Guten Morgen*
Wie soll ich anfangen? Ich bin so verzeifelt, ich leide seit 2004 unter Angstzuständen. Ich hoffe das mir Personen, die das lesen und selbst davon betroffen sind ein bisschen helfen können, indem sie mir Rat geben.
Ich erzähle euch nun meine Geschichte.
2004 - 17 Jahre
Als ich 17 Jahre alt war, benahm ich mich sehr rebellisch. Ich hatte ältere Freunde, was man in dem Alter "cool" fand, um damit anzugeben, ich streite mich mit meinen Eltern, trank Alkohol und "kiffte". Das letzte wurde mir schießlich zum Verhängniss. An einem normalen Abend im Oktober 2004, waren meine beste Freundin und ich spazieren. An einer Ecke, bei unserem Bahnhof, wo wir immer Zigaretten rauchten, trafen wir auf 2 Bekannte. Die Beiden hatten vor zum Strand zu gehen um dort zu kiffen. Meine Freundin und ich fanden das natürlich cool und gingen mit den beiden. Am Strand angekommen drehten die beiden Jungs 2 Joints, mit fast nur Marihuana drinne. Wir fingen an zu rauchen. Nachdem wir fertig waren trennten wir uns. Die beiden Jungs gingen den Bahnweg entlang nach Hause und meine Freundin und ich liefen die Brücke hoch. Oben auf der Brücke, musste ich auf einmal richtig doll anfangen zu lachen und zu schreien. Unten angekommen aber wurde mir so komisch und merkwürdig, was ich noch nie hatte. An dem Weg nach unten auf die Straße von der Brücke aus, konnte ich mich jedoch überhaupt nicht erinnen. Ich hatte so zu sagen einen "Blackout". Auf dem Weg nach Hause, war mir so als müsste ich sterben. Ich schrie, weinte und rüttelte an meiner Freundin rum und flehte sie an sie solle mir helfen, weil ich gleich sterben würde. Mir war so als könnte ich sie nicht richtig erreichen. Sie hielt das alles für einen schlechten Scherz von mir. Zuhause angekommen bei ihr legte ich mich ins Bett und hoffte das alles schnell vorüber ging. Doch es wurde immer schlimmer. Ich zitterte, bekam keine Luft, mein Herz raste so doll wie noch nie und ich dachte ich müsste sterben. Ich schrie meine Freundin an sie solle den Krankenwagen rufen, was sie aber nicht tat. Also rief ich meine Eltern an und erzählte meiner Mutter, die natürlich nicht erfahren durfte was wirklich geschah, ich sei gestürzt und auf den Kopf gefallen nur damit meine Eltern mich endlich ins Krankenhaus fahren. Mein Vater holte mich ab und wir fuhren ins Krankenhaus. Ich war so neben der Spur und rief die ganze Zeit das ich gleich sterben müsse. Die im Krankenhaus stellten eine Gehirnerschütterung fest (was ich natürlich nicht hatte! Tolle Ärzte?). Ich durfte über Nacht bleiben und morgens war alles vorbei. Näturlich wollte ich so schnell wie möglich raus aus dem Krankenhaus. Kam ich auch, meine Eltern stellten einen Antrag und ich durfte nach Hause. Zuhause angekommen bekam ich auf einmal einen kleinen Angstzustand. Dachte mir aber nichts dabei. Am nächsten Tag ging ich wieder zur Schule. Alles war wieder normal.
Doch nach einiger Zeit, wann das anfing weiß ich nicht genau, bekam ich Angstzustände. Ich wollte immer so schnell wie möglich zu einem Arzt oder ins Krankenhaus. Ich log meinen Eltern etwas vor, z.B ich kann nichts mehr sehen.
Schließlich erkannten die Ärzte das ich unter Angstzustände litt. Es ging Wochen, Monate so weiter. Ich ging zu einem Phsychologen. Es wurde langsam besser. Wann und wie das alles aufhörte weiß ich jedoch nicht. Ich war die ganze Zeit über ziemlich abwesend. Ich bekam Angstzustände in der Schule, im Bus und Zuhause. Ich dachte auch die ganze Zeit ich müsse bald sterben. Ich fühlte ständig meinen Puls, spuckte ins Waschbecken um zu gucken ob mein Speichel Blut enthält und ging wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt. Irgendwann hörte das alles auf.
Nach einem Jahr ungefähr bekam ich wieder einen Angstanfall, aber nur weil ich zu viel Getrunken hatte und nicht mehr klar kam. Das hielt sich aber in Grenzen.
Im Januar 2006 kam ich mit meinem Freund zusammen, der mir das Trinken verbot, was auch besser für mich war. In dem Zeitraum Januar 2006 - Februar 2007 hatte ich keine Angstanfälle. Nur vereinzelt mal beim Autofahren. Dann stieg ich aber kurz aus und holte tief Luft und dann war auch alles wieder vorbei. Meinem Freund log ich vor, mir wäre schlecht gewesen.
19. Februar 2007
Mein Freund wohnt und arbeitet unter der Woche in einer anderen Stadt. Ich fahre gelegentlich mit ihm und übernachte auch dort. Ich hatte nie dort Probleme mit Angstzustände. Doch am letzten Montag, bevor wir was essen gehen, wollten bekam einen heftigen Angstanfall. Ich wußte nicht mehr was ich tun sollte und rief meine Mutter an, die von meiner Krankheit wusste. Sie versuchte mich am Telefon zu beruhigen. Ich konnte mich aber nicht beruhigen und mein Freund wusste nicht wie er mit mir umgehen sollte. Ich dachte die ganze Zeit mir passiert was, ich würde ersticken oder sterben. In meiner Verzeiflung rief ich 112 an, die mir aber auch nicht helfen konnten. Also musste ich mich zusammen reißen und wir fuhren zu mir nach Hause. Die Fahrt dauerte ca 45min und war der Horror für mich. Zuhause war aber alles vorbei.
