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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Anzeige nach Vgw... ging es jemandem ähnlich?

Letzte Nachricht: 30. Januar 2017 um 15:33
C
cavallina09
17.01.17 um 10:54

Hallo zusammen,
ich möchte heute ein sehr schwieriges Thema ansprechen. Ich habe aber in letzter Zeit viel darüber nachgedacht und ich glaube es ist wichtig, darüber zu sprechen.
Ich wurde mit 14 vergewaltigt und habe daraufhin auch Anzeige erstattet. Jeder der das hinter sich hat, weiß, was das für ein großer Schritt ist und ich möchte mit meinem Beitrag auch keinen davon abhalten, Anzeige zu erstatten. Das ist sicher gut und richtig. Ich suche dennoch Frauen oder auch Männer, die ähnliche Erfahrungen bei der Polizei machen mussten.

Bei mir lief das Ganze so ab, dass ich zuerst  bei der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen war. Die Frau, die mich hier beraten hat, war sehr nett und sehr verständnisvoll und hat mir geraten, es mit einer Anzeige zu versuchen.
Ich habe also bei der Polizei angerufen, um eben diese Anzeige aufzugeben. Wurde erstmal von einem Beamten zum nächsten weitergeleitet, weil anscheinend keiner dafür zuständig war, habe allen in Kurzform erzählt was mir passiert ist (war ziemlich hart) und wurde trotzdem immer nur weitergeleitet. Irgendwann war dann doch jemand am Apparat, der zuständig war und ich habe einen Termin bei einer Frau bekommen, um meine Aussage zu machen. Mit dieser Frau habe ich auch vor dem Termin nochmal telefoniert und sie hat mich ewig zugeredet, ob ich die Anzeige wirkliche machen will und dass ich mir bewusst sein soll, dass ich damit dem Mann sein Leben zerstören kann usw. Was ich jetzt, 4 Jahre später, als einfach nur unprofessionelles und total fehlerhaftes Verhalten empfinde, denn die Frauen/Mädchen so zu verunsichern finde ich geht echt nicht.

Ich bin dann mit meinem Vater zu dem Termin erschienen. Mein Vater hat draußen gewartet und ich bin mit der Polizistin mit. Wir waren in einem Raum, mit noch einer Frau, die das Protokoll schreiben sollte und dann sollte ich erzählen was passiert ist. Es wurden immer wieder Fragen gestellt. Unter anderem kam irgendwann die Frage, ER denn gut bestückt war. Damals dachte ich, dass das schon alles seine Richtigkeit haben müsse. Ich konnte die Frage aber nicht beantworten, weil das mein erstes Mal war (das wusste die Polizistin) und ich keinen Vergleich hatte. Heute frage ich mich, was die Größe des Pen*s mit der Anzeige und der VGW zu tun hat!? Im Nachhinein finde ich es einfach unmöglich... Ich habe dann eine etwas unsichere Antwort gegeben, dass ich glaube, dass er schon gut bestückt war im Vergleich zu meinem Bruder (mein Bruder ist nur ein halbes Jahr älter als ich und ich wusste halt so vom Umziehen im Schwimmbad und im Urlaub etc wie er untenrum aussah, aber eben nur im nicht-eregten Zustand natürlich und ich wusste damals nicht, dass es da einen Unterschied gibt) - lautes Lachen von der Polizistin und der Protokollschreiberin. Komplett unangebrachtes und unprofessionelles Verhalten wie ich jetzt sagen kann.

Es folgten weitere Fragen, z.B. ob ER Gewalt angewendet hat. Ich habe verneint, weil ich damals unter Gewalt nur Schläge verstanden habe und er mich aber nicht geschlagen hat. Aufgrund dieser Aussage wurde das Verfahren fallen gelassen, da mit der Frage eher gemeint war, ob ich sein Verhalten als Zwingen angesehen habe und da ich verneint habe, dachte die Staatsanwaltschaft, dass ich das alles freiwillig gemacht habe. Da frage ich mich, ob man sich bei der Befragung von Minderjährigen nicht auch auf das Alter einstellen kann und angebrachte und verständliche Fragen stellen kann sodass ein Kind auch versteht, was damit gemeint ist. Es kam erst nur ein Brief, in dem nichts weiter stand, als dass das Verfahren fallen gelassen wurde. Keine Erklärung und nichts. Auf Antrag meiner Mutter, wurde dann erst in einem weiteren Brief erklärt, warum.

Ich kann es heute einfach nicht fassen, wie das damals abgelaufen ist! Ich weiß, es wäre damals wohl besser gewesen einen Anwalt einzuschalten, was meine Eltern aber nicht gemacht haben. Aber ich habe das Ganze im Nachhinein einfach auch als Scheitern der Polizei hinsichtlich ihrer Professionalität, Kompetenz und Einfühlsamkeit gesehen (was ja gerade wenn es um so brisante und schwierige Themen wie eine Vgw geht, unbedingt nötig wäre!!) Mich lässt das alles bis heute nicht los und ich würde gerne wissen, ob das einfach an der Polizistin lag, oder ob sowas öfter mal vorkommt..

Ging es jemandem von euch ähnlich?
Falls ihr den Text bis hier gelesen habt, vielen Dank für eure Zeit!

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A
an0N_1209426899z
18.01.17 um 6:37
In Antwort auf cavallina09

Hallo zusammen,
ich möchte heute ein sehr schwieriges Thema ansprechen. Ich habe aber in letzter Zeit viel darüber nachgedacht und ich glaube es ist wichtig, darüber zu sprechen.
Ich wurde mit 14 vergewaltigt und habe daraufhin auch Anzeige erstattet. Jeder der das hinter sich hat, weiß, was das für ein großer Schritt ist und ich möchte mit meinem Beitrag auch keinen davon abhalten, Anzeige zu erstatten. Das ist sicher gut und richtig. Ich suche dennoch Frauen oder auch Männer, die ähnliche Erfahrungen bei der Polizei machen mussten.

