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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Anschluss und Vertrauen verloren: schlaflos

Letzte Nachricht: 28. Juli 2017 um 17:48
K
karmarell
28.07.17 um 4:13

Hallo! 
Es ist spät, ich welze mich vor Sorge hin und her. Da mir in diesem Forum schon Zuspruch und Trost zuteil wurde, schreibe ich diese Nacht meinen Kummer von der Seele. Falls es auch unbeachtet bleibt, so tut mir die Beschäftigung wenigstens etwas gut. 

Vorab, hatte seit kleinauf einen eher beschränkten Personenkreis um mich, was ich noch heute als eher introvertierte, sensible Persönlichkeit jedoch am besten für mich empfinde. Stehe ich stressenden Anforderungen gegenüber, fehlt mir oft einfach die Energie für andere. Trotzdem brauche ich ein paar soziale positive Erfahrunngen, sonst fühle ich mich ähnlich energielos. Seit jeher ist es schwierig für mich, die Balance darin zu finden; ich habe in der Vergangenheit schon Kontakte aus diesem Grund abgebrochen, bei einigen bereue ich es heute. 
Denen, die sich mit den Meyer-Briggs-System auskennen, dürfte der Typ INFJ etwas sagen. Ich finde mich in der Mehrheit der Aspekte dieses Persönlichkeitstyps wieder. Dies könnte meine ambivalentes Verhältnis zu sozialen Kontakten erklären. 

In den letzten 3 Jahren habe ich die meiste Zeit mit meinem Freund verbracht. Wir wohnen seit fast 2 Jahren zusammen und er war seit Anbeginn derjenige, dem ich all das, was mich beschäftigte, anvertraute. Neben ihm hatte ich wechselnde, teils noch bestehende Freundschaften, die ihre intensiven Phasen aber bereits hinter sich haben. 

Gestern hat er mich belogen und es kam etwas Unerwartetes zutage - das soll hier gar kein Thema sein -, das mein Vertrauen in ihn erschüttert hat. Ich bin schwer von ihm enttäuscht und verspüre zeitweilig Hassgefühle gegen ihn. Letztlich bleibt das Gefühl, dass diese Verletzung nicht zu kitten ist; werde die Beziehung beenden. Etwas anderes erscheint mir sinnlos. 

Ich habe irgendwie keine Lust, mit Freunden darüber zu reden. In meinem Kopf bin ich solche Gespräche schon durchgegangen und es sträubt sich etwas in mir dagegen. Ich fühle mich alleine mit meinen Sorgen, weil ich niemanden kenne, mit dem ich darüber reden wollte. Auch hierfür fehlt mir die Energie, die ich vorzugsweise in meine Prüfungsvorbereitung stecken sollte. Ich habe bald Geburtstag, doch in der jetzigen Situation freue ich mich überhaupt nicht darauf  

Ich erwarte keine ausschweifenden Antworten hierauf, nur ein paar aufmunternde Worte aus fremder "Feder". Eventuell kommt Euch etwas aus meiner Schilderung vertraut vor und Ihr möchtet kurz davon erzählen oder etwas empfehlen. 

Herzlich
karmarell
 

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E
eleyna_11897496
28.07.17 um 10:26
In Antwort auf karmarell

Hallo! 
Es ist spät, ich welze mich vor Sorge hin und her. Da mir in diesem Forum schon Zuspruch und Trost zuteil wurde, schreibe ich diese Nacht meinen Kummer von der Seele. Falls es auch unbeachtet bleibt, so tut mir die Beschäftigung wenigstens etwas gut. 

