glenda_12765896Es ist nicht von ungefähr so,
dass bei Borderline eine 30%ige Schwerbehinderung anerkannt wird.
Die amtliche / behördliche Anerkennung und Bestätigung, dass man es um 1/3 schwerer hat in Job und Alltag als "Normale" gibt es nicht aus dem Kaugummiautomaten, nicht aus dem Happy Meal und auch nicht für "Ausreden".
Ich arbeite schon einige Jahre Vollzeit und "ganz normal" - aber ich habe einen Job, bei dem das geht, eine Firma, bei der das geht - und einen Weg gefunden, mit Borderline ein Leben zu führen, was mich (und die Menschen in meiner Umgebung) nicht länger mehr kostet, als es bringt.
Ich hatte 3 völlige Zusammenbrüche, nachdem ich angefangen habe zu arbeiten, bis ich gelernt habe, zurechtzukommen und nicht mehr Spielball meiner Gefühle zu sein, war ich ständig krank und unbeschreiblich erschöpft - emotional wie körperlich. Krankenhausaufenthalte, der längste 9 Monate (am Stück...) - die gibt es auch nicht für "Ausreden" und insgesamt 5 Therapien, die jedoch - um der Wahrheit die Ehre zu geben - alle 5 für die Katz waren, 2 haben sogar alles schlimmer gemacht.
Es können viele nicht nachvollziehen, dass etwas, woran sie kein Problem entdecken können, für andere unmöglich sein kann - da kann man wenig dagegen machen.
Wenn wir mal ganz ehrlich sind: wenn wir (weitestgehend) Kontrolle über unsere Gefühle haben, wird nicht jeder mit uns klar kommen - und wir nicht mit jedem. So lange wir keine Kontrolle haben, sind wir nahezu nicht gesellschaftsfähig. Für Angehörige im besten Falle schwierig, zumal sie es in der Regel gar nicht verstehen *können*.
Nur der Schluss, dass wir freiwillig so leben, oder so leben wollen oder nichts ändern wollen - etwas, was jedem von uns immer wieder begegnet. Aber da wünschte ich mir manches mal, ich könnte sie mal 10 Tage mein Leben führen lassen. 10 Tage, in denen sie erleben, was ich erlebe, fühlen, was ich fühle, spüren, was ich spüre. Ich würde *jede* Wette annehmen, dass derjenige das danach niemals wieder sagt. Aber so: sie können es nicht wissen, sie können es nicht verstehen, den meisten ist es noch nicht einmal erklärbar.