Bei mir lief das Ganze so ab, dass ich zuerst  bei der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen war. Die Frau, die mich hier beraten hat, war sehr nett und sehr verständnisvoll und hat mir geraten, es mit einer Anzeige zu versuchen.
Ich habe also bei der Polizei angerufen, um eben diese Anzeige aufzugeben. Wurde erstmal von einem Beamten zum nächsten weitergeleitet, weil anscheinend keiner dafür zuständig war, habe allen in Kurzform erzählt was mir passiert ist (war ziemlich hart) und wurde trotzdem immer nur weitergeleitet. Irgendwann war dann doch jemand am Apparat, der zuständig war und ich habe einen Termin bei einer Frau bekommen, um meine Aussage zu machen. Mit dieser Frau habe ich auch vor dem Termin nochmal telefoniert und sie hat mich ewig zugeredet, ob ich die Anzeige wirkliche machen will und dass ich mir bewusst sein soll, dass ich damit dem Mann sein Leben zerstören kann usw. Was ich jetzt, 4 Jahre später, als einfach nur unprofessionelles und total fehlerhaftes Verhalten empfinde, denn die Frauen/Mädchen so zu verunsichern finde ich geht echt nicht.

Ich bin dann mit meinem Vater zu dem Termin erschienen. Mein Vater hat draußen gewartet und ich bin mit der Polizistin mit. Wir waren in einem Raum, mit noch einer Frau, die das Protokoll schreiben sollte und dann sollte ich erzählen was passiert ist. Es wurden immer wieder Fragen gestellt. Unter anderem kam irgendwann die Frage, ER denn gut bestückt war. Damals dachte ich, dass das schon alles seine Richtigkeit haben müsse. Ich konnte die Frage aber nicht beantworten, weil das mein erstes Mal war (das wusste die Polizistin) und ich keinen Vergleich hatte. Heute frage ich mich, was die Größe des Pen*s mit der Anzeige und der VGW zu tun hat!? Im Nachhinein finde ich es einfach unmöglich... Ich habe dann eine etwas unsichere Antwort gegeben, dass ich glaube, dass er schon gut bestückt war im Vergleich zu meinem Bruder (mein Bruder ist nur ein halbes Jahr älter als ich und ich wusste halt so vom Umziehen im Schwimmbad und im Urlaub etc wie er untenrum aussah, aber eben nur im nicht-eregten Zustand natürlich und ich wusste damals nicht, dass es da einen Unterschied gibt) - lautes Lachen von der Polizistin und der Protokollschreiberin. Komplett unangebrachtes und unprofessionelles Verhalten wie ich jetzt sagen kann.

Es folgten weitere Fragen, z.B. ob ER Gewalt angewendet hat. Ich habe verneint, weil ich damals unter Gewalt nur Schläge verstanden habe und er mich aber nicht geschlagen hat. Aufgrund dieser Aussage wurde das Verfahren fallen gelassen, da mit der Frage eher gemeint war, ob ich sein Verhalten als Zwingen angesehen habe und da ich verneint habe, dachte die Staatsanwaltschaft, dass ich das alles freiwillig gemacht habe. Da frage ich mich, ob man sich bei der Befragung von Minderjährigen nicht auch auf das Alter einstellen kann und angebrachte und verständliche Fragen stellen kann sodass ein Kind auch versteht, was damit gemeint ist. Es kam erst nur ein Brief, in dem nichts weiter stand, als dass das Verfahren fallen gelassen wurde. Keine Erklärung und nichts. Auf Antrag meiner Mutter, wurde dann erst in einem weiteren Brief erklärt, warum.

Ich kann es heute einfach nicht fassen, wie das damals abgelaufen ist! Ich weiß, es wäre damals wohl besser gewesen einen Anwalt einzuschalten, was meine Eltern aber nicht gemacht haben. Aber ich habe das Ganze im Nachhinein einfach auch als Scheitern der Polizei hinsichtlich ihrer Professionalität, Kompetenz und Einfühlsamkeit gesehen (was ja gerade wenn es um so brisante und schwierige Themen wie eine Vgw geht, unbedingt nötig wäre!!) Mich lässt das alles bis heute nicht los und ich würde gerne wissen, ob das einfach an der Polizistin lag, oder ob sowas öfter mal vorkommt..

Ging es jemandem von euch ähnlich?
Falls ihr den Text bis hier gelesen habt, vielen Dank für eure Zeit!

Danke, genau deshalb würde ich auch nie, nie, nie eine Anzeige machen. Vor Gericht geht es sogar noch weiter. Wie viele Freunde hatte man schon, verhütet man, hat man einen Orgasmus, wie ist der Sex so und lauter solche völlig bescheuerten Fragen vor allen Leuten! Man schämt sich total und bekommt keinen Satz richtig heraus, während der Typ neben einem sitzt und grinst. Es ist für mich kein Wunder, dass die meisten Übergriffe nicht angezeigt werden. Außerdem kennen die Täter bei einer Anzeige den Namen und die Adresse der Opfer, das müsste auch verboten werden.
Eine Anzeige macht alles schlimmer. Wenn einem so etwas passiert, muss man schweigen und es möglichst schnell vergessen. Hat man eben Pech gehabt.

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C
cavallina09
18.01.17 um 17:58

Würdest du es also als professionell bezeichnen, wenn man bei einer Anzeige nach der Penislänge fragt? Und den Klienten dann auslacht? Anscheinend schon und dann würde mich interessieren, inwiefern die Länge eine Rolle spielt bei der Frage, ob eine Vergewaltigung stattgefunden hat oder nicht.

Und es stimmt, ich habe die Frage nach der Gewalt damals nicht verstanden. Aber sollten die Polizisten sich denn nicht auf das Alter der Klienten einstellen? Man kann ja einer 10 jährigen auch nicht die gleichen Fragen stellen wie einer 20jährigen. Ich habe es damals als Zwang empfunden, aber das hat sie ja nicht gefragt. Sie fragte nach Gewalt und ich habe unter Gewalt eben etwas anderes verstanden (damals!).