Vorab, hatte seit kleinauf einen eher beschränkten Personenkreis um mich, was ich noch heute als eher introvertierte, sensible Persönlichkeit jedoch am besten für mich empfinde. Stehe ich stressenden Anforderungen gegenüber, fehlt mir oft einfach die Energie für andere. Trotzdem brauche ich ein paar soziale positive Erfahrunngen, sonst fühle ich mich ähnlich energielos. Seit jeher ist es schwierig für mich, die Balance darin zu finden; ich habe in der Vergangenheit schon Kontakte aus diesem Grund abgebrochen, bei einigen bereue ich es heute. 
Denen, die sich mit den Meyer-Briggs-System auskennen, dürfte der Typ INFJ etwas sagen. Ich finde mich in der Mehrheit der Aspekte dieses Persönlichkeitstyps wieder. Dies könnte meine ambivalentes Verhältnis zu sozialen Kontakten erklären. 

In den letzten 3 Jahren habe ich die meiste Zeit mit meinem Freund verbracht. Wir wohnen seit fast 2 Jahren zusammen und er war seit Anbeginn derjenige, dem ich all das, was mich beschäftigte, anvertraute. Neben ihm hatte ich wechselnde, teils noch bestehende Freundschaften, die ihre intensiven Phasen aber bereits hinter sich haben. 

Gestern hat er mich belogen und es kam etwas Unerwartetes zutage - das soll hier gar kein Thema sein -, das mein Vertrauen in ihn erschüttert hat. Ich bin schwer von ihm enttäuscht und verspüre zeitweilig Hassgefühle gegen ihn. Letztlich bleibt das Gefühl, dass diese Verletzung nicht zu kitten ist; werde die Beziehung beenden. Etwas anderes erscheint mir sinnlos. 

Ich habe irgendwie keine Lust, mit Freunden darüber zu reden. In meinem Kopf bin ich solche Gespräche schon durchgegangen und es sträubt sich etwas in mir dagegen. Ich fühle mich alleine mit meinen Sorgen, weil ich niemanden kenne, mit dem ich darüber reden wollte. Auch hierfür fehlt mir die Energie, die ich vorzugsweise in meine Prüfungsvorbereitung stecken sollte. Ich habe bald Geburtstag, doch in der jetzigen Situation freue ich mich überhaupt nicht darauf  

Ich erwarte keine ausschweifenden Antworten hierauf, nur ein paar aufmunternde Worte aus fremder "Feder". Eventuell kommt Euch etwas aus meiner Schilderung vertraut vor und Ihr möchtet kurz davon erzählen oder etwas empfehlen. 

Herzlich
karmarell
 

das ist faszinierend - ich habe mir dieses Modell gerade angesehen - und würde mich in allen 4 Punkten als Gegenteil von Dir einstufen. (was, mal am Rande bemerkt, zumindest bei mir ein ebenso ambivalentes Verhältnis zu sozialen Kontakten ergibt - ist ja auch irgendwo logisch)
In wie weit ich Dir da überhaupt sinnvolle Antworten geben kann, ist demnach fraglich...

Über Dinge, die mir wirklich weh tun, "an mir nagen" rede ich im Grunde auch nur mit meinem Mann. Anders ginge es nur mit Gewalt und das ist es mir nicht wert, zumal ich in meinem Leben noch nie dieses vielgerühmte Gefühl hatte, dass es einem besser geht, wenn man mit jemandem darüber spricht. Na mir zu mindest nicht. Meist im Gegenteil.

Was mir aber hilft, ist solche "offenen" Dinge künstlerisch aufzuarbeiten. Ich bin nicht Goethe und auch nicht van Gogh, ganz sicher nicht, aber ich schreibe Gedichte (fast alle nur für mich) und ich male (auch nur für mich) - und das hilft mir ziemlich. Die "Übersetzung" der eigenen Gedanken, Gefühle, Probleme in die künstlerische Form dreht und wendet das Thema nämlich auch immer, gibt andere Perspektiven, andere Ansätze...
 

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K
karmarell
28.07.17 um 17:48

Danke für deine Antwort.
Meine Kreativität ist eher blockiert, wenn es mir schlecht geht oder ich bin genervt von Papier & co - für mich leider kein Weg damit umzugehen.

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