mal versuchen kann.
Etwas, womit ich bei Menschen, mit diesem Problem, mit denen ich mich unterhalte, ganz gute Erfahrungen gemacht habe: vereinbart ein Codewort.
Etwas, was in solchen Situationen ganz sicher nicht in den Kontext paßt, was emotional neutral ist oder lustig oder was an positive gemeinsame Erlebnisse erinnert. Von "Schokoladenkuchen" bis "rosa Elefanten".
Versprecht Euch, dass, sobald das Codewort fällt, beide (!) kurz die Klappe zu halten, langsam bis 23 zählen, tief durchatmen und dann mal genau hinschauen, ob der Räuber ein Räuber und das Schwert ein Schwert ist. Denkt darüber nach, ob man nicht vielleicht erst mal einen Kaffee / Tee kochen sollte. Oder mit einer Pflaume im Mund weiter diskutieren, wenn es ganz arg kommt und nicht abgebrochen werden kann. Es geht darum, in dem Moment das Muster, die Schleife zu durchbrechen. Das geht am Besten mit etwas, was überhaupt nicht ins Muster paßt.
Das braucht etwas Übung und Lernen. Wie ich schon sagte, der Räuber sieht WIRKLICH echt aus. Das einzige, was einem da helfen kann, ist die Erfahrung, dass dieser kleine Mistpfützenkrebs irgendwie immer echt aussieht, es aber im Nachhinein so oft doch nicht war.
Teil 2: dreht den Spieß herum. Macht aus Vorwürfen und Konfrontationen Wünsche. Jeder von Euch beiden nimmt sich einen Zettel und einen Stift (oder nen PC und MS - Word ) und schreibt mal auf, was er sich vom anderen wünschen würde. Was fehlt, was vermieden werden sollte. Auf Seiten des Borderliners natürlich zusätzlich mit Augenmerk auf Trigger - was ist es, was mich immer hefitig herumreißt? Was holt mich immer von den Füßen, überrollt mich immer? Was hingegen beruhigt mich und wie kann mich der andere dabei unterstützen? Auf Eurer Seite natürlich: was verletzt Euch (Warum? - für beide Seiten gilt: setzt nicht voraus, dass der andere, weiß, wie Ihr Euch fühlt und warum) und was sind die wunderschönen gemeinsammen Momente?
Zettel austauschen, nehmen, in eine ruhige Ecke gehen, erst am nächsten Tag antworten. Beide. So groß die Versuchung auch sein mag, sofort zu antworten: Wartet bis zum nächsten Tag!
Hebt den Zettel natürlich auf. Beide zusammen sind die Anleitung, miteinander glücklich zu werden, es ist nicht nur eine Übung zum Schreiben und Gedanken sortieren, aber es hilt *auch* beim Sortieren.
Generell: wenn es "brennt" - weicht auf Schreiben statt schnattern aus. Allein, dass man da nicht mehr "in Echtzeit" kommuniziert, macht das Schwert des Räubers beträchtlich stumpfer, man reagiert nicht mehr nur emotional, impulsiv, "aus dem Bauch heraus" - man denkt in jedem Falle zumindest ein bißchen mehr nach. Man überlegt mehr, was man sagt und wie man es sagt - und man "sortiert" das ganze eher, wenn man es aufschreibt. Unser ganzes Hirn geht mit einem Thema anders um. Beobachtet einmal, wie Ihr einen Beitrag hier im Forum schreibt - da wäre vieles anders, wenn Ihr das Gleiche jemandem erzählen würdet, oder?
Okay, ich glaube, das ist erst einmal lang genug. Ich empfehle, auch den Rest des Threads zu lesen
gesendet am 22/02/13 um 21:52
Wenn es uns gerade schlecht geht...
von:avarrassterne
Es gibt nichts, was jeden von uns beruhigt, nichts was jedem hilft. Eine Umarmung kann den einen stützen, den anderen völlig "abschießen" und beim Dritten gar nichts bewirken. Geht nicht davon aus, dass das, was euch helfen würde, was Ihr Euch wünschen würdet, auch dem anderen hilft.
Also sprecht (vorzugsweise in einem ruhigen Moment) das Thema mal an, wenn der Grenzgänger das nicht selbst tut. Was solltet Ihr in diesen Momenten vermeiden und was hilft? Denkt auch selbst darüber nach, wo hattet Ihr den Eindruck, dass Eure Handlungen stützen und / oder beruhigen konnten? Spannung herausnehmen konnten? - Trotzdem mit dem Grenzgänger absprechen, es kann sein, dass es in dieser Situation ein völlig anderes Detail war, als Ihr glaubt - das ist es wert gefunden zu werden und Ihr braucht nicht grübeln, warum das, was vorher doch half, jetzt plötzlich etwas komisches tut.
Vorsicht: "Ich kann nicht mehr" / "Ich kann nicht mehr darüber sprechen" / "Ich muß raus" o.ä. kann real und ernsthaft ein Hinweis auf eine große Gefahr sein! Versucht, das ernst zu nehmen.
Kennt Ihr den Ausdruck "wahnsinnig vor Schmerzen"? Wir wissen, was gemeint ist.
Es gibt mehr Gefühle, als ein Mensch schaffen kann und wir erreichen den Punkt auch ohne dass für andere erkennbar ist, dass ein "ausreichend großes" Problem existiert.
Wenn man diesen Punkt übergeht, wird es endgültig brutal häßlich. Da brennt garantiert irgendwas durch und / oder ab und die Folgen spüren wir (und damit auch Ihr) noch Tage.
Nun ist die Sache die: unsere Psyche mag sowas. Das ist eine gigantische Versuchung, damit auch gleich alles zu umgehen, was eben unangenehm ist, auch wenn es nicht gefählich ist. Teilweise, ohne selbst zu merken, dass man gerade arg großzügig sich selbst gegenüber ist. Gleicht gelegentlich ab, wo die tatsächlichen Gefahrenpunkte liegen. Sprecht es an, wenn Ihr den Verdacht habt. Bitte nicht in diesem Moment, sondern wenn es wieder etwas ruhiger ist. Grundlegend lösen kann das aber nur Selbstdisziplin und Erfahrung von uns Grenzgängern selbst.
Noch kurz zur Selbstverletzung (man kann es nicht oft genug wiederholen: es ist bei Borderline häufig, aber nicht jeder Borderliner verletzt sich, nicht jeder, der sich verletzt, ist Borderliner!):
Mich haben Kommentare wie "was muß mit Dir passiert sein, dass Du Deinen Körper so etwas furchtbares antust" manchmal irritiert. Ich glaube, dass sieht aus meiner Perspektive anders aus. Es ist nicht so, dass ich eine riesen Hemmschwelle niederreißen muss, damit ich es tun kann. Es ist eher so, dass ich einen künstlichen Damm teilweise mühsam aufbaue, damit ich es nicht tue.
Selbstverständlich muß man dem begegnen, man verliert zu leicht jede Kontrolle und es ist keine Lösung und auch als "Notventil" nicht eben eine gute Idee.
Ich weiß, das es in den meisten Menschen, sie das sehen und eine Verpflichtung zur Hilfe fühlen, das Gefühl gewaltiger Hilflosigkeit auslöst, aber versucht daran zu denken, es ist "nur" ein Symptom, kein Problem für sich.
gesendet am 22/02/13 um 23:03
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Therapie & Co
Laut statistik scheint schematherapie wirksamer als DBT
von:berndr2
Das ist zwar ein Bericht einer Praxis, aber da sind auch die links auf die Belege drin.
+++++
http://www.praxis-dr-shaw.de/blog/welche-psychotherapie-hilft-bei-borderline/
Dazu hatten 32 Patienten acht Monate lang insgesamt 30 zusätzliche Sitzungen Gruppen-Schematherapie. Die Ergebnisse zeigten eine Abbrecherquote von 0% bei Gruppen-Schematherapie verglichen mit 25% bei Standardtherapie allein. Nach Ende der Behandlung hatten 94% der Patienten mit Gruppen-Schematherapie keine Symptome von Borderline-Störung mehr. Dagegen lag die Erfolgsquote nach Standardtherapie bei nur 16%. Bei den Patienten mit Gruppen-Schematherapie waren die Symptome erheblich verbessert und sie kamen auch allgemein besser im Alltag zurecht.
Die erheblich verbesserte Wirksamkeit der Behandlung durch zusätzliche Gruppen-Schematherapie lässt vermuten, dass die Art der Behandlung in der Gruppe den Effekt wichtiger Elemente der individuellen Standardtherapie bei BPS-Patienten noch weiter verstärkt.
+++++
...
gesendet am 26/06/13 um 11:20
(original: http://forum.gofeminin.de/forum/carriere1/__f15406_carriere1-Opfer-einer-borderlinerin.html#104443)
******************************
Durch den Dschungel......
federzart
...
Der Betroffene muss selbst erkennen, dass die Ursache für das Beziehungschaos bei ihm liegt und sich anstatt vom Partner von den Ausreden verabschieden.
In manchen Fällen kann jedoch nur eine Verhaltenstherapie helfen.
Dem geliebten Menschen das ständige Auf und Ab der Gefühle zu ersparen, ist vielleicht ein Ansporn.
Achtsamkeit:
Achtsamkeit ist die Basis aller Fertigkeiten, die wir in der Therapie erlernen.
Das achtsame Wahrnehmen der Realität -das intensive Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken ist die Grundvoraussetzung dafür, daß wir unsere Fertigkeiten überhaupt einsetzen können. Denn nur wer gelernt hat, die Realität achtsam und ohne Interpretationen oder Wertungen wahrzunehmen, ist überhaupt in der Lage, schwierigen Situationen aktiv etwas entgegenzusetzen.
Achtsamkeit ist jedoch nicht nur Teil der Selbstfindung und der inneren Mitte-die Fähigkeit des nicht-bewertenden Wahrnehmens soll uns auch dabei helfen, kleine wie große Entscheidungen im Sinne der eigenen Intuition treffen zu können.
Bewusster Umgang mit Gefühlen:
Die Schwierigkeit, starke Emotionen zu steuern, ist ein charakteristisches Merkmal der Borderline-Störung.
Ziel des Moduls ist es, unser emotionales Leiden in seiner Gesamtheit zu vermindern.
Uns werden grundlegende Fertigkeiten zur Regulation von intensiven (negativen wie positiven) Gefühlen vermittelt, damit diese nicht in einem unkontrollierten Impulsdurchbruch enden.
Wir lernen Gefühle zu beobachten, zu beschreiben und ihre Bedeutungen und Auswirkungen zu verstehen, sodass wir in die Lage versetzt werden, aktuelle Situationen und vergangenes Erleben voneinander zu unterscheiden.
Wir lernen die Verwundbarkeit gegenüber schmerzhaften Gefühlen zu verringern und positiven Gefühlen mehr Raum zu geben.
Ich habe ein Gefühl, aber ich bin nicht das Gefühl!
Ist meine Reaktion auf eine Situation im Hier und Jetzt überhaupt angemessen?
Wie kann ich mich in die Situation meines Gesprächspartners versetzen und ihm meinen Respekt zeigen?
Wie kann ich meine Grenzen verdeutlichen und meine eigenen Ziele durchsetzen, ohne dabei die Beziehung zu meinem Gegenüber aufs Spiel zu setzen?
Wie bewahre ich meine Selbstachtung, ohne dabei meinem Umfeld vor den Kopf zu stossen?
Wie bleibe ich in der Interaktion höflich,aber bestimmt?
Der erste Weg geht über die eigene Handlung:
wir lernen, etwas freundlicher mit uns selbst umzugehen, indem wir unseren Fokus auf die eigene Selbstfürsorge richten.
Der zweite Weg befasst sich mit den negativen Mythen und Einstellungen über uns selbst, die es gilt durch positive Glaubenssätze zu ersetzen.
Eine inzwischen auch in Deutschland etablierte Behandlungsmethode ist die "Dialektisch-Behavoirale Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan"... die als selbst Betroffene dieses Konzept Mitte der 1980er Jahre entwickelt hat.
Auch in Deutschland hat die DBT in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen und gilt inzwischen als feste Säule der Therapie von Borderliner.
gesendet am 25/06/13 um 20:03
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Es gibt ein Programm
von:killerkitten1988
Hallo Ich habe erst seit fünf wochen erfahren das ich Borderlinestörung habe. Es gibt da etwas das nennt sich Skills ist ein echt tolles Computerprogramm und es lässt sich ganz leicht verwenden und es hilft zu verstehen das unser verhaltensmuster nicht falsch ist sondern wir sind nur sensibler als alle anderen. Die CD nennt sich Skillstraining und ist absolut zu empfehlen aber bitte gehe trotzdem weiterhin zu einem Psychologen sonnst kann es passieren das du triggern kannst wenn du die CD dir nach und nach durcharbeitest.
LG Killerkitten
gesendet am 28/10/12 um 08:16
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Vorbeugen ist besser als heilen...
avarrassterne
Die einfachste Variante, etwas zu verbessern, ist die, zu entschärfen bevor etwas eskaliert.
Das heißt, dass wir es selten "einfach laufen lassen" können.
Das heißt, dass wir unsere Wahrnehmung fast immer in Frage stellen müssen.
Das heißt, dass wir auf unsere Gefühle immer achten müssen - und sie ggf. auch ändern müssen.
Aber das heißt auch, dass wir nur noch selten überladen.
Aber das heißt auch, dass wir nicht immer wieder in den Scherben stehen.
Aber dass heißt auch, dass wir das Gefühl der Hilflosigkeit, das Gefühl, ausgeliefert zu sein, loswerden.
Es ist immer ein Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt - aber das geht nur, wenn das Faß schon voll ist.
Wenn man also nicht ständig den Boden um das Faß herum aufwischen will, muß man sich darum kümmern, dass es nicht voll läuft.
Dazu muss man erst mal die Lage genau kennen.
Wie und wo kommt Wasser rein? Also was belastet mich - und wie stark?
Wie und wo geht es auf ungefählichem Wege wieder heraus? Also was beruhigt und entspannt mich und wie stark?
Wie ist gerade die "Großwetterlage"? Im Hochsommer kann man sich einen höheren Wasserstand leisten als im regnerischen November.
Klingt alles fürchterlich trivial und einfach - ist es aber nicht.
Ich würde empfehlen, ein "Emotionstagebuch" zu führen. Penibel aufzuschreiben, was wann welche Gefühle auslöst. Zu verschiedenen "Großwetterlagen" und je min. 2 Wochen lang.
Das ist nicht das, was ein total verknallter Tennager macht, es ght darum, sich der Mechanismen bewußt zu werden, die weitgehend unbewußt ablaufen.
Wenn Ihr Euch die Frage stellt, was Euch immer stark "mitnimmt" werdet Ihr einige Punkte aufzählen können. Aber das ist zum Einen längst nicht alles und zum Anderen oft sehr undifferenziert. "Erinnerungen an die Schulzeit" - okay, könnte beispielsweise ein Punkt sein. Aber um das "Warum" zu finden, ist es erforderlich, das "was genau" zu erwischen. Auch um es entschäfen zu können, kommt man weiter, wenn man "Was genau" weiß. Am stärksten ist es aber bei der eigenen Wahrnehmung. Dass man gerade intensiv auf etwas reagiert, was nur und ausschließlich für einen selbst und sonst für niemanden anders existiert - das kann man nur erkennen, wenn man eine präzise Liste der "Übeltäter" in der Hand hat.
Die menschliche Wahrnehmung ist eine echte ... Sie übermittelt uns Bewertung, Interpretation ganz genau so wie das, was uns an tatsächlichen Informationen erreicht.
Sie übermittelt und gefilterte Eindrücke als "alles was da ist".
Das ist nötig und unumgänglich. Aber es macht alles soooooooooo kompliziert, wenn man mit diesem Thema Probleme hat.