Und inwiefern meinst du, kenne ich mich mit diesen Dingen heute nicht aus? In meinem Beitrag ging es ja darum, dass ich mich damals nicht damit auskannte. Du hast Recht, ich war unerfahren mit Polizei und Justiz, aber wer ist das schon in dem Alter?

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C
cavallina09
18.01.17 um 18:00
In Antwort auf an0N_1209426899z

Danke, genau deshalb würde ich auch nie, nie, nie eine Anzeige machen. Vor Gericht geht es sogar noch weiter. Wie viele Freunde hatte man schon, verhütet man, hat man einen Orgasmus, wie ist der Sex so und lauter solche völlig bescheuerten Fragen vor allen Leuten! Man schämt sich total und bekommt keinen Satz richtig heraus, während der Typ neben einem sitzt und grinst. Es ist für mich kein Wunder, dass die meisten Übergriffe nicht angezeigt werden. Außerdem kennen die Täter bei einer Anzeige den Namen und die Adresse der Opfer, das müsste auch verboten werden.
Eine Anzeige macht alles schlimmer. Wenn einem so etwas passiert, muss man schweigen und es möglichst schnell vergessen. Hat man eben Pech gehabt.

Wenn ich das so lese, kann ich ja fast froh sein, dass ich gar nicht bis vors Gericht gekommen bin... traurig, dass unser Rechtssystem in dieser Hinsicht so ist, wie es ist. Ich bin froh, dass es nicht nur mir so ging

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E
eleyna_11897496
19.01.17 um 8:34

es hat immer alles zwei Seiten auf dieser Welt, selbst so schlimme Geschichten.

Für die Polizistinnen ist das Alltag. Mal ganz böse ausgedrückt: wenn die mit jedem Opfer einer Gewalttat mitleiden würden, wären sie nach ein paar Monaten völlig zerstört. Das können und das dürfen sie nicht. Sie müssen persönliche Distanz wahren und dürfen das nicht an sich heran lassen.

Etwas mehr Sensibilität wäre sicher dennoch angemessen gewesen, aber es ist ein Fakt: es gibt in jedem, absolut und ausnahmslos jedem Beruf die Menschen, die da genau richtig und absolut super sind, es gibt totale Volldeppen - und jede Menge dazwischen. Wen man davon "erwischt" hat immer auch viel mit Glück zu tun.

Ausserdem ist es so, dass da schon auch Mädchen / Frauen hinkommen, deren Anzeigen eben keinen realen Hintergrund haben. Die erfundene Geschichten beschreiben oder Ereignisse übertreiben - aus den verschiedensten Gründen. Es ist auch die Aufgabe von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten, das aufzudecken. Sie müssen tatsächlich prüfen und verifizieren, ob das wirklich auch eine Vergewaltigung war.
Das Gleiche passiert Menschen, die ihr Kind als vermisst melden müssen - eine grauenvolle Erfahrung für alle Eltern. Aber was wird das erste sein, was die Polizei tut? Die Eltern als Verdächtige ausschliessen. Weil das schlicht der erste Ansatzpunkt ist, den sie haben und weil es noch nicht einmal unwahrscheinlich ist. Also werden sich Eltern in dieser schweren Situation auch noch damit konfrontiert sehen, dass sie erst einmal Verdächtige in Spe sind. Das ist alles andere als schön, wenn die Eltern gar nichts damit zu tun haben, aber es ist wichtig und leider auch sinnvoll.

Ich habe zugegeben keine Ahnung, wie man so besser für alle Beteiligten lösen kann. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll, zumindest bei Minderjährigen an der Stelle einen Psychologen hinzuzuziehen.
Doch dass in solchen Fällen auch kritisch hinterfragt wird, finde ich an sich durchaus völlig richtig.

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C
cavallina09
19.01.17 um 11:17

Bei bleibt jedoch immernoch die Frage, was die Frage nach der Penislänge mit Glaubwürdigkeit zu tun hat oder damit, einzuschätzen, ob das was ich erzählt habe, wirklich so passiert ist. Oder wie dziewczynka1 erzählt hat, ob man einen Orgasmus hatte oder nicht? Das ist doch irrelevant für die Tat. Vergewaltigung ist Vergewaltigung, auch wenn der Penis klein ist und auch wenn man einen Orgasmus hatte. Oder etwa nicht?
Vielleicht denkt ihr euch jetzt, dass das doch jetzt total egal ist, aber mich macht das heute einfach fassungslos. Das einzige was solche Fragen bringen ist eine erneute Demütigung für die Opfer. Und ich habe Verständnis, dass die Polizei differenzieren muss... aber SO??

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misspia15
misspia15
19.01.17 um 17:54
In Antwort auf an0N_1209426899z

Danke, genau deshalb würde ich auch nie, nie, nie eine Anzeige machen. Vor Gericht geht es sogar noch weiter. Wie viele Freunde hatte man schon, verhütet man, hat man einen Orgasmus, wie ist der Sex so und lauter solche völlig bescheuerten Fragen vor allen Leuten! Man schämt sich total und bekommt keinen Satz richtig heraus, während der Typ neben einem sitzt und grinst. Es ist für mich kein Wunder, dass die meisten Übergriffe nicht angezeigt werden. Außerdem kennen die Täter bei einer Anzeige den Namen und die Adresse der Opfer, das müsste auch verboten werden.
Eine Anzeige macht alles schlimmer. Wenn einem so etwas passiert, muss man schweigen und es möglichst schnell vergessen. Hat man eben Pech gehabt.

