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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Angst vor der nächsten Katastrophe

Letzte Nachricht: 16. Mai 2019 um 6:58
V
vaclav_13658248
12.05.19 um 21:34

Im Leben kann ja nicht immer alles super laufen - es gibt mal schlechte und mal gute Tage. Und ich weiß aus meiner Erfahrung, dass auf irgendein super Ereignis immer etwas dummes folgen muss. Nun habe ich aber ungewöhnlicherweise sowas wie eine Glückssträhne - schon seit Wochen.

Und während ich das anfangs logischerweise noch genossen habe, habe ich nun jeden Tag Angst, dass heute was schlimmes dran ist. Und da in letzter Zeit wirklich extrem gute Sachen passiert sind, denke ich dass als Ausgleich eine richtig große Katastrophe geschehen wird. Und ich fühle mich überhaupt nicht bereit dazu.

Wie geht ihr damit um?

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A
alysha_17899134
13.05.19 um 5:55

"Und ich weiß aus meiner Erfahrung, dass auf irgendein super Ereignis immer etwas dummes folgen muss."

Könnte ja auch anders herum sein, und deine Glückssträhne ist die Folge einer Pechsträhne 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich aus den "Katastrophen" am meisten gelernt habe und sie mich im Endeffekt gestärkt haben. Wobei das wohl auch auf die eigene Einstellung dazu ankommt. Wenn ich nur das Schlimme sehen will, dann sehe ich halt auch nur das Schlimme. Wenn ich mich aber frage, was mache ich nun aus dieser Situation, in der ich mich gerade befinde oder befunden habe und inwiefern kann ich daraus für mein weiteres Leben lernen, dann kann auch eine schlechte Phase, etwas Positives nach sich ziehen bzw. ich auch etwas Positives daraus ziehen.
Wobei das jetzt natürlich auch leichter geschrieben ist, als es dann tatsächlich abläuft. Das geschieht nicht von heute auf morgen und braucht oftmals auch seine Zeit, dass ich an diesen Punkt komme. Doch mittlerweile, im Laufe meines Lebens, ist mir bewusst geworden, dass es diesen Punkt dann irgendwann geben wird, auch weil ich das selbst in der Hand habe, wie ich mit Erlebtem umgehe.


Ich denke zudem, dass ich die guten Phasen besonders genießen kann, weil ich auch die anderen, nicht so guten, kenne. Deshalb freue ich mich dann darüber, wenn es gerade besonders gut läuft und nehme diese Zeiten bewusst wahr. Wäre immer alles locker, flockig und Sonnenschein, dann würde es mir vielleicht gar nicht auffallen, wie gut es mir geht.







 

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S
suahelischnurrbarthaar
13.05.19 um 6:08
In Antwort auf vaclav_13658248

Im Leben kann ja nicht immer alles super laufen - es gibt mal schlechte und mal gute Tage. Und ich weiß aus meiner Erfahrung, dass auf irgendein super Ereignis immer etwas dummes folgen muss. Nun habe ich aber ungewöhnlicherweise sowas wie eine Glückssträhne - schon seit Wochen.

Und während ich das anfangs logischerweise noch genossen habe, habe ich nun jeden Tag Angst, dass heute was schlimmes dran ist. Und da in letzter Zeit wirklich extrem gute Sachen passiert sind, denke ich dass als Ausgleich eine richtig große Katastrophe geschehen wird. Und ich fühle mich überhaupt nicht bereit dazu.

Wie geht ihr damit um?

Dazu kann ich dir eine Geschichte erzählen.

Till Eulenspiegel wandert im Mittelgebirge, es regnet und ist nasskalt. Der Weg geht bergauf, ist dornig, nass und glitschig. Kurz gesagt, es ist beschwerlich und unangenehm. Till Eulenspiegel lacht und pfeift. Denn er weiss, das ist Mittelgebirge, das hält so nicht an. Irgendwann ist er über den Berg, die Sonne wird scheinen und ein schöner guter Weg wird sich vor ihm erstrecken.
Und tatsächlich: Kaum ist er über den Berg da schaut die Sonne heraus. Er zieht die Jacke aus und da ist diese wunderbare Aussicht auf das Tal. Till Eulenspiegel schluchzt und weint, weint und schluchzt, denn er weiss: das hält so nicht an. Das ist Mittelgebirge. Irgendwann wird es wieder anfangen zu regnen und nasskalt werden, der Weg wird wieder sehr beschwerlich werden. Und in der Tat, bald ziehen sich schwere Wolken zusammen....Till Eulenspiegel lacht und pfeift.....