Zum Verstehen, was ich meine: eine Person, die Ihr mögt und der Ihr vertraut, sagt, dass Ihr gerade eine tolle Jacke anhabt. - okay. Stellt Euch jetzt vor, eine Person, die Ihr nicht leiden könnt und der Ihr mißtraut sagt den gleichen Satz, wenn Ihr einen echten Sch*** Tag habt. - Gleiche Information, andere Situation = andere Interpretation = andere Bewertung = völlig andere Wahrnehmung. Wahrscheinlich springt man im zweiten Fall der Person quer an den Hals - wo sie doch das gleiche Kompliment ausgesprochen hat, für das man Person 1 anlächelt. Und hat dabei keine Sekunde lang das Gefühl, irrational und subjektiv zu handeln. Klar, was ich meine? Bei uns Grenzgängern passiert sowas sehr, sehr häufig und sehr, sehr stark. Wir können das nur ändern, wenn wir ganz genau wissen, was zum *** da genau gerade "abgeht" - und zwar in dem Moment, wo es passiert, nicht abends beim Einschlafen.
Fast noch wichtiger: was ist umgekehrt? Zählt mal in Gedanken auf, was Euch beruhigt,entspannt, lächeln läßt? Das ist, was Ihr am meisten braucht. Ihr müßt wissen, was Wasser ins Faß hinein kippt, damit Ihr darauf achten könnt. Aber das ist alles nutzlos, wenn Ihr nicht wißt, wie Ihr Wasser aus dem Faß hinausbekommt!
Dabei braucht Ihr 2 Punkte:
1) Unsere Grundanspannung (also der "Grundwasserpegel") ist höher als "normal". Daher müssen wir ganz strikt und regelmäßig aktiv "herunterfahren" - wir brauchen regelmäßig Zeiten, die wir bewußt in Enspannung investieren müssen. Wir können nicht einfach alles laufen lassen, wir müssen jede Woche uns Zeit dafür nehmen, etwas zu tun, was uns ausgleicht. Was auch immer diese Wirkung auf Euch hat und auch dazu taugt, dass man es regelmäßig im Alltag unterkriegt - das kann ich Euch nicht sagen, dass müßt Ihr selbst herausfinden. Für mich ist es malen, puzzeln, größere Strecken mit meinem Hund gehen, beispielsweise.
Dann braucht Ihr 2) noch etwas, was in akuten Situationen entschärft. Ihr seid auf Arbeit oder bei Schwiegermutter zu Besuch oder auch "nur" mit Eurem Partner allein - dann braucht ihr etwas, was binnen 10 oder 15, mit wenig Glück auch 5 min Euch soweit abkühlt, dass Ihr wieder "gesellschaftstauglich" seid. - Wißt Ihr auf Anhieb, was Ihr da tun könnt? Wahrscheinlich nicht. Deswegen empfehle ich, das genau zu beobachten und aufzuschreiben. Bei mir ist es Musik. 5 min "mal rausgehen", kann man fast immer. Dann Kopfhörer einstöpseln und in medizinisch total unvernünftiger Lautstärke ein paar Hard-Dance Songs und ich bin wieder halbwegs klar. Auf Arbeit muß ich dafür nicht mal rausgehen, das geht auch so - und es bringt mich vom Ausnahmezustand in kurzer Zeit um einen großen Schub wieder runter, so dass es danach "normal" weitergeht - unbezahlbar.
gesendet am 21/10/12 um 10:38
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Vorbeugen ist besser als heilen...
avarrassterne
Die einfachste Variante, etwas zu verbessern, ist die, zu entschärfen bevor etwas eskaliert.
Das heißt, dass wir es selten "einfach laufen lassen" können.
Das heißt, dass wir unsere Wahrnehmung fast immer in Frage stellen müssen.
Das heißt, dass wir auf unsere Gefühle immer achten müssen - und sie ggf. auch ändern müssen.
Aber das heißt auch, dass wir nur noch selten überladen.
Aber das heißt auch, dass wir nicht immer wieder in den Scherben stehen.
Aber dass heißt auch, dass wir das Gefühl der Hilflosigkeit, das Gefühl, ausgeliefert zu sein, loswerden.
Es ist immer ein Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt - aber das geht nur, wenn das Faß schon voll ist.
Wenn man also nicht ständig den Boden um das Faß herum aufwischen will, muß man sich darum kümmern, dass es nicht voll läuft.
Dazu muss man erst mal die Lage genau kennen.
Wie und wo kommt Wasser rein? Also was belastet mich - und wie stark?
Wie und wo geht es auf ungefählichem Wege wieder heraus? Also was beruhigt und entspannt mich und wie stark?
Wie ist gerade die "Großwetterlage"? Im Hochsommer kann man sich einen höheren Wasserstand leisten als im regnerischen November.
Klingt alles fürchterlich trivial und einfach - ist es aber nicht.
Ich würde empfehlen, ein "Emotionstagebuch" zu führen. Penibel aufzuschreiben, was wann welche Gefühle auslöst. Zu verschiedenen "Großwetterlagen" und je min. 2 Wochen lang.
Das ist nicht das, was ein total verknallter Tennager macht, es ght darum, sich der Mechanismen bewußt zu werden, die weitgehend unbewußt ablaufen.
Wenn Ihr Euch die Frage stellt, was Euch immer stark "mitnimmt" werdet Ihr einige Punkte aufzählen können. Aber das ist zum Einen längst nicht alles und zum Anderen oft sehr undifferenziert. "Erinnerungen an die Schulzeit" - okay, könnte beispielsweise ein Punkt sein. Aber um das "Warum" zu finden, ist es erforderlich, das "was genau" zu erwischen. Auch um es entschäfen zu können, kommt man weiter, wenn man "Was genau" weiß. Am stärksten ist es aber bei der eigenen Wahrnehmung. Dass man gerade intensiv auf etwas reagiert, was nur und ausschließlich für einen selbst und sonst für niemanden anders existiert - das kann man nur erkennen, wenn man eine präzise Liste der "Übeltäter" in der Hand hat.
Die menschliche Wahrnehmung ist eine echte ... Sie übermittelt uns Bewertung, Interpretation ganz genau so wie das, was uns an tatsächlichen Informationen erreicht.
Sie übermittelt und gefilterte Eindrücke als "alles was da ist".
Das ist nötig und unumgänglich. Aber es macht alles soooooooooo kompliziert, wenn man mit diesem Thema Probleme hat.
Zum Verstehen, was ich meine: eine Person, die Ihr mögt und der Ihr vertraut, sagt, dass Ihr gerade eine tolle Jacke anhabt. - okay. Stellt Euch jetzt vor, eine Person, die Ihr nicht leiden könnt und der Ihr mißtraut sagt den gleichen Satz, wenn Ihr einen echten Sch*** Tag habt. - Gleiche Information, andere Situation = andere Interpretation = andere Bewertung = völlig andere Wahrnehmung. Wahrscheinlich springt man im zweiten Fall der Person quer an den Hals - wo sie doch das gleiche Kompliment ausgesprochen hat, für das man Person 1 anlächelt. Und hat dabei keine Sekunde lang das Gefühl, irrational und subjektiv zu handeln. Klar, was ich meine? Bei uns Grenzgängern passiert sowas sehr, sehr häufig und sehr, sehr stark. Wir können das nur ändern, wenn wir ganz genau wissen, was zum *** da genau gerade "abgeht" - und zwar in dem Moment, wo es passiert, nicht abends beim Einschlafen.
Fast noch wichtiger: was ist umgekehrt? Zählt mal in Gedanken auf, was Euch beruhigt,entspannt, lächeln läßt? Das ist, was Ihr am meisten braucht. Ihr müßt wissen, was Wasser ins Faß hinein kippt, damit Ihr darauf achten könnt. Aber das ist alles nutzlos, wenn Ihr nicht wißt, wie Ihr Wasser aus dem Faß hinausbekommt!
Dabei braucht Ihr 2 Punkte:
1) Unsere Grundanspannung (also der "Grundwasserpegel") ist höher als "normal". Daher müssen wir ganz strikt und regelmäßig aktiv "herunterfahren" - wir brauchen regelmäßig Zeiten, die wir bewußt in Enspannung investieren müssen. Wir können nicht einfach alles laufen lassen, wir müssen jede Woche uns Zeit dafür nehmen, etwas zu tun, was uns ausgleicht. Was auch immer diese Wirkung auf Euch hat und auch dazu taugt, dass man es regelmäßig im Alltag unterkriegt - das kann ich Euch nicht sagen, dass müßt Ihr selbst herausfinden. Für mich ist es malen, puzzeln, größere Strecken mit meinem Hund gehen, beispielsweise.
Dann braucht Ihr 2) noch etwas, was in akuten Situationen entschärft. Ihr seid auf Arbeit oder bei Schwiegermutter zu Besuch oder auch "nur" mit Eurem Partner allein - dann braucht ihr etwas, was binnen 10 oder 15, mit wenig Glück auch 5 min Euch soweit abkühlt, dass Ihr wieder "gesellschaftstauglich" seid. - Wißt Ihr auf Anhieb, was Ihr da tun könnt? Wahrscheinlich nicht. Deswegen empfehle ich, das genau zu beobachten und aufzuschreiben. Bei mir ist es Musik. 5 min "mal rausgehen", kann man fast immer. Dann Kopfhörer einstöpseln und in medizinisch total unvernünftiger Lautstärke ein paar Hard-Dance Songs und ich bin wieder halbwegs klar. Auf Arbeit muß ich dafür nicht mal rausgehen, das geht auch so - und es bringt mich vom Ausnahmezustand in kurzer Zeit um einen großen Schub wieder runter, so dass es danach "normal" weitergeht - unbezahlbar.
gesendet am 21/10/12 um 10:38
Skills - die "Positiv-Trigger"
# edit: ich hatte mich im Originalbeitrag etwas zu sehr auf Selbstverletzung bezogen, was falsch ist, denn das "Skills" genannte Konzept ist nicht nur dafür da, SVV abzufangen, sondern allgemein die Folgen davon, dass uns etwas triggert, Stimmungsschwankungen aufzufangen - und auszugleichen und / oder zu ändern, Überladungen aufzufangen / zu ändern etc.
Selbstverletzung und Skills
von:avarrassterne
Nicht bei jedem Grezgänger, aber sehr häufig, daher will ich das Thema mit einbeziehen...
Zuerst: Ihr seid nicht allein. Selbstverletzung ist überaus befremdlich für alle, die diese Sehn-Sucht nicht selbst kennen, aber häufiger als man glaubt. Jede siebente Frau und jeder zehnte Mann hatte zumindest Phasen von Selbstverletzung (sind offizielle Zahlen) und bei etwa der Hälfte davon (ist meine persönliche Einschätzung als Laie) bleibt es nicht dabei. Also SO irre ist es nun auch wieder nicht.
Ich würde es auch nie "meinen Feind" nennen - da kam mir unlängst bei einem Trailer im TV der Kaffee hoch Selbsthass haben sowieso schon viele von uns und wir, die den nicht haben, müssen uns nicht mit solchen Sprüchen dazu verhelfen.
Aber es ist gefährlich, es ist etwas, womit andere Menschen nicht umgehen können und es ist eine Droge - also man sollte sich schon damit befassen.
Skills - die Gegenkraft zu den Triggern sind das, was Euch dabei helfen kann. Außerdem natürlich müsst Ihr Euch um die Auslöser und Ursachen kümmern - aber dazu steht hier schon einiges an anderer Stelle im Thread.
Skills... ein schwieriges Thema. Jeder, der in einer Therapie war, hat es schon mal gehört, aber wenige können es sinnbringend anwenden.
Also von vorn: Wir erleben täglich, dass externe Auslöser einen grossen Einfluss auf unsere Gefühle haben können. Wahrscheinlich hat Ihr eine ungefähre Vorstellung, welche Themen, Ereignisse, Erinnerungen, Situationen, Personen usw. für Euch gefährlich werden können. Nun, das funktioniert nicht nur negativ.
Jetzt gilt es, die Auslöser zu suchen, die Euch beruhigen, entspannen, glücklicher machen. Die sind ebenso wie Trigger individuell, also ich kann Euch keine fertige Liste geben. Achtet auf Euch, verfolgt nicht nur das negative, verfolgt auch das positive.
Wichtig dabei ist zu aller erst: Welche Skills helfen, hängt direkt und unmittelbar von dem aktuellen Grad der Anspannung ab. Man orientiert sich dabei üblicher Weise an einer Skala von 1 (Verlangen fast nicht spürbar) bis 10 (Verlangen ist übermächtig, füllt die Gedanken vollständig aus).
"Lenk Dich ab" und ähnliche überaus weise Ratschläge mögen bei Stufe 3 funktionieren, oberhalb von 5 sind die völlig nutzlos.
Vieles kann man durch Trainung verbessern. Ich komme inzwischen mit einem MP3-Player in einer ruhigen Ecke in den meiste Fällen binnen 5min von 9 auf 4 runter. Aber ich mach das schon eine Weile.
Die Wunderwaffe, die Euch innerhalb von 10sec von Stufe 9 auf Stufe 2 bringt, existiert nicht. Wenn es sowas gäbe, hättet Ihr lange Weile, aber kein Problem.
gesendet am 8/11/12 um 19:36
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Skills - die "Positiv-Trigger"
# edit: ich hatte mich im Originalbeitrag etwas zu sehr auf Selbstverletzung bezogen, was falsch ist, denn das "Skills" genannte Konzept ist nicht nur dafür da, SVV abzufangen, sondern allgemein die Folgen davon, dass uns etwas triggert, Stimmungsschwankungen aufzufangen - und auszugleichen und / oder zu ändern, Überladungen aufzufangen / zu ändern etc.
Selbstverletzung und Skills
von:avarrassterne
Nicht bei jedem Grezgänger, aber sehr häufig, daher will ich das Thema mit einbeziehen...
Zuerst: Ihr seid nicht allein. Selbstverletzung ist überaus befremdlich für alle, die diese Sehn-Sucht nicht selbst kennen, aber häufiger als man glaubt. Jede siebente Frau und jeder zehnte Mann hatte zumindest Phasen von Selbstverletzung (sind offizielle Zahlen) und bei etwa der Hälfte davon (ist meine persönliche Einschätzung als Laie) bleibt es nicht dabei. Also SO irre ist es nun auch wieder nicht.
Ich würde es auch nie "meinen Feind" nennen - da kam mir unlängst bei einem Trailer im TV der Kaffee hoch Selbsthass haben sowieso schon viele von uns und wir, die den nicht haben, müssen uns nicht mit solchen Sprüchen dazu verhelfen.
Aber es ist gefährlich, es ist etwas, womit andere Menschen nicht umgehen können und es ist eine Droge - also man sollte sich schon damit befassen.
Skills - die Gegenkraft zu den Triggern sind das, was Euch dabei helfen kann. Außerdem natürlich müsst Ihr Euch um die Auslöser und Ursachen kümmern - aber dazu steht hier schon einiges an anderer Stelle im Thread.
Skills... ein schwieriges Thema. Jeder, der in einer Therapie war, hat es schon mal gehört, aber wenige können es sinnbringend anwenden.
Also von vorn: Wir erleben täglich, dass externe Auslöser einen grossen Einfluss auf unsere Gefühle haben können. Wahrscheinlich hat Ihr eine ungefähre Vorstellung, welche Themen, Ereignisse, Erinnerungen, Situationen, Personen usw. für Euch gefährlich werden können. Nun, das funktioniert nicht nur negativ.
Jetzt gilt es, die Auslöser zu suchen, die Euch beruhigen, entspannen, glücklicher machen. Die sind ebenso wie Trigger individuell, also ich kann Euch keine fertige Liste geben. Achtet auf Euch, verfolgt nicht nur das negative, verfolgt auch das positive.