Ich kann ja auch verstehen das bei der Polizei und im Gericht eine gewisse Distanz und so nötig sind und das auch unangenehme fragen gestellt werden müssen, aber das es sein muss das gleich das ganze sexualleben auseinander genommen wird bewertet und ein vorgehalten ist wohl der Grund dafür das so vieles nicht angezeigt wird. Die Scham Demütigung und öffentliche zur schaustellung der Opfer spielt anscheinend keine Rolle. Kein Wunder das viele den Spießrutenlauf fast schon schlimmer empfinden als die Vergewaltigung selbst. traurig sowas

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misspia15
misspia15
22.01.17 um 11:16

Wenn du das für fragwürdig hältst, informier dich doch einfach mal. Ein Orgasmus ist eine körperliche Reaktion die bei einer Vergewaltigung vorkommen kann. Klar ist das nicht die Regel was aber noch lange nicht heißt das aus einer Vergewaltigung einvernehmlicher Sex wird.

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C
cavallina09
23.01.17 um 10:17

In ihrem Fall kann sie denke ich schon selber beurteilen, ob es eine Vergewaltigung war oder nicht. Dafür braucht man kein Gericht. Das Gericht legt (wenn überhaupt) nur fest, ob und was für strafrechtliche Konsequenzen es hat. Und auch wenn das Gericht dass nicht macht (was ja in 95% aller Fälle vorkommt) kann es trotzdem eine Vergewaltigung gewesen sein, also jetzt bitte keine Unterstellungen anfangen, dass hier keiner vergewaltigt wurde nur weil das Gericht anderer Meinung ist.
Ich finde, eine Vergewaltigung fängt immer da an, wo Grenzen überschritten werden. Also kann doch jeder selber am Besten sagen, wo diese Grenzen sind und wann diese überschritten werden. Wenn oonalustig sagt, dass war eine Grenzüberschreitung, dann war das auch so und dann war das auch eine Vergewaltigung!

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C
cavallina09
23.01.17 um 10:20

Das finde ich ist das blöde bei dem neuen Aufbau vom Forum: Dass auch Leute, die sich überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt haben, solche Kommentare abgeben. Es war noch besser als es einen eigenen Bereich für Vergewaltigung und Missbrauch gab!

NEIN, es spielt keine Rolle, ob das Opfer einen Orgasmus hatte oder nicht, denn das ist, wie andere schon gessagt haben, eine körperliche Reaktion! Dafür kann das Opfer doch nichts und dann war es auch immernoch kein einvernehmlicher Sex!

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J
julian_12675699
23.01.17 um 15:36

Tja. Schwierig. Also, es ging ja noch alles relativ gut bis zur Einvernahme. Ich frage mich, wieso Du keine Vertrauensperson oder jemand von der Opferhilfe hast mitnehmen dürfen. Fragen sie das nicht? Bei uns in der Schweiz wäre dem so. Das mit der Einvernahme, da werden teils auch komische oder mühsame Fragen gestellt, eben um den Wahrheitsgehalt herausfinden zu können. Es gibt leider auch Anzeigen, wo nichts gewaltsames passiert ist. Das war der Hintergrund. Das mit der Penislänge wäre ein Indiz, ob Du es erlebt hast, ja oder nein. Betreffend Orgasmus ging es um die Einvernehmlichkeit. Aber wie schon richtig gesagt wurde - und darüber wurde im Forum schon diskutiert - ist es eine körperliches Reagieren auf das, was passiert, und hat nichts mit Einvernehmlichkeit zu tun. Ja, man kann einen Orgasmus trotz Vergewaltigung haben. Und noch zur Gewalt-/Zwangfrage in der Einvernahme. Das war sackschwach, wenn sie daraus ablesen wollten, dass es nicht Gewalt war (sondern Zwang). Rechtlich ist das einerlei und da scheint es mir komisch zu und her gegangen zu sein. Ohne Dich angreifen zu wollen, könnte es aber sein, dass Du auch nicht mehr alle Fragen und alle Details weisst. Du hast aber ein Akteneinsichtsrecht und kannst die Protokolle auch heute noch einsehen. Leider ist die Sache abgeurteilt und dürfte nicht mehr aufgerollt werden. Du scheinst aber darunter zu leiden, daher würde ich professionelle Hilfe beiziehen und das Thema aufarbeiten. Dass übrigens Dein Vater etwas passiv reagierte, finde ich schade. Er hätte initiativer sein dürfen, meines Erachtens. Alles Gute!

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C
cavallina09
23.01.17 um 19:42
In Antwort auf julian_12675699

Tja. Schwierig. Also, es ging ja noch alles relativ gut bis zur Einvernahme. Ich frage mich, wieso Du keine Vertrauensperson oder jemand von der Opferhilfe hast mitnehmen dürfen. Fragen sie das nicht? Bei uns in der Schweiz wäre dem so. Das mit der Einvernahme, da werden teils auch komische oder mühsame Fragen gestellt, eben um den Wahrheitsgehalt herausfinden zu können. Es gibt leider auch Anzeigen, wo nichts gewaltsames passiert ist. Das war der Hintergrund. Das mit der Penislänge wäre ein Indiz, ob Du es erlebt hast, ja oder nein. Betreffend Orgasmus ging es um die Einvernehmlichkeit. Aber wie schon richtig gesagt wurde - und darüber wurde im Forum schon diskutiert - ist es eine körperliches Reagieren auf das, was passiert, und hat nichts mit Einvernehmlichkeit zu tun. Ja, man kann einen Orgasmus trotz Vergewaltigung haben. Und noch zur Gewalt-/Zwangfrage in der Einvernahme. Das war sackschwach, wenn sie daraus ablesen wollten, dass es nicht Gewalt war (sondern Zwang). Rechtlich ist das einerlei und da scheint es mir komisch zu und her gegangen zu sein. Ohne Dich angreifen zu wollen, könnte es aber sein, dass Du auch nicht mehr alle Fragen und alle Details weisst. Du hast aber ein Akteneinsichtsrecht und kannst die Protokolle auch heute noch einsehen. Leider ist die Sache abgeurteilt und dürfte nicht mehr aufgerollt werden. Du scheinst aber darunter zu leiden, daher würde ich professionelle Hilfe beiziehen und das Thema aufarbeiten. Dass übrigens Dein Vater etwas passiv reagierte, finde ich schade. Er hätte initiativer sein dürfen, meines Erachtens. Alles Gute!