Am nächsten Tag als es mir besser ging fuhren wir wieder los. Wir mussten noch in eine andere Stadt fahren um dort was abzugeben. Und dort wollten wir auch noch was essen. Auf dem Parkplatz von MC Donalds bekam ich wieder Angstzustände. Hilfe ich ersticke! Wo ist das nächste Krankenhaus? Hilfe wir kennen uns in dieser Stadt nicht aus und wissen nicht wo ein Arzt ist?
Diese Sachen gingen mir durch den Kopf. Also fuhren wir wieder zu mir nach Hause. Diese Fahrt dauerte wieder sehr lange und war wieder sehr schlimm für mich. Zuhause angekommen war wieder alles vorbei. Mein Freund fuhr dann am 20. Februar 2007, als er mich Zuhause absetzte wieder zu sich. Mir ging es gut.
Er kam erst am 21. Februar 2007 Abends wieder. Am 21. Feb. hatte ich den ganzen Tag Angst, das wenn mein Freund Abends kommt, meine Angstzustände wieder losgehen. Also es war Angst vor der Angst. Ich erzählte es Abends meinem Freund als er kam. Daraufhin wollte er nicht mehr mit mir zusammen sein. Er wollte nicht das ich Angst habe, wenn er bei mir ist. Der Abend verlief aber ganz gut. Am nächsten Morgen fuhr er wieder. Den gleichen Tag musste ich Abends nach Arbeiten. Meine Arbeit liegt ca. 30 Autominuten von meinem Zuhause entfernt. Die Fahrt war mal wieder der Horror für mich. Da kann mir keiner helfen! Von da aus ist das Krankenhaus so weit weg! Der Krankenwagen würde zu lange brauchen bis dahin!
Auf der Arbeit angekommen bekam ich Angstzustände. Ich lief verwirrt rum und suchte meinen Chef. Ich erzählte ihm es aber nicht. Er sagte nur was ich heute zu tun hatte und ich fing an mit der Arbeit. Ich erzählte einer Kollegen von meinen Angstzuständen, schob diese aber auf den Autounfall den ich im Dezember 2006. Ich hatte noch meine Beruhigungtabletten mit. Ich nahm ein viertel (ein viertel-weil diese Tabletten echt müde machen). Danach stürzte ich mich in die Arbeit. Mir ging es gut und ich hielt alles tapfer durch. Am Ende war ich auch mächtig stolz auf mich. Gestern musste ich wieder arbeiten und die Autofahrt war wieder sehr schlimm für mich, ich wollte nur noch nach Hause. Ich dachte mir aber wenn du das gestern durchgehalten hast, dann schaffst du das auch heute! Außerdem habe ich vor dem losfahren noch ein viertel der Beruhigungstablette genommen. Auf der Arbeit angekommen ging es wieder los. Ich bekam es aber in den Griff und fing an zu Arbeiten. Nach ca 45min wurde mir so schwindelig. Ich bekam keine Luft mehr und habe mein Chef angerufen und rannte zu unserem Sanitätsraum. Die konnten nichts feststellen außer einen zu hohen Blutdruck. Ich hatte die ganze Zeit Angst zu ersticken. Mein freund holte mich von der Arbeit ab und brachte mich ins Krankenhaus und noch nicht mal da fühlte ich mich sicher. Der Arzt machte ein EKG und hörte mein Herz ab. Und sagte das es da Unregelmäßigkeiten gibt. Sowas möchte man in diesem Zustand natürlich nicht hören. Und der Arzt sagte noch das es sein könnte das ich Schilddrüsen - oder Herzkrank bin. Dann fuhren wir nach Hause und ich ging schlafen. Als ich um 8.00 Uhr aufgestanden bin und mein Freund weggefahren ist habe ich mich gleich an den PC gesetzt und meine Geschichtre geschrieben und mir geht es im Moment gut.
Mein Problem ist nur ich habe im Moment so viele Ängste...
Angst davor eine schwere Krankheit zu haben.
Angst davor nicht mehr lange zu leben, das mir die Ärzte sagen das ich krank bin und bald sterbe.
Angst davor meinen JOb durch meine Krankheit zu verliere.
Angst davor Angstzustände auf der Arbeit zu bekommen.
Angst davor Angstzustände zu bekommen wenn mein Freund da ist und das der mich deshalb verlässt.
Angst davor das ich ersticke wenn ich Angstzustände habe.
Angst davor das mein Herz aufhört zu schlagen.
Angst davor das kein Arzt oder Krankenhaus da ist um mir zu helfen.
Angst davor einfach das sie ganze S*****e (sorry) von damals wieder losgeht...
Ich gehe Montag morgen zu meinem Hausarzt und lasse mich gründlich untersuchen.
Danach um 14.50Uhr habe ich einen Termin bei meinem Psychologen. Ich hoffe das wird bald alles ein Ende haben. Sonst sehe ich keinen Sinn mehr in meinem Leben.
Ich hoffe das ich den Tag heute einigermaßen überstehe. Ich versuche auch nachher mal wenn mein Freund kommt, den ich im Moment nicht so wirklich sehen will, weil ich immer Angst habe das meine Krankheit ausbricht wenn er da ist,nach draußen zu gehen.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn sich Personen melden die auch davon betroffen sind, mit denen ich mich dann austauschen kann oder die mir Tipps geben.
Viele Liebe Grüße
Alpenlady***