Wichtig dabei ist zu aller erst: Welche Skills helfen, hängt direkt und unmittelbar von dem aktuellen Grad der Anspannung ab. Man orientiert sich dabei üblicher Weise an einer Skala von 1 (Verlangen fast nicht spürbar) bis 10 (Verlangen ist übermächtig, füllt die Gedanken vollständig aus).
"Lenk Dich ab" und ähnliche überaus weise Ratschläge mögen bei Stufe 3 funktionieren, oberhalb von 5 sind die völlig nutzlos.
Vieles kann man durch Trainung verbessern. Ich komme inzwischen mit einem MP3-Player in einer ruhigen Ecke in den meiste Fällen binnen 5min von 9 auf 4 runter. Aber ich mach das schon eine Weile.
Die Wunderwaffe, die Euch innerhalb von 10sec von Stufe 9 auf Stufe 2 bringt, existiert nicht. Wenn es sowas gäbe, hättet Ihr lange Weile, aber kein Problem.
gesendet am 8/11/12 um 19:36
Skills - Beispiele und Anregungen
von:andaroxia
was mir oft hilft ist musik oder bestimmte gerüche . (gestern nen neuen tee probiert..türkischer apfel und ich muss sagen, der geruch hat mich dazu verleitet mich zu fühlen, wie auf einer wolke XD)
ebenso wie das zeichnen oder schreiben. das sind so die dinge, die mir helfen, oder aber ein gespräch führen..auch wenn es nicht unbedingt eines ist, was die probleme betrifft,sondern viel mehr eines über dinge, die mein allgemeines interesse erwecken auch sowas kann helfen
gesendet am 11/02/13 um 21:26
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Male oder zeichne nicht, aber ich schreibe und fotografiere gerne
von:ladysineaddarkraven
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Ja, sowas wie das malen / zeichnen meinte ich
von:avarrassterne
abgesehen davon, dass Du wirklich super gut bist - es beruhigt Dich, es läßt Dich alles anders sehen, anders nachdenken, es verwandelt Dich ein bißchen - und heilt Deine Seele.
Musik ist bei mir auch ganz groß im Rennen - ohne MP3-Player gehe ich nirgends hin, das ist fast das schnellste und zuverlässigste für mich.
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Skills - Beispiele und Anregungen
von:avarrassterne
Ich kopiere mal einfach ein paar Vorschläge aus einer der unzählen Mails ein, die ich zu diesem Thema schon geschrieben habe:
bei 1 braucht man nix tun,
2-3: ja, das was alle so unter "ablenken" verstehen - vllt. rausgehen, lesen, chatten, irgendwas tun statt nur den gedanken nachzuhängen halt. ab 3 darauf achten, dass du dinge vermeidest, die das verlangen bei dir steigern - und vorsicht, dazu kann auch gut gehören "mit jemandem darüber sprechen" - wenn du darüber sprichst, kreisen deine gedanken nur um dieses thema. was auch immer der andere sagt - das ist oft gar keine so gute idee, wie man denken möchte.
4 - konzentrationsintensivere dinge oder etwas, was an sich beruhigend ist. puzzeln beispielsweise hat etwas meditatives oder malen. je stärker das verlangen, desto mehr konzentration muß die tätigkeit erfordern. warum? denke nicht an xxx funktioniert nicht. ABER sich auf etwas anderes konzentrieren und alle gedanken darauf zu richten - das geht. der trick liegt darin, die gedanken nicht von einem thema WEGzukriegen sondern zu einem anderen thema HIN.
andere variante bei 4: musik. musik ist selbst eine droge, wenn du mich fragst - sie hat macht über unsere gedanken, unsere gefühle. ohne mp3-player gehe ich nicht aus dem haus. weil es ein ganz simpler, unkomplizierter und effektiver weg ist, stimmungen zu beeinflussen - du solltest aber nicht das hören, wonach "du dich gerade fühlst" - du willst die gefühle schließlich ÄNDERN, also nimm etwas, was du hören würdest, wenn du dich so fühlst, wie du dich fühlen MÖCHTEST. diese verknüpfungen sind keine einbahnstraße, du kannst sie immer in beide richtungen nutzen. du grinst, wenn du fröhlich bist? versuch mal folgendes: wann auch immer du durch eine türe gehst - wirklich immer - lächle. oder grinse. ist egal. deine laune wird sich signifikant verbessern. achte auf solche dinge und lerne sie zu nutzen. das ist quasi dein "fahrstuhl". man muß nicht jede treppenstufe selbst hochklettern, wenn es etwas gibt, was uns automatisch 5 stufen hochschiebt
das mit der konzentration geht auch noch bei 5. - allerdings solltest du hier auf "konzentrationstechniken" gehen. wie hast du in der schule am besten gelernt? nimm die technik und du hast eine möglichkeit.
noch ein beispiel für konzentrationstechniken sind visualisierungen - wenn dir optisches liegt - stell dir ein stopschild vor. mit umgeknickten ecken, kratzern, abblätternder farbe usw. usw. - je mehr details, desto mehr von deinen gedanken ist mit stop-schild beschäftigt, nicht mit sehn-sucht. geht natürlich auch mit ner karibikinsel samt cocktail und strandschönheit - allerdings besteht da die gefahr, dass du dich an wünsche, träume, erinnerungen stößt - und dann bist gleich wieder runter - daher: neutrales pflaster bevorzugt.
ähnliches prinzip: tu etwas, was du noch nie getan hast. entwirf eine parkanlage. richte ein 300m2 - penthouse auf dem papier mit designer-möbeln ein. male ein bild mit MS paint am pc oder mit photoshop. gleiche schiene: neue dinge - keine erinnerungen und mehr konzentration nötig. bei etwas, was du oft tust, schweifen die gedanken zu leicht ab.
stufe 6: ab dieser stufe dringend zu raten: hör auf mit dem was du tust. wechsel den ort und die tätigkeit. mach was anderes und mach es woanders. das unterstützt sehr darin, gedanken und kriesläufe zu durchbrechen.
kennst du mantren? abgesehen von dem esoterik-gebimmel, was da dran hängt sind es in der hauptsache ebenfalls konzentrationstechniken. wenige worte (oder ein einziges, max 5 würde ich sagen) werden immer wiederholt. nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein - so lange bis du nicht mehr weißt, wozu du grad nein sagst. das braucht aber etwas übung, also zum trainieren auf niedrigerer stufe anfangen.
sport / spaziergänge sind meist nützlich. unvergleichlich nützlich bei 6 und höher: gehe an einen öffentlichen ort. ja, dir ist nach verkriechen. aber du bist von kind an darauf trainiert, an öffentlichen orten die beherrschung und den äußeren anchein zu wahren. das ist unvergleichlich mächtig. 19 jahre engagierter bemühungen deiner eltern stehen dir damit zur verfügung - alles, was sie dir antrainiert haben, kannst du so nutzen.
stufe 7 + 8: was auch immer du tust: hör auf. sofort. wo auch immer du bist: geh da weg. sofort. scheiß egal, wer da wie komisch guckt, du weißt im grunde: zähne zusammenbeißen ändert nicht, es verschiebt nur den zeitpunkt. also 10 min weiterquälen oder auch 30 um dann voller theatralik zusammenzubrechen? laß es. dann lieber aufstehen und gehen. gibt auch 100 showpunkte, kann aber den zusammenbruch mit hoher wahrscheinlichkeit verhindern. und die menschlein in deiner umgebung kommen damit besser klar, als man erwartet. probier es aus.
an dieser stelle KEINE kompromisse. eigentlich ab stufe 6 nicht, aber bei 7 wirst du NICHTS tun, nur damit irgendwer anderes sich besser fühlt. piepegal, was das ist. KEINE kompromisse.
ab stufe 9: hier hilft nur noch eines: einen anderen übermächtigen reiz entgegen setzen. renne die treppen in den 30. stock hoch (oder halt 10x in den dritten), danach hast du erst mal andere sorgen alles, was dich rein körperlich so auslaugt, dass du vor erschöpfung gleich kotzt. wörtlich. drunter geht es hier nicht mehr ab.
gesendet am 8/11/12 um 19:41
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Vorbeugen ist besser als heilen...
avarrassterne
Die einfachste Variante, etwas zu verbessern, ist die, zu entschärfen bevor etwas eskaliert.
Das heißt, dass wir es selten "einfach laufen lassen" können.
Das heißt, dass wir unsere Wahrnehmung fast immer in Frage stellen müssen.
Das heißt, dass wir auf unsere Gefühle immer achten müssen - und sie ggf. auch ändern müssen.
Aber das heißt auch, dass wir nur noch selten überladen.
Aber das heißt auch, dass wir nicht immer wieder in den Scherben stehen.
Aber dass heißt auch, dass wir das Gefühl der Hilflosigkeit, das Gefühl, ausgeliefert zu sein, loswerden.
Es ist immer ein Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt - aber das geht nur, wenn das Faß schon voll ist.
Wenn man also nicht ständig den Boden um das Faß herum aufwischen will, muß man sich darum kümmern, dass es nicht voll läuft.
Dazu muss man erst mal die Lage genau kennen.
Wie und wo kommt Wasser rein? Also was belastet mich - und wie stark?
Wie und wo geht es auf ungefählichem Wege wieder heraus? Also was beruhigt und entspannt mich und wie stark?
Wie ist gerade die "Großwetterlage"? Im Hochsommer kann man sich einen höheren Wasserstand leisten als im regnerischen November.
Klingt alles fürchterlich trivial und einfach - ist es aber nicht.
Ich würde empfehlen, ein "Emotionstagebuch" zu führen. Penibel aufzuschreiben, was wann welche Gefühle auslöst. Zu verschiedenen "Großwetterlagen" und je min. 2 Wochen lang.
Das ist nicht das, was ein total verknallter Tennager macht, es ght darum, sich der Mechanismen bewußt zu werden, die weitgehend unbewußt ablaufen.
Wenn Ihr Euch die Frage stellt, was Euch immer stark "mitnimmt" werdet Ihr einige Punkte aufzählen können. Aber das ist zum Einen längst nicht alles und zum Anderen oft sehr undifferenziert. "Erinnerungen an die Schulzeit" - okay, könnte beispielsweise ein Punkt sein. Aber um das "Warum" zu finden, ist es erforderlich, das "was genau" zu erwischen. Auch um es entschäfen zu können, kommt man weiter, wenn man "Was genau" weiß. Am stärksten ist es aber bei der eigenen Wahrnehmung. Dass man gerade intensiv auf etwas reagiert, was nur und ausschließlich für einen selbst und sonst für niemanden anders existiert - das kann man nur erkennen, wenn man eine präzise Liste der "Übeltäter" in der Hand hat.
Die menschliche Wahrnehmung ist eine echte ... Sie übermittelt uns Bewertung, Interpretation ganz genau so wie das, was uns an tatsächlichen Informationen erreicht.
Sie übermittelt und gefilterte Eindrücke als "alles was da ist".
Das ist nötig und unumgänglich. Aber es macht alles soooooooooo kompliziert, wenn man mit diesem Thema Probleme hat.
Zum Verstehen, was ich meine: eine Person, die Ihr mögt und der Ihr vertraut, sagt, dass Ihr gerade eine tolle Jacke anhabt. - okay. Stellt Euch jetzt vor, eine Person, die Ihr nicht leiden könnt und der Ihr mißtraut sagt den gleichen Satz, wenn Ihr einen echten Sch*** Tag habt. - Gleiche Information, andere Situation = andere Interpretation = andere Bewertung = völlig andere Wahrnehmung. Wahrscheinlich springt man im zweiten Fall der Person quer an den Hals - wo sie doch das gleiche Kompliment ausgesprochen hat, für das man Person 1 anlächelt. Und hat dabei keine Sekunde lang das Gefühl, irrational und subjektiv zu handeln. Klar, was ich meine? Bei uns Grenzgängern passiert sowas sehr, sehr häufig und sehr, sehr stark. Wir können das nur ändern, wenn wir ganz genau wissen, was zum *** da genau gerade "abgeht" - und zwar in dem Moment, wo es passiert, nicht abends beim Einschlafen.
Fast noch wichtiger: was ist umgekehrt? Zählt mal in Gedanken auf, was Euch beruhigt,entspannt, lächeln läßt? Das ist, was Ihr am meisten braucht. Ihr müßt wissen, was Wasser ins Faß hinein kippt, damit Ihr darauf achten könnt. Aber das ist alles nutzlos, wenn Ihr nicht wißt, wie Ihr Wasser aus dem Faß hinausbekommt!
Dabei braucht Ihr 2 Punkte:
1) Unsere Grundanspannung (also der "Grundwasserpegel") ist höher als "normal". Daher müssen wir ganz strikt und regelmäßig aktiv "herunterfahren" - wir brauchen regelmäßig Zeiten, die wir bewußt in Enspannung investieren müssen. Wir können nicht einfach alles laufen lassen, wir müssen jede Woche uns Zeit dafür nehmen, etwas zu tun, was uns ausgleicht. Was auch immer diese Wirkung auf Euch hat und auch dazu taugt, dass man es regelmäßig im Alltag unterkriegt - das kann ich Euch nicht sagen, dass müßt Ihr selbst herausfinden. Für mich ist es malen, puzzeln, größere Strecken mit meinem Hund gehen, beispielsweise.
Dann braucht Ihr 2) noch etwas, was in akuten Situationen entschärft. Ihr seid auf Arbeit oder bei Schwiegermutter zu Besuch oder auch "nur" mit Eurem Partner allein - dann braucht ihr etwas, was binnen 10 oder 15, mit wenig Glück auch 5 min Euch soweit abkühlt, dass Ihr wieder "gesellschaftstauglich" seid. - Wißt Ihr auf Anhieb, was Ihr da tun könnt? Wahrscheinlich nicht. Deswegen empfehle ich, das genau zu beobachten und aufzuschreiben. Bei mir ist es Musik. 5 min "mal rausgehen", kann man fast immer. Dann Kopfhörer einstöpseln und in medizinisch total unvernünftiger Lautstärke ein paar Hard-Dance Songs und ich bin wieder halbwegs klar. Auf Arbeit muß ich dafür nicht mal rausgehen, das geht auch so - und es bringt mich vom Ausnahmezustand in kurzer Zeit um einen großen Schub wieder runter, so dass es danach "normal" weitergeht - unbezahlbar.
gesendet am 21/10/12 um 10:38
Wahrnehmung - die B*tch der Emotionen
von:avarrassterne
Ich habe es im vorherigen Beitrag am Beispiel erklärt:
Jede (!) menschliche Wahrnehmung ist gefiltert, bewertet und interpretiert. Wer damit Probleme hat, kommt nicht umhin, diese einzelnen Punkte zu trennen.
Bei uns Grenzgängern ist es fast immer die Bewertung und Interpretation, manchmal sind es auch die Filter.
Fang ich mit den Filtern an, das geht schneller. Besonders häufig in Kombination mit ADS / AHDS: es stürmt zu viel an Eindrücken auf uns ein oder wir blenden zu viel aus. Wenn man zu viel ausblendet, ist das Ergebnis Hyperfokussierung oder Dissoziation - hier helfen Konzentrationstechniken und Aufmerksamkeitstraining. Wenn das jemanden betrifft, kann ich beides erklären, aber ich mag dazu keine prophylaktischen Romane schreiben.
Nimmt man zu viel wahr (beides schließt sich im übrigen *nicht* aus, es gibt auch Menschen, die mit beidem Probleme haben) wird jeder öffentliche Ort zum überaus anstrengendem Alptraum und jedes öffentliche Verkehrsmittel zum Vorhof der Hölle. Hier helfen einfache Hilfsmittel wie MP3-Player, die künstlich von der Umgebung isolieren (der kann auch als eine Art Skill zur Entschärfung emotionaler Belastung in jeder Situation vieles retten) und Entspannungs-, aber auch Konzentrationstechniken.