Also wegen der Opferhilfe: gefragt wurde ich nicht, aber vielleicht hätte ich es gedurft, ich weiß es nicht genau.
Und nein, alle Fragen habe ich sicher nicht mehr im Kopf, aber ich habe mich deswegen auch bewusst nur auf die Sachen beschränkt, die ich noch zu 100% sicher weiß, dass sie so waren.
Akteneinsicht bekommt man soweit ich weiß nur mit Anwalt, und der kostet wieder, und da das Verfahren ja eh nicht mehr aufgenommen wird, lohnt sich das auch nicht wirklich :/
Ich hatte über 3 Jahre eine Therapeutin und eine Psychiatrin, habe aber beide Behandlungen inzwischen abgeschlossen. Ist einfach nicht so meins da groß über meine Gefühle etc. zu reden
Meine Eltern haben sich da damals beide ziemlich rausgehalten.. Haben lange Zeit gesagt dass es meine Schuld ist und es dadurch so viel Stress gibt. Ich denke ich konnte froh sein, dass sie es überhaupt zugelassen haben, dass ich zur Polizei gehe :/
Trotzdem danke für deine Antwort!

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C
cavallina09
23.01.17 um 19:49

So langsam frage ich mich schon, was du dir eigentlich denkst bei dem was du schreibst..
Mir ist klar, dass ich oder jemand anderes nicht das Maß aller Dinge bin. Aber der Richter und das Gericht ist es auch nicht. Die können auch nur beurteilen was sie hören, und auch die werden nie zu 100% objektiv urteilen. Und man sieht ja, dass auch die Polizei und die Richter nicht wirklich unterscheiden können was eine Vergewaltigung war und was nicht. Deine Worte: Die Frauen werden abgewimmelt, es wird gar nichtmehr richtig geschaut, was passiert ist.
Ich kenne den Paragraphen im StgB über sexuelle Nötigung. Ich weiß, dass das was ich erlebt habe darunter fällt, und es damals bei der Polizei eben alles blöd gelaufen ist. Dieser Paragraph ist das Maß und ich erkenne, dass mein Sachverhalt darunter fällt, also kann ich auch sagen, dass es eine Vergewaltigung war. Und das sowohl aus meiner Sicht, als auch aus rechtlicher Sicht!
Und natürlich darfst du deine Meinung frei äußern, aber auch du bist nicht der-/diejenige, die allen sagen kann, wie was funktioniert. Denn so wie du schreibst glaube ich nicht dass du schonmal mit sowas zu tun hattest.
 

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C
cavallina09
24.01.17 um 8:34

Was daran ist am Thema vorbei? Hast du gelesen was ich geschrieben habe?

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A
aiolos_13024599
24.01.17 um 10:24
In Antwort auf cavallina09

Das finde ich ist das blöde bei dem neuen Aufbau vom Forum: Dass auch Leute, die sich überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt haben, solche Kommentare abgeben. Es war noch besser als es einen eigenen Bereich für Vergewaltigung und Missbrauch gab!

NEIN, es spielt keine Rolle, ob das Opfer einen Orgasmus hatte oder nicht, denn das ist, wie andere schon gessagt haben, eine körperliche Reaktion! Dafür kann das Opfer doch nichts und dann war es auch immernoch kein einvernehmlicher Sex!

Hallo alle miteinander,

ich wurde 2011 von einem Busfahrer gezwungen ihm einen zu blasen - unter der fahrt!
Da ich 2003 einen schweren Unfall hatte, war ich doppelt traumatisiert. Eine sogenannte Retraumatisierung.

Und nein, ich hatte keinen Orgasmus - ABER selbst wenn ist es trotzdem eine Vergewaltigung! Weil es ein körperlicher Vorgang ist. Ähnlich wie Niesen. Ich weiß blöder Vergleich aber wenns in der Nase juckt, dann muss man niesen..

@kohlenmunk, ich finde es ziemlich dumm von Ihnen soetwas auch nur zu behaupten!!!

Alles Gute

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A
aiolos_13024599
24.01.17 um 10:24
In Antwort auf cavallina09

Das finde ich ist das blöde bei dem neuen Aufbau vom Forum: Dass auch Leute, die sich überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt haben, solche Kommentare abgeben. Es war noch besser als es einen eigenen Bereich für Vergewaltigung und Missbrauch gab!

NEIN, es spielt keine Rolle, ob das Opfer einen Orgasmus hatte oder nicht, denn das ist, wie andere schon gessagt haben, eine körperliche Reaktion! Dafür kann das Opfer doch nichts und dann war es auch immernoch kein einvernehmlicher Sex!

Hallo alle miteinander,

ich wurde 2011 von einem Busfahrer gezwungen ihm einen zu blasen - unter der fahrt!
Da ich 2003 einen schweren Unfall hatte, war ich doppelt traumatisiert. Eine sogenannte Retraumatisierung.

Und nein, ich hatte keinen Orgasmus - ABER selbst wenn ist es trotzdem eine Vergewaltigung! Weil es ein körperlicher Vorgang ist. Ähnlich wie Niesen. Ich weiß blöder Vergleich aber wenns in der Nase juckt, dann muss man niesen..

@kohlenmunk, ich finde es ziemlich dumm von Ihnen soetwas auch nur zu behaupten!!!

Alles Gute

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C
cavallina09
24.01.17 um 18:33

Es bezieht sich auf einen Kommentar, der gelöscht wurde

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C
cavallina09
24.01.17 um 18:37

Orgasmus ist eine Reaktion auf einen Reiz! Auf die Penetration! Nicht mehr, und nicht weniger. Daraus zu schließen, dass es keine Vergewaltigung war ist, wie wir schon diskutiert und mehrfach erklärt haben, völlig abwegig und einfach ein sehr naiver Glaube! So eine Meinung können nur Leute haben, die nicht informiert sind...

