carol_12045308Hallo Maya u Conny,
seid erstmal fest umarmt von mir! Der Schmerz läßt niemals nach - aber er wird erträglicher...
Ich musste meinen Vater im Jahr 2000 (ich war 21) schon hergeben. Er wurde jahrelang auf Osteoporose behandelt und hat eine sog. Knochenbiopsie strikt abgelehnt. Es sollte dabei herausgestellt werden, warum seine Knochen immer und immer schlechter werden trotz Medikamenten. Aber er hatte wohl eine zu große Angst, das er eine unheilbare Krankheit hat, denn seine Schwester ist 1996 an Krebs gestorben. Als er am 6.Juli 2000 zum 3. Mal ins Krankenhaus gefahren wurde, weil er vor Schmerzen nicht mehr konnte, hätte ich nie damit gerechnet...
ich bin jeden Tag hingefahren und er wollte mir noch wichtige Dinge zu meinem Erbe sagen *kopfschüttel*. Ich habe ihm gesagt, auch weil es ihm schwerfiel zu sprechen, das wir das Thema ein anderes Mal bereden. Wenn er wieder fit ist - das wir dann mal zusammen schön essen gehen. Am nächsten Tag lag er schon auf der Intensivstation und es wurden sämtliche Untersuchungen gemacht, alles mögliche wurde ertestet. Unter Morphium lag er nur noch in einem Dämmerzustand... ich... ich bin aber so froh, das ich immerzu bei ihm war. Ich glaube, er hat das gespürt und... oh Gott- ich glaub ich hab schon lange nicht mehr so um ihn geweint wie jetzt...
Am 13.07.2000 habe ich um 8.20 einen Anruf vom Krankenhaus bekommen, das er gestorben ist...
Er hatte ein Plasmozytom mit Organversagen. D.h. er hätte mit entsprechender Behandlung vllt. noch 5 Jahre leben können. Aber das hätte er niemals gewollt. Für ihn war es also das beste so... er war 50 Jahre alt...
2003 ist mein Opa mütterlicherseits an den Folgen eines Bronchialcarcinoms gestorben. Er war mir auch sehr wichtig, meine ganze Familie ist mir sehr wichtig, aber ich konnte nie richtig um ihn trauern, so wie ich es bei meinem Vater tat.Mein Opa war 79 Jahre alt.
2004 mußte ich meine Mum gehen lassen. Sie hat 7 lange Jahre tapfer gegen den Krebs gekämpft. Ich war und bin immer noch so stolz auf sie, das sie nie aufgegeben hat. Sie war wie ein Steh-Auf-Männchen. Aber dann hat der Krebs sie doch irgendwann besiegt... auch wenn es "abzusehen" war, denn es war ein "Sterben auf Raten", ist es nicht leichter, damit umzugehen.
Sie wurde über Monate immer konfuser und vergesslicher. Die Metastasen haben sich in ihren Kopf ausgebreitet. Und da konnte keiner mehr was gegen tun. Eine Woche lag sie dann nur noch in ihrem Bett und dämmerte vor sich hin. Sie sah Leute, die gar nicht da waren (z.B. ihre Tante, die einige Tage zuvor gestorben war, wovon sie aber nichts wusste), und da war mir schon klar, das sie sich auf den Weg machte... ich bin sehr froh, das ich bei ihr war, als sie ihren letzten Atemzug tat, was sehr aufwühlend ist, aber ich habe ihre Hand gehalten und vorher beruhigend auf sie eingeredet, das sie sich nicht länger quälen muß, und das sie jetzt beruhigt gehen darf.
Und das sie Papa u Opa grüßen soll, das sie doch von ihnen erwartet wird...
Sie war 53 Jahre alt.
Ich bin mir ziemlich sicher, das meine Eltern im Jenseits wieder zueinander gefunden haben (sie waren seit 1989 geschieden), denn im Leben hat sich immer wieder sichtbar gemacht, das sie diese Entscheidung der Scheidung bereut haben (aber beide wieder verheiratet).
Ach- Mädels, das Leben ist nicht einfach und oft ungerecht!
Im Mai 2007 ist mein Opa väterlicherseits gestorben. mit 89 Jahren. Auch schlimm für mich, aber er hat sein Leben gelebt.
Im Oktober 2007 hatte ich eine Fehlgeburt in der 8. Woche. Mein Sternchen ist jetzt bei meiner Familie. Meine Eltern können meine Kinder, die ich hoffentlich noch haben werde, schon nicht kennenlernen. Vielleicht war es so vorgesehen, das ich ihnen ein Sternchen von mir schenke. (?) Das nächste Baby behalten wir dann für uns und dann wird hoffentlich alles gut!
Ich wünsche Euch viel Kraft und Zuversicht für Eure Zukunft. Lasst den Kopf nicht hängen. Wenn ihr reden wollt, könnt ihr euch jederzeit melden.
Viele liebe Grüße, Melli