Hallo!
Ich weiß gar nicht recht wie ich anfangen soll...
Also ich bin 25 Jahre alt, habe eine fast 5 Monate alte Tochter und lebe mit meinem Freund (wir sind 8 Jahre ein Paar) zusammen.
Eigentlich sollte unser Glück mit unserer Kleinen perfekt sein. Aber ich habe immer mehr das Gefühl, mit mir stimmt etwas nicht und ich bin mir nicht sicher ob ich professionelle Hilfe benötige.
Ich habe heftige Stimmungsschwankungen. Von euphorisiert glücklich zu bitter böse dauert es bei mir nur eine Sekunde, braucht nur eine falsche Tat oder ein falsches Wort.
Da mein Mann arbeitet bin ich viel mit unserer Tochter allein. Sie war die ersten Monate nicht einfach, ganz schlimme 3-Monats-Koliken und eine Blockade im Halswirbel haben es ihr wirklich schwer gemacht. Sie hat manchmal 8 Std am Tag geschrien, am Stück!!!
Naja die Zeit ist überstanden, dennoch habe ich ein komisches Verhältnis zu ihr.
Ich liebe sie von ganzem Herzen, dennoch wünsche ich mir oft sie wäre nicht da.
Ich kann sie nicht lange allein lassen, vertraue sie niemandem an, aber ich hasse es immer bei ihr sein zu müssen.
Ich nehme sie oft in den Arm und küsse sie, spiele mit ihr und jeder meint ich bin eine gute Mutter.
Aber ich bin so oft nur genervt von ihr und habe manchmal was sie angeht wirklich gruselige Gedanken.
Ich habe sie nie geschlagen oder ähnliches, aber eben meine Gedanken...sind schrecklich.
Ich habe geschrien, nicht direkt sie an, aber eben im Raum, indem sie sich auch befand, weil ich mal wieder kurz vorm Ausrasten war, weil sie schreit...
An manchen Tagen ist alles gut. Da habe ich keine schlimmen Gedanken ihr gegenüber.
Es ist auch eigentlich so, das wir jeden Tag zusammen lachen und spielen.
Nur hab ich keine Nerven für ihr gemecker, wenn sie schreit...
Ich möchte gern gehen, kann aber nicht, weil ich weiß, sie ist auf mich angewiesen...
Sie braucht mich.
Wie gesagt, ich vertraue sie niemandem an, selbst bei meinem Mann bin ich skeptisch.
Abgesehen davon habe ich auch niemanden, der sie mir abnimmt.
Ich schäme mich dafür, dass ich so bin. Das ich manchmal furchtbare Gedanken habe. Ich mag auch nicht schreiben was das für welche sind.
Ich fühle mich hin und hergerissen.
Denn ich liebe meine Tochter und ich finde sie ist bezaubernd. Nur...manchmal...kann ich einfach nicht mehr.
Abends, wenn sie im Bettchen liegt und schläft oder mich mit ihrem umwerfenden Lächeln dann verzaubert, hasse ich mich für diese Gedanken.
Dann denke ich, ich muss krank sein!
Ich möchte ihr niemals weh tun, weder körperlich noch psychisch.
Meine Eltern haben beide Depressionen. Meine Mutter war eine Zeit lang auch stark suizid gefährdet, hat auch einige Male versucht sich das Leben zu nehmen. Ich habe sie damals früh genug gefunden, da war ich 12.
Jetzt geht es beiden gut und uch sie sind sehr stolz auf mich und ihre Enkelin.
Und wie alle anderen, sind sie natürlich der Meinung das ich eine super Mama bin. Das es mir leicht von der Hand geht, das mein Haus jeden Tag glänzt, die Wäsche immer gemacht ist und das Essen auf dem Tisch steht wenn mein Mann Heim kommt.
Aber in Wirklichkeit ist es so, das ich jeden Tag gereizt und gestresst bin, weil ich wie mein Mann gern sagt, eine "perfektionistische Ader" habe.
Es muss immer alles nach Plan laufen und es muss immer alles genau so sein, ja wie es eben zu sein hat!
Aber durch meine Tochter bricht mein System auseinander, und ich komme manchmal nicht dazu, alles so zu erledigen, wie es geplant war.
Das ist auch ein Grund, warum ich oft genervt von ihr bin.
Es ist schon Jahre her, da hatten mein Mann und ich einen heftigen Streit und ich habe ihn geschlagen. Ich habe mich völlig vergessen und bin auf ihn los.
Das tat mir hinterher unglaublich leid und ich wusste gar nicht, was da in mich gefahren war...
Er ist so wunderbar und hat es mir verziehen, aber wir beide werden es nie vergessen. Es hat uns beide verletzt, unsere Liebe verletzt.
Es hat etwas verändert.
Ich habe vor einiger Zeit meinen Job verloren und das hat mir ebenfalls lange zu schaffen gemacht, ich konnte an manchen Tagen nicht aufstehen und saß stundenlang nur da und starrte aus dem Fenster. Noch heute muss ich immer wieder darüber nachdenken.
Ich konnte mir auch nichts neues suchen, weil ich mich einfach nicht damit abfinden wollte, das ich dort nicht mehr arbeiten darf.
Dann wurde ich schwanger...sie war nicht geplant. Aber wir haben uns trotzdem sehr darüber gefreut.
Die Schwangerschaft war wunderbar. Jeden Tag hab ich genossen.
Ich möchte auch jetzt wieder jeden Tag geniessen.
Entschuldigung für den langen Text und das durcheinander...ich wusste einfach nicht wie ich es am Besten beschreibe.
Manchmal ist da auch Angst...wenn die Kleine schläft und ich allein bin, das Gefühl es sei jemand da, obwohl niemand da ist...
Danke schon mal für Antworten
LG