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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Borderline und Trennung

Letzte Nachricht: 12. August 2015 um 11:29
J
jin_12267277
23.07.15 um 15:54

Hallo!

Ich habe schon viel zum Thema Borderline, Trennung, etc. gelesen und doch weiß ich nicht weiter.

Mein Ex-Borderliner (m) hat sich im Juni von mir getrennt. Wir hatten einen Streit, den ich im Gegensatz zu ihm nicht so einfach beiseiteschieben wollte und konnte. Daher wollte ich mit ihm über unsere Beziehung allgemein und den Streit im speziellen reden. Ich konnte gar nicht so viel sagen, da sagte er plötzlich es ist aus, Schluss, vorbei. Er würde mir noch meine persönlichen Gegenstände per Post schicken, er möchte kein Nachtreten und böses Blut, ich könne mich ja melden, wenn ich meine es helfe mir. Mit diesen Worten ließ er mich stehen und ignorierte mich fortan für Wochen.
Als ich nach Wochen immer noch keine Reaktion bekam, fragte ich ihn, warum er mir meine persönlichen Gegenstände, wie von ihm angekündigt, noch nicht geschickt hat. Plötzlich bekam ich eine Antwort, ob ich mir wieder eine psychologische Erklärung zu Recht gelegt habe, warum er wie handelt. Danach wieder Funkstille.

Nun 5 Wochen nach der Trennung meldete er sich per SMS von sich aus und fragte, ob ich eine spezielle Verpackung wünsche für meine Dinge. Als ich antwortete, schlug mir wieder nur Hass entgegen. Einen Tag später kam die nächste SMS und fragte, ob meine Adresse immer noch dieselbe sei.

Was bezweckt er damit? Er kann sich ja denken, dass ich in 5 Wochen nicht umgezogen bin, und die Verpackungsart kann er auch alleine entscheiden.

Ich weiß, dass es rational gesehen besser ist, wenn die Trennung endgültig ist und doch traf es mich wieder, dieser Hass, diese Kälte. Insbesondere, da wir vor einem Jahr schon mal getrennt waren von einem Tag auf den anderen und gleich die neue weiße Fee da war. Als es mit ihr vorbei war, kam er wieder und meinte er wäre außer Kontrolle gewesen und er brauche Hilfe, die er letztlich nie gesucht hat. Mein Helfersyndrom sprang sofort an und er tat mir unendlich leid, weswegen ich ihm natürlich trotz meiner Verletzungen helfen wollte. Dennoch hat sich nichts geändert.

Diese Abwertung schmerzt so sehr und hat nun wieder die Wunde aufgerissen. Ich leide zwar nicht mehr so wie letztes Jahr, aber dennoch vermisse ich ihn und leide.
Ist es überhaupt möglich von der schwarzen Seite wieder auf die weiße zu wechseln? Oder werde ich nun den Platz der bösen Hexe meiner Vorgängerin für immer einnehmen?

Mein Ex ist zwar kein diagnostizierter Borderliner, da er eine Therapie nach kurzer Zeit gleich wieder abbrach bevor es noch zu einer Diagnose kommen konnte, aber seine Therapeutin deutete zumindest etwas in die Richtung an.

Das schlimme ist für mich, je mehr ich alles Revue passieren lasse, desto mehr fühle ich mich schuldig. Hätte ich nicht geduldiger mit ihm sein müssen? Habe ich zu oft überreagiert? Ich frage mich sogar zeitweise, ob nicht ich es bin, die Borderline hat und er der normale, gesunde? Ich habe definitiv ein sehr geringer Selbstwertgefühl bzw Komplexe und bin sehr introvertiert, habe mich in dem Sinne aber nie "krank" gefühlt, als hätte ich eine Störung.

Ich bin im Moment einfach nur durcheinander und habe das Gefühl einfach alles falsch zu machen und zweifel nur noch an mir

Wie soll ich mich nun Verhalten?
Besteht wirklich die Gefahr, dass ich die "Kranke" bin und er, der "normale" oder ist dieser Gedanke nur dem Einfluss des Ex-Partners geschuldet?

Danke und lG!

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E
eleri_11860632
24.07.15 um 19:33

Hallo athene
Nach dem ich deinen Text gelesen habe musste ich sehr an mich denken. Bin selbst eine Borderlinerin, aber ich bin auch in Behandlung und habe schon früher viel über Borderline gelesen um mich selbst besser zu verstehen.

Lass dir als erstes gesagt sein: DU bist völlig gesund. Auch wenn du ein paar Probleme hast (schüchtern, geringes Selbstwert gefühl usw.) bist du nicht die "Kranke". Viele Partner von Borderliner rutschen in eine Co Abhängigkeit und Borderliner können sehr manipulativ sein, so dass man sich als Partner oft als der "Problemeverursacher" sieht und die Schuld bei sich sucht. Aber das ist nicht korrekt.