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C
cavallina09
24.01.17 um 18:40

Der Vollständigkeit halber, damit du es auch sicher verstehst, schreibe ich es dir hier auch nochmal: Vergewaltigung und Orgasmus schließen sich NICHT aus
Orgasmus=körperliche Reaktion!

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C
cavallina09
24.01.17 um 18:43

Ich lasse Kommentare nur dann löschen, wenn sie beleidigend werden, und nur dann werden sie von den Admins auch gelöscht. Also auf sachlicher Ebene können wir gerne diskutieren.

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Y
younes_11979658
25.01.17 um 13:07
In Antwort auf cavallina09

Hallo zusammen,
ich möchte heute ein sehr schwieriges Thema ansprechen. Ich habe aber in letzter Zeit viel darüber nachgedacht und ich glaube es ist wichtig, darüber zu sprechen.
Ich wurde mit 14 vergewaltigt und habe daraufhin auch Anzeige erstattet. Jeder der das hinter sich hat, weiß, was das für ein großer Schritt ist und ich möchte mit meinem Beitrag auch keinen davon abhalten, Anzeige zu erstatten. Das ist sicher gut und richtig. Ich suche dennoch Frauen oder auch Männer, die ähnliche Erfahrungen bei der Polizei machen mussten.

Bei mir lief das Ganze so ab, dass ich zuerst  bei der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen war. Die Frau, die mich hier beraten hat, war sehr nett und sehr verständnisvoll und hat mir geraten, es mit einer Anzeige zu versuchen.
Ich habe also bei der Polizei angerufen, um eben diese Anzeige aufzugeben. Wurde erstmal von einem Beamten zum nächsten weitergeleitet, weil anscheinend keiner dafür zuständig war, habe allen in Kurzform erzählt was mir passiert ist (war ziemlich hart) und wurde trotzdem immer nur weitergeleitet. Irgendwann war dann doch jemand am Apparat, der zuständig war und ich habe einen Termin bei einer Frau bekommen, um meine Aussage zu machen. Mit dieser Frau habe ich auch vor dem Termin nochmal telefoniert und sie hat mich ewig zugeredet, ob ich die Anzeige wirkliche machen will und dass ich mir bewusst sein soll, dass ich damit dem Mann sein Leben zerstören kann usw. Was ich jetzt, 4 Jahre später, als einfach nur unprofessionelles und total fehlerhaftes Verhalten empfinde, denn die Frauen/Mädchen so zu verunsichern finde ich geht echt nicht.

Ich bin dann mit meinem Vater zu dem Termin erschienen. Mein Vater hat draußen gewartet und ich bin mit der Polizistin mit. Wir waren in einem Raum, mit noch einer Frau, die das Protokoll schreiben sollte und dann sollte ich erzählen was passiert ist. Es wurden immer wieder Fragen gestellt. Unter anderem kam irgendwann die Frage, ER denn gut bestückt war. Damals dachte ich, dass das schon alles seine Richtigkeit haben müsse. Ich konnte die Frage aber nicht beantworten, weil das mein erstes Mal war (das wusste die Polizistin) und ich keinen Vergleich hatte. Heute frage ich mich, was die Größe des Pen*s mit der Anzeige und der VGW zu tun hat!? Im Nachhinein finde ich es einfach unmöglich... Ich habe dann eine etwas unsichere Antwort gegeben, dass ich glaube, dass er schon gut bestückt war im Vergleich zu meinem Bruder (mein Bruder ist nur ein halbes Jahr älter als ich und ich wusste halt so vom Umziehen im Schwimmbad und im Urlaub etc wie er untenrum aussah, aber eben nur im nicht-eregten Zustand natürlich und ich wusste damals nicht, dass es da einen Unterschied gibt) - lautes Lachen von der Polizistin und der Protokollschreiberin. Komplett unangebrachtes und unprofessionelles Verhalten wie ich jetzt sagen kann.

Es folgten weitere Fragen, z.B. ob ER Gewalt angewendet hat. Ich habe verneint, weil ich damals unter Gewalt nur Schläge verstanden habe und er mich aber nicht geschlagen hat. Aufgrund dieser Aussage wurde das Verfahren fallen gelassen, da mit der Frage eher gemeint war, ob ich sein Verhalten als Zwingen angesehen habe und da ich verneint habe, dachte die Staatsanwaltschaft, dass ich das alles freiwillig gemacht habe. Da frage ich mich, ob man sich bei der Befragung von Minderjährigen nicht auch auf das Alter einstellen kann und angebrachte und verständliche Fragen stellen kann sodass ein Kind auch versteht, was damit gemeint ist. Es kam erst nur ein Brief, in dem nichts weiter stand, als dass das Verfahren fallen gelassen wurde. Keine Erklärung und nichts. Auf Antrag meiner Mutter, wurde dann erst in einem weiteren Brief erklärt, warum.

Ich kann es heute einfach nicht fassen, wie das damals abgelaufen ist! Ich weiß, es wäre damals wohl besser gewesen einen Anwalt einzuschalten, was meine Eltern aber nicht gemacht haben. Aber ich habe das Ganze im Nachhinein einfach auch als Scheitern der Polizei hinsichtlich ihrer Professionalität, Kompetenz und Einfühlsamkeit gesehen (was ja gerade wenn es um so brisante und schwierige Themen wie eine Vgw geht, unbedingt nötig wäre!!) Mich lässt das alles bis heute nicht los und ich würde gerne wissen, ob das einfach an der Polizistin lag, oder ob sowas öfter mal vorkommt..

Ging es jemandem von euch ähnlich?
Falls ihr den Text bis hier gelesen habt, vielen Dank für eure Zeit!

Hy cavallina

also ich kann dir nicht sagen wie sich ne vgw anfühlt aber als juristin habe ich da ein paar fragen. du schreibst, dass du 14 warst. wie alt war er? weil von dem ist ziemlich alles abhängig. beantworte doch mal diese frage.

kleiner tipp: bei solchen sachen immer einen antwalt dabei haben.