So weit so (recht) klar.
Bewertung und Interpretation sind die größen Zicken.
Wir Grenzgänger reagieren oft auf etwas, was nur für uns selbst wahrnehmbar ist - und wir reagieren nicht gerade zahm und nicht gerade dezent verborgen. Sowas bereitet uns ständig Probleme - was heißt, wir kommen nicht umhin, hier etwas zu ändern - und wenn das ganz leicht wäre, wäre es kein Problem, oder?
Also: erst mal Wahrnehmung, Bewertung, Interpretation trennen.
Bei anderen geht das besser, es ist so entzückend viel klarer, dass die gerade ohne erkennbaren Grund rumflippen, als es klar ist, dass man selbst ohne erkennbaren Grund um die Lampe kreist.
Den Mächten sei Dank für die elektronische Kommunikation und Massenmedien und das Internet. Sucht eine halbe Stunde rum bei Facebook & Co (so Ihr Euch sowas antut) in Foren, bei Nutzerkommentaren usw. - und Ihr werdet fündig. Wenn Ihr etwas entdeckt, wo jemand wirklich stark reagiert - macht Euch die Mühe, darüber nachzudenken, was genau diese Reaktion ausgelöst hat / ausgelöst haben könnte. - Und ob der Auslöser für die Reaktion tatsächlich das beinhaltet oder "nur" eine Reaktion auf eine "gefühlte" Beleidigung / Angriff / ... erfolgt.
Wenn Ihr selbst auf etwas stark reagiert, was irgendwo als Bcuhstaben auf einem Monitor steht - speichert es ab, druckt es aus, speichert das Chatlog, macht notfalls einen Screenshot, aber konserviert das Ding. Ohne jede Bewertung ob gerechtfertigt oder nicht. Einfach bei jeder starken Reaktion.
Dann schreibt dazu, wie Ihr reagiert und warum.
Gut, wenn Ihr andere Personen habt, die das von Euch unabhängig auch machen können (und auch machen würden). Bezieht die Menschen ein, die Euch nahestehen, meistens wollen sie Euch helfen - nur die wenigsten wissen wie. Es ist für beide Seiten von Vorteil, wenn Ihr sie "mit ins Boot holt".
Habt Ihr beide Einschätzungen (oder 3 oder 4) könnt Ihr sie vergleichen. Natürlich könnt Ihr das auch im Gespräch mit anderen machen, aber Ihr werdet in diesem Gespräch das gleiche Problem haben, wegen dem Ihr das Gespräch darüber überhaupt führt - für den Anfag ist es daher leichter, das zu trennen. Dazu kommt, das manches leichter über die Finger geht als über die Lippen und das was ich schon sagte: man denkt anders über etwas nach, was man schreibt.
Wenn Ihr das ein paar Mal macht, habt Ihr einen Überblick, was eigentlich passiert und mit Glück ein Muster - wann, in welcher Situation, in welchem Kontext es häufig ist.
Außerdem habt Ihr die Relation, wie andere auf das Gleiche reagieren - Fixpunkte, Vergleichswerte, Referenzen.
Wie sich die Reaktion unterscheidet und wie sich die Wahrnehmung unterscheidet. Wann und wie Ihr auf etwas reagiert, was für andere gar nicht da ist. Das sind i.d.R. Erinnerungen an Situationen oder Verhaltensmuster - die sind wichtig.
Habt Ihr niemanden, der Euch in Eurer persönlichen Umgebung in dieser Art unterstützen kann, macht Euch irgendein Alter Ego und schreibt es ins Internet, es findet sich schon wer, der das aus seiner Sicht runterschreibt. Hier im Forum findet Ihr mehr als 5 Beispiele auf den ersten 2 Seiten der Threads.
Soweit die Pflicht, jetzt kommt die Kür - Ihr müßt lernen, eine solche Reaktion zu erkennen - in dem Moment, wo sie passiert.
Trainiert Euch darauf, auf ein "Halt, Stop" Eures Gesprächspartners zu achten - und das ernst zu nehmen.
Leider sind wenige so bewußt, dass sie es in Worten tun, dass sie wirklich "STOP!" sagen. Ihr Gesicht aber sagt es immer, wenn sie gerade finden, dass Ihr in einer nicht beabsichtigten und nicht erwarteten Art und Weise reagiert. Also behaltet das im Auge. Immer. Und wenn im Gesicht des Gesprächspartners die Fragezeichen überhand nehmen, seid Ihr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mal wieder in so einer Situation.
Eigentlich ist jede starke Reaktion ein Warnsignal, aber die Reaktion des Gesprächspartners ist die Meßskala. Der Rest ist Übung und Selbstdiziplin.
Nehmt es als Mantra "esexistiertnurfürmichesexisst iertnurfürmichesexistiertnurfü rmich". Probiert Atemtechniken (sich darauf konzentrieren, fünf mal tief ein und aus zu atmen o.ä.) - die helfen manchmal oder Visualisiereungen => sich möglichst detailiert ein Stop-Schild vorstellen => Gleiches System wie bei der Atmung, aber intensiver. Indem man sich auf etwas anderes gezielt und stark konzentriert, kommt man beim ursprünglichen Thema von der Palme wieder runter.
Unerlässlich bei all dem und die Basis jeder Lösung ist aber, dass Euch klar ist, dass Ihr manchmal auf etwas reagiert, was andere nicht wahrnehmen können und dass Ihr überreagiert - und dass Ihr immer nach Anzeichen Ausschau haltet, ob das jetzt gerade eben der Fall ist.
Beispiele zum gezielten Training der Wahrnehung stehen schon 2 hier im Thread.
Außerdem kann man gezielt trainieren, Dinge, Situationen, Personen aus der Sicht von anderen zu betrachten, also "die Perspektive zu wechseln" - was nicht nur beim Gegensteuern von Wahrnehmungsstörungen sinnvoll ist.
gesendet am 28/10/12 um 19:03
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Vorbeugen ist besser als heilen...
avarrassterne
Die einfachste Variante, etwas zu verbessern, ist die, zu entschärfen bevor etwas eskaliert.
Das heißt, dass wir es selten "einfach laufen lassen" können.
Das heißt, dass wir unsere Wahrnehmung fast immer in Frage stellen müssen.
Das heißt, dass wir auf unsere Gefühle immer achten müssen - und sie ggf. auch ändern müssen.
Aber das heißt auch, dass wir nur noch selten überladen.
Aber das heißt auch, dass wir nicht immer wieder in den Scherben stehen.
Aber dass heißt auch, dass wir das Gefühl der Hilflosigkeit, das Gefühl, ausgeliefert zu sein, loswerden.
Es ist immer ein Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt - aber das geht nur, wenn das Faß schon voll ist.
Wenn man also nicht ständig den Boden um das Faß herum aufwischen will, muß man sich darum kümmern, dass es nicht voll läuft.
Dazu muss man erst mal die Lage genau kennen.
Wie und wo kommt Wasser rein? Also was belastet mich - und wie stark?
Wie und wo geht es auf ungefählichem Wege wieder heraus? Also was beruhigt und entspannt mich und wie stark?
Wie ist gerade die "Großwetterlage"? Im Hochsommer kann man sich einen höheren Wasserstand leisten als im regnerischen November.
Klingt alles fürchterlich trivial und einfach - ist es aber nicht.
Ich würde empfehlen, ein "Emotionstagebuch" zu führen. Penibel aufzuschreiben, was wann welche Gefühle auslöst. Zu verschiedenen "Großwetterlagen" und je min. 2 Wochen lang.
Das ist nicht das, was ein total verknallter Tennager macht, es ght darum, sich der Mechanismen bewußt zu werden, die weitgehend unbewußt ablaufen.
Wenn Ihr Euch die Frage stellt, was Euch immer stark "mitnimmt" werdet Ihr einige Punkte aufzählen können. Aber das ist zum Einen längst nicht alles und zum Anderen oft sehr undifferenziert. "Erinnerungen an die Schulzeit" - okay, könnte beispielsweise ein Punkt sein. Aber um das "Warum" zu finden, ist es erforderlich, das "was genau" zu erwischen. Auch um es entschäfen zu können, kommt man weiter, wenn man "Was genau" weiß. Am stärksten ist es aber bei der eigenen Wahrnehmung. Dass man gerade intensiv auf etwas reagiert, was nur und ausschließlich für einen selbst und sonst für niemanden anders existiert - das kann man nur erkennen, wenn man eine präzise Liste der "Übeltäter" in der Hand hat.
Die menschliche Wahrnehmung ist eine echte ... Sie übermittelt uns Bewertung, Interpretation ganz genau so wie das, was uns an tatsächlichen Informationen erreicht.
Sie übermittelt und gefilterte Eindrücke als "alles was da ist".
Das ist nötig und unumgänglich. Aber es macht alles soooooooooo kompliziert, wenn man mit diesem Thema Probleme hat.
Zum Verstehen, was ich meine: eine Person, die Ihr mögt und der Ihr vertraut, sagt, dass Ihr gerade eine tolle Jacke anhabt. - okay. Stellt Euch jetzt vor, eine Person, die Ihr nicht leiden könnt und der Ihr mißtraut sagt den gleichen Satz, wenn Ihr einen echten Sch*** Tag habt. - Gleiche Information, andere Situation = andere Interpretation = andere Bewertung = völlig andere Wahrnehmung. Wahrscheinlich springt man im zweiten Fall der Person quer an den Hals - wo sie doch das gleiche Kompliment ausgesprochen hat, für das man Person 1 anlächelt. Und hat dabei keine Sekunde lang das Gefühl, irrational und subjektiv zu handeln. Klar, was ich meine? Bei uns Grenzgängern passiert sowas sehr, sehr häufig und sehr, sehr stark. Wir können das nur ändern, wenn wir ganz genau wissen, was zum *** da genau gerade "abgeht" - und zwar in dem Moment, wo es passiert, nicht abends beim Einschlafen.
Fast noch wichtiger: was ist umgekehrt? Zählt mal in Gedanken auf, was Euch beruhigt,entspannt, lächeln läßt? Das ist, was Ihr am meisten braucht. Ihr müßt wissen, was Wasser ins Faß hinein kippt, damit Ihr darauf achten könnt. Aber das ist alles nutzlos, wenn Ihr nicht wißt, wie Ihr Wasser aus dem Faß hinausbekommt!
Dabei braucht Ihr 2 Punkte:
1) Unsere Grundanspannung (also der "Grundwasserpegel") ist höher als "normal". Daher müssen wir ganz strikt und regelmäßig aktiv "herunterfahren" - wir brauchen regelmäßig Zeiten, die wir bewußt in Enspannung investieren müssen. Wir können nicht einfach alles laufen lassen, wir müssen jede Woche uns Zeit dafür nehmen, etwas zu tun, was uns ausgleicht. Was auch immer diese Wirkung auf Euch hat und auch dazu taugt, dass man es regelmäßig im Alltag unterkriegt - das kann ich Euch nicht sagen, dass müßt Ihr selbst herausfinden. Für mich ist es malen, puzzeln, größere Strecken mit meinem Hund gehen, beispielsweise.
Dann braucht Ihr 2) noch etwas, was in akuten Situationen entschärft. Ihr seid auf Arbeit oder bei Schwiegermutter zu Besuch oder auch "nur" mit Eurem Partner allein - dann braucht ihr etwas, was binnen 10 oder 15, mit wenig Glück auch 5 min Euch soweit abkühlt, dass Ihr wieder "gesellschaftstauglich" seid. - Wißt Ihr auf Anhieb, was Ihr da tun könnt? Wahrscheinlich nicht. Deswegen empfehle ich, das genau zu beobachten und aufzuschreiben. Bei mir ist es Musik. 5 min "mal rausgehen", kann man fast immer. Dann Kopfhörer einstöpseln und in medizinisch total unvernünftiger Lautstärke ein paar Hard-Dance Songs und ich bin wieder halbwegs klar. Auf Arbeit muß ich dafür nicht mal rausgehen, das geht auch so - und es bringt mich vom Ausnahmezustand in kurzer Zeit um einen großen Schub wieder runter, so dass es danach "normal" weitergeht - unbezahlbar.
gesendet am 21/10/12 um 10:38
Narben auf der Seele - von dunklen Erinnerungen und anderen Übeltätern...
avarrassterne
ich wurde darauf angesprochen, dass meine Reaktion auf einige Erinnerungen und Trigger (Erklärung siehe gaaaaaanz unten im Thread # edit: inzwischen nicht mehr so weit unten) der von Trauma - Betroffenen sehr ähnlich ist - und wie ich damit umgehe - mal wieder etwas für einen neuen Beitrag.
Am Rande erwähnt:
Es gibt Studien, die belegen, dass bei uns das limbische System, insbesondere die Bereiche des "Traumagedächtnisses" gestört sind. Das hat also wahrscheinlich (zumindest teilweise) wirklich biochemische Ursachen.
Was aber auch bedeutet, dass wir auf Trigger und Erinnerungen absolut unverhältnismässig reagieren - auch wenn eben kein Trauma dahinter steht. Dass wir Narben auf der Seele haben, die denen eines Traumas entsprechen - ohne dass etwas dahinter steht, was andere verstehen können. Bei einigen von uns gab es natürlich traumatische Erlebnisse, das will ich nicht herunter spielen / an den Rand drängen o.ä. und das sollte jetzt ganz sicher auch kein Urteil werden, dass es jetzt besser ist, wenn man da etwas zum "herzeigen" hat.
Also - was passiert: Worte / Bilder / Situationen / Gerüche / Gefühle funktionieren als Auslöser (Trigger) und lassen einen kleinen Stein in den Teich plumsen - der fürchterlich grosse Wellen auslöst.
Nun muss ich mich das uffzichste Mal wiederholen: wir müssen uns selbst kennen. Sehr, sehr gut. Wir müssen immer externe Fixpunkte im Auge haben. Andernfalls können wir so etwas nie selbst erkennen. Wenn wir es tun, ist es keine Garantie, aber eine ausreichend hohe Chance, so ein Verhaltensmuster in dem Moment zu erkennen, wo es abläuft.
Rein emotional gibt es im schlimmsten Falle (und der ist leider häufig) keinen Unterschied, ob man auf etwas reagiert, was jemand sagt - oder auf das, was man selbst damit verbindet, auch wenn das mit der aktuellen Situation in keiner Weise etwas zu tun haben mag.
Aber es ist in zwischenmenschlichen Beziehungen mässig hilfreich, wenn ständig aus Kieselsteinchen Flutwellen werden - und es ist auch für uns selbst mal so gar nicht angenehm, von Flutwellen mitgerissen zu werden.
Es geht gar nichts, wenn man nicht erkennt, dass man gerade auf eine Assoziation oder eine Erinnerung reagiert, nicht auf eine Situation. Wenn man es erkennt (wie siehe Wahrnehmung, Räuber etc), macht es leider an sich die Gefühle selten schwächer, aber es ermöglicht es uns, einzugreifen.
Wie wir das machen - nun ich kenne nur den Weg, die Gefühle selbst unter Kontrolle zu bekommen (siehe Skills, Entspannungstechniken, Konzentrationstechniken (z.B. Visualisierungen) und ähnliches).
Auf Dauer schwächen sich so auch manche Trigger ab - aber wenn die Trigger ausgelöst sind - fällt mir nichts anderes ein, das Auslösen selbst kann ich auch mit x Jahren Übung bei den meisten Triggern weder verhindern noch eindämmen
Noch kurz für diejenigen, die dem "Phänomen" als Aussenstehende gegenüber treten: Sprecht direkt an, dass Ihr glaubt, der Grenzgänger würde nicht auf Euch sondern auf einen Trigger reagieren. Ein Schlüsselwort wie "STOP!" voransetzen unterstützt meistens sehr, verwendet ihr Codewörter (s.u.), dann natürlich das.
