Hi malubalu.
Kein Mensch sagt einfach so, dass er nicht mehr leben möchte. Etwas scheint vorgefallen zu sein oder in irgendwas hat er sich gedanklich negativ verfangen. Es können mehrere Ursachen sein, die für seine Depressionen verantwortlich sind.
Was du für ihn machen könntest ist, du darfst ihm nicht zeigen, dass er dich in irgendeine Form aufregt, oder du mit ihm nervlich am Ende bist. Hab immer ein offenes Ohr für ihn.
Wenn du nicht genug Energie dafür hast, nimmt dir eine Auszeit. Du kannst ihm nur helfen, wenn du selbst mental stark bist und seine Probleme dich nicht selbst belasten. Den Kontakt einfach abzubrechen, wär für einen Patienten ein Rückschlag.
Dein Freund ist im Beruf und in der Freizeit vollkommen ausgelastet.
Wahrscheinlich sind das die Gründe für seine Antriebslosigkeit oder Lustlosigkeit sich für Neues zu begeistern. Auch scheint er mir etwas Beratungsresistent zu sein, auch wenn er deine Vorschläge angenommen hat. Aber er setzt keine Tipps um bzw. zieht es durch, vielleicht weil er nicht daran glaubt.
Da er derjenige ist, der Hilfe braucht, solltest du ihn glauben/zustimmen. Wenn er sagt, er hätte wegen seines Aussehens keine Chancen bei den Frauen. Stimme ihm einfach zu. Und frag ihn, warum er das so sieht. Was er an sich hässlich findet usw. Denn wenn du ihm das von vorn herein ausreden willst, erfährst du die Gründe nicht. Und er könnte das Gefühl bekommen, dass ihm keiner versteht und könnte sich ganz zurückziehen.
Wollte er denn was von dir? Ein bisschen kommt es mir so vor, als würde er bei dir den sterbenden Schwan spielen, um deine besondere Aufmerksamkeit zu bekommen.
Oder hat er es auf seine WG Mitbewohnerin oder Arbeitskollegin abgesehen und wurde abgelehnt?
Vielleicht braucht er tatsächlich eine feste Freundin. Wäre Online Dating Portal und Singlepartys nichts für ihn? Kennst du keine Mädels, die du ihn vorstellen könntest?
Er muss unbedingt von seinen negativen grauen Gedanken wegkommen.
Frag ihn zb. was ihn im Job genau stört. Und frag ihn, was er für seine Zukunft so vorstellt.
Ansonsten solltest du ihn nicht bloß etwas vorschlagen, und er soll das alleine umsetzen.
Greif ihm unter die Arme. Unternimm mit ihm was, damit er auf andere Gedanken kommt. Geh mit ihm ins Kino, ins Museum, auf ein Konzert und lass dich nicht von ihm und seine Laune anstecken, sondern übertrage ihm die gute Stimmung und deine positive Einstellung.
Falls sein IT-Job ihn zu stressig ist und ihn zermürbt, könnte er einen neuen beruflichen Weg einschlagen.
Er hat jetzt viele negative Gedanken und sieht womöglich nur noch eine trostlose Welt.
Und diese giftigen Gedanken, die ihm schaden, müssen aus seinen Kopf verschwinden.
Er benötigt positive Gegenargumente, die seine depressive Sichtweise widerlegen.
Beispiele:
Argument: Wenn er zb. behauptet keine Chance bei den Frauen zu haben...
Gegenargument: Es gibt Frauen, denen ist das Aussehen egal, sie wollen einen beruflich erfolgreichen Mann. Und das ist er. *zb. viele Frauen aus dem Ostblock, Südamerika oder Asien.
Argument:Wenn er zb. behauptet, er kann nur IT und nichts amderes. Freunde kennen ihn nur als Programmierer. Er hat zuviel ihn IT inverstiert. Aber dieser Beruf zermürbt ihn.
Gegenargument: Was hätte er davon seinen IT Beruf weiterhin auszuüben und seinen Status beizubhalten, wenn er davon krank wird? Was spricht gegen eine Neuorientierung im Berufsleben. Was spricht dagegen, seine ganzen Jahre hinzuwerfen, wenn er dadurch glücklicher wird? Im Grunde nichts. Er muss es nur wollen.*
Das sind jetzt nur Beispiele.
Menschen, die an Depressionen leiden, werden gequält von ihren Vorstellungen/Gedanken meist begünstigt durch ihre Lebenssituation. Sie sind davon überzeugt, dass sie recht haben und dass es so ist, dass das/ihr Leben trostlos und finster wäre. Daher brauchen sie starke Gegenargumente. Positive Sichtweisen und Lösungswege, die ihre negativen Gedanken beseitigen.
Und sie sollen lernen positive Sichtweisen in sich zuzulassen und die negativen Sichtweisen zu unterbinden.
Ob Negative oder Positive Sichtweisen - letzlich sind das nur Empfindungen. Negative Gedanken machen unglücklich und krank und richten Unheil an, Positive Gedanken bewirken natürlich das Gegenteil.
Schwierig wird's bei Menschen, die beratungsresistent sind, es nicht verstehen können oder es nicht anders kennen als nur trostlose Gedanken. zb Menschen, die seit ihrer Kindheit Gewalt erfahren haben, die haben natürlich ganz feste grauenvolle Bilder im Kopf. Aber die benötigen unter Umständen andere/bessere Therapie-Methoden.
Grundsätzlich glaube ich schon, dass man mit klaren positiven Argumenten und Sichtweisen depressive Menschen helfen kann.