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C
cavallina09
25.01.17 um 13:13
In Antwort auf younes_11979658

Hy cavallina

also ich kann dir nicht sagen wie sich ne vgw anfühlt aber als juristin habe ich da ein paar fragen. du schreibst, dass du 14 warst. wie alt war er? weil von dem ist ziemlich alles abhängig. beantworte doch mal diese frage.

kleiner tipp: bei solchen sachen immer einen antwalt dabei haben.

Er war damals 20

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younes_11979658
25.01.17 um 13:20
In Antwort auf cavallina09

Er war damals 20

Das sind ja 6 Jahre Unterschied. Heisst, dass er sich ja sogar strafbar macht, wenn er dich anfasst. Bei solch einem Tatbestand muss er mindestens 6 Monate Freiheitsstrafe für die Vergewaltigungsfrist plus kommt noch hinzu, dass du noch Minderjährig warst. Das wertet das ganze auf. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Verfahren eingestellt wurde. Es muss in einem solchen Falle ein ärztliches Gutachten erstellt werden (prüfen ob du wirklich schon Sex hattest usw.). Die Verjahrungsfrist für solche Taten beträgt 20 Jahre wobei diese erst ab dem vollendeten 30 Lebensjahr beginnt.

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C
cavallina09
25.01.17 um 13:37
In Antwort auf younes_11979658

Das sind ja 6 Jahre Unterschied. Heisst, dass er sich ja sogar strafbar macht, wenn er dich anfasst. Bei solch einem Tatbestand muss er mindestens 6 Monate Freiheitsstrafe für die Vergewaltigungsfrist plus kommt noch hinzu, dass du noch Minderjährig warst. Das wertet das ganze auf. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Verfahren eingestellt wurde. Es muss in einem solchen Falle ein ärztliches Gutachten erstellt werden (prüfen ob du wirklich schon Sex hattest usw.). Die Verjahrungsfrist für solche Taten beträgt 20 Jahre wobei diese erst ab dem vollendeten 30 Lebensjahr beginnt.

Ich will dir jetzt nicht widersprechen, wenn du sagst, dass du Juristin bist, aber soweit ich das weiß, ist man laut Gesetz nur bis 13 Jahren minderjährig. Da würde sich ein Volljähriger auf jeden Fall straffällig machen, aber mit 14 sieht das dann anders aus. Aber dann bin ich ja anscheinend falsch informiert. So wurde es mir damals erklärt und so habe ich es auch gelesen, aber ich denke da kennst du dich wohl besser aus... Keine Ahnung

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cavallina09
25.01.17 um 13:41
In Antwort auf younes_11979658

Hy cavallina

also ich kann dir nicht sagen wie sich ne vgw anfühlt aber als juristin habe ich da ein paar fragen. du schreibst, dass du 14 warst. wie alt war er? weil von dem ist ziemlich alles abhängig. beantworte doch mal diese frage.

kleiner tipp: bei solchen sachen immer einen antwalt dabei haben.

Können wir mal privat schreiben?

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cavallina09
25.01.17 um 22:30

Die Anzeige habe ich 2013 gemacht. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, einen Artikel etc. zu schreiben, deswegen wollte ich hier mal schauen, ob es noch mehreren so erging wie mir

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verena_12338979
28.01.17 um 12:11
In Antwort auf cavallina09

Hallo zusammen,
ich möchte heute ein sehr schwieriges Thema ansprechen. Ich habe aber in letzter Zeit viel darüber nachgedacht und ich glaube es ist wichtig, darüber zu sprechen.
Ich wurde mit 14 vergewaltigt und habe daraufhin auch Anzeige erstattet. Jeder der das hinter sich hat, weiß, was das für ein großer Schritt ist und ich möchte mit meinem Beitrag auch keinen davon abhalten, Anzeige zu erstatten. Das ist sicher gut und richtig. Ich suche dennoch Frauen oder auch Männer, die ähnliche Erfahrungen bei der Polizei machen mussten.

Bei mir lief das Ganze so ab, dass ich zuerst  bei der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen war. Die Frau, die mich hier beraten hat, war sehr nett und sehr verständnisvoll und hat mir geraten, es mit einer Anzeige zu versuchen.
Ich habe also bei der Polizei angerufen, um eben diese Anzeige aufzugeben. Wurde erstmal von einem Beamten zum nächsten weitergeleitet, weil anscheinend keiner dafür zuständig war, habe allen in Kurzform erzählt was mir passiert ist (war ziemlich hart) und wurde trotzdem immer nur weitergeleitet. Irgendwann war dann doch jemand am Apparat, der zuständig war und ich habe einen Termin bei einer Frau bekommen, um meine Aussage zu machen. Mit dieser Frau habe ich auch vor dem Termin nochmal telefoniert und sie hat mich ewig zugeredet, ob ich die Anzeige wirkliche machen will und dass ich mir bewusst sein soll, dass ich damit dem Mann sein Leben zerstören kann usw. Was ich jetzt, 4 Jahre später, als einfach nur unprofessionelles und total fehlerhaftes Verhalten empfinde, denn die Frauen/Mädchen so zu verunsichern finde ich geht echt nicht.

Ich bin dann mit meinem Vater zu dem Termin erschienen. Mein Vater hat draußen gewartet und ich bin mit der Polizistin mit. Wir waren in einem Raum, mit noch einer Frau, die das Protokoll schreiben sollte und dann sollte ich erzählen was passiert ist. Es wurden immer wieder Fragen gestellt. Unter anderem kam irgendwann die Frage, ER denn gut bestückt war. Damals dachte ich, dass das schon alles seine Richtigkeit haben müsse. Ich konnte die Frage aber nicht beantworten, weil das mein erstes Mal war (das wusste die Polizistin) und ich keinen Vergleich hatte. Heute frage ich mich, was die Größe des Pen*s mit der Anzeige und der VGW zu tun hat!? Im Nachhinein finde ich es einfach unmöglich... Ich habe dann eine etwas unsichere Antwort gegeben, dass ich glaube, dass er schon gut bestückt war im Vergleich zu meinem Bruder (mein Bruder ist nur ein halbes Jahr älter als ich und ich wusste halt so vom Umziehen im Schwimmbad und im Urlaub etc wie er untenrum aussah, aber eben nur im nicht-eregten Zustand natürlich und ich wusste damals nicht, dass es da einen Unterschied gibt) - lautes Lachen von der Polizistin und der Protokollschreiberin. Komplett unangebrachtes und unprofessionelles Verhalten wie ich jetzt sagen kann.