Verzichtet auf epische Erklärungen. Das ist ein Paradoxon, aber je genauer die Erklärung desto geringer die Chancen auf Erfolg. "HALT! Das habe ich nicht gemeint!" Ist besser als eine Auflistung, was Ihr alles nicht gemeint habt, warum Ihr es nicht gemeint habt und woran Ihr festmacht, dass Ihr das nicht gemeint habt - etc. => Stichwort 1: Wahrnehmungsstörungen = Muster durchbrechen. Stichwort 2: Trigger. Wenn Ihr gerade einen Trigger erwischt habt, enthält auch die Erklärung mit ganz grosser Sicherheit Trigger. => noch mehr Steine in den Teich zu werfen, wird's nicht besser machen
gesendet am 6/06/13 um 14:42
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Narben auf der Seele - von dunklen Erinnerungen und anderen Übeltätern...
avarrassterne
ich wurde darauf angesprochen, dass meine Reaktion auf einige Erinnerungen und Trigger (Erklärung siehe gaaaaaanz unten im Thread # edit: inzwischen nicht mehr so weit unten) der von Trauma - Betroffenen sehr ähnlich ist - und wie ich damit umgehe - mal wieder etwas für einen neuen Beitrag.
Am Rande erwähnt:
Es gibt Studien, die belegen, dass bei uns das limbische System, insbesondere die Bereiche des "Traumagedächtnisses" gestört sind. Das hat also wahrscheinlich (zumindest teilweise) wirklich biochemische Ursachen.
Was aber auch bedeutet, dass wir auf Trigger und Erinnerungen absolut unverhältnismässig reagieren - auch wenn eben kein Trauma dahinter steht. Dass wir Narben auf der Seele haben, die denen eines Traumas entsprechen - ohne dass etwas dahinter steht, was andere verstehen können. Bei einigen von uns gab es natürlich traumatische Erlebnisse, das will ich nicht herunter spielen / an den Rand drängen o.ä. und das sollte jetzt ganz sicher auch kein Urteil werden, dass es jetzt besser ist, wenn man da etwas zum "herzeigen" hat.
Also - was passiert: Worte / Bilder / Situationen / Gerüche / Gefühle funktionieren als Auslöser (Trigger) und lassen einen kleinen Stein in den Teich plumsen - der fürchterlich grosse Wellen auslöst.
Nun muss ich mich das uffzichste Mal wiederholen: wir müssen uns selbst kennen. Sehr, sehr gut. Wir müssen immer externe Fixpunkte im Auge haben. Andernfalls können wir so etwas nie selbst erkennen. Wenn wir es tun, ist es keine Garantie, aber eine ausreichend hohe Chance, so ein Verhaltensmuster in dem Moment zu erkennen, wo es abläuft.
Rein emotional gibt es im schlimmsten Falle (und der ist leider häufig) keinen Unterschied, ob man auf etwas reagiert, was jemand sagt - oder auf das, was man selbst damit verbindet, auch wenn das mit der aktuellen Situation in keiner Weise etwas zu tun haben mag.
Aber es ist in zwischenmenschlichen Beziehungen mässig hilfreich, wenn ständig aus Kieselsteinchen Flutwellen werden - und es ist auch für uns selbst mal so gar nicht angenehm, von Flutwellen mitgerissen zu werden.
Es geht gar nichts, wenn man nicht erkennt, dass man gerade auf eine Assoziation oder eine Erinnerung reagiert, nicht auf eine Situation. Wenn man es erkennt (wie siehe Wahrnehmung, Räuber etc), macht es leider an sich die Gefühle selten schwächer, aber es ermöglicht es uns, einzugreifen.
Wie wir das machen - nun ich kenne nur den Weg, die Gefühle selbst unter Kontrolle zu bekommen (siehe Skills, Entspannungstechniken, Konzentrationstechniken (z.B. Visualisierungen) und ähnliches).
Auf Dauer schwächen sich so auch manche Trigger ab - aber wenn die Trigger ausgelöst sind - fällt mir nichts anderes ein, das Auslösen selbst kann ich auch mit x Jahren Übung bei den meisten Triggern weder verhindern noch eindämmen
Noch kurz für diejenigen, die dem "Phänomen" als Aussenstehende gegenüber treten: Sprecht direkt an, dass Ihr glaubt, der Grenzgänger würde nicht auf Euch sondern auf einen Trigger reagieren. Ein Schlüsselwort wie "STOP!" voransetzen unterstützt meistens sehr, verwendet ihr Codewörter (s.u.), dann natürlich das.
Verzichtet auf epische Erklärungen. Das ist ein Paradoxon, aber je genauer die Erklärung desto geringer die Chancen auf Erfolg. "HALT! Das habe ich nicht gemeint!" Ist besser als eine Auflistung, was Ihr alles nicht gemeint habt, warum Ihr es nicht gemeint habt und woran Ihr festmacht, dass Ihr das nicht gemeint habt - etc. => Stichwort 1: Wahrnehmungsstörungen = Muster durchbrechen. Stichwort 2: Trigger. Wenn Ihr gerade einen Trigger erwischt habt, enthält auch die Erklärung mit ganz grosser Sicherheit Trigger. => noch mehr Steine in den Teich zu werfen, wird's nicht besser machen
gesendet am 6/06/13 um 14:42
Immer noch willst du es so hinstellen, dass es biochemiche Ursachen hat
>Es gibt Studien, die belegen, dass bei uns das limbische >System, insbesondere die Bereiche des >"Traumagedächtnisses" gestört sind. Das hat also >wahrscheinlich (zumindest teilweise) wirklich biochemische >Ursachen.
Wo sind denn die Studien ?
Ich hatte es dir schon biewiesen, dass durch lernen etc sich die Neuronendichte ändert, genauso steht in wiki drin, dass eine Posttraumatischen Belastungsstörungen genau dieselben neuronen defekte Muster erzeugt, wie bei BL.
Und sowas ist ja nicht angeboren. Ich hoffe du liest den text in wiki auch. Posttraumatischen Belastungsstörungen ist wie Borderline auch als Störung eingestuft, die therapierbar ist. Und wenn der Patient vielleicht nicht übertriebenen Narzissmus hat geht es auch. Natascha Kamupusch hat ja auch schlimmes erlebt, und so wie es aussieht scheint sie das gut verkraftet zu haben.
+++++
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6ru ng
Nach Heller und Van der Kolk ist der Hippocampus, der für Gedächtnisabspeicherungen eine wichtige Rolle spielt, bei BPS-Patienten sogar noch stärker degeneriert als die Amygdala. Die Schäden der Borderline-Patienten sind im Übrigen identisch wie bei Patienten mit schweren Posttraumatischen Belastungsstörungen (Bohus, Heller, Van der Kolk). Die Defizite stören die Gefühlsverarbeitung, intensivieren das Emotionsgedächtnis und machen Patienten überempfindlich für Reize. Zudem wird das System durch intensive unangenehme Gefühle (wie Scham, Ärger und Angst) weiter beeinträchtigt, wodurch eine Abwärtsspirale entstehen kann.
+++++
ne postraumatische Belastungsstörung, ist wenn ein Selbstmörder vor einen Zug springt und der Lockführer bekommt dass dann dadurch.
War ein verwandter von mir, und ich habe es von meinen Eltern erzählt bekommen. War in den 60 er jahren. Der war so depressiv und hat sich dann letztendlich selber umgebracht. Aber viele andre haben dennoch zu einem normalen leben zurückgefunden. also ist eine Umprogrammierung scheinbar möglich, wenn der Patient nicht grössenwahnsinnig ist und sich helfen lässt.
Dich triggert aber Hilfe annehmen.
ausserdem solltest du endlich schreiben, was du für Medikamente nimmst und die Dosis. Ne therapie willst du auch keine machen, weil wie du schon erwähnt hast, du immer an Borderline Hasser Psychologen geraten bist. Tja dass ist wieder typisch superhero. alle keine Ahnung ausser dir.
Du schreibst hier oberflächlich über dich, und gibst Tipps die eigentlich im Ansatz so schlecht nicht sind. Nur du scheinst sie nicht umzusetzen. in einem andren thread schreibst du, das wieso es dazu gekommen ist, dich nicht interssiert. Hier schriebt mal eine BL detailiierter über ihre Gefühle und auch darüber das der Psychologe Dinge hervorgrub die sie verdrängen wollte.
http://borderline.lost-in-emotion.net/?page_id=9
du hast irgendwie einen tunnelblick, auf den Computer übertragen siehst du dass der Bildschirm kein Bild zeigt.
Jetzt denkst du in etwa verbissen, dass der Bildschirm kaputt ist. aber man muss in der Ereigniskette zurückgehen. und meistens ist das Kabel als defekt .
Kann aber auch die grafikkarte, das RAM sein. vielleicht verstehst du dass man sich nicht stur auf die Sympthome versteifen sollte, sondern die Ursache suchen.
So und nun weil ich wieder etwas geschrieben habe, dass wissenschaftlich korrekt ist, aber nicht in dein Weltbild passt, beschwerst du dich beim Moderator, dass ich deinen thread wieder kaputt mache, oder erstellst du dann wieder einen neuen.
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Wir und die Anderen
avarrassterne
Ein Punkt, der mit päziser Sicherheit für Probleme sorgt.
Also - gehen wir es an.
Erste und wichtigste Regel: haltet *niemals* für selbstverständlich, dass andere wissen, was und wie Ihr gerade denkt und fühlt.
Über Gefühle reden ist *iecks*. Ich weiss. Und es ist unumgänglich.
Für Menschen, die nicht wissen, was da gerade eigentlich passiert seid Ihr Menschen, die "aus heiterem Himmel" (weil Grund und Anlaß nicht erkennbar sind und schon gar nicht klar) voll rumflippen. Die Spaß daran haben, Menschen in Ihrer Umgebung zu quälen und zu terrorisieren. Denen man nie was recht machen kann.
Also bleibt nur eines: sorgt dafür, dass alle, bei denen es nötig, wichtig oder sonstwie in Eurem Interesse ist, wissen was da gerade "läuft".
Wenn Ihr in einer Situation seid, wo Ihr überladen seid oder "emotional inaktiv" (Ich nehme an, Ihr wißt, was ich meine?) - im Zweifelsfalle: geht!
Wenn Eucher Gegenüber keine Ahnung hat was los ist, ist das oft beleidigend und / oder verletzend - und natürlich auch manchmal, wenn sie Bescheid wissen, so ehrlich müssen wir auch sein. Aber das was passiert, wenn Ihr versucht weiter zu machen, ist üblicher Weise schlimmer.
Es ist nicht der Zeitpunkt für grosse Entscheidungen. Egal wie klar es erscheinen mag, das ist nicht der Moment, um den Job zu kündigen oder über eine Beziehung zu entscheiden. Das ist nicht mal der Moment für einen bühnenreifen Abgang. Klappe halten. Keine "famous last words", keinen sonst wie gehaltenen finisher, egal wie es auf der Zunge juckt. Ihr könnt jeden beliebigen Satz noch zu tausenden anderen Gelegenheiten sagen, aber nichts zurücknehmen, was Ihr einmal gesagt habt. Und Ihr seid im Ausnahmezustand und nicht in der Position, Folgen halbwegs klar abzuschätzen.
Wieder was zum Thema "Ihr müsst darüber reden" - Wenn die Menschen in Eurer Umgebung wissen, dass so etwas vorkommen kann, auch an Stellen, wo sie beim besten Willen kein Problem entdecken können, ist es für beide Seiten sehr viel einfacher. Aber achtet auf eines: missbraucht es nicht. Niemals. Die Versuchung bei der Gelegenheit gleich alles zu umgehen, was einfach unangenehm ist, ist nicht gerade klein - aber dem Nachzugeben bedeutet, dass das nicht mehr für voll genommen wird und Ihr die Rückzugsmöglichkeit nicht habt, wenn Ihr sie braucht.
Selbstdisziplin und selbstreflektion sind leider unumgänglich, also achtet darauf, wann Ihr anfangt, Euch einfach nur zu "drücken". Lasst Euch nicht verhätscheln, nicht in Watte packen - das bringt Euch langfristig nichts, aber es schadet. Euch und den Menschen in Eurer Umgebung - und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Ihr wißt, es gibt Erinnerungen, Situationen, Bilder, Gedanken, Dinge - die sind ungemein schmerzhaft und lösen immer / meistens / oft Überladungen aus. Informiert andere darüber. Bei einem Teil davon macht es Sinn, diese zu umgehen / als Gedanken oder Erinnerung zu blocken und als Situation zu meiden, für alle ist das aber weder möglich noch sinnvoll.
Bedenkt dabei, dass vieles nur für Euch selbst wahrnehmbar ist. Jemand, der bei Euch eine Erinnerung auslöst, hat meistens keine Ahnung, dass er das gerade tut. Der sagt etwas total harmloses und Ihr "dreht durch" - lernt und übt, das was Ihr wahrnehmt, auch aus der Perspektive von anderen zu sehen. Das löst nicht alles auf, aber es ist ein wenig ein Anker - und es verbessert Eure soziale Interaktion drastisch.
Und auch was das Umgehen von Triggern (= Auslöser, eben das, was *zu* (!) starke Gefühle auslöst) angeht wieder: nutzt es niemals aus. Paßt auf, wann Ihr anfangt, damit unangenehmes zu umgehen. Das wird früher oder später der Fall sein, also habt ein Auge darauf und bremst Euch ein. Es schadet Euer Kontrolle über Euch selbst, Eurem langfristigen Befinden und jeder zwischenmenschlichen Beziehung.
Jemand, der Euch in so einer Situation gegenüber steht, weiß nicht, wie er Euch unterstützen kann. Also helft denen dabei. Es gibt keine generellen Regeln. In den Arm nehmen kann beruhigen und Sichheit geben - oder uns völlig "abschießen". Ihr wißt, was hilft und was schadet - also klärt das mal.
Wenn ich von "erklären, ansprechen, darüber reden" spreche, meine ich *nicht*, wenn es schon eskaliert ist - sondern vorher. Sowas wie einen "passenden Moment" gibt es arg selten. Dazu kommt immer das mulmige Gefühl, wie der andere reagieren wird, ob man damit nicht etwas zwischenmenschliches böse zermatscht. Leute, darauf kann ich nur eines sagen: Ihr wißt genau, wenn Ihr es nicht macht, zermatscht es viel, viel mehr!
Ihr werdet immer auf Menschen treffen, für die psychische Krankheiten etwas sind, wo man sich "nur mal zusammenreißen" muss. Vergesst diese Menschen. Da hilft nur eines: vollständiger Kontaktabbruch.
Wer einen Erklärungsversuch machen möchte: ich habe die Erfahrung gemacht, mit einer Analogie kommt man weiter: Mit einem gebrochenen Bein, kann man weiter laufen, wenn man sich "zusammenreißt". Es ist möglich! - Und es ist sehr, sehr dumm. Genauso ist es möglich, psychischen Schmerz zum übergehen - aber noch lang nicht schlau. Jeder von uns hat das schon oft versucht - und oft gründlich an die Wand gefahren.
