Wie es zu diesem Zustand gekommen ist? Ich muß da ziemlich weit von vorne anfangen. Vielleicht getraut sich ja jemand meinen Seelenroman durchzulesen und mir auch noch zu antworten:
-mit 16 nach Realschule Lehre als Rechtsanwaltsgehilfin angefangen, nach 18 Monaten abgebrochen, Anwalt wollte nur billige Arbeitskraft; hat mir nichts beigebracht
-mit 18 schweren Autounfall (3 Frauen ins Auto gelaufen, eine gestorben; ich hatte nicht Schuld, fühle mich aber so); mußte mehr oder weniger alleine damit fertig werden
-mit 18 neue Lehre als Bürokauffrau angefangen
-mit 19 ist mein Vater an einer Gehirnblutung gestorben; ich habe ihn in der Badewanne gefunden
-mit 19 meine Mutter ein halbes Jahr nach dem Tod meines Vaters mit Schlaganfall im Bett gefunden (sie konnte gerettet werden, lange Reha, Pflege etc.)
-mit 19 die Firma meines Vaters verkaufen müssen, konnte ich leider nicht weiterführen
-mit 21 Lehre fertig gemacht und neue Arbeitsstelle gesucht
-Arbeit im Service begonnen (stress pur, 7-18 Uhr täglich), daß mache ich jetz seit 18 Jahren!!!!
-mit 23 Jahren einen Freund, der meine Gutmütigkeit finanziell ausgenützt hat (habe ihm Geld geliehen; habe diese bis heute nicht gesehen); bin dadurch selbst ins Minus geraten, freund entsorgt; Konto bis heute überzogen, habe mich nie wieder davon erholt
-keinen Freund mehr bis ich 28 war. habe dann einen Mann kennengelernt. Dachte er wäre der richtige.
Geschichte: sein Vater auch tot, Mutter Zuhause diemega klammert, gleichzeitig noch Landwirtschaft und arbeitet im schichtbetrieb beim daimler. Dummerweise habe ich das alles zu spät herausgefunden, da war mein herz schon restlos vergeben. Wir sind nun 10 Jahre zusammen, wohnen immernoch getrennt und ich fühle mich eher wie ein Singl. Wir sehen uns wenn überhaupt nur samstag Abends und sonntags. Klar, jeder sagt, er soll sich endlich entscheiden. Leider nicht so einfach mit der Landwirtschaft etc. seine Mutter ist über 70 (mit Herschrittmacher) und kann das nicht alleine und Arbeiter kann sie sich nicht leisten. das bischen geld aus der lndwirtschaft benötigt sie aber für Ihren Lebensunterhalt. echt toll. Der steckt genauso zwischen allen Stühlen!!!!
-meine sogenannten jahrelangen Freundinnen habe mich schon vor langer Zeit im stich gelassen. ich war immer gerade recht, wenn es um Ihre Probleme geht. Sobald es sich um mich handelte, war plötzlich alles andere wichtig. Habe diese "Freundinen" ebenfalls entsorgt.
-Nun sitze ich seit jahren da und habe praktisch niemand, mit dem ich reden kann. Keine Freunde oder Bekannte. Bin die meist Zeit beim arbeiten und den rest verbringe ich auf dem Sofa, weil ich einfach nicht mehr kann. Bin nur noch müde, fertig, ausgebrannt! Meine Probleme sind für meine Mutter auch nicht wichtig. Nur wenn es Probleme bei Ihr gibt, dann soll ich parat stehen. Sie hat auch wieder einen neuen Partner. Ist ja auch gut so. wenn wir miteinander reden, bleibt das immer sehr oberflächlich. Wir haben kein sehr gutes Verhältnis, auch wenn sie das glaubt! Ich war ein Papakind!
Jetzt wird jeder sagen, dein freund soll sich endlich entscheiden und sich um mich kümmern. Ich weiß das alles. Ich habe aber Angst, daß das nicht gut geht- Ich habe nicht die Kraft auch noch diese Baustelle zu eröffnen. Er ist mein letzter Halt im Moment und er gibt sich ja wirklich alle Mühe mir zu helfen. Wenn auch nicht so, wie ich mir das seit Jahren wünsche. Wahrscheinlich könnten wir gar nicht zusammen leben. Ich glaube wir sind letztendlich beide Einzelgänger.
jetzt mit 38 habe ich meine Kündigung nach 18 jahren Betriebszugehörigkeit bekommen. Habe mir für diese Firma den Arsss--- aufgerissen, die Gesunsheit ruiniert und 30 Kilo zugenommen.
Nachdem ich ja nun zum jahresende auch noch arbeitslos werde, kann ich mir wahrscheinlich demnächst die Kugel geben. Keine Angst, ich werde das nicht tun, aber so fühle ich mich im Moment. wieder so eine rießige Mauer, die vor mir steht!
Was soll ich bloß tun? Wenn ich meinen eigenen Bericht lese, dann bekomme ich langsam das gefühl ich bin völlig am ARSCH!!! Bräuchte dringend ein paar Leute die mir mal zuhören!!
Habe praktisch keine Hobby s mehr (ausser Nähen und Lesen) und das mache ich auch alles alleine Zuhause. Fortgehen, wenn überhaupt am Wochenende. fühle mich wie ein einsiedler. Kann auch gleich in eine Höhle ziehen. Einmal im Jahr verreisen wir mal 2 Wochen zusammen. das ist auch immer sehr schön und wir habe im Urlaub auch selten Probleme miteinander. Da sind wir ja weitfort von unseren Müttern und den ganzen Problemen! Wir sollten wirklich auswandern! Möglichst bis nach Neuseeland oder der südsee.
Vielleicht kann mir jemand wenigstens ein paar aufmunternde Worte schicken. Es muß ja keine psychologische Beratung sein. Es hat jedenfalls schon mal gut getan, den ganzen Mist mal niederzuschreibn. Vielleicht hat da ja ein bischen geholfen!
Viele Grüße aus stuttgart
Kirsta32 :-(