Es folgten weitere Fragen, z.B. ob ER Gewalt angewendet hat. Ich habe verneint, weil ich damals unter Gewalt nur Schläge verstanden habe und er mich aber nicht geschlagen hat. Aufgrund dieser Aussage wurde das Verfahren fallen gelassen, da mit der Frage eher gemeint war, ob ich sein Verhalten als Zwingen angesehen habe und da ich verneint habe, dachte die Staatsanwaltschaft, dass ich das alles freiwillig gemacht habe. Da frage ich mich, ob man sich bei der Befragung von Minderjährigen nicht auch auf das Alter einstellen kann und angebrachte und verständliche Fragen stellen kann sodass ein Kind auch versteht, was damit gemeint ist. Es kam erst nur ein Brief, in dem nichts weiter stand, als dass das Verfahren fallen gelassen wurde. Keine Erklärung und nichts. Auf Antrag meiner Mutter, wurde dann erst in einem weiteren Brief erklärt, warum.

Ich kann es heute einfach nicht fassen, wie das damals abgelaufen ist! Ich weiß, es wäre damals wohl besser gewesen einen Anwalt einzuschalten, was meine Eltern aber nicht gemacht haben. Aber ich habe das Ganze im Nachhinein einfach auch als Scheitern der Polizei hinsichtlich ihrer Professionalität, Kompetenz und Einfühlsamkeit gesehen (was ja gerade wenn es um so brisante und schwierige Themen wie eine Vgw geht, unbedingt nötig wäre!!) Mich lässt das alles bis heute nicht los und ich würde gerne wissen, ob das einfach an der Polizistin lag, oder ob sowas öfter mal vorkommt..

Ging es jemandem von euch ähnlich?
Falls ihr den Text bis hier gelesen habt, vielen Dank für eure Zeit!

Du schreibst, es wäre nur ein Brief gekommen, in dem stand, dass das Verfahren fallen gelassen wurde (Du meinst wahrscheinlich eingestellt).
Wenn ich das richtig verstehe, dürfte diese Einstellung mangels Tatverdachts ergangen sein, nach Par. 170 Abs. 2 StPO.
Dann hätte eigentlich eine Belehrung beigefügt worden sein müssen, dass gegen diese Einstellung binnen 2-Wochen-Frist Beschwerde statthaft ist.

Falls diese Belehrung fehlte (schau Dir das alte Schreiben noch mal an!), läuft keinerlei Frist - unter Umständen wäre hier dann doch noch etwas gegen die damalige Einstellung zu machen.

Also ab zu einem Anwalt und diesem mal drüberschauen lassen.


Um Deine Frage zu beantworten - nein, es läuft nicht immer so ab.
Auch bei der Polizei gibt es leider solche und solche. Und neben Idioten auch diejenigen, die ihren Job engagiert und mit Einfühlungsvermögen und Respekt gegenüber einem Opfer machen.
 

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cavallina09
30.01.17 um 15:29

Ich würde gerne, aber ich traue mich ehrlich gesagt nicht, weiß auch nicht an wen genau ich mich da wenden sollte und außerdem habe ich Angst, dass sie herausfinden, wer ich bin und es dann doch nicht so anonym bleibt.
​Ich will auch keine von denen, die sich hier an der Diskussion beteiligt haben mit in die Sache reinziehen. Also momentan bin ich hier eher unsicher was ich machen soll.

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cavallina09
30.01.17 um 15:33
In Antwort auf verena_12338979

Du schreibst, es wäre nur ein Brief gekommen, in dem stand, dass das Verfahren fallen gelassen wurde (Du meinst wahrscheinlich eingestellt).
Wenn ich das richtig verstehe, dürfte diese Einstellung mangels Tatverdachts ergangen sein, nach Par. 170 Abs. 2 StPO.
Dann hätte eigentlich eine Belehrung beigefügt worden sein müssen, dass gegen diese Einstellung binnen 2-Wochen-Frist Beschwerde statthaft ist.

Falls diese Belehrung fehlte (schau Dir das alte Schreiben noch mal an!), läuft keinerlei Frist - unter Umständen wäre hier dann doch noch etwas gegen die damalige Einstellung zu machen.

Also ab zu einem Anwalt und diesem mal drüberschauen lassen.


Um Deine Frage zu beantworten - nein, es läuft nicht immer so ab.
Auch bei der Polizei gibt es leider solche und solche. Und neben Idioten auch diejenigen, die ihren Job engagiert und mit Einfühlungsvermögen und Respekt gegenüber einem Opfer machen.
 

Hallo,
​eine Belehrung war in dem Brief schon enthalten, aber ich meinte eher, dass eben keine Erklärung dabei stand, warum das Verfahren eingestellt wurde. Nachdem sich meine Mutter darüber beschwert hat, wurde diese Erklärung aber nachgereicht.

​Mein Ziel ist es (auch nach dem, was ich jetzt hier noch so gehört habe) gar nicht, das Verfahren wieder aufnehmen zu lassen, sondern ich wollte einfach mal hören, wie es anderen Frauen (oder Männern) so ergangen ist bei einer Anzeige. Einfach weil es mich inzwischen so fertig macht, wie das damals abgelaufen ist. Und anscheinend bin ich ja wirklich kein Einzelfall, was ich sehr bedenklich finde

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