Ihr werdet Menschen treffen, die keine Vollidioten sind, aber trotzdem damit bzw. mit Euch nicht umgehen können und / oder mit denen Ihr nicht umgehen könnnt. Das wird etwas besser, wenn Ihr mehr Erfahrung habt, aber auch "ganz normale" Menschen kommen ja nicht zwingend mit einander aus, bei uns ist es etwas mehr. Gebt der Versuchung nicht nach, über sowas wie "Schuld" nachzudenken. Die gibt es nicht. Nicht mal bei denen, die nicht akzeptieren können, dass etwas, was für sie selbst kein erkennbares Problem birgt, für einen anderen Menschen unüberwindbar sein kann. Schuld ist nur eine Kosemtik, die unser eigenes Spiegelbild aufhübscht. Man lann sich leichter auf die Schulter klopfen, wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann. Aber letzlich ist es völlig irrelevant.
gesendet am 18/10/12 um 21:13
Nicht über Schuld nachdenken ist die Ursache für instabiles Selbstbild !!!!
>Gebt der Versuchung nicht nach, über sowas wie "Schuld" >nachzudenken. Die gibt es nicht.
Dass ist total falsch. Und jetzt versteh ich endlich wieso du immer auf die Idee kommst, die Schuld auf andre zu schieben und wieso du denkst, der andre merkt nicht, ob er einen Fehler gemacht hat oder nicht.
normalerweise, wenn man etwas tut, und es klappt nicht wie man es sich gewünscht hatte, (egal ob nun mit einer Person oder eine Arbeit), dann meldet sich bei jedem erstmal das Minderwertigkeitsgefühl. Aber dann denkt man darüber nach, was ist schiefgelaufen, war es unabänderliches Schicksal, und was hätte ich besser machen können. dabei darf man sich nicht selsbt belügen. Tut man dass, bekommt man auch Kognitive Dissonanz Gefühle, also quasi Depressionen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz
Wenn man dann bei der ehrlichen Analyse zu dem Ergebniss kommt, an mir hat es nicht gelegen, dann ist das Minderwertigkeitsgefühl weg.
Kommt man aber zu dem Schluss, ups den Fehler habe ich gemacht, dann denkt man darüber nach, wie hätte ich das besser machen können. Aus Fehlern lernt man und man kann nicht alles wissen. Bei BL ist oft der Grössenwahn, und der Grössenwahninnige ärgert sich natürlich wenn er etwas falsch macht. Und das ist wohl das Hauptproblem was der BL lernen muss. Dieses Gefühl abzufangen und sich einfach sagen. Ich bin nicht so schlau wie Einstein, aber ich habe meine Vorzüge. Dann erinnert sich ein NT an all die Dinge, die er fehlerfrei und gut geschafft hat und sagt sich, ok ich haben den und den Fehler gemacht. aber durch Fehler lernt man, und macht es das nächste mal besser.
In einem früheren Post hier stand etwas von BL sind stur. Dass kann ich 100% bestätigen, machen alle BL, die ich kenne und sind knüppel stur. ausdauer an einer Sache sind zwar ok, aber man muss lernen sich nicht selber zu überschätzen und auch aufgeben können und sich Ziele vorzunehmen für die man besser geeignet ist.
wie es bei der kognitiven Dissonanz steht.
+++++
http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz
Je toleranter und veränderungsbereiter ein Mensch ist, desto geringer seien die durch neue Informationen erzeugten Spannungen (d.h. die empfundene Dissonanz).
+++++
also hier steht dann klipp und klar, wenn man stur bleibt, dann werden die erzeugten spannungen grösser, weil sich das Gehirn nicht verarschen lassen will und es wichtig in der Evolution ist, dass ein Lebewesen entsprechend seinen Fähigkeiten agiert. und diejenigen schimpansen die grössenwahnsinnig waren und fliegen lernen wollten wie ein Vogel, (gabs bestimmt auch), die sind als gestorben. Aber ein Schimpanse weis ungefähr was er kann, ar kann sich zu benachbarten Bäumen schwingen, aber nicht so wie ein Vogel fliegen, auch wenn der noch so stur ist.
Man muss selber seine fähigkeiten einschätzen und die Ziele nach den persönlichen Fähigkeiten festlegen. Denn was bringt, wenn man tief und unglücklich ist und man bildet sich ein man wird von mehr menschen bewundert.
letztendlich sind die meisten Menschen eh egoisten, die denken meistens an sich selber, und werden auch neidisch, wenn ein andrer besser auf sie wirkt. Narzissmus hat ja jeder. Nur BL oder NPS haben oft einen übertriebenen und damit krankhaften Narzismus.
Die hier hat schonmal so genau geschrieben, dass man ihr verhalten einigermassen anaylsieren kann. Die hat auch übertriebenen Narzissmus denke, denn wenn man sowas schreibt. Sie hat nachdem sie da eine Therapeutin gefunden hat die sie darauf hinweist, dass sie falsch dachte, es dann eingesehen. Ich habe auch den Eindruck dass viele BL in gothic oder cosplay anzutreffen sind. Sie hier auch
+++++
http://borderline.lost-in-emotion.net/?page_id=9
Die Gothicszene hat mich zu der Zeit schon lange angesprochen. Meine Erziehung ließ es jedoch nicht zu, dass ich mich unnormal verhielt oder kleidete,
.....
In Informatik rasselte ich, bis auf die erste, durch jede Prüfung im ersten Versuch durch und bestand die meisten im 2. Versuch nur knapp. Ich hatte nicht wirklich eine Ahnung um was es eigentlich ging. Im Hauptstudium stand ich besser da, aber noch heute haben ausgebildete Fachinformatiker wahrscheinlich mehr Ahnung als ich mit meinem Magisterstudium.
....
Ich wollte nur noch fertig werden, mir waren Noten egal, weder Theater noch Informatik interessierten mich großartig. Abbrechen kam nicht in Frage, dann hätte ich versagt.
....
Die Haupttherapeutin brachte das gesamte Borderlinespektrum in mir zum Ausbruch. So hart wie die Zeit war, ich bin froh es durchgehalten zu haben. Meine Einstellung zu Therapien hat sich grundlegend geändert.
++++
Und wenn ich das lese, dann wäre ich auch depressiv uns wahnsinnig geworden. Warum hat die so viel angefangen, von dem sie merkt, dass sie nicht geeignet ist. Nur weil sie nicht vor andren als versager dastehen will oder so. Da sollte sie sich fragen für wenn sie lebt, für die andren oder sich selber.
Warum nicht einfach nen nicht akademischen Job um Geld zu verdienen, damit man schön und glücklich leben kann. Was bringt dass, wenn man sich durch einen Job oder ein Studium quält, und dann dauernd sieht man ist der Sache nicht gewachsen.
Oder bilden sich BL ein, wenn man nur stur genug ist, dann kann man auch soviel erreichen wie Einstein. Und wenn man das nicht kann, dann ist man krank.
Dem ist aber nicht so. Klar man sein Gehirn mit Antidpressiva Dopen und mehr erreichen, aber ich halte das für kein schönes Leben.
Dass ist so als wenn schummelt, und das Selbstwertgefühl ist auch runter, weil man es nicht von alleine geschafft hat.
Da habe ich mal einen post gesehen, die hatte auch BL so wie sie schreibt, aber sie scheint es verstanden zu haben und kommt gut mit der Sache klar. Sie schriebt auch öfters auf gofeminin, aber leider im BL thread nicht, oder wurde sie gar rausgemobbt.... Ich finde sie schreibt die Realität. genau so ist es mir auch ergangen. Ne scheiss kindheit für die ich nichts konnte, aber ich habe gelernt dass beste daraus zu machen und ich mich nicht hinter einer Krankheit verstecken. Damals gabs BL noch garnicht, ein Zeichen dass man dass eigentlich auch garnicht braucht. wie ich schonmal zitiert habe, es fällt den Ärzten schwer zwischen Hysterie, emotionaler persönlichkeitsstörung, oder Narziss überhaupt richtig zu diagnostizieren.
+++++
http://forum.gofeminin.de/forum/couple1/__f117456_couple1-Kalkulierter-Raubbau.html#1557481
Dieses Leiden (unter Leistungsdruck, unter bösen Umständen, etc.) ist für mich die Verweigerung vor dem Leben und die Unfähigkeit, Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind. Ob die Dinge besonders verworren und komplex sind oder man einfach die Augenklappe nicht runterbekommt, ist da jetzt mal dahintergestellt.
Zumindest ich hab in meinem Leben erst einmal wirklich nichts gegen äußere Umstände tun können - nämlich als Kind. Aber das bin ich nicht mehr. Dinge wie eine massive Ess-Störung, Selbstverletzungstendenzen, Depressionen/Burnout/Tinnitus, selbstzerstörerischen Beziehungen, weiß der Geier was, waren für mich Folgeerscheinungen basierend auf einem zerstörten Urvertrauen in mich selbst. Daraus resultierte Unfähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen, mit den Umständen zurecht zu kommen, das Leben 100% anzunehmen.
Meine innere Einstellung zum Leben hat sich grundlegend geändert. Ich kann keine Situation mehr nennen, in denen ich es negativ empfinde, Verantwortung zu haben, zu Leistung verpflichtet bin, da sein zu müssen. Weil ich mir es auch organisiere, es nicht 24/7 sein zu müssen.
++++
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Diagnose: Asperger Syndrom, Borderline. Autisten werden auch oft als nur Boderline falsch diag.
Wenn ich die Texte so lese(hatte ich im alten thread nicht in dem Zusammenhang), komme ich mehr und mehr zu der Diagnose avarrasterne ist eine Mischung aus Autist und Borderline.
Hier eine betroffene die die Diagnose richtig gestellt bekam.
http://borderlineautist.blogspot.de/
Auch asperger Autisten verletzen sich selber
http://aspies.de/forum/index.php?t=msg&th=8348&prevloaded=1&&start=0
und wenn dann auch noch ein Arzt eine Diagnose auf Borderline stellt ohne Autismus(was dann nur eine Verhaltensstörung ist) , und der Autist kriegt dann dauernd zu hören, es liegt nur am falschen verhalten, dann ist es verständlich, dass der dann wütend wird, und die Psychater alle für doof hält.
Aber bei der falschen Diagnose, ist er trotzdem Schuld, denn ich habe in dem BL thread schon darauf hingewiesen, dass man selber mal alle selbsttests autismus, narzissmus, BL, psychopathie hier mal probieren sollte um zu sehen wieviel % man von den entsprechenden persönlichkeiten ungefähr besitzt. Dort gibts auch ein Forum und man kann fragen, wenn man was wissen will.
http://www.psychotherapiepraxis.at/surveys/
ausserdem wenn man nicht genauere Angaben über sein verhalten macht, dann kann ein Arzt auch nicht richtig diagnostizieren.
Ich kann ja schlieslich keinen mit dem Messer bedrohen und sagen, so jetzt mach endlich die Selbsttests. Dass Psychologen Notstand herrscht ist ja allgemein bekannt, und dass die des öfteren falsch diagnostizieren, entweder aus Zeitmangel oder weil sich der Patient in der knappen Zeit nicht so pärzise ausdrücken kann, ist egal, dass Resultat bleibt dasselbe. Falsche Behandlung.
Ich weis auch garnicht wieviele der Psychologen überhaupt Erfahrung in borderline Autismus haben
In dem Falle ist dann wirklich eine Hirnschädigung im Bereich der Reizverarbeitung vorhanden. Ich hatte ja schon von Anfang an
Nun die Indizien an denen ihr erkennen könnt, dass hier der Asperger Autismus mitspielt.
als erstes wäre mal die Reizüberflutung. Irgendwann gibt es eine Überlastung des Gehirns, so wie hier steht, dass Fass läuft über.
techno Musik, also einfache sich oft wiederholende Musik, mögen Autisten
plötzlich Geräusche die man laut und nervend findet.
das logische denkvermögen ist eigentlich gut, (bei reinen BL oder BL NPS ist das schlecht)
Wenn man in einer Kneipe ist und sich viele unterhalten, kann man die einzelne Person, mit der man sich unterhält schlecht aus den andren Stimmen raushören.
Auch grosse öffentliche plätze und viele Personen die sich darauf unterhalten, stressen das Gehirn sehr, und führen früher oder später zu Reizüberflutung. Autisten nutzen auch Kopfhörer um die Reize einzudämmen.
Wie man sieht gibt es doch grosse Unterschiede zu BL ohne Autismus. aber auch gemeinsamkeiten. Autisten mögen veränderungen nicht gerne, dass macht ihnen Angst.
aggresiv werden die auch. eigentlich sind Autisten zwar ehrlich, aber ich kann es auch verstehen, wenn ein Borderline Autist sein leben lang mit der Diagnose borderline schizoid rumläuft und behandelt wird, dass der irgendwann doch seinen Gerechtigkeitssinn als Selbstschutz abstellt, und unsozial wird.
schizoid bedeutet, dass der betreffende keine sozialen Kontakte so notwendig hat wie Bl oder NPS.
Daher ist das ein krasser widerspruch. Und vorallem, dass Autismus wirklich eine chronische Krankheit ist, wie es da steht, aber Borderline mit oder ohne NPS nur eine Verhaltensstörung.
allerdings antidepressiva regelmässig nehmen, muss man bei autismus auch nicht zwingend, denn wenn man weis, dass man auch noch Autismus dazu hat, dann ist man automatisch weniger frustriert, und auch die Umwelt, versteht dann das Verhalten, denn in dem Falle sagt keiner, du willst dich nur nicht anstrengen.
Im übrigen können auch Antidepressiva autistisches Verhalten auslösen, dass wurde in tests mit Fischen schon nachgewiesen. also wenn z.b ein Elternteil SSRI nimmt (bei andren wurde es nicht getestet) kann es sein, dass die Kinder dann Autismus bekommen oder höhere Neigung dazu.
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54159/Autismus-mit-Antidepressiva-in-der-Schwangerschaft-assoziiert
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Man sollte lernen mit Kritik besser umzugehen
+++++
http://www.lebenshilfe-abc.de/kritik.html
Verletzt und gekränkt reagieren wir nämlich nur dann auf die Kritik anderer, wenn diese uns auf Fehler und Schwächen aufmerksam machen, für die wir uns selbst ablehnen. Wären wir wirklich restlos von uns und unserem Tun überzeugt, würde es uns nicht kratzen, wenn andere etwas an uns auszusetzen haben.
Wir können umso schlechter mit Kritik umgehen, je weniger wir uns selbst Fehler verzeihen können und umso geringer unser Selbstwertgefühl ist.
Wie Kritik annehmen und mit Kritik umgehen?
Ein nicht hilfreicher Umgang mit Kritik besteht darin, auf Kritik mit Ablehnung des Kritisierenden reagieren, mit Angriff in Form von Gegenkritik, mit Gekränktsein und Schmollen bis hin zu am Boden zerstört und deprimiert sein und mit Rechtfertigungen, die quasi eine Art Entschuldigung darstellen. Alle diese Reaktionen auf Kritik schaden uns.
Wenn uns jemand kritisiert, dann gehen wir am besten so vor:
wir hören zu - ohne den anderen zu unterbrechen oder uns zu entschuldigen
wir stimmen dem anderen zu - da wo er Recht hat
wir bitten den Kritisierenden, seine Kritik ausführlicher zu erläutern
wenn wir tatsächlich im Unrecht sind, geben wir das zu und entschuldigen uns
Ist die Kritik unangebracht oder unfair, dann sagen wir: Sorry, aber ich bin nicht deiner Meinung.