Du hast es selbst gesagt, du bist nun Momentan die absolutr Hexe und sobald irgendwas wieder den Schalter bei ihm umlegt, wirst du wieder die Heilige sein. Doch es wird dich auf Dauer kaputt machen, sofern er sich keine Hilfe holen will und sich nicht ernsthaft dafür einsetzt gesund zu werden.

Dass er sich immer wieder zwischen durch meldet und dir dann mit Hass und Kälte antwortet, dient alleine dazu dir weh zu machen und dir deutlich zu zeigen, dass du in seinen Augen die Böse bist- was du aber mit Sicherheit NICHT bist.

Früher, als ich noch kein Interesse daran hatte gesund zu werden, war ich genau so drauf. Ich hatte ständig eine Beziehung (mit wechselnden Partnern) Einige Partner waren echt liebe Menschen, andere weniger. Dennoch habe ich immer das Gleichemuster angewandt. Ich hane manipuliert, hasste in einem auf den anderen Moment meine Partner um sie im nächsten Moment, als den meinen Held zu feiern. Sobald mir irgendwad nicht passte, machte ich Schluss und begann (meist am gleichen Tag) eine neue Beziehung mit einem Typen, den ich mir schon vorher mir warm hielt.

Heute habe ich eine gesunde Partnerschaft mit meinem Mann, auch wenn noch häufig dieses schwarz/ weiss Denken auftritt und wir damit zu kämpfen haben.

Aber das hat viel Willenskraft von uns beiden gekostet, dass wir an dieser Beziehung arbeiten und ich meinen Teil dazu beitrage in dem ich lich unter anderem in Therapie begeben habe.

Ich will dir damit sagen, auch wenn du unter der Trennung leidest und er dir fehlt, so glaube mir, ist es den noch besser, dass du von ihm getrennt bist.

Falls du weitere Fragen hast oder du dich austauschen möchtest um ihn und seine Handlungen besser verstehen zu können, darfst du dich gerne bei mir melden.

Liebe Grüsse bina

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K
kelley_12842446
12.08.15 um 11:29

Borderline
Hallo Ich weiß genau wie du dich fühlst Mein Freund ist ebenfalls Borderliner Wir sind seit fast 3 Jahren zusammen und haben eine schwarze Phase (hielt ca 1,5 Jahre an) durch Ich habe mich genau so gefühlt wie du und er hat mir auch das Gefühl gegeben nichts wert zu sein, dumm und hilflos zu sein Zum Höhepunkt dieser Phase setzte er mich und unsere Tochter vor die Tür (wir blieben dann eine Woche bei meinen Eltern) ich glaube diese Zeit hat ihm ein wenig geholfen sich zu besinnen denn als wir wieder vereint waren dauerte es nur noch knapp einen Monat bis er wieder "normal" war Von Streitereien kann ich ein Lied singen, jeden Tag schrie er mich an oft auch wegen Kleinigkeiten aber auch manchmal begründet Das schlimmste war ein Vorfall als ich zum Mittag die Küche noch nicht sauber gemacht hatte (die kleine war sehr nervenaufreibend an diesem tag) und mit seiner Mutter telefonierte Er kam zum Mittag nach hause und als die Tür zu viel ging es los Er fing an zu brüllen, mich zu beleidigen und zu wüten die Hälfte unseres Geschirrs flog durch die Küche und ging zu Bruch So etwas ist in seiner Vergangenheit erst ein mal passiert und da rief seine Mutter einen Krankenwagen und machte damit alles noch schlimmer Also entschied ich mich einfach zu tun was er sagt Ich war noch nie in meinem Leben so verängstigt Wir sprachen oft über Trennung aber haben es nicht getan Manchmal hatte er "lichte momente" in denen ihm klar war wie es mir gehen muss in dieser Situation er sagte dann das ich etwas besseres verdient hätte Es kann auch sein das es reine Manipulation war das weiß ich nicht Ich bin ein sehr naiver und sensibler Mensch also merke ich wahrscheinlich einfach nicht wann er mich manipuliert hat aber es ist mir auch egal denn egal ob er mich manipuliert oder nicht ich liebe ihn über alles Er ist auch nicht in Behandlung und möchte auch keine Therapie machen da er damit keine guten Erfahrungen gemacht hat Er sagte er würde mit Medikamenten voll gepumpt die sein körpergefühl nur noch mehr verschlechtert haben, das hat seine Mutter auch bestätigt Aber da unsere Tochter jetzt ja auch größer wird, wird sie in Zukunft auch mehr von seiner schwarzen Phase mitbekommen und ich fände es besser wenn er sich auf irgend eine Art helfen lassen würde

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