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S
sxren_18247537
13.05.19 um 13:51
In Antwort auf vaclav_13658248

Im Leben kann ja nicht immer alles super laufen - es gibt mal schlechte und mal gute Tage. Und ich weiß aus meiner Erfahrung, dass auf irgendein super Ereignis immer etwas dummes folgen muss. Nun habe ich aber ungewöhnlicherweise sowas wie eine Glückssträhne - schon seit Wochen.

Und während ich das anfangs logischerweise noch genossen habe, habe ich nun jeden Tag Angst, dass heute was schlimmes dran ist. Und da in letzter Zeit wirklich extrem gute Sachen passiert sind, denke ich dass als Ausgleich eine richtig große Katastrophe geschehen wird. Und ich fühle mich überhaupt nicht bereit dazu.

Wie geht ihr damit um?

naja normal ist diese angst nicht...

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I
izzy_18263253
15.05.19 um 14:16

Ich halte diese Angst für normal und kann das nachempfinden.
Vor gar nicht allzulanger Zeit hatte ich mehrere Schwicksalsschläge aneinandergereiht und fast alle haben mit einer Beerdigung geendet. Die, die es nicht haben, haben mir bis zur Besserung den Verstand geraubt. Seitdem graut es mir vor jedem Anruf auf dem Mama, Papa oder Oma steht oder davor , dass irgendjemand aus der Familie sich meldet und sagt "Weißt Du es schon?". Vor ein paar Tagen war es dann wieder soweit- aber die Entwarnung ist auch gekommen, alles wird wieder.
Ich hab das alles verdaut, akzeptiert, verarbeitet auch wenn es an vielen tagen noch schwer ist, zb an Jahrestagen oder Geburtstagen.

Mir geht es aktuell so gut wie nie. Dennoch schnellt mein Puls immernoch in die schnelle bei oben genannten Anrufen oder Sätzen. Und ich weiß, dass die nächste Katastrophe kommen wird. Davor ist ja niemand geschützt. Ich möchte die Zeit bis dahin jedoch genießen und Kraft sammeln. Stärker werden. Natürlich lernt man auch aus solchen Geschehnissen und geht da schon stärker hervor. Sich das selbst einzugestehen bedeutet aber offen zu sagen, dass diese Verluste etwas Positives hatten und wer macht das schon gern ?

Mein Rat ist: Genieße die Zeit in der es Dir gut geht. Weiß alles zu schätzen, was Du hast. Geh nie im Streit auseinander. Und was kommt nimm an, eine andere Wahl hast Du sowieso nicht. Und wenn Du nur einmal durch so eine Scheiße gelatscht bist weißt Du, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt.

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alysha_17899134
16.05.19 um 6:58

"Sich das selbst einzugestehen bedeutet aber offen zu sagen, dass diese Verluste etwas Positives hatten und wer macht das schon gern ?"

Den Verlust vieler mir nahestehenden Personen durch deren Tod kenne ich leider auch zu genüge, wo die meisten plötzlich und unerwartet verstarben, nicht alt wurden.
Ich würde nicht sagen, dass ich ihren Verlust als etwas positives ansehe, aber ich habe für mich zumindest etwas für mein eigenen Lebens daraus gelernt und das sehe ich für mich als etwas Positives an.
Das hat nicht  nur Einfluss auf mein eigenes Leben, Handeln und Denken gehabt, es macht auch meinen Umgang mit meinen Liebsten aus. Ich kenne diese Selbstverständlichkeit nicht, von der scheinbar einige Menschen ausgehen, wenn sie von "später" reden, sowohl in ihrem eigenen Leben oder im gemeinsamen Leben mit anderen.
Mich braucht niemand fragen, wo ich mich in 10 Jahren z.B. sehe, darauf wird es keine Antwort von mir geben, weil ich konkret gar nicht so weit denke. Es gibt gewisse Vorstellungen, doch das was ich bisher in meinem Leben immer wieder gesehen, erlebt und daraus gelernt habe ist, dass es fast immer anders kommt, als ich gedacht habe.
Da lebten die Menschen, mit denen ich plante, plöztlich nicht mehr, da wurde ich selbst durch Krankheiten eingeschränkt oder ein Unfall machte ein Strich durch  (gemeinsame) Rechnungen undundund.

Ich lebe bewusster im Hier und Jetzt, auch im Zusammenleben mit meinen Liebsten. Ich denke, das habe ich vor allem durch die menschlichen Verluste gelernt. Und das sehe ich für mich und meine Lebensqulität als durchaus positiv an.

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