+++++
Ein andrer Punkt der zu der Kriktik noch dazu kommt, wenn ein Mensch stur ist. Damit macht er sich auch nicht beliebt. Die Einsicht hilft schon viel, und es gibt hier auch einen thread mit mehr Lösungsvorschlägen. Wenn jemand spezielle Lösungen für BL hat, wäre auch gut, wenn er es da dazuschreibt. Denn BL gelten ja oft als stur und egoistisch
http://www.gofeminin.de/world/communaute/notification/m.asp?r492043557
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Verhaltensanalyse Vordruck Verhalten Skills die BL verbessern können
Hier gibts z.b auch ein Formular.
http://www.dbt-netzwerk-wiesbaden.de/Verhaltensanalyse.pdf
Der Vorteil des ganzen, dass man damit automatisch gezwungen wirst, selbstreflektion zu betreiben und die Gründe für das "warum" sucht. Man sollte auch nicht so schnell aufgeben, auch wenn man beim 1. mal die Fragen nicht alle beantworten, kann. Denn ein wesentliches Problem bei BL ist, die Verdrängung. Daher muss man genauer in sich rein schauen um die Verdrängung zu überwinden. Wenn man in sich genauer reinschaut,. kann es auch passieren, dass man dann garnicht den tollen Character sieht den man in sich selber sieht. Es könnte also unangenehm werden. aber das zu erkennen, ist ein wesentlich Punkt, damit man sich ändern kann. Denn andre sind auch nicht dumm, die können genauso aus dem verhalten eines Menschen sehen, was wirklich in ihm vorgeht.
Und hier stehen mal Dinge die ein normaler Mensch anwendet, einige sind auch wichtig im Umgang mit andren Menschen, damit andre Menschen den BL nicht als asozial und bosahft ansehen und nicht den BL verachten. Wenn das verhalten ein BL lernt und anwendet, dann hat er dann auch keine verhaltensstörung oder persönlichkeitsstörung mehr.
Für welche die unter grössenwahn leiden, ist es natürlich schwer mit der ehrlichkeit, und erlernen fair zu bleiben.
+++++
http://www.borderline-borderliner.de/therapie-borderline/skills.htm
Erlernen, fair zu sein und fair zu bleiben
Eigene Werte schaffen, was ist für mich richtig, wie will ich leben, wie will ich sein
Ehrlichkeit
Sich mit seinem Partner auf Augenhöhe unterhalten, nicht unterwerfen oder bevormunden
Zu erlernen, Gefühle ansprechen und auch auszusprechen
Nicht zu verallgemeinern
Falsche Grundannahmen zu beseitigen
Sich selbst nicht schlecht zu machen
Eigene Rechte zu verstehen, aber auch Rechte anderer zu verstehen und zu achten
Die eigenen Gefühle zu beschreiben
Leid auch loslassen zu können, sich nicht ergeben
Sich nicht den eigenen Gefühlen auszuliefern, sondern sie zu steuern
Sich auch an positive Gefühle zu erinnern, nicht nur an negative
Wiedergutmachung - Fehler bekennen und sich zu entschuldigen - Auch mal um Verzeihung zu bitten
Negatives nicht überzubewerten
Stress zu vermeiden
Gefühlslage verbessern zu lernen
Zu erlernen, Hilfe anzunehmen
Zu erlernen, abzuwägen und dann zu entscheiden, die typische Impulsivität im Zaum halten
In schwierigen Situationen ablenken durch Basteln, Malen, Kino, Theater, Bügeln, Briefe schreiben, Wäsche waschen, Sport, Kochen usw.
++++
das Schwarz denken vermeiden, haben die allerdings vergessen. dass ist auch ein wichtiger Punkt.
genauso der Tunnelblick, also nicht das gesamte zu realieseiren sondern nur teile darauf.
Daraus bassiert auch die ganzen ambivalenten annahmen die BL so haben. z.b sätze wie ich hasse dich, verlass mich nicht.
durch das sw denken sieht dann der BL den Hass als 0% gut, aber dass er eine Person hat als 100% gut. somit kommt der BL dann zu einer neutralen entscheidung (50%) und bleibt dann bei dem Menschen.
ein normaler mensch legt den Wert des hasses und des verlassens und noch andre faktoren fest und kommt dann auf einen bestimmten % wert, der dann entscheidet, ob der normale Mensch unter der Beziehung mehr Frust als Lust hat. Und wenn ein normaler Mensch bei der Berechnung auf z.b 10% gut, dass er den Partner hat, dann zieht er die Konsequenzen.
genauso bei magersucht ist es auch der Tunnelblick. die betreffenden sehen unter schönheit lediglich 1 Aspekt. nämlich die Figur.
Für einen normalen Menschen setzt sich schönheit aus mehreren Faktoren zusammen.
Und auch wenn der sieht seine Figur ist nur 70% so schön wie die er anderen, dann schaut er wie bei der andren das Gesicht, die Nase etc aussieht. Und dann kommt er eher zu der Bewertung, ok, in dem Punkt bin ich jetzt nicht so gut, aber dafür in andren Punkten besser.
Aber Menschen mit Tunnelblick, die alles andre ausblenden und nur auf 1 Kriterium schauen(z.b ich habe an der Hüfte ein dickeres speckrölchen als die andre), die können dann halt nicht so realistisch entscheiden.
um das zu vermeiden könnten sich Bl auch Bewertungsformalare erstellen und dann Kriterien suchen und mit 0 -100% bewerten. und dann aus den ganzen kriterien einen % Wert errechnen
gesendet am 13/08/13 um 09:59 von berndr2
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Verhaltensanalyse und passendes gedicht, ausm inet Mein Herz
Ein Gedicht, dass sich vielfach im Inet findet. Ich finde dass sehr passend für BL. Nur ein Satz stimmt nicht, denn "all diese Dinge" dauerhaft entsorgen geht nicht, aber durch aufarbeiten, werden die trigger dann mehr und mehr abgeschwächt.
++++
Mein Herz
Ich hatte endlich die Kraft und den Mut und habe in meinem Herzen aufgeräumt ...
und darin fand ich Dinge, die ich schon fast vergessen hatte:
"...viele Verletzungen, einige Schwächen, schlechte Zeiten , Mutlosigkeit
Vertrauensbrüche und Lügen von geliebten Menschen
und keine Antworten auf das "Warum"
dafür Einsamkeit, Tränen, Leid , Hoffnungslosigkeit
und noch so einiges mehr...
Zuerst wollte ich all diese Dinge entsorgen ...
Aber dann beschloss ich, sie im Herzen aufzubewahren,
um mich in schweren Zeiten daran zu erinnern,
dass ich nie an ihnen zerbrochen,
sondern durch sie nur noch gestärkt geworden bin !
+++++
www.youtube.com/watch?v=NO_QJwEm5sc
http://heilpraktikererfolg.de/die-verhaltensanalyse-in-der-verhaltenstherapie-teil-04-die-makroanalyse-am-eisbergmodell-erklaert/
Das ist zwar eine therapeuten ausbildung hilfe. finde ich aber dennoch verständlich, auch ohne Psychologie Kenntnisse, da wird ein Beispiel Fall erklärt und das verhalten analysiert. Denn es ist wichtig die Ursache zu finden. Denn nur wenn man die Ursache kennt, kann man die Gefühle auch überzeugen dass sie falsch sind.
Die sagt zwar in Massstäben ausgedrückt, wäre die spitze des Eisbergs 15 mm(bewusstsein) über der Wasseroberfläche und das unterbewusstsein 11 km, aber so genau kann man es nicht sagen. aber tatsache ist halt dass der Mensch auch wie ein Tier funktioniert und anhand erfahrungen, parameter die gefühle zum steuern generiert werden.nur hat der Mensch halt mehr Bewusstsein als ein Tier und muss nicht blind seinen Gefühlen folgen.
genau dass versucht ein therapeut den Leuten zu erklären. Aber wenn er es mit einer Person zu tun hat, die alles nur verdrängt und nicht in ihrem Unterbewusstsein rumwühlen will, weil die Person quasi eine Angst vor unangenehmen gefühlen hat, dann geht es nicht.
zuerst müsste man der Person erstmal die Angst davor abbauen und dass unangenehme gefühle genauso wichtig sind. Dafür sind eigentlich die Antidepressiva gedacht. Sie sollen dem Patient helfen, seine Trauma zu verarbeiten und nicht übermässig zu leiden.
Wenn das der Patient gelernt hat, und so denkt wie in dem Gedicht, dann hat er quasi alle Trigger(alles schlimmer ergibt trigger, wenn das nicht aufgearbeitet wird.) zur stärkung seines Selbstbewusstseins umgewandelt und ist somit geheilt. Bei mir mit all der scheisse die ich in meiner Kindheit erlebt habe, hat es jedenfalls auch so funktioniert.
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Verhaltensanalyse und passendes gedicht, ausm inet Mein Herz
Ein Gedicht, dass sich vielfach im Inet findet. Ich finde dass sehr passend für BL. Nur ein Satz stimmt nicht, denn "all diese Dinge" dauerhaft entsorgen geht nicht, aber durch aufarbeiten, werden die trigger dann mehr und mehr abgeschwächt.
++++
Mein Herz
Ich hatte endlich die Kraft und den Mut und habe in meinem Herzen aufgeräumt ...
und darin fand ich Dinge, die ich schon fast vergessen hatte:
"...viele Verletzungen, einige Schwächen, schlechte Zeiten , Mutlosigkeit
Vertrauensbrüche und Lügen von geliebten Menschen
und keine Antworten auf das "Warum"
dafür Einsamkeit, Tränen, Leid , Hoffnungslosigkeit
und noch so einiges mehr...
Zuerst wollte ich all diese Dinge entsorgen ...
Aber dann beschloss ich, sie im Herzen aufzubewahren,
um mich in schweren Zeiten daran zu erinnern,
dass ich nie an ihnen zerbrochen,
sondern durch sie nur noch gestärkt geworden bin !
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Das ist zwar eine therapeuten ausbildung hilfe. finde ich aber dennoch verständlich, auch ohne Psychologie Kenntnisse, da wird ein Beispiel Fall erklärt und das verhalten analysiert. Denn es ist wichtig die Ursache zu finden. Denn nur wenn man die Ursache kennt, kann man die Gefühle auch überzeugen dass sie falsch sind.
Die sagt zwar in Massstäben ausgedrückt, wäre die spitze des Eisbergs 15 mm(bewusstsein) über der Wasseroberfläche und das unterbewusstsein 11 km, aber so genau kann man es nicht sagen. aber tatsache ist halt dass der Mensch auch wie ein Tier funktioniert und anhand erfahrungen, parameter die gefühle zum steuern generiert werden.nur hat der Mensch halt mehr Bewusstsein als ein Tier und muss nicht blind seinen Gefühlen folgen.
genau dass versucht ein therapeut den Leuten zu erklären. Aber wenn er es mit einer Person zu tun hat, die alles nur verdrängt und nicht in ihrem Unterbewusstsein rumwühlen will, weil die Person quasi eine Angst vor unangenehmen gefühlen hat, dann geht es nicht.
zuerst müsste man der Person erstmal die Angst davor abbauen und dass unangenehme gefühle genauso wichtig sind. Dafür sind eigentlich die Antidepressiva gedacht. Sie sollen dem Patient helfen, seine Trauma zu verarbeiten und nicht übermässig zu leiden.
Wenn das der Patient gelernt hat, und so denkt wie in dem Gedicht, dann hat er quasi alle Trigger(alles schlimmer ergibt trigger, wenn das nicht aufgearbeitet wird.) zur stärkung seines Selbstbewusstseins umgewandelt und ist somit geheilt. Bei mir mit all der scheisse die ich in meiner Kindheit erlebt habe, hat es jedenfalls auch so funktioniert.
Trigger
selbstverständlich gehört negatives, unangemehmes und auch schmerzhaftes unabdingbar zum Leben. Kein Licht existiert ohne Schatten, keine Freude existiert ohne Leid.
Doch das ist nicht gemeint, wenn bei Borderline von Triggern gesprochen wird. Hier geht es um sehr viel mehr als "unangenehme Gefühle" sondern tatsächlich etwas krankhaftes, eine abnormale, signifikant überdimensional heftige Reaktion.
Unter Trigger versteht man Sinneseindrücke, die Erinnerungen an alte Erfahrungen in einer Art wecken, als ob sie noch einmal aufs Neue gemacht würden. Diese Erinnerung erfolgt meist plötzlich und mit großer Wucht. Die damaligen Gefühle werden unmittelbar erlebt (Flashback). Die reale aktuelle Situation kann dann vom Betroffenen oft nicht mehr wahrgenommen werden. Er reagiert oft so, als würde er sich in der alten, erinnerten Situation befinden.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCsselreiz#Trigger)
What Is a Trigger?
You may have heard the term "trigger" before but are not sure exactly what this means. Usually a "trigger" refers to some event that brings on a major exacerbation of BPD symptoms. This event can be external, as in something that happens outside of yourself, or internal, as in something that happens in your mind (i.e., a thought or memory). Immediately following a trigger, one or more of your BPD symptoms may intensify significantly. Triggers are events that make you feel as if your symptoms are going off the charts.
(http://bpd.about.com/od/understandingbpd/a/Bpd-Triggers.htm)
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Trigger
selbstverständlich gehört negatives, unangemehmes und auch schmerzhaftes unabdingbar zum Leben. Kein Licht existiert ohne Schatten, keine Freude existiert ohne Leid.
Doch das ist nicht gemeint, wenn bei Borderline von Triggern gesprochen wird. Hier geht es um sehr viel mehr als "unangenehme Gefühle" sondern tatsächlich etwas krankhaftes, eine abnormale, signifikant überdimensional heftige Reaktion.
Unter Trigger versteht man Sinneseindrücke, die Erinnerungen an alte Erfahrungen in einer Art wecken, als ob sie noch einmal aufs Neue gemacht würden. Diese Erinnerung erfolgt meist plötzlich und mit großer Wucht. Die damaligen Gefühle werden unmittelbar erlebt (Flashback). Die reale aktuelle Situation kann dann vom Betroffenen oft nicht mehr wahrgenommen werden. Er reagiert oft so, als würde er sich in der alten, erinnerten Situation befinden.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCsselreiz#Trigger)
What Is a Trigger?
You may have heard the term "trigger" before but are not sure exactly what this means. Usually a "trigger" refers to some event that brings on a major exacerbation of BPD symptoms. This event can be external, as in something that happens outside of yourself, or internal, as in something that happens in your mind (i.e., a thought or memory). Immediately following a trigger, one or more of your BPD symptoms may intensify significantly. Triggers are events that make you feel as if your symptoms are going off the charts.
(http://bpd.about.com/od/understandingbpd/a/Bpd-Triggers.htm)
Du nimmst Dopamin Medikament, aber willst nicht sagen was.
Da einige BL auch des öfterem Drogen konsumieren, vielleicht ist da auch ein Hallucinogen persisting perception (HPPD) disorder. Dass du früher Drogen genommen hast, hast du ja schon geschrieben.
++++
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/32977
Pittsburgh US-Psychiater sind auf eine Verbindung zwischen dem Endocannaboidsystem des Gehirns und der Schizophrenie gestoßen. Ihre Studie in den Archives of General Psychiatry (2008; 65: 772-784) liefert eine Erklärung für das erhöhte Psychoserisiko von Cannabiskonsumenten, könnte aber auch einen Weg zu neuen Therapie der Schizophrenie öffnen.
+++++
Das lässt sich in der Tat nicht per Ursache suchen bessern. Ich denke für ein HPPD passt dein Text, besser, denn da kommen die Gefühle aus heiteren Himmel, weil die Drogen das Gehirn irgendwie zerstört haben. Daher sollte man Drogen halt meiden. Auch die Methadon Ersatzdroge bassiert auf Dopamin. ansonsten gab es einige Skandele über extrem schlimme Nebenwirkungen von Dopamin Antidepressiva.
++++
http://de.wikipedia.org/wiki/Hallucinogen_persisting_perception_disorder
Betroffene haben in regelmäßigen Abständen oder sogar jederzeit Pseudohalluzinationen, obwohl der eigentliche Drogenrausch schon längst vorbei ist und (mutmaßlich) das Halluzinogen und dessen Metaboliten den Körper verlassen haben.
