Hallo Ihr lieben Mitpaniker/innen!
Bei mir fing alles im Juli 2006 an. Mir ging es körperlich sowieso ne ganze Zeit nicht so gut aber sowas ignoriert man ja einfach wenn man immer kerngesund war. Eines Samstages kam ich dann gar nicht mehr aus dem Bett und dachte mir, ich gönne mir mal nen faulen Tag im Bett. Irgendwann war ich dann aber sooo kribbelig, dass ich doch aufgestanden bin. Und dann passierte es. Ich dachte, ich werde ohnmächtig oder schlimmer noch, ich würde sterben. Da ich alleine wohne, kam sofort der Gedanke, mich würde ja niemand finden. Also bin ich runter zur Nachbarin und habe dort panisch um Hilfe gebeten. Die arme alte Frau wusste sich auch nicht mehr zu helfen und hat den Rettungsdienst gerufen. Ich landete allein in der NOtaufnahme und lag dort erstmal 1,5 Std am Tropf da bei mir Flüssigkeitsmangel vermutet wurde. Ich wurde immer panischer und war erleichtert, dass meine Eltern irgendwann kamen. Ich konnte dann nach Hause da ich ja "kerngesund" war. Aber mit dem Tag fing alles an nur noch schlimmer zu werden! Es ging mir körperlich richtig sch..., ich hatte ziemlich heftige Wahrnehmungsstörungen und ständig wieder Panikattacken. Dann kam die wohl übliche Ärzteodyssee... Hausarzt, Augenarzt, HNOarzt, Neurologe und da ich natürlich Kerngesund war, bin ich irgendwann beim Psychiater gelandet. Der hat mir empfohlen, mir einen Therapieplatz zu suchen was sich leider hier als äußerst schwierig erweist wenn man Kassenpatient ist :-( Um die Zeit zu überbrücken, habe ich Antidepressiva bekommen. Die erste Sorte verschlimmerte eigentlich mehr als dass es half. Ich wollte den ganzen Käse schon absetzten aber mir ging es einfach so mies, es konnte ja nur noch besser werden. Die zweite Sorte hat mir dann endlich aus dem Dilemma rausgeholen. Ich bin mittlerweile wieder arbeitsfähig, kann zu guten Zeiten auch alleine einkaufen, autofahren wird auch besser. Ja und nun hab ich endlich einen Therapieplatz. Die Verhaltenstherapie hat der Psychiater gemacht, jetzt geht es an die Tiefenpsychologie da ich auch selbst das Gefühl habe, etwas nicht verarbeitet zu haben... Ich bin mal gespannt. Ich hoffe, ich kann bald wieder ohne Tabletten LEBEN aber ich bin schon ganz glücklich, dass ich wieder so weit bin. Es gibt einfach nichts schlimmeres glaube ich. Diese Todesangst ist so heftig, das kann einfach niemand verstehen, der das noch nie hatte. Es sagen immer alle "ach, das hatte ich auch schon mal, herzrasen und panik" aber ich glaube, die meisten können nicht mal im entferntesten ahnen, was da mit mir passiert! Diesen Druck im Kopf und dieses ständige Kopfsausen ist auch die Hölle. Dann diese mega Anspannung im Körper und man kann einfach nichts tun um zu entspannen, es wird immer schlimmer. auch dieses Kribblen in den Beinen und die Taubheitsgefühle kenne ich zur Genüge... einfach gruselig dieser Zustand. Das ist Gott sei Dank nur noch ganz selten bei mir! Also... haltet durch... auch wenn es schwer ist. Und ganz wichtig: Nicht zurückziehen sondern kämpfen, es wird langsam besser.... das verspreche ich euch!