Hallo zusammen,
ich denke es ist das falsche Forum für das Thema Ausbildung, aber dennoch hat es Zusammenhänge mit meiner Psyche und Depressionen.
Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen ich bin derzeit ratlos, weiss nicht weiter und kriege meinen Arsch nicht hoch, um endlich etwas zu ändern...ich verrenne mich ständig in irgendwelche Sachen und es geht nicht weiter.
Es geht um folgendes:
Ich bin 21 Jahre alt und mache derzeit eine Ausbildung zur Industriekauffrau, bin jetzt im 2. Lehrjahr. Ich wusste nie was ich werden wollte, also hat meine Mutter entschieden: Die Oma war im Büro, ich war im Büro, also gehst du auch ins Büro.
Alles klar.
Seitdem sitze ich hier, hatte das Glück sofort einen Ausbildungsplatz zu bekommen und kann mich auch glücklich schätzen. ABER...Ich hasse diesen Job. Ich hasse diesen Job von ganzem Herzen. Ich quäle mich jeden morgen aus dem Bett, weiss nicht wohin mit mir und habe an den Tätigkeiten die ich hier mache nicht die geringste Freude. Ich hasse die Schule (nicht weil ich das nicht kann oder so...nein...mich interessiert das einfach nicht), den Betrieb, das Umfeld und...ja, einfach alles. Und das ist eigentlich schon seit Beginn der Ausbildung so. Im ersten Lehrjahr wurde ich wegen chronischen Magenschleimhautentzündungen zur Psychiaterin überwiesen, hatte Depressionen, habe nur geweint, starke Suizidgedanken (ich stand an den Zügen, wollte springen und bin dann zusammengebrochen und habe geweint), Antriebslosigkeit und ich habe überhaupt keinen Sinn mehr in meinem Leben gesehen. Meine Psychiaterin hat mir Antidepressiva verschrieben, nach einem halben Jahr hat sie mich vor die Wahl gestellt: Sie lässt mich zwangseinweisen oder ich gehe freiwillig in stationäre Therapie. Ich bin freiwillig gegangen, war 3 Monate dort. 3 Monate meine Ruhe vor der Arbeit, 3 Monate niemanden vom Betrieb gesehen oder gehört. Mir ging es gut. Nach 3 Monaten war ich stabil ohne Tabletten.
Jetzt bin ich seit 8 Wochen wieder arbeiten. Es geht wieder los. Ich versinke in Depressionen, mir gehts wieder wie vor der Klinik. Ich habe Suizidgedanken, gehe nicht mehr raus, habe wieder alle sozialen Kontakte abgebrochen, die ich so schön nach der Klinik und während der Klinikzeit geknüpft habe. Ich nehme meine Tabletten wieder, seitdem ich nen Nervenzusammenbruch hatte und ich kurz davor war, meine Eltern zu erschießen und total auszuflippen. Die ADs schützen mich davor so ein bisschen, indem sie mich wieder runterfahren.
Ich möchte alles hinschmeissen. Ich möchte etwas anderes machen. Ich möchte raus, möchte zu meinem Freund ziehen und alles hinter mir lassen. Ich hatte nie Ruhe in meiner Kindheit, bin ständig umgezogen und wurde zu jedem abgeschoben...von Vater zu Mutter zu Oma, Großtante, Tante, zurück zum Vater, wieder Oma, Pflegefamilie etc. Ich brauche langsam meine Ruhe, muss abschalten, ich schaffs nicht mehr.
Zu meiner Frage...
Ich wurde in meiner Kindheit sexuell missbraucht, vor einem Jahr vergewaltigt. Es ist mit 2 verschiedenen Männern passiert, mit beiden habe ich TÄGLICH Sichtkontakt. Ich habe einfach Angst.
Mein Therapeut hat gesagt, dass es therapeutisch UNBEDINGT notwendig ist, aus dem Umfeld rauszukommen...wegen sog. Täterkontakt.
Mein Freund wohnt 160 km entfernt, ich fühle mich wohl dort, kann mich fallen lassen, kann mit ihm in die Zukunft schauen.
Ich wollte den Betrieb wechseln und meine Ausbildung wenigstens beibehalten und sie dort fortsetzen, wenn ich mit meinem Freund zusammenwohne. Aber ich HASSE diesen Job (erwähnte ich das bereits? ;-) ). Aber ich habe keinen Betrieb gefunden, der mich übernimmt. Hatte verschiedene Vorstellungsgespräche, aber sie haben alle Angst weil ich auch offen über meinen stationären Aufenthalt gesprochen habe.
Ich weiss nicht weiter, es wird immer schlimmer...
Soll ich die Ausbildung abbrechen? Wovon soll ich dann leben? Was soll ich tun?
Ich weiss, ihr könnt mir da auch keine Entscheidung abnehmen, ich bin im Moment aber so gefangen in mir selbst, dass ich es nicht schaffe mit nahestehenden Personen darüber zu sprechen, weil sie alle parteiisch reagieren.
Tut mir Leid, dass ich so viel geschrieben habe...das musste raus und ich denke dass das als Hintergrundwissen wichtig sein könnte.
Danke fürs lesen und ich wäre glücklich über eine Antwort. Ich weiss nämlich nicht mehr weiter.
Emiliana