Hallo liebe Nanni,
mach doch mal bitte folgendes Gedankenexperiment:
Würdest du jemanden der sprach/gehörlos ist auffordern dir ein Lied zu singen?
Oder jemanden der Blind ist dir ein Bild vom Sonnenaufgang zu zeichnen?
Stell dir mal einen Moment lang vor wie sich die beiden Menschen mit dieser Forderung denn fühlen würden....
Wenn dir jetzt der Gedanke kommt das sei doch nicht ok, denke mal kurz an dich.
Man/Du stellst an dich die Forderung Finde Freunde- Sei beliebt, aber genausowenig wie die Personen in meinem Beispiel kannst du es nicht, und zwar nicht deshalb weil du ein schlechter Mensch bist oder es nicht verdient hast, sondern weil ich mal denke, dass du es einfach nie gelernt hast.
Wenn du dir nicht vertraust und so große Angst hast angegriffen zu werden "boah wie schaut denn die aus, ....lacht eh nur über dich" wie sollst du denn dann das Vertrauen haben jemand anderen so nahe an dich heranzulassen, dass er gerade das könnte.
Das blöde dabei ist, dass man dann noch so eine Art Bambi-Ausstrahlung (Eigendefinition ;-) ) hat so in der Art " Liebe Umwelt, ich bin unsicher und verletzlich - geht auf mich los ich bin ein leichtes Opfer....."
Meiner Meinung und Erfahrung nach kann man Freundschaften erst dann wirklich aufbauen wenn man bereit dazu ist, und gerade wenn man in früheren Zeiten viele Verletzungen (sei es jetzt Freunde oder Familie) hat hinnehmen müssen kann das schonmal eine Zeit dauern.
Warum kommen denn Andere deiner Meinung nach nicht mit dir klar bzw. was befürchtest du könnte sie zum lachen bringen?
Auch wenn dir das jetzt wahrscheinlich nicht viel hilft - nochmal den Kern der message -> Freunde finden/haben ist nichts angeborenes, sondern eine soziale Fertigkeit die man mit der Zeit entwickelt. Such die Schuld nicht bei dir wenn dir die Gegebenheiten gefehlt haben diese Fertigkeit zu entwickeln- aber suche die Gegebenheiten die dir gefehlt haben.
So kannst du dann mit oder auch ohne Therapie gewisse Lücken füllen und auf ein stabiles Fundament aufbauen.
VlG
C.