Es gibt kein anerkanntes Heilmittel und keine anerkannte Therapie für HPPD, es gibt jedoch Berichte, dass eine
Einnahme von Clonidin, eigentlich einem
Blutdrucksenker, das neuronale Gleichgewicht nach HPPD wieder herstellen kann.[3] Häufig sind bei einer psychotischen Form diejenigen Maßnahmen förderlich, die auch zur Behandlung einer Psychose angewendet werden. Daneben gibt es Hinweise auf Maßnahmen, die die Symptome lindern sollen:
Stimulantien darunter Koffein und Halluzinogene vermeiden. Sie verschlimmern die Symptome. Psychopharmaka wie Tranquilizer oder Antipsychotika sollten nur in Absprache mit einem erfahrenen Psychiater eingenommen werden. Letztere können mitunter auch zur Symptomverschlimmerung führen.[4]
Anwendung von Entspannungstechniken.
Je nach Fall kann es sinnvoll sein, sensorische Deprivation zu vermeiden. Manche Betroffene berichteten, dass sie allein durch das Starren auf eine weiße Wand Pseudohalluzinationen hervorrufen können. Dann mag Ablenkung oder Beschäftigung hilfreich sein. In anderen Fällen ist aber die Vermeidung von zu viel oder von stressigen Reizen angezeigt, wenn deren Verarbeitung zur Überforderung führt.
++++
Es wäre daher gut, damit du andren mit deinen texten nicht so die Hoffnung nimmst, dass es nicht heilbar ist, wenn du mal näher erklärst, wieviele Drogen du früher konsumiert hattest und was. Und auch welches Dopamin Medikament du nimmst. vielleicht kommen ja dadurch die zufalls flashbacks oder trigger.
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Viele Antidepressiva unterdrücken REM Schlaf. Ist aber Notwendig um Angst zu vermindern
um Angst abzubauen is REM Schlaf notwendig.
Ist Seite vom Max Plank Institut für Psychiatrie.
+++++
http://www.mpipsykl.mpg.de/institute/news/press/pr1111.html
In der aktuellen Studie an gesunden Probanden untersuchte Victor Spoormaker, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, welche Schlafprozesse am Verlernen von Angst beteiligt sind. Die Testpersonen lernten zunächst, dass das Erscheinen eines geometrischen Symbols, wie z.B. ein Kreis, von einem milden Stromimpuls auf ihrem Handrücken gefolgt wird. Nach kurzer Zeit reagierten die Probanden bereits beim Erscheinen des Kreises mit einer leichten Furchtreaktion, die durch ein geringes Schwitzen der Finger messbar war. Am nächsten Tag sollten die Versuchspersonen diese Angst vor dem Kreis wieder verlernen und erhielten beim Erscheinen des Kreises keine Stromimpulse mehr. Tatsächlich nahm die Schwitzreaktion wieder ab.
Ob diese neue Erfahrung jedoch nachhaltig im Gehirn verankert wird, ist von einer nächtlichen Ruhephase abhängig. Wie die Forscher zeigen konnten, muss sie auch REM-Schlaf, also Schlafphasen mit schnellen Augenbewegungen enthalten. Nur diejenigen Personen, die in der zweiten Nacht aktiv durch Weckereignisse spezifisch am REM-Schlaf gehindert wurden, zeigten in den folgenden Testserien erneut hohe Schwitzreaktionen auf das Kreissymbol. Die zweite Gruppe von Probanden, die ebenfalls bis zu 16 Mal in der Nacht geweckt wurde, jedoch ausschließlich in Nicht-REM-Schlafphasen, hatte das Verlernen der Angst nachhaltig verinnerlicht und keine Furchtreaktion mehr. "REM-Schlaf erlaubt dem Gehirn Neu-Gelerntes als dauerhafte Erinnerung abzuspeichern. Unsere Studie zeigt, dass dies auch für Angst-Erlebnisse gilt", sagt Michael Czisch, Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie.
++++
Dass viele Antidepressiva den REM Schlaf unterdrücken kann man auch nachlesen. Mit der Erkenntnis fällt es natürlich schwer, mit Kognitiven Verhaltenstherapien die Angst zu verlernen.
Aber für die schweren Zeiten einer Therapie gibt es auch schon Antidpressiva die den REM Schlaf nicht stören, wie z.b Mirtazapin
+++
http://www.mpipsykl.mpg.de/research/themes/sleep/steiger_10/index.html
Die meisten Antidepressiva unterdrücken den REM-Schlaf. Es wird angenommen, dass dieses Schlafstadium an der so genannten prozeduralen Gedächtnisbildung beteiligt ist.
.....
Überraschenderweise war in der Gruppe der über 30-jährigen Patienten die Verschlechterung des Lerneffektes stärker ausgeprägt, wenn sie mit Antidepressiva behandelt wurden, die den REM-Schlaf nicht unterdrücken oder fördern (Bupoprion, Mirtazapin, Trimipramin), verglichen mit REM-unterdrückenden Antidepressiva wie Amitriptylin, Citalopram oder Venlafaxin. Dies spricht gegen die Annahme, dass REM-Suppression durch Antidepressiva das prozedurale Lernen stören könnte.
++++
fehlender REM Schlaf macht aggresssiv, kann man auch überall nachlesen, aber auf die Gedächtnisleistung hat der REM Schlaf scheinbar keinen garvierenden Einfluss. Was du für Zeug nimmst, willst du ja nicht sagen, aber zumindest ist es eine Erklärung, warum du deine Angst nicht so gut verlernen kannst wie andre auch. Bemerkungen oder so dazu in den BL 1 thread.
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Schichtarbeit ist schlecht bei Psychichen Erkrankungen. Mit link auf Ärzte zeitung
+++++
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/schlafstoerungen/article/387512/tips-t
Schichtarbeit ist oft kontraindiziert
Bei vielen Erkrankungen empfehlen Arbeitsmediziner, auf Nachtschichten möglichst zu verzichten. Dazu gehören vor allem chronische oder rezidivierend akute Magen-Darm-Erkrankungen, Leber-, Schilddrüsen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Epilepsie und psychische Erkrankungen. Auch wer unter Schlafstörungen leidet, sollte Schichtarbeit meiden, weil der Schlaf davon noch schlechter wird. Es ist durchaus zu überlegen, solche Patienten per Attest vom Schichtdienst zu befreien, wenn diesen dadurch keine schwerwiegenden sozialen Nachteile entstehen.
+++++
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Schichtarbeit ist schlecht bei Psychichen Erkrankungen. Mit link auf Ärzte zeitung
+++++
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/schlafstoerungen/article/387512/tips-t
Schichtarbeit ist oft kontraindiziert
Bei vielen Erkrankungen empfehlen Arbeitsmediziner, auf Nachtschichten möglichst zu verzichten. Dazu gehören vor allem chronische oder rezidivierend akute Magen-Darm-Erkrankungen, Leber-, Schilddrüsen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Epilepsie und psychische Erkrankungen. Auch wer unter Schlafstörungen leidet, sollte Schichtarbeit meiden, weil der Schlaf davon noch schlechter wird. Es ist durchaus zu überlegen, solche Patienten per Attest vom Schichtdienst zu befreien, wenn diesen dadurch keine schwerwiegenden sozialen Nachteile entstehen.
+++++
Oberer link geht nicht. hier der ganze link
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/schlafstoerungen/article/387512/tips-therapie-schlafloser-schichtarbeiter.html
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ich mache aus meinem alten Thread ( http://forum.gofeminin.de/forum/carriere1/__f14452_carriere1-Borderline-Von-dem-Gefuhl-in-Gefuhlen-zu-ertrinken.html ) einen neuen, weil es mir wichtig ist, einen Thread zu haben, der zusammenstellt, was man tun kann, um etwas zu ändern. Für uns Grenzgänger selbst und damit natürlich auch für unsere Umgebung.
Daher lasse ich bewusst alle Erfahrungsberichte, positive wie negative, von Betroffenen wie von (Ex-)Partnern, Angehörigen, Freunden und alle Grundsatzdiskussionen heraus. Die kann jeder auch im Original-Thread nachlesen, dafür ist der hier gelinkt.
Ich bestreite nicht im Ansatz, dass wir alles andere als einfache Menschen sind, dass es nahe an unmöglich ist, mit uns zusammen zu leben, wenn wir mit uns selbst nicht ungefähr klar kommen. Aber ich halte es schlicht für sinnvoller, das zu ändern, als es zu betonen.
Ich bin keine Heilige. Aber so überhaupt nicht.
Ich bin kein leuchtendes Beispiel - ich möchte auch nicht als eines gesehen werden.
Aber ich weiss, dass wir selbst das alles ändern können was uns auffrisst und die Menschen, die uns nahe sind auffrisst - wir und nur wir.
Ich freue mich über jeden, der Ratschläge und Tipps hat, wie wir etwas ändern können.
*********************
Borderline - Von dem Gefühl, in Gefühlen zu ertrinken
von: avarrassterne
Das wichtigste zuerst:
Borderline ist ein Sammeltopf, immer mal wieder eine Fehldiagnose und selten das einzige Problem.
Also bitte kein "Kennste einen, kennste alle" und kein "Ich hab ein Buch (von Betroffenen geschriebene inklusive!) gelesen, jetzt weiß ich's".
Es gibt für mich (ich bin selbst Grenzgänger, aber ich habe nie Medizin oder Psychologie studiert) ein paar grundlegende Gemeinsamkeiten. Aber die Folgen sind individuell und auch die Auslöser von Extremsituationen sind individuell.
Die Gemeinsamkeiten sind zugleich die Punkte, an denen wir Grenzgänger ansetzen können, etwas zu ändern. Denn wir sind nie hilflos, nie ausgeliefert. Wir können etwas tun, Zufriedenheit (an den meisten Tagen, nicht das ewige Glück), innere Ruhe und ein würdiges, lebenswertes Leben finden, die rote Wolke des Schmerzes verlassen. Es ist kein Spaziergang, aber alles andere als unmöglich!
Also worum geht es eigentlich? Wir fühlen überaus intensiv. schmerzhaft intensiv. Das führt zu vielen dunken Erinnerungen, "Narben auf der Seele" und dazu, dass wir emotional überladen. Oft und schnell.
Wenn wir uns dann wie ein in die Ecke getriebenes Tier fühlen, werden wir uns auch wie eins verhalten. - Was dann wieder zu neuen Problemen führt.
Unsere "Grundanspannung" ist höher. Wir stehen immer mehr "unter Strom" - und unsere Gefühle gleichen sich nicht "von alleine" aus. Wir denken und empfinden meist anders als die Menschen um uns herum.
Was daraus wird ... viele von uns haben einen extremen Hang zu schwarz/weißem - Denken oder umgekehrt (wie bei mir) mit klaren Einordnungen.
Viele haben so ihre Not mit (zwischenmenschlicher) Nähe und / oder Distanz. - Wir sind auch gewiß keine "angenehmen Zeitgenossen", wenn wir keine Kontrolle haben.
Selbstverletzung ist häufig - Ein Kanal für extreme Gefühle. Aber selbst da: was Selbstverletzung für uns bedeutet, was den Wunsch danach auslöst / verstärkt, was es in uns bewirkt, kann sich gravierend unterscheiden. Und: Selbstverletzung ist nicht gleich Borderline, Borderline ist nicht gleich Selbstverletzung. Das wird doch zu gern und zu Unrecht gleich gesetzt.
So und jetzt mal endgültig Klartext:
Die schlechte Nachricht: es gibt nichts, was uns "ganz macht", damit wir "im Rahmen der erwarteten Parameter funktionieren" wie Lt.Cmdr. Data so schön sagt. Medikamente können oft helfen, aber nicht alle Probleme lösen. Eine Therapie kann Euch zeigen, wie *Ihr* die Probleme lösen könnte - sollte jeder versuchen, aber verliert weder Hoffnung noch Zuversicht, wenn das so nichts wird. Es gibt nur eine einizige Person, die Euer Leben "schön" machen kann - Ihr selbst!
Noch eine schlechte Nachricht: Es ist eine Krankheit und zwar chronisch. Wie bei jeder anderen Krankheit auch: Es gibt Dinge, die kommen für Euch nicht in Frage. Es gibt Regeln, an die Ihr Euch (überwiegend) halten müsst. Es ist mal besser, mal schlechter, aber es wird nie "verschwinden". # edit: es scheiden sich die Geister unter den Fachleuten, ob Borderline jetzt heilbar ist oder nicht. Sicher ist: es "verschwindet" nicht von allein. Es kann niemand von aussen "ganz machen". Aber es gibt Therapien, die erfolgreich sein sollen, Link dann später im Thread.
Die gute Nachricht: das muss Euch nicht daran hindern, an über 300 Tagen im Jahr zu lächeln. Das muss nicht ständige Konflikte und zutiefst verletzte Menschen in Eurem Umfeld bedeuten. Das heißt nicht, dass Ihr Euch mit den seelischen Schmerzen und ihren Folgen abfinden müsst.
Ich versuche mal hier immer mal wieder ein Stück zu schreiben, was man tun kann, um all das zu ändern.
Die Mittel eines Forums sind begrenzt und es ist auch nicht mein Wunsch, das zigste Buch über das Thema zu schreiben - aber ich finde es *zu* oft erschrecken, wie wenig Angehörige, Freunde, Partner, Bekannte - und leider auch Betroffene selbst über das Thema wissen. Dabei ist Borderline nicht so selten.
Wer Fragen hat - fragt! Wenn ich nicht antworten will, kann ich das schon sagen, mit Fragen - auch persönlichen - habe ich kein Problem. Aber ich kann (und will) weder die Welt noch Euch retten, ich kann nur ein paar Hinweise geben. Außerdem gibt es da Punkte, die nicht erklärbar sind.
gesendet am 18/10/12 um 19:32
Mein ex zehnte sich von mir. In der trennungszeit stieß ich seinerseits auf Borderline mit den Verhaltensweisen..reflektierte ihn fremd. Er blockiert mich seit dem. Hab ihn leider damit auch genervt. Auch habe ich ihn mitgeteilt das es meinerseits aufgrund dessen kein Trennungsgrund meinerseits wäre u ich bot ihn an den Umgang damit zu lernen. Er ist nicht Selbstreflektiert. Hat verschiedene Aussagen in 1 Satz. Z.b er hat ne neue, dann wiederum hat er Angst seine gleichen Fehler zu machen, ich wäre zu jung (da Altersunterschied der uns nie störte)Möchte ihn zurückgewinnen. Was kann ich tun oder sollte ich lassen?
auch ist komisch, das eine bekannte von ihm, wo wir auch schon gemeinsam waren meinen Status auf WhatsApp ansieht obwohl er sagt das er keine Beziehung mehr will.
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Ich Bade in meinen Gefühlen der Zustand
Ohne oder mit wenig Gefühl verunsichert
Mich manchmal eher ich liebe es in ihnen zu schwimmen.
Allerdings konnte ich immer die meisten meiner Gefühle ausleben.
Mein Verstand ist ein Boot was bei schweren Wellen Gang zum uboot wird.
Gucke dann durchs Teleskop zu wie der Sturm niederbricht.
Ohne Angst haben zu müssen zu ertrinken.
Der Altemann und das mehr wenn man so mag 😉
Gefühle sind Freunde keine Feinde 😁
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Meinen sie wenn ich ihn jetzt in Ruhe lasse das er auf mich zu kommt..? Ich war auch seine längste Beziehung von 4.5 Jahren. Die anderen Beziehungen waren 2 Jahre und er trennte sich ebenfalls immer. Wollte nie zusammenziehen oder heiraten. Zu Freunden sagt er seit Trennung wäre er glücklicher denn je zu mir Tod ginge es ihm besser. Auch mit Tabletten nehmen hat er nach der Trennung schon mal gedroht!
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